Titel: Räuber und Gendarm. Erzählungen
Autorin: Mascha Kurtz
Verlag: Liebeskind München
Erschienen: Februar 2005
Seitenzahl: 126
ISBN-10: 3935890273
ISBN-13: 978-3935890274
Preis: 5.00 EUR
Das sagt der Klappentext:
Jörg klappert mit Michas Freundin Supermärkte an der Ostsee ab, um für ein kostenloses Anzeigenblatt zu werben. Obwohl die beiden sich bald fühlen wie ein altes Ehepaar, reden sie sich ein, nichts füreinander zu empfinden. Wenn abends das Kulturzentrum schließt, ziehen Wolfgang, Roman und Stefan noch gemeinsam los. Wolfgang denkt sich immer neue Mutproben aus, mit denen die drei sich die Zeit vertreiben. Eines Nachts gabeln sie die Obdachlose Ulla auf. Tanja macht die Zimmer in einem Hotel. Sie träumt von einer Karriere als Model, aus Illustrierten schneidet sie jeden Tag Photos aus, die sie dann in ihr Album klebt. Doch ihren großen Auftritt hat sie erst, als sie in einem der Hotelzimmer eine Pistole findet.
Die Autorin:
Mascha Kurtz wurde 1970 geboren und wuchs in Würzburg auf. Heute lebt sie im Tessin. Sie studierte Kommunikationswissenschaften und arbeitete eine zeitlang als Journalistin.
Meine Meinung:
Ich gebe es zu: Mit einigen Vorurteilen ging ich an dieses Buches. Wahrscheinlich würde es wieder eines dieser Bücher sein, deren Auflage (höchstens zehn Exemplare) lediglich von den stolzen Eltern, den überstolzen Omas und Opas sowie von Onkel Kurt-Peter und Tante Agnes gelesen werden würde. Aber schon nach der ersten Erzählung war mit klar, dass es sich hier um lesenswertes Buch handelt. Die Erzählungen handeln von Menschen die in ihrem alltäglichen Leben gefangen sind, die ohne Perspektiven funktionieren wie Maschinen, die keine Illusionen mehr haben und deren täglicher Begleiter die allgegenwärtige Resignation ist. Die Autorin erzählt in einer klaren Sprache; es ist gerade auch ihr sehr spröder Erzählstil der die ganze Tristesse im Leben ihrer Protagonisten deutlich macht. Sie redet nicht um die Dinge herum, Mascha Kurtz kommt auf den Punkt, schonungslos sind ihre Darstellungen von Menschen für die der Begriff von der Sonnenseite des Lebens keine inhaltliche Bedeutung hat, die mit diesem Begriff allenfalls verschwommene Vorstellungen verbinden. Sehr positiv anzumerken ist, dass die Autorin nicht versucht möglichst kryptisch und chaotisch verworren zu schreiben. Ihre Realität ist die, die diese Bezeichnung auch verdient. Lesenswert.