'Das Orchideenhaus' - Seiten 001 - 094

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  • Sicherlich nicht, Roma, aber versuche es doch mal halbwegs realistisch zu betrachten. Sie füllt Essen auf, die Kinder essen also und nebenbei(!) redet sie dann 2 Sätze mit ihrer Schwester, dann werden die Teller schon abgeräumt. Das ergibt logisch gesehen gar keinen Sinn. Alleine vom Sprechrythmus muss da zumindest rüberkommen, dass man die Teller leer gegessen hat, so ist da höchstens 1 Löffel im Mund gelandet. Ansonsten sollte man sich einem "später", "nach zehn Minuten" oder sonst was bedienen.
    Das mag manchem pingelig erscheinen, aber mir als geübtem Leser und Schreiber fällt so was schlicht und ergreifend einfach auf.

  • Ich weiß, was Du meinst, Anica. Mir ist das auch aufgefallen und mich als Leser, der sich das Gelesene vor dem inneren Auge bildlich vorstellt, stört so etwas auch. Ich hab direkt gesehen, wie Alicia ihren Kindern quasi den Teller unter dem noch schöpfenden Löffel weggezogen hat. :rofl

  • Jetzt muss ich mich auch mal zu der Korsett-Sache äußern:


    Normalerweise bin ich sehr pingelig mit solchen Kleinigkeiten, bzw. es fällt mir halt einfach auf, wenn etwas nicht schlüssig ist.


    Das Korsett hingegen hat mich jetzt gar nicht gestört, denn selbst heute tragen viele Bräute ja eines. Also ist es für mich etwas, was man schon mal anziehen kann, wenn man eine besonders gute Figur machen will (und das Kleid auch dazu passt :lache - was aber wohl bei den meisten der damaligen Kleidern (von Debütantinnen) der Fall gewesen sein dürfte).

    Liebe Grüße :wave


    Waldmeisterin


    Every day I give my family two choices for dinner: take it or leave it!


    Nulla unda tam profunda quam vis amoris furibunda

  • Zitat

    Original von Anica
    Sicherlich nicht, Roma, aber versuche es doch mal halbwegs realistisch zu betrachten. Sie füllt Essen auf, die Kinder essen also und nebenbei(!) redet sie dann 2 Sätze mit ihrer Schwester, dann werden die Teller schon abgeräumt. Das ergibt logisch gesehen gar keinen Sinn. Alleine vom Sprechrythmus muss da zumindest rüberkommen, dass man die Teller leer gegessen hat, so ist da höchstens 1 Löffel im Mund gelandet. Ansonsten sollte man sich einem "später", "nach zehn Minuten" oder sonst was bedienen.
    Das mag manchem pingelig erscheinen, aber mir als geübtem Leser und Schreiber fällt so was schlicht und ergreifend einfach auf.


    Jetzt verstehe ich, wie du das meinst, Anica. Ich finde es nicht pingelig, wenn dir das wichtig ist, obwohl ich solche Dinge einfach so übergehe, solange ich ansonsten gut unterhalten werde.

  • Der erste Teil, der von Siam und der schwarzen Orchidee erzählt, hat mir sehr gut gefallen.


    Danach ging es jedoch bisher stetig abwärts. Die Geschichte plätschert so vor sich hin. Den Schreibstil finde ich auch nicht überragend genug, um darüber hinwegzuhelfen.
    Da wäre zum einen die gute Alicia, die ihrer Schwester wegen auf die Wahluni verzichtet (okay, dadurch hat sie dann schließlich ihren Mann kennengelernt). Die großes Verständnis für ihren Vater und auch für Julia aufbringt, weil beide doch so sehr um die Mutter bzw. Frau getrauert haben und immer noch trauern, aber sie selber scheint das vollkommen emotionslos gelassen zu haben. Da kommt irgendwie nichts.
    Bei der Geburtstagsfeier vom Vater verabschiedet sich Julia mit: „Tschüs Kinder, bis morgen.“ Sieht Julia denn die Kinder morgen - alleine, oder so? Mir kommt das komisch vor, weil Alicia sie noch darauf anspricht, ob sie irgendwann die Woche einen Kaffee trinken sollen.
    Dann dieser Kid, dessen Ausdrucksweise einfach nur arrogant und dämlich rüberkommt. Solche Sachen wie: „Die weltberühmte Julia ...“ - „Die wertvollen Hände der berühmten Julia ...“ - „Du lebst doch sicher in saus und braus ...“ nerven mich total. Hat der sie eigentlich noch alle. Und dann der Satz: Es hat sich herausgestellt, dass es wirklich das Cottage ist, in dem deine Großeltern gelebt haben ... . Hallo, leidet der Gute an Gedächtnisverlust? Hatte Julia ihm das nicht erst vor einer Woche erzählt?
    Also bislang bin ich noch nicht begeistert. Bin mit dem ersten Abschnitt aber auch noch nicht ganz fertig. Ich hoffe aber, es wird besser.

  • Zitat

    Original von Eisnebelhauch


    Bei der Geburtstagsfeier vom Vater verabschiedet sich Julia mit: „Tschüs Kinder, bis morgen.“ Sieht Julia denn die Kinder morgen - alleine, oder so? Mir kommt das komisch vor, weil Alicia sie noch darauf anspricht, ob sie irgendwann die Woche einen Kaffee trinken sollen.


    Gut, dass du es erwähnst, hatte ich ganz vergessen, aber die Stelle fand ich auch sehr seltsam. Erst heisst es, dasss sie sich selten sehen, dann "bis morgen", über das "morgen" wird dann aber nichts mehr gesagt... :pille

    Liebe Grüße :wave


    Waldmeisterin


    Every day I give my family two choices for dinner: take it or leave it!


    Nulla unda tam profunda quam vis amoris furibunda

  • Puh, mein erster Lichtblick nach dem „Prolog“ ist aufgetaucht: Elsie.
    Ich weiß ja nicht, ob es nur mir so geht, aber der Schreibstil ist so gar nicht meins. Teilweise richtig nervig. Die Dialoge, ganz besonders die von Kit sind einfach nur grausam. Auch als er in Julias Cottage war und telefoniert hat. Wer spricht denn so??? Außerdem hätte er wohl auch im Bad stehen müssen, denn das ist doch angeblich der einzige Ort, wo man Empfang hat ;-)
    Also bislang finde ich das Buch noch weitaus nervender, als dass es mir gefallen würde. Wie gesagt, die Dialoge sind künstlich, oft ist der Satzaufbau unpassend, und die Charaktere sind mir bislang total schnuppe. Die benehmen sich allesamt deppert. Alles ziemlich unglaubwürdig.

  • Zitat

    Original von Eisnebelhauch
    Also bislang finde ich das Buch noch weitaus nervender, als dass es mir gefallen würde. Wie gesagt, die Dialoge sind künstlich, oft ist der Satzaufbau unpassend, und die Charaktere sind mir bislang total schnuppe. Die benehmen sich allesamt deppert. Alles ziemlich unglaubwürdig.


    Genau meine Meinung!
    Man sollte sich eben beim Schreiben doch mal hinsetzen und sich die Dialoge laut vorlesen, dann merkt man relativ schnell, dass so kein Mensch reden würde. :rolleyes


    Zitat

    Original von Eisnebelhauch
    Bei der Geburtstagsfeier vom Vater verabschiedet sich Julia mit: „Tschüs Kinder, bis morgen.“ Sieht Julia denn die Kinder morgen - alleine, oder so? Mir kommt das komisch vor, weil Alicia sie noch darauf anspricht, ob sie irgendwann die Woche einen Kaffee trinken sollen.


    So etwas meine ich mit fehlender Logik. Ein bisschen mehr Sorgfalt finde ich da wirklich angebracht. Und nein, ich lege es nicht darauf an, so etwas zu "finden", aber es zeigt einfach, dass das Buch nicht fesselt und mir daher so was noch schneller ins Auge springt.

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    Wobei mich hier ja brennend interessieren würde, ob die Dialoge und Sätze im Original auch so sind, oder ob es sich einfach um eine verunglückte Übersetzung handelt.


    Ja, das würde mich auch interessieren.

  • Hallo Ihr Lieben,


    die Arbeit hat mir kaum Zeit zum Lesen gelassen, aber nun habe ich den ersten Teil auch beendet.


    Der 'Prolog' hat mir als Einleitung für die Orchideen sehr gut gefallen. Allerdings habe ich auch einen kleinen Schock bekommen, da ich Angst hatte, das Buch könnte komplett als Märchen geschrieben sein. Das wäre dann nicht so meins gewesen.


    So, wie das Buch jedoch ist, gefällt es mir sehr gut. Ich mag die Zeitwechsel und fand auch den Schriftwechsel dabei sehr angenehm.
    Die Geschichte um Julias Verlust hat mich nicht genervt, aber eine Spannung habe ich dabei auch nicht empfunden.


    Genau wie evelynmartina habe ich mich gefragt, ob Julia und Harry verwand sein könnten.... :gruebel Mal sehen, was Elsie uns da noch erzählen wird.


    Auch mich wundert der seltene Kontakt zur Oma, da diese ja noch als recht fit beschrieben wird. Ich hatte mir eine Dame vorgestellt, die eher tatterich im Pflegeheim sitzt, als dort einmal die Woche ihrem Traumberuf nachgeht :grin


    Schön an unseren Leserunden finde ich besonders, dass ich auf solche Sachen wie mit dem Korsett aufmerksam gemacht werde :danke So etwas hätte ich mangels Kenntnis einfach nicht bemerkt.


    Negativ aufgefallen an dem Buch sind mir auch die Zeitsprünge bzw die Geschwindigkeit (Abendessen bei Schwester, Essen von Julia mit Vater im Pub). Das hat mich schon gestört.
    Dafür fand ich aber die Beschreibung von Julias Verfassung - dass sie sich eines morgens etwas besser fühlt und auch, wie sie sich in kleinen Schritten vornimmt, sich ihrem Leben wieder zu stellen - wirklich sehr gelungen.


    Ich freue mich auch jeden Fall schon auf die nächsten Abschnitte!


    :wave

    Anna Karenina (LR), Der blinde Mörder (LR), Alias Grace (LR), Die Bücherdiebin (LR), Das Rosenholzzimmer (LR), Töchter des Nordlichts

  • Den ersten Abschnitt habe ich beendet. Er liest sich flüssig. Die Ungereimtheiten stören mich auch. Ich fand es etwas merkwürdig, dass Alicia und Julia Ihre Großmutter Elsie nie besuchen, obwohl sie früher oft bei den Großelten waren. Was es wohl mit dem Tagebuch auf sich hat ?

  • Zitat

    Original von Vivian
    Den ersten Abschnitt habe ich beendet. Er liest sich flüssig. Die Ungereimtheiten stören mich auch. Ich fand es etwas merkwürdig, dass Alicia und Julia Ihre Großmutter Elsie nie besuchen, obwohl sie früher oft bei den Großelten waren. Was es wohl mit dem Tagebuch auf sich hat ?


    Ja, das fand ich auch komisch, v.a. bei Alicia die ja nicht weit entfernt lebt und doch so einen auf Familie macht...

  • Ich hab jetzt den ersten Teil auch beendet und bin geteilter Meinung, bisher gefällt mir das Buch sehr gut, die Einleitung mit dem Märchen war sehr schön und obwohl ich an dem Tag nicht mehr weitergelesen habe, hatte ich zu keiner Zeit die Befürchtung, dass es nun so weitergehen wird.
    Die Charaktere gefallen mir auch zum größten Teil, nur Kit wirkt noch sehr hölzern und unrealistisch.

  • Endlich habe ich es geschafft, mich in die LR einzuklinken. :-]


    Das Buch lässt sich flüssig lesen und so war ich ratzfatz mit dem ersten Abschnitt durch.


    Auch mir hat die Geschichte/Legende um die schwarze Orchidee sehr gut gefallen und ich hoffe, dass diese im Verlaufe des Buches noch eine grössere Rolle spielen wird. Die alleinige Verbindung zu den Aquarellen wäre mir persönlich zu wenig.


    Im Gegensatz zu vielen von euch empfinde ich den Umgang mit der Tragödie um Julias Mann und Sohn überhaupt nicht nervig. Es sind gerade diese bruchstückhafte Andeutungen die aufzeigen, wie unaussprechlich so ein schreckliches Ereignis ist.


    In Julias Gedanken (vor allem am Anfang von Kapitel 1) steckt so viel Trauer und Schmerz, den ich als Leser förmlich spüren kann. Es tut noch viel zu sehr weh, so dass sie selber nicht fähig ist, das Unglück in Worte zu fassen.


    Besonders berührt hat mich diese Stelle:
    "Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass wir Menschen letztlich nur das Körperliche teilen können, mit dem wir geboren wurden. Jeder reagiert anders auf Kummer, und keiner dieser Reaktionen ist falsch."


    Julias Umfeld ist auch ständig darauf bedacht, die richtigen Worte zu finden und hat Angst, sie mit Andeutungen und Bemerkungen zu verletzen. Daher kann ich das "Rumgeiere" ganz gut nachempfinden. Vielleicht kommt dadurch auch Kit etwas hölzern rüber... Er möchte sich Julia zwar annähern (so habe ich das zumindest empfunden) - er weiss aber nicht so recht wie. Er hat ja gerade erst von der Tragödie erfahren und kann nicht wirklich damit umgehen.


    Hm, ihr merkt wahrscheinlich, dass mir das Buch bis jetzt sehr gut gefällt... ;-) Ich bin in der Tat sehr angetan und bin gespannt wie's weitergeht. Auch wenn ich das Gefühl habe, einige Begebenheiten voraussehen zu können, bin ich dennoch sehr neugierig...


    Allerdings bin auch ich über ein paar "Kleinigkeiten" gestolpert: z.B. Julias Ausruf "bis morgen" auf S. 43. Und was ist das für eine Familie, die jahrelang die Oma nicht besucht! :yikes


    Was die Sache mit dem Korsett betrifft muss ich gestehen, dass mir das nicht aufgefallen ist! Vielen Dank für den Hinweis! Das ist ja gerade das tolle an den Leserunden: jedem fällt was anderes auf und man lernt immer was dazu! ;-)

  • Zitat

    Original von Tanith
    Schön und sehr realistisch fand ich die Art wie Julia eines Morgens aufwacht und ihr Leben als etwas weniger deprimierend empfindet trotz des Verlusts von drei geliebten Menschen.
    Schade war dann das der übertriebenen Ausbruch am Strand das irgendwie übertüncht hat.
    Das Herumschreien und die folgende Erlösung im Sonnenschein waren für meinen Geschmack zu melodramatisch und unfreiwillig komisch. :rolleyes


    Ja, das fand ich auch sehr realistisch dargestellt. Manchmal kann Zeit doch Wunden heilen - wenigstens ein bisschen zuwachsen lassen...


    Was Julias Ausbruch am Strand betrifft, muss ich dir auch Recht geben. Hier wäre tatsächlich ein bisschen weniger mehr gewesen.


  • :write

    Anna Karenina (LR), Der blinde Mörder (LR), Alias Grace (LR), Die Bücherdiebin (LR), Das Rosenholzzimmer (LR), Töchter des Nordlichts

  • So, da bin ich. Hoffentlich noch nicht ganz allein auf weiter Flur... ;-)


    Ich fand nicht unbedingt, dass sich das Buch so flüssig lesen lässt. So richtig interessiert gelesen habe ich eigentlich nur die Beschreibungen von Wharton Park, den Cottages und den Gewächshäusern. Allerdings taucht ab Kapitel 8 nun Elsie auf, die ein echter Lichtblick für mich war. Das Buch gefiel mir gleich besser, als sie sagte, die Geschichte um das Tagebuch wäre länger und sie von 1939 zu erzählen anfängt. Ich hoffe, wir bleiben noch ein bisschen in der Vergangenheit, bevor es wieder in die Gegenwart geht. ;-) (Der Garten von Kate Morton subbt bei mir auch noch, ich freu mich schon drauf, "Das geheime Spiel" von ihr gefiel mir schon so gut)


    Der "Prolog" hat mich weder gestört, noch besonders begeistert. Er hatte die richtige Länge und beim lesen habe ich mich dann gefragt, wie das Märchen wohl ins Buch passt. Über die Blumen, klar, aber dann...? Naja, mal sehen, was über das Aquarell der schwarzen Orchidee noch rauskommt.


    Ich mag Alicia und die Wärme, die ihr Haus und ihre Familie ausstrahlt. Mit Julia hab ich ein bisschen meine Probleme. Ich kann all die Gedanken in bezug auf ihre Trauer gut nachvollziehen, aber ich komme trotzdem nicht gut an sie ran. Und auch mir gefiel es nicht, dass nicht einfach offen erzählt wird, worin ihr Verlust überhaupt besteht.


    Ich hoffe, ich komme mit den anderen Abschnitten schneller voran als mit diesem ersten!