Klappentext:
Ruhm, Groupies, Charterfolge - Adam hat alles erreicht. Doch es interessiert ihn nicht mehr. Er ist ausgebrannt und hält sich nur noch mit Tabletten aufrecht, erst recht, seit ausgerechnet
das Album "Collateral Damage", in dem er seine Trauer, seine Wut und seinen Schmerz über die Trennung von seiner großen Liebe Mia verarbeitet hat, zu einem riesen Erfolg wurde.
Als es eines Abend einsam durch New York streift, sieht er ein Plakat an der Carnegie Hall. Mia - seine Mia- gibt ein Cellokonzert. Adam muss sie einfach wiedersehen.
Nach dem Konzert trifft er sie in der Garderobe. Gemeinsam schlendern die beiden durch die New Yorker Nacht und reden endlich über all das, was schiefgelaufen ist.
Und ausgerechnet auf der Brookly Bridge sollen sich ihre Wege wieder trennen?
Eigene Meinung:
Nachdem mich der Vorgänger dieses Romans "Wenn ich bleibe" schon sehr begeistert hatte, hatte ich die Befürchtung, dass eine Fortsetzung die tragische und schöne Geschichte um Mia und Adam runieren würde, doch bereits nach den ersten Seiten wurde ich vom Gegenteil überzeugt, denn dieses Buch hat mir sogar viel besser Gefallen als sein Vorgänger.
Nach mehr als drei Jahren Trennung haben die zwei Hauptprotagonisten Karriemäßig alles erreicht, Adam singt in einer berühmten Rockband names "Shooting Star" und kann sich vor Plattenvertägen, Fans und Geld kaum noch retten während Mia die renomierte Julliard Akademie abeschlossen hat und dabei ist als Cellistin groß rauszukommen. Aber all jener Erfolg lässt keinen der beiden das vergessen, was vor einigen Jahren passiert ist und sie letztendlich auseinander gebracht hat. Nie konnten die Wunden ganz verheilen, selbst nicht auf solch einer großen Distanz, denn seit Mia vor drei Jahren nach New York gegangen ist, hat sie sich weder bei ihren Großeltern noch bei Adam blicken lassen.
Adam seinerseits führt das Leben eines perfekten Rockstars, hat eine populäre Frau an seiner Seite und ist kurz davor, eine erfolgreiche Europatournee zu starten.
Einen Tag vor seinem Flug verbringt er aufgrund einiger Termine in New York und ahnt nicht, dass die nächsten 24 Stunden sein Leben komplett verändern werden. Durch puren Zufall wird er auf ein Plakat, das Mias Konzert ankündigt, aufmerksam und entschließt sich spontan, dieses zu besuchen, obgleich er weiß, dass eine Begegnung alte Wunden wieder aufreißen würde. Nach dem Konzert allerdings trifft er auf Mia persönlich und nach einigem Hin-und Her fangen beide an langsam aber sicher aufeinnader zuzugehen und wenngleich lange nicht alles ausgesprochen wurde, lädt Mia ihn zu einer nächtlichen Tour durch New York ein, da sie am nächsten Tag ebenfalls auf Tournee geht und die nächsten Monate nicht mehr in New York verbringen wird. So beginnt eine Reise durch das nächtliche New York, bei der Mia ihm all ihre Lieblingsplätze zeigt und sich langsam aber sicher öffnet und auch Adam fängt an, ihr über sein Leben zu erzählen, aber das, was zwischen ihnen steht, bleibt unausgesprochen bis an der Brooklyn Bridge Mia Adam den ersten Schritt wagt und ihr sie fragt, warum sie ihn verlassen habe. An dieser Stelle bekommt er den wahren Grund von Mias Distanz und Trennung gesagt und merkt, dass viel mehr hinter der Trennung steckt als der Verlust um Mias Familie, denn er weiß, dass er ein Versprechen, das er ihr damals im Krankenhaus gegeben hat, einzuhalten hat und zwar das Versprechen, loszulassen.
Das Buch selbst wird anders als sein Vorgänger vorwiegend aus Adams Sicht erzählt. Zum einen erzählt er über die Wiederbegegnung mit Mia in New York und zum Anderen über sein Leben, das er nach der Trennung geführt hat. Adam, der fast nur ein Schatten seiner selbst ist, schildert voller Wut und Verlust, wie er die letzten drei Jahre verbracht hat, während man über Mias Leben nach und nach aus ihren Erzählungen erfährt. Die Begegnung zweier sich Liebender Leute, die trotz allem nicht zueinander fanden, berührt sicher jedes Herz und schafft es voller Schönheit und Tragik eine wunderbare Fortsetzung des Debütromans zu erzählen.
Es gibt vieles Positive an diesem Buch. Zum einen werden viele Einzelheiten, die im ersten Teil nur nebenbei erklärt wurde, detallierter erwähnt, gleichzeitig kommt man Adam, der im ersten Teil fast nur eine Nebenrollen gespielt hat, als Person näher, da er dieses Mal die Hauptrolle übernimmt. Man kann sehr gut nachempfinden, wie wütend und enttäuscht er die letzten Jahre vebracht hat während Mia ihn wortlos im Stich liest und erst fast zum Ende der Geschichte bekommt der Leser Mias Perspektive zu hören und fängt nach und nach an zu verstehen, was sie dazu gebracht hat. Obwohl die Story sich in einem Zeitraum von knappt 24 abspielt, beinhaltet sie so viel Tiefe, dass man die Worte der Autorin richtig aufsaugt.
Jedes Kapitel beginnt mit einem Zitat aus Adams neuen Album, welches seinen Zustand und seiner Gefühle gut wiedergibt. Verspürt man am Anfang nur fast ausschließlich nur Wut, Enttäuschung und Selbstmitleid, das von ihm ausgeht, wandelt sich seine Gefühlslage während ihrer Reise durch New York immer weiter. Es macht nicht nur Spaß diese zwei Personen durch die Nacht in New York zu begleiten, sondern verleiht einem das Gefühl als ob man selbst in dieser Stadt präsent wäre und sie von außen betrachten würde. Die Geschichte enthält zwar nicht viel "Action", aber dafür umso mehr Gefühle, die einem richtig ans Herz gehen.
Dieses Buch habe innerhalb von wenigen Stunden gelesen und kann mit Sicherheit sagen, dass es zu den Highlights gehört. Selten habe ich ein Buch gelesen, das zwar wenig Handlung enthält, aber umso mehr Tiefe und Bedeutung, die hinter jedem Wort steckt.
Vor allem, ein Zitat hat es mir sehr angetan und zwar sagt Adam an einer Stelle:
"Ich habe ihr an allem Schuld gegeben, daran, dass sie mich verlassen hat, daran, dass sie ein Wrack aus mir gemacht hat. Und vielleicht war das der winzige Samen, aus dem dann nach und nach dieses schreckliche Gewächs von einer Pflanze geworden ist. Und ich bin derjenige, der diese Pflanze nährt. Ich wässere sie. Ich hege und pflege sie. Ich nasche von ihren giftigen Beeren. Ich lasse zu, dass sie ihre Tentakel um meinen Nacken schlingt und mir die Luft raubt, mich erstickt. Ich habe das getan. Ich allein..."
(S 200)
Durch Zitate wie diese wird man als Leser richtig Teil seiner Persönlichkeit und merkt, wie Adam nach und nach in der Lage ist, nicht nur zu verzeihen, sondern auch loszulassen.
Fazit:
Es gibt recht wenig, was noch hinzuzufügen ist, denn dieser Roman ist eines der wenigen, bei dem ich kaum oder gar keine negative Aspekte finden kann. Schon der erste Teil hatte mich ganz in seinem Bann, aber diese Fortsetzung hat einiges an Positivem hinzugefügt.
Ein richtig toller und empfehlenswerter Roman für Leser allen Alters, der von mir die vollen fünf Sterne erhält