'Nybbas Nächte' - Seiten 001 - 090

  • Ich finde Joana toll. Manchmal vielleicht ein bisschen "doof", soll heißen unüberlegt und unvorsichtig, aber so muss sie wohl sein, weil sonst würde sie sich kaum mit einem Dämon einlassen, gell. :rolleyes


    Was mir Probleme bereitet ist, sie mir als Halbafrikanerin vorzustellen. Irgendwie ist das für mich nicht präsent und es irritiert jedes Mal meinen Lesefluß, wenn ihre Hautfarbe zur Sprache gebracht wird. Das ist jetzt kein rassistisches Vorurteil, sondern nur mein Gefühl. Ich hab nichts gegen dunkelhäutige Heldinnen. Hab mal eine schöne Vampirserie mit einer dunkelhäutigen Jägerin gelesen. Da hab ich mich nicht so schwer getan. Woran mag das liegen?

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Vingela - durch diese ganzen Schulfeiern ackere ich mich auch gerade. Ich hab ja so viel Spaß :chen


    Zitat

    Original von Suzann
    Was mir Probleme bereitet ist, sie mir als Halbafrikanerin vorzustellen. Irgendwie ist das für mich nicht präsent und es irritiert jedes Mal meinen Lesefluß, wenn ihre Hautfarbe zur Sprache gebracht wird.


    Das kann der Fall sein, weil sie so überaus deutsch ist und kein Klischee der Afroamerikanerin/ Afrikanerin bedient. Aber sie ist nun mal in Deutschland geboren und aufgewachsen. Und auch ihre Mutter hat afrikanische Kultur ja immer bloß ausgepackt, um die Tante zu ärgern :lache


    Suzann, du findest Jo unvorsichtig? Ich glaube, ich könnte sie nicht vorsichtiger schreiben, ohne dass sie einen Totalnervenzusammenbruch bekäme und irgendwo eingewiesen werden muss. Sie würde sich verkriechen und verstecken, wenn sie könnte. Blöd ist nur, dass es ihr überhaupt nichts nützen würde.
    Sie hat sowas von keine Lust auf diese Welt, in die sie da reingezerrt wurde - aber leider, leider, leider auch überhaupt keine Wahl :grin


    Dass Nicholas nicht mehr schockt, kann ich gut nachvollziehen. Wie auch - man kennt ihn nach dem ersten Teil. Im ersten war das einfach unerwartet, im zweiten Teil weiß man bereits, wie er ist.
    Ich habe mir da lange Gedanken zu gemacht, ob die Leser es vielleicht langweilig finden und enttäuscht sein könnten, aber letztlich wollte ich ihm keinesfalls eine vollkommen unnötige Grausamkeit auf den Leib schneidern.
    Er liebt Joana ja auch, und auch wenn er sich nie um 180° drehen würde, will er ihr dennoch gefallen und muss Kompromisse für sie eingehen. Ja, sie muss ihn akzeptieren - aber er sie doch auch. Es wäre ansonsten keine Liebe und ein sehr, sehr tragischer Liebesroman. Selbstaufgabe darf nicht sein, bei keinem von beiden.

  • Zitat

    Original von Tabea
    So habe ich z.B. immer noch nicht so richtig verstanden, ob Nicholas und der Dämon nun eins oder getrennt zu betrachten sind. Irgendwo im ersten Teil war glaube ich die Erklärung, dass es da keine Trennung gibt. Dennoch bekomme durch die Forumlierung immer mal wieder das Gefühl, dass Nicholas und der Schatten nicht ganz einheitlich sind. Kann mich da jemand aufklären?


    Du kannst es dir so vorstellen, dass im menschlichen Körper alle menschlichen Empfindungen zur Verfügung stehen (in wie weit der Dämon sie nutzt ist Typsache).
    Der Dämonenkörper ist immer noch dasselbe, aber runterreduziert auf Instinkte, Triebe und einfacheres Handeln. Der Dämon kann zwar noch genau so denken, hat sich aber weit weniger im Griff, weil die Instinkte mehr Kraft besitzen, quasi ungefilter durchkommen. Der animalische dämonische Kern liegt frei.
    Ich hoffe, das liest man heraus, wenn man z.B. erlebt, die der Nybbas in Dämonengestalt auf Joana reagiert. Er will sie dann am liebsten fressen - womit er im Menschenkörper nie ein Problem hat.

  • Zitat

    Original von Mulle
    Dass Nicholas nicht mehr schockt, kann ich gut nachvollziehen. Wie auch - man kennt ihn nach dem ersten Teil. Im ersten war das einfach unerwartet, im zweiten Teil weiß man bereits, wie er ist.
    Ich habe mir da lange Gedanken zu gemacht, ob die Leser es vielleicht langweilig finden und enttäuscht sein könnten, aber letztlich wollte ich ihm keinesfalls eine vollkommen unnötige Grausamkeit auf den Leib schneidern.
    Er liebt Joana ja auch, und auch wenn er sich nie um 180° drehen würde, will er ihr dennoch gefallen und muss Kompromisse für sie eingehen. Ja, sie muss ihn akzeptieren - aber er sie doch auch. Es wäre ansonsten keine Liebe und ein sehr, sehr tragischer Liebesroman. Selbstaufgabe darf nicht sein, bei keinem von beiden.


    Auf mich wirkt es so, als sei es eher offen gelassen, wie grausam Nicholas (noch) ist. Denn wenn er sich von den Emotionen der Menschen nährt, begleiten wir Leser ihn (zumindest im ersten Teil) ja nicht. Wir können uns also nur ausmalen, ob er Jo zuliebe den Menschen nicht zuviele ihrer Emotionen raubt. Es bleibt also (noch) dem Leser selbst überlassen, sich ein Bild über Nicholas zu machen. Im ersten Teil war dies anders, denn Mulle wollte uns vor Augen führen, dass ihr Held nicht weichgespült wird. Seine Grausamkeit sollte deutlich sein. Nun kennen wir aber Nicholas schon - und ich denke, wie Mulle bereits geschrieben hat, dass es sich lediglich um unnötige, grausame Szenen gehandelt hätte, die das Buch zwar in die Länge gezogen hätten, ohne dabei aber zur Handlung beitragen zu können.


    Ich finde es eigentlich ganz angenehm so ... :-)


    Wobei mir ebenfalls die angesprochene Szene aus dem ersten Teil noch gut erinnerlich ist (auch wenn ich sonst schon vieles wieder vergessen habe).

  • Zitat

    Original von Suzann


    Was mir Probleme bereitet ist, sie mir als Halbafrikanerin vorzustellen. Irgendwie ist das für mich nicht präsent und es irritiert jedes Mal meinen Lesefluß, wenn ihre Hautfarbe zur Sprache gebracht wird. Das ist jetzt kein rassistisches Vorurteil, sondern nur mein Gefühl. Ich hab nichts gegen dunkelhäutige Heldinnen. Hab mal eine schöne Vampirserie mit einer dunkelhäutigen Jägerin gelesen. Da hab ich mich nicht so schwer getan. Woran mag das liegen?


    Ich muss ehrlich sagen, dass mir aus dem ersten Teil nicht geblieben war, dass Joanna Halbafrikanerin ist. Das kam erst wieder beim erneuten Lesen des 1. Buches. In meinem Kopfkino ist sie es nach wie vor nicht, sie sträubt sich, was ihr Aussehen betrifft.


    Mal sehen, vielleicht wird es ja noch für die weitere Geschichte wichtig und sie wechselt in meiner Vorstellung die Hautfarbe.

  • Ich seh das auch so. Die Version von Mulle trifft es am besten, aber dann kommt Nr. 5 von Suzann. In meiner Phantasie war sie eigentlich eher blond^^. Die Halbafrikanerin hatte ich schon wieder verdrängt, nachdem ich es gelesen hatte. Warum auch immer ;-).

  • So, jetzt bin ich Schneckchen auch endlich eingetrudelt... ;-)


    Und da ich gar so spät dran bin, poste ich jetzt erstmal meine eigenen Gedanken, bevor ich die anderen Beiträge lese.


    Auch als Quereinsteiger - ich habe das 1. Nybbas-Buch (noch) nicht gelesen - ist mir der Einstieg in die Geschichte leicht gefallen und der 1. Abschnitt war ratzfatz gelesen. Da geht es aber auch gleich rasant zu! Aber da ich nicht wirklich Fan von langen Einleitungen bin, kam mir das sehr entgegen.


    Beim Lesen schalte ich immer sehr gerne das Kopfkino ein. Ich muss aber gestehen, dass ich das bei manchen Szenen lieber habe sein lassen:
    1. musste ich ganz schnell weiter lesen, da es so spannend, ja richtig atemberaubend war.
    2. einige blutige Details musste ich mir dann doch nicht so genau vorstellen.


    Ihr müsst euch das mal vorstellen: mein vorangegangenes Buch war "Das Orchideenhaus" - also eher leichte Lektüre mit Hang zur Schnulze - und jetzt lese ich gleich "Nybbas Nächte". Krasser können die Gegensätze schon fast gar nicht mehr sein. Vielleicht kommen mir daher einzelne Szenen schon etwas grausam vor. Aber das tut meinem Lesevergnügen absolut keinen Abbruch! :-)


    Meine Lieblingsfigur ist bis jetzt Elias! :-] Ich empfinde ihn als die tragische Gestalt der Geschichte (z.B. aufgrund seiner "Trauer" um Laureen. Kann man bei Racheengeln überhaupt von Trauer sprechen?) und ich gebe zu, dass ich eine Schwäche für tragische Gestalten habe. Sein Bedürfnis dem Mädchen Annie zu helfen und wie er von ihr berichtet, hat mich sehr berührt. Ausserdem stelle ich ihn mir als Bild von einem Mann vor. *schmacht* :grin


    Was Nicholas betrifft, bin ich noch etwas zwiegespalten. Aber vielleicht ist das ja gerade die Absicht von Mulle!? ;-) Ich empfinde ihn als hart und brutal und so manches Mal habe ich mich gefragt, was Joana in ihm sieht (ausser der körperlichen Anziehung natürlich). Mit dem Buch, das er für Joana restaurieren lässt, hat er mich dann aber mit seiner weichen Seite überrascht.


    Etwas überrascht hat mich aber auch, dass er seinen Plan, sofort nach England zu fliegen, so schnell geändert hat und jetzt mit Joana nach Island reisen will. Das passt irgendwie nicht zu seinem sonst so bestimmenden Wesen. Will er Joana nur in Sicherheit wiegen?


    Ansonsten bin ich auch ganz begeistert von den Dialogen. Ein entsprechendes Highlight war für mich die Szene in der Autowerkstatt, in der Nicholas Elias erklärt, wie er André "in Schach" hält. Elias Antwort dazu: "Der Typ hat kaum Haare auf dem Kopf. Den kriegst selbst du nicht skalpiert." (S. 35) :lache


    Und immer wieder stechen mir besonders schöne und originelle Formulierungen ins Auge: z.B. habe ich noch nie darüber nachgedacht, wie Freudentränen schmecken könnten. Aber Nicholas empfindet sie als "...eindeutig süsse Freudentränen". (S. 79) Oder wie er Joana als seinen "Lieblingsmenschen" (S. 90) bezeichnet... So macht Lesen definitiv grossen Spass! :-]


    Ich bin schon ganz neugierig, was der Name Ânjâm bedeutet. Ausserdem frage ich mich, warum Joana nicht gerne mit Nicholas shoppen geht. Es ist mir schon klar, dass sie keine Tussi ist, deren Lieblingsbeschäftigung mit Mode und shoppen zu tun haben, aber was steckt wirklich dahinter?


    Ich werde jetzt mal eure Beiträge lesen. Vielleicht finde ich da auch schon Antworten. ;-)

  • Zitat

    Original von Clare


    Ehrlich, vergessen? Kann ich gar nicht glauben...
    Nicholas sagt, dass Elias ihn liebt und dass ihm die "Besitzverhältnisse" mal klar gemacht werden müssten (weil bei Dämonen ja viel über Besitzansprüche laufen würde), und dass eher Joanna eifersüchtig sein müsste.


    Danke, Clare, für die Erkärung! :wave


    Ich hatte es ehrlich gesagt so interpretiert, dass Elias evtl. auch etwas für Joana empfindet oder sie zumindest körperlich begehrt. Allerdings hatte ich ja das Wissen aus dem 1. Buch nicht... :gruebel


  • Nr. 6! Sie kommt meiner Vorstellung am Nächsten - aber vielleicht etwas sanfter und verletzlicher.


    Aber auch Mulles Vorschlag bringe ich jetzt nicht mehr so einfach aus dem Kopf. Mal sehen, welche es im Laufe des Buches definitiv für mich wird... ;-)

  • Zitat

    Original von Ayasha
    Was Nicholas betrifft, bin ich noch etwas zwiegespalten. Aber vielleicht ist das ja gerade die Absicht von Mulle!? ;-) Ich empfinde ihn als hart und brutal und so manches Mal habe ich mich gefragt, was Joana in ihm sieht (ausser der körperlichen Anziehung natürlich). Mit dem Buch, das er für Joana restaurieren lässt, hat er mich dann aber mit seiner weichen Seite überrascht.


    Ich finde es sehr interessant, dass du den ersten Teil noch nicht gelesen hast und damit den Beginn der Geschichte von Joana und Nicholas nicht kennst. Das würde nämlich deine Frage erklären, was Joana in ihm sieht. Mal sehen, wie du ihn ihm Lauf der Geschichte wahrnimmst...


    Wenn ich an die vorangegangenen Ereignisse denke, dann muss ich immer an Speed 2 denken, als Sandra Bullock dozierte, dass Beziehungen, die sich aus dramatischen, gemeinsam überstandenen Erlebnissen entwickeln, in der Normalität keine Chance haben. Joana und Nicholas können gar nicht beweisen, dass sie auch im Alltag zueinanderpassen, weil sie von einer Katastrophe in die nächste segeln...


    Gespoilert, auf Groupies Befehl :rofl

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

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  • Zitat

    Original von Suzann
    Bezüglich der Beliebtheit von Elias kann ich mir denken, dass Frauen einfach auf tragische Typen stehen, die sie retten müssen, können, sollen oder dürfen ;-) :chen


    Wir sind einfach unverbesserlich ;-)! Ich befürchte, dass du sooo Recht damit hast.