Staub – Patricia Cornwell

  • Ein Kay-Scarpetta-Roman, 2005


    Verlag: Hoffmann und Campe


    Originaltitel: Trace
    Aus dem Amerikanischen von Karin Dufner


    Kurzbeschreibung:
    Fünf Jahre nachdem die Gerichtsmedizinerin entlassen wurde, kehrt sie zurück. Doch das Wiedersehen mit der Vergangenheit steht unter keinem guten Stern.
    Kay Scarpetta wird von ihrem Nachfolger in Richmond, Virginia, gebeten, bei einem rätselhaften Todesfall zu helfen, denn ein vierzehnjähriges Mädchen ist ohne erkennbare Ursache gestorben. Als sie eine weitere Leiche in Augenschein nimmt, entdeckt sie eine alarmierende Parallele zum Fall des toten Mädchens: feine Spuren von Knochenstaub auf dem Körper. Allem Anschein nach hat der Täter im Krematorium der Gerichtsmedizin gearbeitet

    Über die Autorin:
    Patricia Cornwell, 1956 in Miami, Florida, geboren, arbeitete als Polizeireporterin und in der Rechtsmedizin, bevor sie mit ihren bahnbrechenden Thrillern um die Gerichtsmedizinerin Dr. Kay Scarpetta begann. Neben ihrer Tätigkeit als Schriftstellerin war sie Leiterin der Abteilung für Angewandte Forensik an der National Forensic Academy der University of Tennessee. Patricia Cornwells Bücher wurden mit allen renommierten Preisen ausgezeichnet und erobern regelmäßig die internationalen Bestsellerlisten.


    Über die Sprecherin:
    Franziska Pigulla war Fernsehmoderatorin und ist heute eine der herausragendsten Sprecherinnen. Sie synchronisierte u. a. Demi Moore, Sharon Stone und Gillian Anderson als »Scully« in der Kultserie Akte X. Für Hoffmann und Campe las sie zuletzt die Cornwell-Krimis Body Farm,Totenbuch und Phantom.


    Mein Eindruck:
    Das Hörbuch ist 416 Minuten lang, auf 6 CDs verteilt. Insgesamt ist die Handlung aufgrund mangelnder Originalität und Komplexität leicht zugänglich, daher eignet sich das Hörbuch gut zum nebenbei hören und man ist schnell durch, da man wenig Hörpausen benötigt.


    Staub ist der 13. Teil der Reihe um Kay Scarpetta, die als Beraterin nach Richmond zurückkehrt. Ein 14jähriges Mädchen ist tot. Scarpetta soll klären, ob sie ermordet wurde.
    Der Fall selbst ist unspektakulär, wenig spannend. In der Auflösung mit Edgar Allan Poke wirkt er zudem konstruiert. De Schwerpunkt liegt auf den Serienfiguren: Kay, ihre Nichte Lucy, der Profiler Benton und Kays Assistent Pete Marino.
    Es wird aber im Prinzip nur eine Momentaufnahme ihres Lebens gezeigt, dass zu stagnieren scheint. Eigentlich sind alle nicht besonders gut drauf in diesem Teil. Kay ist ziemlich gereizt. Sie steckt es doch nicht gut weg, dass sie ihre leitende Position in der Gerichtsmedizin verloren hat und jemand anders ihren Posten innehat. Mit diesem Dr.Marcus hat sie daraufhin Auseinandersetzungen. Der Blick in die Gedanken dieses missgünstigen Dr.Marcus wirkt jedoch klischeehaft.
    Die Darstellung der Mutter des Mordopfers, die sich beim Verhör nicht kooperativ verhält, halte ich ebenfalls für misslungen. Diese Darstellungen schwacher Charaktere sollen wohl dazu dienen, Scarpetta und Co. noch perfekter erscheinen zu lassen. Das täuscht trotzdem nicht über die Eindimensionalität der Hauptfiguren hinweg.


    "Staub" ist unteres Mittelmaß im Thrillergenre. Der Roman leidet darunter, Teil einer langlebigen Reihe und daher in der Entwicklung viel zu langsam zu sein.
    Zum Durchhören in einer schlaflosen Nacht reicht es dennoch. Grund ist die überzeugende Sprecherin Franziska Pigulla, die es mit ihrer Stimme und Tonfall schafft, den nahezu erstarrten Figuren doch noch Leben einzuhauchen. Pigulla gehört zu den besten Sprecherinnen im Thrillergenre, für mich war sie ausschlaggebend, dieses Hörbuch überhaupt zu hören.

  • Meine Meinung


    Dieser 13. Teil der Kay Scarpetta-Serie spielt 5 Jahre nach dem vorherigen Fall. Kay musste ihren Posten als Chefpathologin des Staates Virginia räumen. Nach Richmond kehrt sie als Beraterin für ihren Nachfolger zurück, als ein 14jähriges Mädchen ohne erkennbare Todesfolgen gestorben ist. Parallel neben dieses Handlungsstrang, der aus Kays Sicht geschrieben ist, verflogt man den Profiler Benton, der sich um eine Bekannte Lucys, Kays Nichte, kümmert.
    In einem anderen Handlungsstrang verflogt man den Mörder und seine Motive. Leider kennt man auch sehr früh seinen Namen, so dass man selbst nicht mitraten kann. Die Frage ist nur, ob er auch gefasst werden kann.


    Der Fall selbst ist nicht besonders, die Figuren blass und farblos. Durch den Zeitsprung zum vorangegangen Band wird erzählt, was sich seitdem in Kays Leben verändert hat und auch ihre Beziehung zum tot geglaubten Benton nimmt Raum in Anspruch.


    Die Sprecherin Franziska Pigulla liest gewohnt routiniert und überzeugend. Sie schafft es immer wieder, den einzelnen Figuren unterschiedliche Stimmen zu verleihen und ihren Gefühlen Ausdruck zu verleihen.

  • Zitat

    Original von Herr Palomar
    "Staub" ist unteres Mittelmaß im Thrillergenre. Der Roman leidet darunter, Teil einer langlebigen Reihe und daher in der Entwicklung viel zu langsam zu sein.
    Zum Durchhören in einer schlaflosen Nacht reicht es dennoch. Grund ist die überzeugende Sprecherin Franziska Pigulla, die es mit ihrer Stimme und Tonfall schafft, den nahezu erstarrten Figuren doch noch Leben einzuhauchen. Pigulla gehört zu den besten Sprecherinnen im Thrillergenre, für mich war sie ausschlaggebend, dieses Hörbuch überhaupt zu hören.


    :write Dem habe ich nicht mehr viel hinzuzufügen. Inhaltlich bisher der schwächste Band der Reihe. Wäre da nicht Franziska Pigulla in gewohnt großartiger Form, hätte ich wohl aufgegeben. Und ab Band 17 wechselt auch noch die Sprecherin, dann macht Nina Petri weiter. Aber ob ich bis dahin überhaupt noch dabei bin, steht in den Sternen.

  • Ich kann eigentlich auch nicht mehr dazu sagen. Der Fall wirkt sehr konstruiert, die Figuren zu sehr mit ihren eigenen Problemen beschäftigt.
    Alles plätschert nur so vor sich hin, es kommt keine Spannung auf und das Ende ist auch eher unbefriedigend. Man kann anhand der letzten Bände leider nut noch eine Tendenz abwärts erkennen... :-(