Mina - David Almond

  • KLAPPENTEXT:
    Ich wollte unbedingt das sein, was man gemeinhin als braves Mädchen bezeichnet. Ich habe es wirklich versucht.
    Mondschein, Wunder, Fliegen und Nonsens, Rosenkohl, Sarkasmus und das Geheimnsi der Zeit, erstaunliche Tatsachen und absolut nichts – das alles ist Minas Tagebuch. Das ist Mina.


    ZUM AUTOR:
    (Quelle: Buchumschlag)
    David Almond wuchs in der Nähe von Newcastle-upon-Tyne auf. Er studierte Literatur, arbeitete als Hotelportier, Postbote und Lehrer und begann, Kurzgeschichten für Erwachsene zu veröffentlichen. 1998 erschien „Zeit des Mondes“, sein erstes Kinderbuch. Für sein umfangreiches Werk wurde er mit zahlreichen renommierten Preisen ausgezeichnet. 2010 er hielt er den Hans-Christian-Andersen Preis, die weltweit höchste Auszeichnung für Kinder- und Jugendliteratur.


    EIGENE MEINUNG:
    Mina ist ein ganz besonderes Mädchen. Sie ist anders als die anderen Kinder in ihrem Alter und hat es dadurch nicht immer leicht. Sie wird als „Freak“ bezeichnet, dabei hat sie einfach nur eine ganz andere Sicht auf die Welt und liebt Wortspielereien. Sie ist sehr sensibel und wird oft missverstanden, wenn sie sich so ihre eigenen Gedanke über irgendwelche Dinge macht. Außerdem vermisst sie ihren Vater und ihr sehnlichster Wunsch ist es, ihn wieder bei sich zu haben.
    Mit seiner sehr gefühlvollen und zauberhaften Schreibe, die so viel Lebensfreude vermittelt, hat Autor David Almond eine Protagonistin kreiert, die jedem Leser sofort ans Herz wächst. Mina ist unglaublich weise und kindlich zugleich, was sie zu einer ganz liebenswerten Person macht. Ihre Tagebucheinträge erinnerten mich immer ein wenig an Francois Lelords Hector.
    David Almond spielt in seinem Buch ebenso mit Worten wie seine Protagonistin Mina, die nicht nur neue Worte erfindet, sondern auch gern deren Klang lauscht oder sie einfach nur ansieht. Getreu Minas Worten „Vielleicht ist auch das Schreiben wie Spazierengehen“ ( S. 227)hatte ich das Gefühl durch die Mina-Welt zu spazieren, die irgendwie aus anderen Farben besteht, als die Welt ihrer Mitmenschen. Dies spiegelt das Cover des Buches so wunderschön wider, das Mina als eine Art Scherenschnitt zeigt, mit lila farbenen Haaren auf einem lila farbenen Baum mit verschnörkelten Details. Auf dem Baum sitzt außerdem ein Vogel, denn Mina wäre auch gern ein Vogel und hofft, dass ihre Seele als solcher wiedergeboren wird. Unter dem Baum sitzt eine schwarze Katze, die im Buch eine besondere Stelle in Minas Leben einnimmt.
    Mina hat außerdem ganz eigene Vorstellungen davon, wie das Leben eines Kindes aussehen sollte. Sie ist dafür, dass Kinder auch mal Ruhe brauchen, damit sie einmal still sein können, damit sie auch einfach mal nichts tun können. Dadurch gerät sie jedoch des öfteren in Konflikte mit anderen Kindern oder auch ihren Lehrern. Am liebsten mag ich die Stelle, in der Mina einen Aufsatz in Deutsch bzw. Englisch schreiben muss. Es geht um die verschiedenen Zeiten der Verben. Auf die Frage der Lehrerin, ob sie fertig sei, antwortet Mina: „Nein. Das Geheimnis der Zeit kann also nicht auf ein Arbeitsblatt über Verbformen reduziert werden.“ (S. 80)
    Ein sehr schönes Extra des Buches ist das außergewöhnliche Textlayout, das immer mal wieder zwischen dem eigentlichen Text auftritt und den Tagebuch Charakter von Minas Aufzeichnungen deutlich hervorhebt. Eine ihrer Rubriken in ihrem Tagebuch ist die „Außergewöhnliche Aktivität“. Dort notiert sie sich Aktivitäten, die sie als besonders schön empfindet und die dem Leser jedes mal ein kleines Lächeln ins Herz zaubern. So wie:
    Schau dir die Sterne an.
    Reise durch Zeit und Raum.
    Halte deinen Kopf in deinen Händen und werde dir bewusst, dass du außergewöhnlich bist.
    Erinnere dich daran, dass du nur Staub bist.
    Denke daran, dass du ein Stern bist.
    Stelle dich unter die Straßenlaterne.
    Tanze und glitzere in ihrem Licht.
    Lausche auf die zerbrechlichen und kraftvollen Dinge in deinem Herzen.
    (S.243)


    FAZIT:
    „Mina“ ist ein sehr kluges Buch. Es ist ein bisschen lustig, ein bisschen ernst, ein bisschen rührend und ein bisschen traurig, aber vor allem ist es ein Buch, das ein wenig Licht und Farbe in das graue Grau des Alltags zaubert.

  • ich denke, dass es auch mir gefallen könnte.


    es ist wieder einmal so, dass ich ein Buch gesehen habe, das mich von seinem Cover anspricht und das sich mir eingeprägt hat.


    DANKE

  • Meine Eindrücke:


    Minas Lieblingsplatz ist ein Baum im Garten vor dem Haus. Hier kann sie ungestört träumen, die Amseln beobachten, ihren Gedanken nachhängen, Tagebuch schreiben und mit Wörtern spielen. Das Beste an dem Baum ist, dass sie von dort aus die Welt sehen kann, selbst aber unsichtbar bleibt. Denn irgendwie passt Mina nicht in die Welt der anderen Kinder: Sie liebt die Dunkelheit, ist fasziniert von Tieren wie Eulen und schwarzen Katzen, sie ist hoch begabt - und geht nicht zur Schule. Die Schule und die Lehrer haben es sich ein für allemal bei Mina verdorben. Schluss mit den öden Aufgaben, Schluss vor allem mit dem Erfinden von unsäglich braven Geschichten über langweilige Menschen. Schluss damit, von den anderen für merkwürdig und durchgeknallt gehalten zu werden - außer von Sophie. Sophie ist nicht durchgeknallt, aber sie humpelt, und sie will sich später operieren lassen, um humpellos zu werden. Mina hingegen könnte eine Antimerkwürdigkeitsoperation gebrauchen. Statt dessen wird sie seit jenem Prüfungstag, der ziemlich in die Hose ging, zu Hause von ihrer Mutter unterrichtet.


    Minas Vater ist gestorben, als sie noch sehr klein war, und sie hat seinen Tod noch nicht verwunden. Sie vermisst ihren Papa und ist traurig, weil sein Duft und das stachelige Gefühl seiner Bartstoppeln auf ihren Wangen langsam verblassen. Was bleibt von einem Menschen, der gestorben ist?


    Das Mädchen hat große Fragen zum Geborenwerden, zum Leben und zum Sterben; nicht alles kann sie mit ihrer Mutter besprechen, auch wenn die beiden eine besonders enge Beziehung zueinander haben. Und so zieht sich Mina auf ihren Baum und zu ihren Wörtern zurück.


    Aber nicht für alle ist Mina im Baum unsichtbar. Da ist Grace, eine alte Frau, die sie bemerkt und ihr erzählt, dass sie von Mina geträumt habe. Sie haben Gemeinsamkeiten; beide lieben das Klettern und Vögel. Und da ist Sophie, die Mina nach ihrer Humpellosigkeits-Operation besuchen kommt. Vielleicht ist es ja doch möglich, Freunde zu finden und - welch ein absurder Gedanke! - eines Tages in eine Schule zurückzukehren.


    Das Buch - laut Verlag für Kinder ab 10 Jahren - ist ungewöhnlich: es regt zum Mitdenken und Mitmachen an. Minas Wortspiele in ihrem Tagebuch sind mit herausgehobenem Schriftbild abgedruckt, in vielen Kapiteln finden sich Vorschläge für "Außergewöhnliche Aktivitäten" zum Schreiben, Probieren und Nachdenken. Die Denkanstöße erscheinen mir für das empfohlene Lesealter teilweise sehr anspruchsvoll, aber vielleicht sind sie auch eher für erwachsene Leser gedacht. Ich jedenfalls habe das Buch gerne gelesen, oft innegehalten und ja, ich habe ein paar Außergewöhnliche Aktivitäten ausprobiert.


    Die Geschichte an sich dürfte jungen LeserInnen Spaß bereiten; es gibt spannende Kapitel in einer Höhle und auf einem Dachboden mit Eulen, ein Mädchen, das sich gegen die Schule stellt und ein hoffnungsvolles Ende.

  • Ich habe mir das Buch wieder zur Hand genommen und lese wieder da drin.
    Es ist einfach so ein tolles Buch und ich finde auch Mina echt toll.
    Manchmal wenn ich jetzte auf meine Lieblingsseiten komme,dann wiederhole ich die immer wieder, weil die einfach so schön sind.
    Aber manchmal, wenn ich dann so ziemlich am Ende komme, da möchte ich das Buch noch mal ganz von vorne lesen.


    DAS BUCH IST SO COOL!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

  • Mein Leseeindruck bezieht sich auf die Ausgabe "Mein Name ist Mina", welche am 15.02.2023 beim Verlag "Freies Geistesleben" erschienen ist.


    MEIN NAME IST MINA

    Autor: David Almond
    Originaltitel: My name is Mina
    Übersetzerin: Alexandra Ernst

    Verlag: Freies Geistesleben

    Erschienen: 15.02.2023
    Seitenzahl: 271
    ISBN-10: 3772531326

    ‎ISBN-13: 978-3772531323Preis gebundenes Buch: 20,- €
    Empfohlenes Lesealter: ab 11 Jahren


    Über den Autor (Quelle: Freies Geistesleben)

    1951 in Gateshead geboren, ist einer der bedeutendsten britischen Kinder- und Jugendbuchautoren der Gegenwart. Er wurde unter anderem mit der Carnegie Medal (1998), dem Hans Christian Andersen-Preis (2010), dem Guardian Children’s Fiction Prize (2015) und dem James Krüss Preis für internationale Kinder- und Jugendliteratur (2022) ausgezeichnet. David Almond lebt mit seiner Familie in Northumberland (England).


    Darum geht's

    Auf den ersten Blick mag Mina ein ganz normales Mädchen von nebenan sein. Aber unterhaltet euch Mal mit ihr. Dann werdet ihr schnell feststellen, dass Mina ein ganz besonderes, ein wunderbares Persönchen ist. Alles was sie erlebt, was sie bewegt, was ihr gefällt oder eben auch missfällt schreibt sie in ihr Notizbuch. Doch sie schreibt es nicht einfach nur so dahin. Nein, sie reflektiert und packt es in ihre ganz eigenen Worte. Man muss es selber lesen, um den Zauber darin zu erkennen…


    So fand ichs

    Die Kurzbeschreibung stellt eine klare Forderung: „Mehr Minas braucht die Welt.“ Und ich kann diesem Wunsch nur beipflichten!


    Mina sprüht richtiggehend vor Leben und ihre Gedanken und Worte sprudeln nur so aus hier heraus. Ihre Einfälle rotieren vom Hundertste ins Tausendste. Das hat mich zu Beginn des Buches doch ein klein wenig überrumpelt. Als ich mich aber eingelesen hatte, liebte ich jede ihrer Ideen. Und ich verstand die Forderung nach mehr Minas immer mehr. Die Welt durch ihre Augen zu sehen, hat schon fast etwas Magisches.


    In ein Buch reinzuschreiben oder Stellen zu markieren ist für mich im Grunde ein No-Go. Aber in diesem Falle überlege ich tatsächlich das Büchlein nochmal zu lesen, aber diesmal mit dem Stift in der Hand. Mina schenkt dem Leser so wunderbare Gedanken, die man gerne festhalten möchte.


    Ich finde es nicht leicht, dieses Büchlein zu beschreiben. Denn es ist doch so anders und besonders und dessen Stärke ist gerade darin zu zeigen, wie normal Andersartigkeit sein kann.


    Mit „Mein Name ist Mina“ zeigt uns David Almond wie anders man so manches sehen, erleben und spüren könnte. Es lohnt sich auf jeden Fall, Mina zuzuhören und ihre Gedanken auf sich wirken zu lassen.


    ASIN/ISBN: 3772531326