Klappentext:
Oksa ist nicht begeistert, als ihre Eltern beschließen, von Paris nach London zu ziehen. Gut, dass ihr Freund Gus und sie gemeinsam in die neue Schule kommen. Doch dann passieren merkwürdige Dinge – auf ihrer Handfläche lodert ein Feuerball, sie kann frei schweben und um ihren Nabel bildet sich ein sternförmiges Mal. Erst jetzt erfährt Oksa von ihrer wahren Herkunft und Bestimmung. Sie ist die „Unverhoffte“, die das verschwundene Land Edefia retten soll…
Die Sprecherin:
Cathlen Gawlich, deutsche Schauspielerin, Hörspiel- und Synchronsprecherin. Sie war in diversen Fernsehserien, u.A. Polizeiruf 110, Tatort, Unser Charly, Alphateam und Verliebt in Berlin zu sehen und ist die Synchronstimme von Sandy, dem Eichhörnchen aus der Serie Spongebob Schwammkopf. Auch Rose in der Serie Two and a half men leiht sie ihre Stimme. Cathlen Gawlich lebt in Berlin.
Meine Meinung:
Oksa Pollock wurde schon lange vor dem Erscheinen des ersten Bandes „Die Unverhoffte“ als Nachfolgerin von Harry Potter gehandelt. Eine wahre „Pollockmania“ sollte ausbrechen, doch davon ist bisher wenig zu spüren. Verständlicherweise, meiner Meinung nach. Mich konnte das Autorenduo Plichota/ Wolf nicht wirklich überzeugen.
Die Grundidee, die hinter „Oksa Pollock“ steht, bietet großes Potenzial. Mit Edefia, seinen magischen Bewohner und den ganzen interessanten Geschöpfen haben die Autorinnen eine kleine Welt geschaffen, die es so (zumindest meiner Kenntnis nach) noch nicht gibt. Besonders die vielen lustigen Wesen, die Oksas Verwandten aus ihrer Heimat mitgebracht haben, sind grandios. Hier beweisen Anne Plichota und Cendrine Wolf große Fantasie und durchaus humoristisches Geschick. Auch die magischen Waffen, derer sich die Rette- sich- wer- kann und ihre Nachfahren bedienen, sind absolut fantastisch und genial ausgedacht!
Doch leider schöpft die Geschichte, die letztendlich herauskommt, ihr Potenzial nicht ansatzweise vollständig aus.
Zwar finden sich in der Handlung durchaus einige Höhepunkte, die jedoch kurz und knapp abgehandelt werden. Davor und danach plätschert die Geschichte mit einigen Längen vor sich hin. Besonders die ausschweifenden Erzählungen von Oksas Verwandtschaft über Edefia, die am Anfang ja noch ganz interessant waren, sind irgendwann nur noch langweilig. An einigen Stellen passt die Handlung auch nicht wirklich zusammen, was jedoch durchaus auch an den Kürzungen des Hörbuchs liegen kann.
Oksa als Heldin kann ebenfalls nicht richtig überzeugen. Sie macht einen niedlichen, recht sympathischen Eindruck, doch es fehlt ihr an Tiefe. Wie auch die übrigen Charaktere bleibt sie das ganze Buch über ziemlich farblos.
Besonders missfallen hat mir, dass die Autorinnen aus ihren Plemplems, die das Zeug zu den Kultfiguren dieser Serie gehabt hätten, zu unerträglichen Nervensägen haben werden lassen. Die Art und Weise, wie sie sprechen, ist katastrophal! Nicht witzig, nicht niedlich, einfach nur nervig. Wäre es nicht so wichtig für die Handlung gewesen, was sie sagen, hätte ich die Stellen, in denen sie auftauchen, übersprungen.
Cathlen Gawlich als Sprecherin dieses Hörbuchs macht jedoch fantastische Arbeit. Sie erzählt keine Geschichte, sie erweckt jede Figur, jedes magische Geschöpf zum Leben und gibt ihm eine Stimme. Mit einem unermesslichen Repertoire an Klangfarben und Akzenten macht sie es dem Hörer einfach, die verschiedenen Charaktere zu erkennen und auseinanderzuhalten, so dass dieses Hörbuch beinahe einem Hörspiel gleicht, obwohl es nur von einer Person gesprochen wird.
Durch sie wird diese mittelmäßige Geschichte doch noch zu einem Hörvergnügen, doch leider reicht das nicht, um mich von „Oksa Pollock“ als Geschichte zu überzeugen.