'Der zweite Engel' - Teil II, Kapitel 4 - ENDE

  • Hallo Ihr Reinblütigen :-)


    Bin jetzt durch:


    Glücklicherweise habe ich noch vor der Offenbarung herausgefunden, wer der erzähler ist... aber erst als Descartes sich mit Simou während der Reparaturarbeiten unterhält.


    Ich fand das Buch unterhaltsam und könnte es auch weiterempfehlen, richtig "Gepackt" hat es mich jedoch nicht !



    Zwei Negativpunkte, die der Autor wohl wegen des "Aha-Effektes" benutzt hat, mir aber nicht gefallen haben:


    1. Warum testet Dallas nicht Cavors Spezialfähigkeiten mit dem Phantomarm. das ist absolut unwägbar und ein Riesen Unsicherheitsfaktor... absoluter Dünnpfiff


    2. Warum lässt Descartes die Crew nihct zur Erde zurückkehren, so wird das ganze Blut verschwendet und kann keine weiteren Menschen "infizieren".
    Vor allem auch, weil das Blut auf der First National Blood Bank nicht als Privateinlage für Notzwecke gedacht ist.
    Oder hab ich da was nicht kapiert ?

  • Zitat

    Original von GastRedner
    2. Warum lässt Descartes die Crew nihct zur Erde zurückkehren, so wird das ganze Blut verschwendet und kann keine weiteren Menschen "infizieren".


    Vielleicht weil Descartes sich sicher ist, daß die schon bestehende Verseuchung sich sowieso nicht mehr aufhalten lässt? Und Descartes hat ja viel Zeit und kann abwarten.


    Gruss,


    Doc

  • bin heute gehandicapt.... kann nur mit links tippen (nein, ich hatte keinen Unfall beim Hantelbank aufbauen ;-) )



    Ist möglich, aber wenn schonmal das Blut geklaut ist, kann man´s auch gleich verteilen. Nuja, DER Schluss hat mich zumindest zum Überlegen gebracht: Wie reagiert Die Crew nach dem Aufwachen auf ein fröhliches: "Hallo leute, ihr habt 20.000 Jahre geschlummert und seid im XY-Nebel" :-)

  • GastRedner
    Das ist aber wahrscheinlich die Kunst eines Autoren - nicht einfach weiterzuschreiben, sondern dem Leser die Möglichkeit zu geben über die Geschichte hinaus zu phantasieren und zu spekulieren. :-)


    Gruss,


    Doc

  • Zitat

    Original von GastRedner
    Hallo Ihr Reinblütigen :-)


    Bin jetzt durch:


    Hi, Mister Spock.../me ebenso...:-)


    jo, die Wendung am Schluß hat bei mir auch eher Fragen aufgeworfen, als beantwortet.


    Ich denk mal, bei uns gibt`s wohl auch viele, die in der Richtung denken: "Mutter Erde samt Zivilisation war ein mißlungener Test. Haken wir das Ganze als solchen ab und sehen mal in den Weiten des Weltalls nach, wo wir den nächsten Versuch starten." ???


    Jo, kann man, muß man aber nicht....über diese Drehung war ich eher enttäuscht.


    Insgesamt gesehen: nicht schlecht, das Buch...und würde ich mich nicht schon dazu entschlossen haben, es weiter zu verschenken, würde ich Dykes Vorschlag folgen und es als gute Abhandlung über das Thema "Blut" in den Schrank stellen. Beim Verschenken hab ich mir wenigstens noch die Option gesichert, mit dem Beschenkten nochmal darüber diskutieren zu können.


    Und was lesen wir jetzt als nächstes?... :grin


    LG
    Baumbart

  • Zitat

    Original von Baumbart
    ....über diese Drehung war ich eher enttäuscht.


    Schade, gerade den Schluß fand ich ausserordentlich gut gelungen. Er lässt einfach viel Spielraum für eigene Gedanken und das finde ich gerade bei dem gewählten Thema doch recht gut.


    Zitat


    Und was lesen wir jetzt als nächstes?... :grin


    Mich würde das von Demosthenes hier schon rezensierte "Solarstation" von Eschenbach reizen. Vielleicht finden sich ja noch ein paar Interessierte.


    Es wäre allerdings schön, wenn wir DIESE Leserunde nicht so schnell abhaken. Immerhin sind ja noch ein paar Leser mittendrin und es gibt sicherlich noch die eine oder andere Szene im Roman, über die man ausführlicher reden kann.


    Gruss,


    Doc


  • Hey, Doc...sooo war das auch nicht gemeint.


    Beteilige mich auch noch an der weiteren Diskussion. Hab bloß nicht mehr soviel Zeit wie früher, um bei den Büchereulen allgemein rein zu schauen.


    Aber w e c h bin ich nicht...;-)...Eschenbach? Jo, warum nicht? Kommt Zeit kommt nächstes Sci-Fi-Buch u.a.


    :wave
    Baumbart


    PS:...na, ich hatte mir halt gedacht, der Schluß des Buches wäre die Rettung der derzeitig Infizierten... :wow

  • Zitat

    Original von Doc Hollywood
    Mich würde das von Demosthenes hier schon rezensierte "Solarstation" von Eschenbach reizen. Vielleicht finden sich ja noch ein paar Interessierte.


    Da könnte sogar Andreas ESCHBACH eventuell ab und zu vorbeischauen. Hat er im Scifiboard anläßloich der Leserunden "Der Letzte seiner Art" auch gemacht. Auch wenn er lieber schreibt, als im Internet postet :grin


    Aber bitte den Namen richtig schreiben. Da legt er Wert drauf


    LG Dyke

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • Zitat

    Original von dyke
    Aber bitte den Namen richtig schreiben. Da legt er Wert drauf


    Ach so einer ist das. :-)


    Wie auch immer, die Romane, die ich bisher von ihm gelesen habe, waren gut genug, daß ich mir auch gerne "Solarstation" antun werde. Aber lasst uns bitte erst diese Runde zu Ende führen.


    Ich finde die Überwindung der verschiedenen Sicherheitseinrichtungen der Blutbank auf dem Mond wirklich pfiffig gelöst, obwohl es natürlich dem Leser schon vorher irgendwie klar ist, daß sich Dallas da Einiges hat einfallen lassen. Trotzdem bis zum Ende spannend.


    Allerdings lässt Kerr (wahrscheinlich zu Gunsten der dem Finale entgegeneilenden Handlung) in der zweiten Hälfte des Buches in der Charakterisierung seiner Protagonisten schon etwas nach.


    Gruss,


    Doc

  • So, ich bin auch durch, habe gestern abend noch einen Lesemarathon veranstaltet.


    Bin aber im Großen und Ganzen eher enttäuscht: (Anfang und Mittelteil waren große Klasse, aber das Ende nicht so der Hit, wie ich fand, trotzdem ein durchaus gutes Buch, daß mich ein stückchen weiter in die SF-Welt geführt hat)


    1. Das Ende ist mir zu plötzlich, zu schwammig und zu abgedreht......


    2. Der Einbruch in die Blutbank, dafür, daß Dallas so stolz auf seine Abwehrmechanismen ist, überwindet er sie alle für meinen Geschmack ein bißchen zu schnell. Am enttäuschensten war für mich der Stealthroboter.....



    3. Wozu der Rest des Teams, wenn doch sowieso nur 2 Leute in die Blutbank rein müssen und einer das Schiffchen repariert? Klar Ronica, muß sich erstmal erholen und das Blutauftauen und so..... also 4 sind immer noch 3 die überflüssig sind.....
    Auf einen Probelauf hat man schließlich auch verzichtet, also war auch der furzende Prevezer überflüssig und Gates hat zwar das Schiff geflogen, daß hätte aber wohl auch Ronica oder Simou machen können... naja egal....


    Irgendwie schien es mir, daß Buch sei nicht ganz zu Ende gedacht worden.

  • Hi,
    ich bin wieder da ....


    Habe das Buch am Wochenende brav zu Ende gelesen. Und mein Fazit ist:


    WIR WERDEN BORG. Widerstand ist zwecklos....


    Nein ehrlich, was ist mir im 4. Teil aufgefallen:


    1. Rimmer stirbt mir ein bisschen zu unspektakulär (dafür dass es so ein Arschloch ist/war)
    2. Das Ende ist etwas konstruiert, was bei einem SF-Roman sicherlich verzeihlich ist, aber trotzdem.
    3. Was ist an diesen sieben so besonders, dass sie die "neue Menschheit" bilden? Sie sind genauso geldgierig und egoistisch wie alle anderen auch. Sie sind m.M. keine Gutmenschen.
    4. Was wird denn aus der Erde? Geht der Rest der Menschheit an sich selbst zugrunde?
    5. Was ist die Lehre aus dem Buch? Dass man Computer nicht sich selbst überlassen soll (Decartes), weil sie sonst zuviel Zeit haben über sich und die Menschen nachzudenken? Oder das Computer die besseren Menschen sind (s. Dixy). Wir verbinden uns mit Computern (durch Nanotechnologie), wobei wir wieder bei dem Borg wären.


    Ich habe das Buch insgesamt sehr gerne gelesen. Es ist gut geschrieben und gibt durchaus Stoff zum Nachdenken. Und man lernt was. Wenn ich mal Infos über Blut brauche, werde ich hier nachschlagen.
    Trotzdem bleiben doch ziemlich viele lose Enden.


    bis dann :wave
    Jules

  • So, ich bin auch durch. Zuerst noch eine kleine Meckerei:


    Das Wasser für die Turbine des Reaktors Kam in Gestalt von Eisblöcken vom Mondsüdpol, soweit es nicht aus kondensiertem Dampf oder dem recyceltem Urin des Sicherheitspersonals der First National gewonnen wurde.

    Von Sicherheitspersonal war bisher weder die Rede noch ist mir es untergekommen, oder?? Das Ding funktioniert doch vollautomatisch.


    Auch den Sinn der ganzen Simulation habe ich nicht verstanden. Teilweise kam es mir so vor, als würden bestimmte Szenen aufgezeichnet, um sie bei der Annäherung an die First National abzuspielen, wie z. Bsp. Roninas Blutabnahme. Diese ganze Szenario scheint nur das Wissen Kerrs über Virtuelle Realität darzustellen.


    All die kleinen Unstimmigkeiten sind typisch für den ganzen Roman. Philip Kerr hat eine, auf sehr fundiertem Wissen basierende, Vision, welche Auswirkungen heutige und mögliche Dinge haben können. Um das an den Leser zu bringen konstruiert er einen Reißbrett-Thriller um seine Vision herum. Wobei seine Visionen sich auf die naturwissenschaftliche Basis beschränkt. Soziale und gesellschaftliche fehlen ihm hier und er nimmt stattdessen, wie bei der Thrillerhandlung, vorgefertigt Versatzstücke.


    Von Philip Kerr kenne ich noch das Wittgenstein-Programm, in dem er, nach meiner Erinnerung, viel weniger plakativ war. Sonst kenne ich noch das Hörspiel nach seinem Roman „Esau", nach dem ich diesen Roman als einen der seit Jahren raren richtigen Abenteuerromanen eisntufte.


    Für den Thriller-Anteil gibt es von mir 2.5 Dyke-Punkte von 5, also Durchschnitt. Für den SF-Anteil wegen der ausführlichen Schilderungen, wie es zu gewissen Entwicklungen kommen kann, 4,5 Dyke-Punkte. Macht ein Mittel von 3.5 (ab 2.5 und darunter wird ein Buch sofort entsorgt). Also lesbar, aber nichts bemerkenswertes. Als Einstieg in die SF nur teilweise geeignet, da zuviel Fachausdrücke vorkommen.


    Wir eine Weile dauern, bis ich wieder einen Kerr aus dem Regal ziehe.


    LG Dyke

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • Habe mein Posting schon am Samstag offline geschrieben, aber vergessen es einzustellen.


    Nachdem ich mir jetzt alles hier in Ruhe durchgelesen habe, gibt dei Handlung ja nicht sehr viel her. Hat noch jemand Lust auf ein bisschen "küchenphilosophieren", z. Bsp. über die Gedanken zur DNA, die doch teilweise ziemlich heftig sind?


    LG Dyke

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • Zitat

    Original von dyke
    Habe mein Posting schon am Samstag offline geschrieben, aber vergessen es einzustellen.


    Nachdem ich mir jetzt alles hier in Ruhe durchgelesen habe, gibt dei Handlung ja nicht sehr viel her. Hat noch jemand Lust auf ein bisschen "küchenphilosophieren", z. Bsp. über die Gedanken zur DNA, die doch teilweise ziemlich heftig sind?


    LG Dyke


    Moin, moin Dyke


    wen meinst Du jetzt mit DNA?...Douglas Noël Adams?...Den fand ich bisher auch besser... :grin


    Nee, aber mal im Ernst jetzt. Abgesehen davon, dass ich Dein Resümee zum zweiten Engel, der ja - wenn ich das richtig verstanden habe, Descartes sein soll - im Großen und Ganzen so unterschreiben würde, haben mir zwei Dinge an dem Buch ganz gut gefallen:


    a) alles Wissenswerte über Blut, wobei ich da schon finde, dass Philip Kerr sich über soziale und gesellschaftliche Aspekte Gedanken gemacht hat, wenn dieser "Stoff" Mangelware wird. Ob ich seinen Gedankengängen genauso folgen würde, ist eine zweite Sache.


    b) die Visionen Kerrs zur menschlichen DNA-Verschmelzung mit Computertechnologie fand ich gar nicht sooo utopisch, muß ich sagen....höchstens seine Schlußfolgerung bzw. das Resümee (Erde + Menschheit kaputt - ergo: neues Spiel, neues Glück), dass Kerr Descartes ziehen läßt....tja, wie drückt man das jetzt aus? Unmoralisch? Rigide?
    Wohl so in der Richtung.


    Also...unter einem ENGEL versteh ich denn doch etwas anderes?!


    Aber rein "machbar" von der Theorie bzw. ja sogar Praxis der Vervielfältigung des menschlichen Erbgutes wäre es ja?


    Hier, was die Wikipedia dazu an Infos hergibt:


    Verstanden hab ich das...und wenn man so an Klonen usw. denkt....hm, dennoch mag ich mir keinen perfekten Menschen vorstellen müssen....und schon gar nicht mit Computern als hauptsächliches Innenleben.


    LG
    Baumbart

  • Bin gestern fertig geworden.
    Der Schluss ist typisch für einen SF gestaltet gewesen. - to be continued... :grin


    Der Hintergedanke des Computers ist dann klar geworden.
    Hatte mich schon gewundert, daß die Aktion so einfach über die Bühne gegangen ist. In demzeitigen Stand der Technik konnte ich mir nicht vorstellen, daß sie eigentlich nicht aufspürbar gewesen wären.


    Sehr gut gefallen haben mir die wissenschaftliche Beiträge, die zwischengeschoben werden, und als Fussnoten beigefügt waren.


    Die nächste SF - Leserunde wird auch interessant werden!

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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