Wolf inside - Sabine Koch

  • Wolf inside - Entfesselter Geliebter
    v. Sabine Koch
    dead soft Verlag


    Die von mir gelesene und verlinkte Kindle-Edition hat eine Dateigröße von 431 KB und kostet 6,99€
    Als Paperback bekommt man 224 Seiten für 13,99€


    Kurzbeschreibung


    Privatdetektiv Shane McBride ist ein Alphamännchen, ein richtiger Kerl, der keiner Gefahr aus dem Weg geht. Doch sein neuer Fall hat es in sich – nicht nur sein Auftraggeber, der junge Alessandro, gibt ihm Rätsel auf. Nein, in seiner Begleitung befindet sich auch noch ein Wolf! Und als er dann auf den geheimnisvollen Cruiz trifft, gerät sein Weltbild vollkommen ins Wanken – denn Cruiz hat mehr als eine Überraschung für ihn auf Lager.



    Meine Meinung


    Die Auswahl an homoerotischer Fantasy wird ja zum Glück immer größer, doch nicht immer ist gänzlich nachvollziehbar, wie die Autoren es geschafft haben, einen Verlag von ihrem Werk zu überzeugen.
    Der Roman von Sabine Koch ist einer von denen, die man durchaus weiterempfehlen kann.


    Die Autorin setzt ihr Hauptaugenmerk auf eine spannende Thrillerhandlung, in die sie nach und nach paranormale Einflüsse einspeist. Das geschieht nicht immer vollkommen glaubwürdig. So erfährt unser Held Shane - bis dahin nie im Kontakt mit dem Übernatürlichen - dass sein Gegenspieler ein Dämon ist. Das schluckt er nicht nur sofort, nein, er stellt auch keine Fragen. Kein Interesse an den Fähigkeiten seiner Feinde? - Nein, Shane lässt sich offenbar lieber überraschen.


    Abgesehen von kleinen Brüchen in der Motivation bietet der Roman allerdings gut charakterisierte Figuren (leider kam der Wolf etwas kurz, bzw. wenig wölflisch) und spannende Unterhaltung, zu der sich natürlich noch ein bestens dosierter homoerotischer Subplot gesellt, der es durchaus in sich hat. Sabine Koch verzichtet auf zu viel Romantik, ihre Helden bevorzugen es etwas derber. Gefühle kommen trotzdem auf, bloß der Kitsch bekommt ein Schild vorgesetzt "Ich muss leider draußen bleiben". Die Helden werden durchaus als "Kerle" dargestellt, nichts als Mann und Frau in zwei Männerkörpern. Pluspunkt!
    Erwähnenswert ist das liebevoll gestaltete Umfeld. Nach dem Buch habe ich tatsächlich das Gefühl, im Geist durch Shanes Viertel spazieren zu können.


    Geschmackssache ist sicherlich das Ende. Die Wendungen wirkten auf mich etwas gestellt (was auch daran liegen kann, dass es plötzlich alles sehr schnell ging) und manch ein Problem blieb ein wenig auf der Strecke, bzw. war dann plötzlich doch nicht mehr so wild. Hier gibt es einen kleinen Punktabzug.


    Auch sprachlich ist der Roman nicht ganz mein Geschmack. Sabine Koch lässt ihren Ich-Erzähler Shane den Hauptteil der Geschichte erzählen, dazu kommen Absätze, in denen ein personaler Erzähler andere Figuren begleitet. Shane erzählt sehr umgangsprachlich, frei von der Leber weg, was mich oft zum Schmunzeln brachte - Shanes Sprüche sind in jedem Fall eins A! Mir war es allerdings einen Hauch zu umgangssprachlich, was den Schreibstil unnötig anfängerhaft und plump wirken ließ. Das hätte durch das Streichen von ein paar Füllwörtern verhindert werden können, hier wäre auch das Lektorat gefragt gewesen.


    Trotz kleiner Kritikpunkte hat mich der Roman ein paar Stunden gut unterhalten. Im Genre der homoerotischen Fantasy definitiv einer der "Guten" :-)
    7 Punkte von mir.