'Das Orchideenhaus' - Seiten 286 - 390

  • Zitat

    Original von Waldmeisterin


    Wieso kannst du dir das nicht vorstellen? Irgendjemand muss ja die Mutter von den beiden gewesen sein - und Lidia passt doch hervorragend!


    Das schon, aber mein Gedanke ging dahin, wieso dann nur Julia mit der ganzen Geschichte in Verbindung gebracht wird. Alicia hätte doch das gleiche Recht, alles über ihre Herkunft zu erfahren. Sie wird aber größtenteils draußen gelassen, hat eigentlich bisher im Roman nur eine "Statistenrolle". :rolleyes

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    Es steht nirgendwo, dass er es jeden Abend aufs neue eingenäht hat. Der Satz lautet:


    Wenn die Japaner es in Changi gefunden hätten, wäre er möglicherweise erschossen worden, weswegen er es in seine Unterhose einnähte. Das allabendliche Niederschreiben seiner Gedanken und Gefühle hatte ihm geholfen zu überleben.


    Daraus ergibt sich für mich, dass er sich eine Art "Geheimfach" genäht hat, wobei ja bei einer Unterhose nur die Möglichkeit einer Tasche bleibt. Die kann ja auch an der Innenseite der Unterhose sein.


    Das wird sicherlich so gemeint sein, aber dann sollte man es anders ausdrücken.


    Einnähen bedeutet für mich als Frau, es ist in irgendetwas drin, es ist weg und nicht zu sehen. Sei es eine zugenähte Tasche, eine Lasche oder im Futter. Um an das eingenähte Stück zu kommen, muss man die Naht auftrennen. Und damit das gute Stück wieder eingenäht ist, muss man es neu zunähen.


    Abgesehen davon das ich selbst bei langen Unterhosen nicht glaube das sich ein Tagebuch verstecken läßt, wäre doch eine Tasche nicht das ideale Versteck ( auch in der Innenseite nicht ), weil bei einer Kontrolle jeder jederzeit an die Tasche kann.


    Wie schon jemand schrieb, einnähen das man das wirklich nicht merkt kann ich mir auch nur irgendwo im Futter eines derben Stoffes vorstellen, wie z.B. Mantel, Jacke usw.

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von Macska ()

  • Das ist ja das Problem des Buches: Vieles ist missverständlich oder ungenau.


    Ich könnte mir vorstellen, dass die Tasche in der Unterhose war, nicht auf der Außenseite der Unterhose. Wenn man sowas verbergen kann, dann nur auf der Innenseite der Unterhose in dem Stück, das am inneren Oberschenkel anliegt. Er hat es so gesehen also vermutlich zwischen den Beinen getragen :lache
    So wie das Tagebuch beschrieben ist, hat es sich um ein kleines Buch mit weichem Einband gehandelt. Das schmiegt sich also ggf. dann durch die Wärme auch an die Haut an.

  • Zitat

    Original von Macska
    Das wird sicherlich so gemeint sein, aber dann sollte man es anders ausdrücken.


    Einnähen bedeutet für mich als Frau, es ist in irgendetwas drin, es ist weg und nicht zu sehen. Sei es eine zugenähte Tasche, eine Lasche oder im Futter. Um an das eingenähte Stück zu kommen, muss man die Naht auftrennen. Und damit das gute Stück wieder eingenäht ist, muss man es neu zunähen.


    So ist mein Verständnis von "einnähen" auch :-) Allerdings kann es ja auch einfach ein Übersetzungsfehler sein :wave

    Liebe Grüße :wave


    Waldmeisterin


    Every day I give my family two choices for dinner: take it or leave it!


    Nulla unda tam profunda quam vis amoris furibunda

  • Zitat

    Original von Klusi


    Das schon, aber mein Gedanke ging dahin, wieso dann nur Julia mit der ganzen Geschichte in Verbindung gebracht wird. Alicia hätte doch das gleiche Recht, alles über ihre Herkunft zu erfahren. Sie wird aber größtenteils draußen gelassen, hat eigentlich bisher im Roman nur eine "Statistenrolle". :rolleyes


    Ja, da hast du Recht. Vielleicht ist Alicia adoptiert :chen Oder aus der ersten Ehe des Vaters... aber nein, sie redet ja auch von Jasmin als "ihre Mutter". :gruebel

    Liebe Grüße :wave


    Waldmeisterin


    Every day I give my family two choices for dinner: take it or leave it!


    Nulla unda tam profunda quam vis amoris furibunda

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    Das ist ja das Problem des Buches: Vieles ist missverständlich oder ungenau.


    Ich könnte mir vorstellen, dass die Tasche in der Unterhose war, nicht auf der Außenseite der Unterhose. Wenn man sowas verbergen kann, dann nur auf der Innenseite der Unterhose in dem Stück, das am inneren Oberschenkel anliegt. Er hat es so gesehen also vermutlich zwischen den Beinen getragen :lache
    So wie das Tagebuch beschrieben ist, hat es sich um ein kleines Buch mit weichem Einband gehandelt. Das schmiegt sich also ggf. dann durch die Wärme auch an die Haut an.


    Das muss dann aber irgendwie sehr dünn gewesen sein das Tagebuch.
    Ich weiß nicht, mir fehlt da die Phantasie. Wenn irgendwas zwischen den Oberschenkeln ist, das stört doch beim Gehen, da läuft man doch ganz anders. Da wäre für mich an den Unterschenkeln noch plausibler. :-]

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Nach Kriegsende kommt Harry aus dem Lager Changi frei und ein Freund bringt ihn nach Bangkok. Da er aufgrund des Dengue-Fiebers und seines schlechten Zustands nicht sofort nach England weiterreisen kann, bleibt er erst einmal in Thailand und verliebt sich prompt in eine junge Einheimische...


    Nun gibt er endlich zu, dass er Olivia nie wirklich geliebt hat. Erst mit Lidia macht er zum ersten Mal diese Erfahrung.
    Er verschweigt ihr allerdings, dass er verheiratet ist.


    Sein Leben in England will er hinter sich lassen, er will nur noch einmal zurück, um reinen Tisch zu machen.
    Doch als er in Wharton Park ankommt, erfährt er dass dein Vater todkrank ist und sein Cousin, der das Gut auch hätte übernehmen können, im Krieg gefallen ist.
    Nun steckt er in einem Gewissenskonflikt...


    Harry mag ich gar nicht, ein dermaßen schwacher Charakter :fetch


    Olivia hat sich während seiner Abwesenheit um alles gekümmert, ich verstehe gar nicht, warum sie sich das nicht weiter zutraut. Sie wäre sicher in der Lage, die nötigen Entscheidungen für das Gut auch ohne Mann zu treffen, auch wenn es bestimmt nicht das ist, was sie sich erhofft hat.


    Bill hat den Krieg ebenfalls überlebt und ist zurück bei seiner Elsie. Die beiden sind in das Geheimnis von Harry eingeweiht. Bill urteilt nicht über seinen Freund, aber Elsie ist entsetzt, was ihrer Freundin Olivia damit angetan wird...

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    Nach der Szene am Strand in England und der Schilderung, wie verliebt Harry und Olivia auf Umstehende gewirkt haben, waren, finde ich es merkwürdig, dass er jetzt doch keine Gefühle für Olivia haben will. Zumal er ihr ja gesagt hat, er würde sie von Herzen lieben und sie in seinen Augen auch die Besätigung dafür gesehen hat. Ich halte ihn eigentlich nicht für einen so guten Schauspieler, dass das alles eine Lüge gewesen sein soll.
    Von daher ist die Entwicklung jetzt in Thailand für mich nicht glaubwürdig. Hätte sie es als einfaches Neuverlieben geschildert, was ja durchaus passieren kann (vier Jahre weg von der Heimat sind eine lange Zeit), hätte ich ihr diese Wendung abgenommen. Aber so?


    Das ging mir beim Lesen genauso.


    Aber es wird ja versucht, es so darzustellen, als hätte er gar nicht gewusst, was wahre Liebe ist und sein kann...

  • Zitat

    Original von xania
    Er hat Olivia eigentlich von Anfang an betrogen, indem er sie nur heiratete um eine Hilfe für seine Mutter zu haben. Seine Mutter trifft nicht viel Schuld, Harry hat sich ganz schnell und leicht von dieser Heiratsidee begeistern lassen.


    Seine Mutter hatte ihm in diesem Gespräch aber doch auch gesagt, dass sie nicht will, dass er etwas tut, was er nicht möchte...


    Und wenn er so berechnend gewesen ist, Olivia nur als Gesellschafterin für seine Mutter und wegen des nötigen Erben zu heiraten, dann hätte er sie auch gleich schwängern müssen und nicht erst noch wochenlang überlegen, ob er nun homosexuell ist.
    Das ist einfach unlogisch, entweder das eine oder das andere, beides bekomme ich nicht zusammen...

  • Ich hatte irgendwie den Gedanken, in dem Tagebuch über das Leben in dem Gefangenenlager zu erfahren :-(


    Dass Harry sich nach dem Erlebten und der langen Abwesenheit von Olivia verliebt, kann ich irgendwie nachvollziehen (was nicht bedeuten soll, dass ich das gut heiße). Immerhin hat er sich ja nicht Hals über Kopf in ein Abenteuer gestürzt, sondern die Liebe ist im Laufe der Zeit gewachsen.
    Nicht verstehen kann ich dagegen, dass er sofort mit Olivia in die Kiste springt, obwohl er eigentlich seine Situation erklären und sich trennen wollte :pille


    Mir gefallen die Beschreibungen über Thailand und man merkt, dass die Autorin dort gelebt hat, da alles authentisch rüberkommt. Ich habe vor kurzem dort Urlaub gemacht und vielleicht liegt es auch daran, dass ich ein realistisches Bild vor Augen habe.


    Wie einige andere hier denke ich auch, dass das Baby adoptiert werden wird.

  • Das Kapitel lies sich für mich recht schnell lesen. Harry hat mich ein wenig enttäuscht. Er traut sich nicht Olivia die Wahrheit zu sagen und im gleichen Moment lügt er auch noch Lidia an :(


    Ich schätze auch, dass Julia das Kind von Lidia und Harry ist. Wie kam sie aber zu Elsie und Bill? Musste Bill wieder für Harry lügen? Und warum macht Elsie mit? Als gute Freundin von Olivia hätte sie es ihr erzählen müssen. Aber vielleicht wollte ja auch Olivia das Kind groß ziehen, nachdem sie ihres erst verlore hat? Da hilft wohl nur weiterlesen.


    Irgendwie find ich das Buch unterhaltsam, aber doch irgendwie auch nervig. Nicht alles ist stimmig und gut durchdacht. Mal sehen, was die nächsten Seiten so bringen.

    Ein Raum ohne Bücher ist ein Körper ohne Seele.
    - Cicero


    :lesend Harlan Coben - Ich vermisse dich

  • Jetzt bekommen wir also die nächste langweilige "Liebesgeschichte" serviert. Und nein, was sind wir doch jetzt überrascht! Wobei ich mich ernsthaft frage, wem will die Autorin diese Liebe zwischen Harry und Lidia eigentlich annährend verkaufen. Ich finde das immer noch absolut blass und belanglos. Emotionen kommen weder bei mir auf, noch merkt man den Figuren da irgendwas an.


    Das ist wirklich alles Kitsch und Schmalz und Vorhersehbarkeit pur. Da muss man sich ja bald die Finger säubern, bei dieser Lektüre. Und nach wie vor, die Dialoge sind dermaßen hölzern und die Figuren wie Marionetten, ohne jegliches Leben, unglaublich!


    Zitat

    Original von evelynmartina
    Und die Erzählweise ist nur noch simpel. Bangkok, Thailand, was für eine Kulisse, aber die Autorin schafft es nicht, Atmosphäre zu vermitteln. Ich hatte jedenfalls keine Bilder im Kopf.


    :write
    Ich erwähnte es ja, es hakt bei allem. Da passen dann auch diese grauenhaften Dialoge. Und ganz ehrlich, ich komme mir wirklich vor, wie in einem ganz schlechten Rosamunde Pilcher Film.

  • Zitat

    Original von Anica


    Ich erwähnte es ja, es hakt bei allem. Da passen dann auch diese grauenhaften Dialoge. Und ganz ehrlich, ich komme mir wirklich vor, wie in einem ganz schlechten Rosamunde Pilcher Film.


    Da spielt jetzt natürlich das persönliche Empfinden eine große Rolle und ich bin auch kein Pilcher-Experte. Aber soooo schmalzig finde ich das Orchideenhaus nun wirklich nicht :grin

  • Ich hatte mir zwar zu diesem Teil auch einen Text vorformuliert, jedoch habe ich beim Lesen festgestellt, dass ihr erstens bereits alle meine Kritikpunkte erwähnt habt und zweitens das ganze viel besser geschildert habt, als ich jemals könnte.


    Harry ist mir mittlerweile total unsympathisch geworden und vom Tagebuch erfährt man auch irgendwie nichts mehr, es scheint nur der Auslöser zu sein, damit Elsie ihre (bzw. Olivias) Geschichte erzählen kann. Doch dann kann ich nicht verstehen, warum es so wichtig ist, dass es sogar auf dem Buchrücken erwähnt wird.

  • Ich habe Eure Beiträge noch nicht gelesen. Wollte mich aber kurz melden :-)


    Diesen Teil habe ich wieder sehr viel lieber gelesen, als den Teil vorher. Ich finde es spannend, über Harrys Zeit in Thailand zu lesen und natürlich auch über seine Rückkehr.


    Dieser Abschnitt war so schnell gelesen, dass ich sogar über das Ziel hinausgeschossen bin.


    Generell fühle ich mich gut unterhalten, jedoch geht die Geschichte nicht besonders tief.
    Genau dieser Punkt führt wohl dazu, dass man das Buch gut und einfach lesen kann (man wird als Leser nicht mit den ganzen negativen Seiten des Krieges belastet). Jedoch sind dies so Sachen, die ein gutes von einem sehr guten Buch für mich unterscheiden.....


    :wave

    Anna Karenina (LR), Der blinde Mörder (LR), Alias Grace (LR), Die Bücherdiebin (LR), Das Rosenholzzimmer (LR), Töchter des Nordlichts


  • Du schreibst haargenau das, was ich mir auch gedacht habe...
    Wobei ich mir lieber anderthalb Stunden Rosamunde Pilcher angucke, als mich durch dieses Buch zu quälen.


    Naja, aber manchmal macht es auch Spaß Bücher zu lesen, über die man sich schön aufregen und lästern kann :grin

  • Dieser Abschnitt lässt mich etwas zwiegespalten zurück. Die Szenen in Thailand waren - zumindest ansatzweise - stimmig beschrieben. Vor allem das Wasserfest hat es mir angetan. ;-) Weiss jemand, ob es dieses Fest tatsächlich gibt?


    Die leise Annäherung zwischen Lidia und Harry hat mir auf jeden Fall viel besser gefallen, als die Geschichte um Olivia. Dennoch sind einige Szenen etwas dick aufgetragen und kommen zu kitschig rüber.


    Was Harry betrifft, sehe ich es nicht ganz so krass wie die meisten hier. Ich denke, er ist irgendwie gefangen in seiner Rolle als Erbe von Wharton Park, was er eigentlich gar nicht sein möchte. Seine Zerrissenheit zeigt sich ja auch schon in seinem Verhalten Olivia gegenüber. Ich glaube nicht, dass er überhaupt nichts für sie empfand. Ein bisschen Schwärmerei scheint schon dabei gewesen zu sein. Und sein Pflichtbewusstsein hat ihn dann zu dieser - wie wir mittlerweile wissen - unsinnigen Heirat bewogen. Ich denke, jetzt im Nachhinein gibt er der Gesamtsituation die Schuld - und nicht nur seiner Mutter.


    Allerdings enttäuscht mich auch, dass er Lidia nicht die Wahrheit gesagt hat. Das stellt ihn wirklich als sehr schwachen Charakter dar. Ich bin gespannt, wie er aus dieser Zwickmühle jetzt rauskommt - ob er es überhaupt schafft. :gruebel

  • Zitat

    Original von Roma


    Da spielt jetzt natürlich das persönliche Empfinden eine große Rolle und ich bin auch kein Pilcher-Experte. Aber soooo schmalzig finde ich das Orchideenhaus nun wirklich nicht :grin


    Roma, mir geht es da ähnlich wie dir! :wave Ich habe schon schlimmere Bücher gelesen und auch trotz der etwas zähen und langatmigen Geschichte, fühle ich mich recht gut unterhalten.

  • Zitat

    Original von Mona87
    Du schreibst haargenau das, was ich mir auch gedacht habe...
    Wobei ich mir lieber anderthalb Stunden Rosamunde Pilcher angucke, als mich durch dieses Buch zu quälen.


    OK, da stimme ich dir hundertprozentig überein! :chen