Titel: Ein ernsthaftes Spiel
OT: Den allvarsamma leken
Autor: Hjalmar Söderberg
Übersetzt aus dem Schwedischen von: Verena Reichel
Verlag: Piper (Nordiska)
Erschienen: September 2007
Seitenzahl: 304
ISBN-10: 3492051138
ISBN-13: 978-3492051132
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Das sagt der Klappentext:
Während eines flirrenden Sommers in den Stock¬holmer Schären kommt es zu einer Romanze ¬zwischen Lydia Stille und dem angehenden Lehrer Arvid Stjärnblom. Arvid befürchtet, nicht reif für eine Ehe zu sein, ganz abgesehen davon, dass er von seinem Gehalt noch keine Familie versorgen könnte, doch Lydia glaubt an ihn und ist bereit zu warten. Erst als es schon zu spät ist, fragt er Lydia, ob sie seine Geliebte werden will. Ihr fehlt der Mut zum Bruch mit den bürgerlichen Konventionen, und sie verlobt sich stattdessen mit einem Mann, der ihre finanzielle Sicherheit bieten kann. Zehn Jahre später, auch Arvid hat längst eine Familie gegründet, begegnet ihm Lydia wieder.
Der Autor:
Hjalmar Söderberg, am 2. Juli 1869 in Stockholm geboren, gehört zu den bedeutendsten schwedischen Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Bis heute zählen seine knappen, ironischen Fin-de-siècle-Romane zu den meistgelesenen des Landes und werden mit den Werken von Arthur Schnitzler und Hugo von Hofmannsthal verglichen. 1917 übersiedelte Söderberg nach Kopenhagen, wo er am 14. Oktober 1941 starb. Sein Romanerstling »Verirrungen«, der 2006 in deutscher Neuübersetzung erschien, wurde von der Presse hymnisch gefeiert und von der Darmstädter Jury zum Buch des Monats gekürt.
Meine Meinung:
Die schwedische Literatur hat mehr zu bieten als Mankell, Nesser, Lindgren oder auch Wahlöö – wobei das natürlich jetzt keine Werturteile sind. Leider aber werden Autoren, die man dem Bereich „Klassiker“ zuordnen kann, immer wieder total vernachlässigt. So auch passiert im Fall Hjalmar Söderberg. Dabei ist es dieser große Erzähler wert, dass man seine Bücher liest; erzählen sie doch vom bürgerlichen Leben in Schweden eingangs des 20. Jahrhunderts. Söderberg ist ein ruhiger Erzähler, der es schafft Stimmungen und Atmosphäre zu Papier zu bringen. Man merkt als Leser, dass der Autor weiß worüber er schreibt. Es ist schon eindrucksvoll wie Hjalmar Söderberg die Liebe zwischen Arvid und Lydia schildert, wie er die Hochgefühle aber auch die Resignation seiner Protagonisten beschreibt.
Söderberg hat einmal gesagt: „Ich glaube an die Lust des Fleisches und die unheilbare Einsamkeit des Herzens.“ Diesem Prinzip bleibt er in diesem Buch treu. Er steht zu dem was er sagte, er geht einen gradlinigen Weg und scheut sich nicht auch zu damaliger Zeit bestehende Tabus zu brechen.
Ein lesenswertes Buch – nicht für die oder den, die an schwedischer Literatur interessiert sind.