So ein tolles Buch (eins meiner Highlights 2011) und trotzdem habe ich vergessen, eine Rezi dazu einzustellen.
„Die Sprache der Schatten“ ist ein sehr schöner Roman, der nicht nur durch eine wirklich lesenswerte ungewöhnliche Geschichte punktet, sondern auch durch gut ausgearbeitete Charaktere und eine gelungene Beschreibung der Handlungszeit besticht. Meinen Vorschreibern kann ich also voll und ganz in ihrer Einschätzung zustimmen.
Herausheben möchte ich noch einmal die wirklich gelungene Einbettung der fiktiven Handlung in das Berlin des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Als Leser bekam ich (ganz nebenbei und eigentlich unbemerkt) viel über das Leben der damaligen Zeit mit. Schön ist, dass Goga dabei nicht nur das klassische Mittelschichtmilieu im Blick hat, sondern auch Außenseiter der Gesellschaft porträtiert. Einbezüge der damaligen Mode und Malerei geben dem ganzen Drumherum noch einmal eine ganz individuelle Note.
Die Wahl der Hauptprotagonistin hat mich sehr gefreut. Mit Rika als Witwe im besten Alter erleben wir eine sehr glaubwürdige starke Frau, der man ihren Lebensstil abnimmt. Genau wie sie sind auch die anderen Personen in unterschiedlichen Grauschattierungen gezeichnet und nicht in einem starren Schwarz-Weiß-Denken.
Fazit: Ein sehr empfehlenswertes Buch, nicht nur für Liebhaber historischer Romane.