Zweilicht - Nina Blazon

  • Inhalt:
    Nach einem großen Streit mit seiner Mutter will der siebzehnjährige Jay Callaghan ein Jahr als Austauschschüler in New York leben. Der Stadt, in der sein verstorbener Vater bis zu seinem Tod lebte und in der Jay leben will, seitdem er sie als kleiner Junge zum ersten Mal besuchte. An der Highschool lernt er Madison kennen und verliebt sich in sie, und auch Madison scheint Jay gegenüber nicht abgeneigt zu sein. Doch dann taucht plötzlich ein Mädchen auf, dass sich Ivy nennt und das nur Jay sehen kann. Zuerst zweifelt der Junge an seinem Verstand, doch schnell wird klar, dass alles um Jay herum nicht das ist, was es zu sein scheint…


    Meine Meinung:
    Bisher starteten Nina Blazons Bücher, zumindest für mich, immer recht schleppend, nahmen mit fortschreitender Seitenzahl jedoch deutlich an Fahrt auf und wurden zum Ende hin sehr spannend. Mit „Zweilicht“ ist es anders. Bereits nach wenigen Kapiteln ist das Buch unglaublich spannend, doch je weiter die Handlung fortschreitet, desto zäher und langatmiger wird die Geschichte. Die ersten 300 Seiten haben mich total begeistert, ich war richtig gefangen, doch dann kam leider der Absturz. Auf den letzten 100 Seiten ist „Zweilicht“ einfach nur noch verwirrend und undurchsichtig, so dass man sich richtiggehend zwingen muss, sie nicht nur zu überfliegen.


    Dass Nina Blazon ihre Leser gerne verwirrt und mit unvorhersehbaren Wendungen überrascht, kennt man ja schon. Grundsätzlich finde ich das auch nicht schlecht, denn es trägt ungemein zur Steigerung der Spannung bei. Dieses Buch war mir aber an einigen Stellen ZU verwirrend, die überraschenden Wendungen zu abgedreht, zu sehr an den Haaren herbeigezogen. Zum Schluss hatte ich nicht das Gefühl, die Geschichte sei aufgelöst worden, eher im Gegenteil. Das, was wirklich passiert ist, hat sich mir (bisher) nicht vollständig erschlossen.


    Ebenfalls zur Verwirrung des Lesers trägt bei, dass die Autorin mit einer Vielzahl an Namen jongliert. Keine, aber wirklich gar keine der Figuren hat nur einen einzigen Namen! Irgendwann verliert man völlig den Überblick.


    Sehr gefallen hat mir, dass der Protagonist dieses Mal männlich ist. Jay ist einer der wenigen Charaktere, von denen man sich ein wirkliches Bild machen kann, was bei den anderen Figuren aufgrund der Undurchsichtigkeit, wer überhaupt wer und vor allem was ist, eher schwer fällt.


    Zu Beginn ist „Zweilicht“ zwar bereits etwas fantastisch, aber auf kreative Art und Weise und mit Realitätsbezug. Zum Schluss schlägt die Autorin jedoch sehr über die Stränge und bereitet ihrer Geschichte ein absolut hanebüchenes Ende. Auf einen sehr gelungenen Anfang und eine größtenteils gelungene Geschichte folgt ein misslungener Abschluss, der den Lesespaß des ganzen Buches kaputt macht. Schade, hier wäre weniger deutlich mehr gewesen.

  • Ich lese es im Moment, bin aber erst knapp vor der Hälfte... mal sehen, es ist mein erstes Buch von der Autorin.
    Bisher ist alles noch ein wenig verwirrend uns undurchsichtig, ich hoffe, dass sich das zumindest noch ändert.


    Danke dir für die Rezension! :)

  • Für den Teenager Jay geht ein lang ersehnter Traum in Erfüllung: Er darf als Austauschschüler nach New York - die Stadt, in die er schon immer Leben wollte. Hier fühlt er sich seinem Vater nah und kann noch einmal von vorne beginnen.
    Neuer Anfang, neue Liebe, dass trifft auch in diesem Fall zu, denn er lernt recht schnell Madison kennen und verguckt sich in sie. Doch Madison bleibt nicht lange konkurrenzlos, denn mit Ivy tritt ein weiteres Mädchen in sein Leben, dass jedoch weitaus weniger greifbar ist, denn er kennt sie nur aus seinen Träumen - bis sie ihn in ihre Welt enführt.
    Aber kann so eine Liebe bestehen?



    Nachdem ich bereits von "Ascheherz" sehr begeistert war, stand für mich fest, das ich auch weitere Bücher von Nina Blazon lesen möchte.
    Leider sind meine Erwartungen an dieses Buch nicht ganz erfüllt worden. Die Kurzbeschreibung klang vielversprechend und ich habe eine romantische Fantasygeschichte erwartet.
    Was ich jedoch gelesen habe, ist eine sehr verwirrende, stellenweise langatmige Geschichte, die mit "Ascheherz" nicht mithalten kann.


    Vor allem Jay blieb für mich lange farblos. Zwar ist er ein netter Junge, der weder auf den Kopf, noch auf den Mund gefallen ist, aber das war es auch zunächst schon. Er wirkte auf mich lange sprunghaft und doch recht langweilig, wirklich packen konnte er mich leider nie.


    Dennoch kann ich nicht abstreiten, dass Nina Blazon sonst einen wirklich guten Schreibstil hat. Sie schreibt leidenschaftlich und phantasievoll, leider konnte ich dies hier nur selten finden.


    Die Liebesgeschichte bleibt leider auch recht farblos. Zwar ist es niedlich zu erleben, wie sich Jay und seine Auserwählte annähern, aber das war es auch schon. Die Gefühle konnte ich beiden nie ganz abnehmen und es kam mir alles wie eine Liebelei ohne Höhen und Tiefen vor. Da habe ich mir doch so manches mehr erhofft.


    Sehr gut gefallen haben mir jedoch die Schauplätze, die liebevoll beschrieben sind. Sie wirken auf wunderbare Art und Weise magisch und ich konnte mir alles bildlich vorstellen. Genau so sollte es sein.


    Wirklich hübsch ist auch das Cover, dass ein absoluter Hingucker ist. Es wirkt magisch und phantasievoll und überzeugt mit einem eindringlichen Blick und den Efeuranken.


    Insgesamt hat mich "Zweilicht" nur mäßig unterhalten. Zwar ist die Geschichte an sich ganz nett, aber nichts besonderes, dass mir noch lange im Gedächtnis bleiben wird. Schade.


    :lesend :lesend :lesend

  • Das mag jetzt blöd klingen, aber ich habe das Buch nicht verstanden... Die ersten 150 Seiten war alles super und dann kam plötzlich dieser Bruch. Ich spoiler meine Frage, nur zur Sicherheit für andere, die das Buch noch nicht gelesen haben.


    Danke für die Hilfe!

  • Wieder einmal hat es sich als positiv herausgestellt, dass ich die Inhaltsangabe nur überflogen habe, bevor ich selbst in die Geschichte eingetaucht bin … ebenso gut war allerdings, dass ich mich an viele gute Bewertungen erinnern konnte, denn anderenfalls hätte ich womöglich das Buch abgebrochen, da ich Anfangs nicht in die Geschichte hineinkam, sie sehr verwirrend und langweilig fand bzw. mich der einfache Schreibstil der Autorin nicht mitreißen konnte. Dann aber … ja dann … WOW, was für eine Geschichte!! Sie ist verworren und spannend und absolut unvorhersehbar. Ich wusste nicht im Geringsten, wohin das Geschehen bzw. die ganzen Verstrickungen überhaupt führen würden …


    Ein Junge zwischen zwei Mädchen. Eine Dreiecksgeschichte also!? Doch welche ist die Richtige? Welche steht auf der Seite der Guten? Und überhaupt: Gibt es das Gute bzw. das Böse? Zumindest Jay scheint die „Grautöne“ zwischen Schwarz und Weiß noch zu sehen, als aber seine Liebste (tja: Wer ist das wohl?) in Gefahr schwebt, muss er sich für eine der Seiten entscheiden.


    Fazit: Trotz kleiner „Mängel“, nämlich dem schwachen Anfang und dem „Finalkampf“, hat mich „Zweilicht“ fasziniert, berührt und begeistert! Ich kann das Buch daher jedem Fantasy-Fan, der gerne auch Jugendbücher liest, empfehlen!
    Taucht ein in diese verworrene, vielschichtige Geschichte und begleitet Jay auf seiner Suche nach der Wirklichkeit! Es lohnt sich.

  • Jay ist 17 Jahre alt und für ein Austauschjahr von Berlin nach New York gekommen. Er lebt bei seinem Onkel und seinem Neffen. Jay`s Vater ist tot und das Verhältnis zu seiner Mutter ist nicht das beste. In der Highschool lernt Jay Madison kennen und verliebt sich gleich in sie, in das Mädchen mit den Indianeraugen. Aber dann taucht Ivy auf, ein seltsames Mädchen, aber auch sie fasziniert Jay. Und kein anderer scheint sie sehen zu können.


    Das hört sich zuerst vielleicht nach einer typischen Highschool-Geschichte an, wie wir schon viele kennen. Aber das ist die Geschichte ganz und gar nicht. Die Geschichte hat sehr viele überraschende Wendungen und ist kein bißchen "typisch". Sie ist eine Mischung aus Fantasy, Endzeitdrama und ein bißchen Lovestory. Ich habe mich nicht eine Seite lang gelangweilt, ganz im Gegenteil, manchmal blieb mein Herz für einen Augenblick stehen. Die Personen sind toll beschrieben. Vor allem Jay, Madison und Ivy sind faszinierende Persönlichkeiten. Ich kann das Buch uneingeschränkt empfehlen. Ein absolutes Lesehighlight!

  • KLAPPENTEXT:
    Der 17-jährige Jay ist in der Stadt seiner Träume angelangt – ein Jahr wird er als Austauschschüler in New York, der Heimat seines verstorbenen Vaters verbringen. Gleich zu Beginn verliebt er sich in die geheimnisvolle Madison mit den Indianderaugen. Doch was er keinem zu erzählen wagt: Hin und wieder taucht ein anderes Mädchen auf, das außer ihm niemand zu sehen scheint. Sie nennt sich Ivy und er kann nicht aufhören an sie zu denken. Bis sie ihn schließlich in eine verwunschene Welt entführt, die seit Jahrhunderten kein lebender Mensch betreten hat. Als auch im New York der Gegenwart die Geister und Dämonen erwachen, beginnt für Jay ein Kampf auf Leben und Tod. Der Dämon mit dem Herzen aus Eis ist ihm auf der Spur und giert nach menschlichen Seelen. Und Jay muss sich entscheiden – zwischen zwei Mädchen, zwei Leben, zwei Wirklichkeiten ...


    ZUR AUTORIN:
    Nina Blazon, geboren 1969, aufgewachsen in Neu-Ulm, studierte Germanistik und schrieb während ihres Studiums Theaterstücke und Kurzgeschichten. Ihr erster Roman „Im Bann des Fluchträgers“ wurde mit dem Wolfgang-Hohlbein-Preis und dem deutschen Phantastik-Preis ausgezeichnet. Sie lebt nun in Stuttgart und hat mehrere erfolgreiche Jugendbücher geschrieben. Unter anderem „Faunblut“ und „Ascheherz“.


    EIGENE MEINUNG:
    Eine Rezension zu „Zweilicht“ zu schreiben fällt mir nicht gerade leicht, denn ich bin immer noch etwas zwiegespalten was meine Meinung zu diesem Jugendroman betrifft. Ich versuche mal alle positiven und negativen Aspekte des Buches, bzw. die Dinge, die mir gefallen haben und die, die ich nicht mochte, aufzulisten.
    Sehr begeistert bin ich von der Schreibe der Autorin. Schon von mehreren Freundinnen wurde mir Nina Blazon wärmstens empfohlen, irgendwie war ich aber bisher noch nicht dazu gekommen eins ihrer Bücher zu lesen. Sie schreibt sehr bildlich, in einer schönen Sprache, die nicht zu jugendlich ist und sich schnell und flüssig lesen lässt. Vor allem macht es sehr viel Spaß ihrer Erzählung zu lauschen.
    Protagonist Jay ist sympathisch und mutig, genau der richtige Charakter für einen Jugendroman. Er flieht vor seinem alten Leben, in dem er von seiner Mutter bevormundet und immer wieder mit seinem Vater verglichen wird, der die Familie verlassen hat, als Jay noch ganz klein war. Er geht dorthin, wo auch sein Vater versucht hat das große Glück zu finden. Zu seinem Onkel Matt nach New York. Dort trifft er zunächst auf die schöne Madison, in die er sich verliebt, doch plötzlich taucht noch ein anderes Mädchen auf, das außer ihm und ein paar Verrückten aus dem Park scheinbar keiner sieht. Des weiteren wird er offenbar von einem unbekannten, aber sehr bedrohlichen Wesen namens Wendigo verfolgt, dass schon seinen Vater bedroht hat. Und bevor er sich versieht ist er in eine turbulente Geschichte verstrickt, die sich eher nach einem Märchen anhört als nach der Wirklichkeit. Jay weiß kaum noch zu unterscheiden was Relität ist und was in seiner Vorstellung geschieht …
    Und nicht nur Jay ging es so, sondern auch mir. Ich mag sehr, wenn es um die alten Sagen und Geschichten über Feen geht. Und ich weiß, dass zu den Charakterzügen des alten Volkes gehört die Menschen zu verwirren und in ihre Welt zu locken, aber es reicht auch aus, wenn das mit den Figuren im Roman geschieht und nicht mit mir.
    Ich finde es spannend, wie Nina Blazon die Geschichte aufgebaut hat, war auch wirklich zum größten Teil gefesselt, aber irgendwie konnte ich dem ganzen dann doch nicht mehr so recht folgen. Wer ist nun Gut und wer Böse? Was ist nun Realität und was Schein? Was mich verwirrt hat, kann aber manch anderem als ausgefeilt erscheinen und damit sehr gut gefallen. Ich für mich muss aber sagen, ich hätte mir ein bisschen mehr Klarheit gewünscht. Auch Wendigos Rolle in der Geschichte war für mich leider nicht klar ersichtlich.
    Auf der anderen Seite macht aber gerade dies „Zweilicht“ zu einer etwas anderen Geschichte, die sich aus der Masse der Fantasy Jugendromane heraushebt. Wie gesagt, es fällt mir ganz schwer, mich auf eine Bewertung fest zu legen. Ich gebe allerdings doch eher weniger Sterne, denn trotz der vielen Spannung, facettenreicher Charaktere und tollen Schreibe der Autorin, habe ich einfach nicht richtig durch die Geschichte durchgeblickt und werde sie deshalb vermutlich auch schnell wieder vergessen. Trotzdem werde ich weitere Bücher von Nina Blazon lesen, denn sie hat mich auch neugierig gemacht auf weitere Geschichten.
    Zum Ende noch ein großes Lob an den cbt Verlag, der mal wieder einen wunderschönen Schutzumschlag gestaltet hat. Mit diesen zauberhaften Buchrücken macht es einfach Spaß die Bücher des Verlags im Regal aufzureihen und zu betrachten (und natürlich zu lesen).


    FAZIT:
    „Zweilicht“ ist Mischung aus modernem Märchen,alten Sagen, Abenteuer und Spannung und einer ordentlichen Portion Liebe und Romantik. Wer dies mag und die Jugendfantasy gerade etwas eintönig findet ist mit diesem Buch genau richtig bedient.

  • Zweilicht ist richtig gut. Es fängt ganz normal aber doch interessant an. Besonderheit hierbei ist das die Hauptfigur der 17-jährige Jay ist und kein Mädchen wie so oft.
    Das besonder bei dem Buch, so war es zu mindest bei mir, ist das man schon nach der Hälfte denkt man weis wie es ausgeht und dann Boom. Es ist alles ganz anders als gedacht. Diese Wendung und viele andere Details machen Zweilicht zu einem richtig guten Buch. Sehr zu empfehlen.

  • Zweilicht

    Autor(in): Nina Blazon
    Verlag: cbt
    Seitenzahl: 412
    Preis: 18,99 Euro
    ISBN: 978-3570161173


    Gestaltung:
    Auf den ersten Blick hab ich mich sofort in das Cover verliebt. Mit den Efeuranken sieht es richtig geheimnisvoll aus und die Frau, mit den grünen Augen sieht einfach wunderschön aus. Dazu der Titel in gold, der sich etwas vom Einband abhebt, macht das Titelbild perfekt.


    Story:
    Klappentext:
    „Der 17-jährige Jay ist in der Stadt seiner Träume angelangt – ein Jahr wird er als Austauschschüler in New York, der Heimat seines verstorbenen Vaters, verbringen. Gleich zu Beginn verliebt er sich in die geheimnisvolle Madison mit den Indianeraugen. Doch was er keinem zu erzählen wagt: Hin und wieder taucht ein anderes Mädchen auf, das außer ihm niemand zu sehen scheint. Sie nennt sich Ivy und er kann nicht aufhören, an sie zu denken. Bis sie ihn schließlich in eine verwunschene Welt entführt, die seit Jahrhunderten kein lebender Mensch betreten hat. Als auch im New York der Gegenwart die Geister und Dämonen erwachen, beginnt für Jay ein Kampf auf Leben und Tod. Der Dämon mit dem Herzen aus Eis ist ihm auf der Spur und giert nach menschlichen Seelen. Und Jay muss sich entscheiden – zwischen zwei Mädchen, zwei Leben, zwei Wirklichkeiten …“


    Das Buch beginnt sofort mit magischen Wesen, die einen schlafenden Jungen beobachten und man erkennt gleich, dass es sich um Jay, den Protagonisten handeln muss und dass sich eines dieser magischen Wesen in ihn zu verlieben scheint.
    Danach geht es erst einmal mit einer „normalen“ Welt weiter, wie wir sie kennen. Jay kommt an eine neue Schule und verliebt sich dort in Madison, die seine Gefühle zu erwidern scheint. Ein paar Kapital wird dann von den beiden erzählt und plötzlich taucht Ivy auf und man weiß nicht recht, was man von ihr halten soll. Als Leser erfährt man nur, dass sie ebenfalls in Jay verliebt zu sein scheint und dass sie ihn von Madison trennen möchte. Doch dann kommt das, worauf der Leser schon von Beginn an wartet: Die Ereignisse überschlagen sich und plötzlich ist alles ganz anders, als es zuerst scheint.
    Die Geschichte beginnt langsam und ich hatte die ersten Kapitel immer das Gefühl, dass es doch langsam losgehen müsste, mit der eigentlichen Story. Aber dann gibt es plötzliche eine überraschende Wende, mit der ich ehrlich gesagt so überhaupt nicht gerechnet hatte und dann passieren so viele Ereignisse auf einmal, dass ich Mühe hatte den Überblick nicht zu verlieren. Das wurde vor allem auch dadurch erschwert, dass die Geschichte einmal aus der Sicht von Jay erzählt wird, dann wieder aus Ivys oder Madisons. Zudem haben die magischen Gestalten eine menschliche und eine magische Seite, die häufig innerhalb der Geschichte wechselt, was meiner Meinung nach weiter Verwirrung stiftet.
    Das Ende des Buches hat mir sehr gut gefallen, weil es teilweise vorhersehbar war, andererseits aber auch ein paar überraschende Momente beinhaltete und einige Personen noch einmal in einem anderen Licht zeigte.


    Charaktere:
    Jay, der Hauptdarsteller des Buches war mir von Anfang an sympathisch. Er macht ein Auslandsjahr in New York und findet sich dort sofort zurecht. Schön fand ich, dass er sich nicht, wie sonst so typisch, in das beliebteste Mädchen der Schule verliebt hat, sondern dass eher ein unscheinbares Mädchen sein Herz erobert. Aber wie es nunmal in der Liebe so ist, ist es nicht so einfach, denn es gibt da noch jemanden, der Jay nicht mehr aus dem Kopf geht.
    Madison konnte ich eigentlich überhaupt nicht einschätzen. Über sie erfuhr man als Leser zuerst nicht sehr viel und sie bleibt immer etwas geheimnisvoll. Doch irgendwann kommt auch ihre Geschichte ans Licht. Doch ein Urteil über sie, sollte man sich doch erst ganz zum Schluss bilden.
    Auch Ivy bleibt für den Leser ein Geheimnis. Sie taucht immer wieder auf, bleibt aber nicht lange genug, als dass man wüsste, was es mit ihr auf sich hat. Bis es zur großen Wende im Buch kommt und der Leser nach und nach Ivys Geschichte erfährt.


    Schreibstil:
    Das Buch ist in einfacher Sprache geschrieben, die einzelnen Schauplätze sind gut beschrieben und ich konnte mir sehr gut vorstellen, wie die Landschaften aussahen.
    Etwas schwierig fand ich, dass die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven erzählt wurde. Mal erfährt man etwas von Jay, dann von Madison oder von Ivy und die Geschichten ist aus ihrer Perspektive, jedoch nicht in Ich-Form geschrieben. Es wurde zwar deutlich gemacht, aus welcher Sicht das jeweilige Kapitel geschrieben ist, die einzelnen Personen, vor allem die magischen, hatten jedoch so eigene Denkweisen und Geschichten, dass ich Mühe hatte, den roten Faden nicht zu verlieren.
    Weniger gefallen hat mir, dass das Buch am Anfang etwas langsam anläuft und lange nicht wirklich etwas passiert und dann plötzlich kommt eine sehr starke Wendung und die Ereignisse stürmen nur so auf den Leser ein. Dann spitzt sich die Lage zu und schließlich folgt der Höhepunkt und trotzdem kommt mit der Auflösung des Höhepunkts noch nicht das eigentliche Ende. Denn dafür hat sich die Autorin, Nina Blazon, doch nochmal etwas Besonderes ausgedacht.


    Fazit:
    Die Geschichte des Buches gefiel mir sehr gut, leider fand ich die Umsetzung etwas verwirrend und ich hatte mir aufgrund des Klappentextes doch etwas anderes vorgestellt. Trotz allem sind die Protagonisten sehr sympathisch und das Buch ist alles andere als vorhersehbar. Mit all seinen Wirrungen und Überraschungen war die Geschichte doch sehr unterhaltsam.


    Von mir bekommt das Buch 4 Punkte von 5.


    Vielen Dank an den cbt Verlag, der mir dieses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.

  • Erst stiehlt sie sein Herz, dann seine Welt ...


    Der 17-jährige Jay ist in der Stadt seiner Träume angelangt – ein Jahr wird er als Austauschschüler in New York, der Heimat seines verstorbenen Vaters, verbringen. Gleich zu Beginn verliebt er sich in die geheimnisvolle Madison mit den Indianeraugen. Doch was er keinem zu erzählen wagt: Hin und wieder taucht ein anderes Mädchen auf, das außer ihm niemand zu sehen scheint. Sie nennt sich Ivy und er kann nicht aufhören, an sie zu denken. Bis sie ihn schließlich in eine verwunschene Welt entführt, die seit Jahrhunderten kein lebender Mensch betreten hat. Als auch im New York der Gegenwart die Geister und Dämonen erwachen, beginnt für Jay ein Kampf auf Leben und Tod. Der Dämon mit dem Herzen aus Eis ist ihm auf der Spur und giert nach menschlichen Seelen. Und Jay muss sich entscheiden – zwischen zwei Mädchen, zwei Leben, zwei Wirklichkeiten …


    Zu diesem Blazon-Buch habe ich eine zwiegespaltene Meinung; einerseits fand ich die Thematik interessant und die Handlung auch spannend, aber andererseits hat mich das Buch an einigen Stellen doch sehr verwirrt, sodass ich manchmal am überlegen war, wer jetzt wer ist und wo ich mich gerade befinde. Wären diese Verwirrungen nicht, wäre es ein super Buch geworden, aber so war ich mit meinen Gedanken nur am rätseln. Auch das Ende wurde mir etwas flink abgehandelt und hätte durchaus noch mehr Potential geboten, mir fehlte das gewisse Etwas. Die Welten verschwimmen so ineinander, dass man nicht mehr weiß, was wahr und was falsch ist.


    Die Charaktere waren zum größten Teil ziemlich undurchsichtig und teilweise war es schwer nachzuvollziehen wer wer ist und wer zu den Guten und zu den Bösen gehört. So richtig warm bin ich mit keinem geworden.


    Sprachlich ist es in gewohnter Blazon-Manier gut und flüssig zu lesen und tröstet über die Irrungen und Wirrungen hinweg, die in diesem Buch doch arg auf die Spitze getrieben wurden. Weniger wäre durchaus mehr gewesen und hätte einen Pageturner geschaffen, denn Potential hat die Geschichte allemal.


    Das Cover macht optisch viel her, passt aber nur teilweise zur Geschichte.


    Fazit: Optisch: wunderschön. Inhaltlich: Eine Geschichte mit einigen Schwächen, aber viel Potential, das noch besser hätte ausgeschöpft werden können.

  • Manchmal ist es schon erstaunlich, wie unterschiedlich Bücher auf Menschen wirken :wow Mir kommt es fast vor, als hätte ich einen ganz anderen Roman gelesen als Evalotta.


    Der Roman beginnt mit einer märchenhaften Szene: drei Wesen, Mo, Cinna und Night betrachten einen schlafenden Menschen und tauschen sich über die gefährliche Natur des Menschen aus.
    Im nächsten Kapitel lernen wir den Schläfer etwas näher kennen: der 17jährige Jay verbringt ein Jahr als Austauschschüler bei seinem Onkel Matt in New York. Er hat sich in seine Mitschülderin Madison verguckt, die indianische Wurzeln hat, und versucht, sie näher kennenzulernen. Alles läuft prima in New York und Jay fühlt sich seinem verstorbenen Vater so nahe wie lange nicht mehr. Und dann ist plötzlich alles anders: Jay trifft auf Ivy, jenes elfengleiche Mädchen, das auf einmal mitten im Baum sitzt und offenbar nur für Jays Augen sichtbar ist. Welches Spiel spielt Ivy mit ihm? Oder ist doch alles nur Einbildung? Hat der Wahn seines Vaters auch auf Jay übergegriffen?


    Nina Blazon jongliert in "Zweilicht" so geschickt mit den Realitäten, dass es unmöglich ist, vorauszusehen, in welche Richtung sich das Buch entwickelt. Die Figuren sind vielschichtig und so raffiniert miteinander verknüpft, dass es einfach rasend spannend ist, wie sich im Laufe der Gesichte die einzelnen Verbindungen allmählich aufdröseln.


    Mir hat das Buch unglaublich gut gefallen! Im Nachhinein ist die Geschichte schon reichlich abenteuerlich - aber keinesfalls ohne innere Logik!


    Tolles Buch für Leser, die ungewöhnliche Fantasy mögen!

  • Nach dem Tod seines Vaters, den Jay schon jahrelang nicht mehr gesehen hat, zog es ihn nach New York, die Stadt, mit der er so viele Erinnerungen an ihn verbindet. Seiner Mutter hat er erzählt, er würde nur ein Austauschjahr machen. In Wahrheit hat er jedoch nicht vor nach Berlin zurückzukehren, denn er kann seiner Mutter einfach nicht verzeihen, dass sie den Kontakt zu seinem Vater verhindert hat.


    In der fremden Stadt will er bei seinem Onkel Matt und dessen Sohn Aidan ein neues Leben beginnen. An seiner neuen Schule trifft er Madison, das eigenwillige Mädchen mit den Indianeraugen, das ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen will. Sie ist anders, hat nicht einmal ein Handy und übt eine magische Anziehung auf Jay aus.


    Doch dann taucht in Jays Leben plötzlich noch ein anderes, viel eigenartigeres Mädchen auf, das außer ihm niemand sonst zu sehen scheint. Sie nennt sich Ivy, benimmt sich, als wäre sie ständig auf der Flucht, und sagt Jay immer wieder, dass er sich in Gefahr befindet. Zunächst hält er sie für verrückt und nimmt ihre Warnungen nicht ernst, aber schon bald muss er erkennen, dass er tatsächlich in Gefahr schwebt und Ivy offenbar die Einzige ist, die ihn davor bewahren kann, sich selbst zu verlieren …


    In Zweilicht entführt Nina Blazon den Leser erneut in eine fantastische, unbekannte Welt, die sich einem erst spät offenbart, und stellt einmal mehr ihr einmaliges, erzählerisches Talent unter Beweis.


    Zu Beginn der Handlung tappt man über ihren Fortgang noch völlig im Dunkeln und hat nicht die geringste Ahnung, wo die Geschichte noch hinführen wird. Erst nach und nach erhält man kleine Hinweise, sodass man anfangs noch etwas verwirrt ist, weil man noch nicht weiß, worauf die Autorin eigentlich hinaus will. Das Gefühl, dass mit Jays Welt etwas nicht stimmt, schleicht sich nur langsam ein, daher braucht das Geschehen dieses Mal ein klein wenig länger um in Fahrt zu geraten.
    Doch so bald man über diesen Punkt hinaus ist, wird man mitten hinein geworfen in eine Welt, die man noch nicht verstehen kann, aber gern besser kennen lernen möchte um zu begreifen, was dort vor sich geht und was es mit den Figuren auf sich hat.


    Genauso ergeht es auch Jay, aus dessen Perspektive die Mehrheit der Geschehnisse geschildert wird, weshalb man ihn besonders gut verstehen und sich sehr gut in ihn hinein versetzen kann. Er hält sein Leben für völlig normal und blendet zunächst jedes Detail aus, das auf das Gegenteil hindeutet.


    Obwohl es auch Szenen aus der Sicht von Madison und Ivy gibt, kann man diese beiden Figuren, vor allem am Anfang des Buches, nur sehr schwer durchschauen und weiß nicht so recht, was man von ihnen halten soll. Während Madison einem zu Beginn noch sympathisch ist und Ivy einem suspekt vorkommt, kehrt sich dieses Verhältnis kurze Zeit später völlig um. Dann ist es nicht mehr Ivy, die sich völlig verrückt benimmt, sondern Madison, während Ivy an Sympathie gewinnt. Dennoch erfährt man erst sehr spät, wer die Beiden wirklich sind und was es mit ihnen auf sich hat.
    Bei Beiden handelt es sich, unabhängig von der Sympathieverteilung, um sehr interessante und faszinierende Charaktere, die unterschiedliche Facetten zeigen und die man gerne besser kennen lernt. Das gleiche gilt auch für Jays Cousin Aidan, der einen mit seinem Verhalten öfter überrascht hat und den man ebenfalls nur schwer einschätzen konnte.
    Es gelingt der Autorin auch den vielleicht sogar eher unbedeutenden Nebenfiguren Leben und Persönlichkeit einzuhauchen, sodass man auf diese nicht verzichten möchte, denn obwohl sie meistens keine großen Rollen spielen, lockern sie manchmal einige Momente auf und gehören einfach zur Atmosphäre der Geschichte dazu.


    Die Wahrheit, die Jay schließlich von Ivy erfährt, ist, nicht nur für den Leser, überraschend sowie schockierend und war absolut unvorhersehbar. Egal was man sich auch ausgemalt hätte, auf das, was Nina Blazon im Endeffekt präsentiert, wäre man nie gekommen, was natürlich nicht negativ ist – eher im Gegenteil.


    Die Autorin hat eine außergewöhnliche Idee gehabt und diese auch wunderbar umgesetzt. Ihre neue Welt ist interessant und man möchte die vielen Veränderungen entdecken. Durch ihren malerischen Schreibstil kann man sich die neuartige Umgebung wunderbar vorstellen. Teilweise beschreibt sie einzelne Orte so detailliert, dass man die einzelnen Schauplätze direkt vor Augen hat. Das Gleiche gilt auch für einzelne Figuren und Momente innerhalb der Handlung.


    Besonders gut gelungen ist auch die zarte Liebesgeschichte, die sich nie in den Vordergrund drängt, aber auch nicht unter geht. Außerdem verlieben sich die betreffenden Figuren nur langsam ineinander und werden sich ihrer Gefühle füreinander erst spät bewusst, was diese Beziehung umso glaubwürdiger macht, insbesondere da Beide schon einmal andere Personen geliebt, und teilweise noch immer nicht ganz losgelassen haben.


    Ab dem Moment, an dem man schließlich endlich begreift, worum sich alles dreht, wird kontinuierlich Spannung aufgebaut, bis das Buch schließlich so fesselnd ist, dass man das Lesen kaum noch unterbrechen kann.


    Das Ende ist passend und stellt einen tollen Abschluss dar, der perfekt zum Buch passt. Nina Blazon beweist damit wieder einmal, dass man eine Erzählung auch in einem Band abschließen kann und nicht immer gleich eine ganze Serie aus einer Idee entstehen muss. Natürlich könnte man auch diese Geschichte weiter erzählen, Potenzial gibt es genug, aber es ist einfach nicht zwingend notwendig.
    Lediglich die eigentliche Auflösung hätte ein bisschen ausführlicher ausfallen können, denn so richtig weiß man auch am Schluss nicht, wer oder viel mehr was der besagte Feind nun tatsächlich war. Etwas zu kurz kommt auch das Rätsel um Jays Vater und was genau er über diesen Feind wusste.



    FAZIT
    Zweilicht ist ein fantastischer und wahrhaft einzigartiger Roman, wie man ihn so, oder so ähnlich, garantiert noch nicht gelesen hat. Nina Blazon entführt den Leser in eine neuartige Welt, in der es viel zu entdecken gibt, und überzeugt dabei nicht nur mit ihrem Schreibstil, sondern auch mit sympathischen Figuren und einer zarten Liebesgeschichte. Es ist ihr gelungen, ihre tolle Idee ebenso gut umzusetzen und den Leser zu fesseln.


    Eine Empfehlung für jeden Fantasy-Fan und solche, die es noch werden wollen!