Stefan Haffner. Lerchen und Löwen

  • Kurzbeschreibung von amazon:
    Leipzig 1842. Als der Bauer Max Wiegand an einem Wintermorgen eine übel zugerichtete Leiche auf seinem Acker findet, flucht er aus vollem Hals – und ist entsetzt und glücklich zugleich, denn seine Reaktion ist die eines ganz normalen Mannes in einer ganz normalen Zeit auf einen Gott verdammt noch mal gar nicht normalen Anblick. Stefan Haffners Krimi beleuchtet mit viel Liebe zum Detail das Leipzig nach der Völkerschlacht, taucht ein in die Abgründe und Hoffnungen jener Menschen, deren Kindheit von Tod geprägt war und die nun an der Schwelle zu einer neuen Zeit stehen. Das Schicksal von Kommissar Martin Held, dem Barbier Gustav, dem stummen Straßenjungen Benjamin, Theodor Fontane oder der Hamburger Hure Lulu wird eins in einem Reigen, dessen Hauptdarsteller das historische Leipzig selbst ist, das vor den Augen des Lesers zu neuem Leben erwacht.
    Über den Autor
    Stefan Haffner, geb. 1962, lebt und arbeitet nach einigen Lehr- und Wanderjahren zwischen Sevilla und Stockholm seit 1994 in Leipzig. Die Begeisterung für seine Wahlheimat Leipzig findet ihren literarischen Niederschlag in der Reihe der historischen Kriminalromane rund um den Leipziger Kommissar Martin Held


    Meine Meinung:


    Wer Leipzig kennt - liebt auch diese Trilogie.
    Zu Beginnen lernt der Leser die Personen kennen und zugleich geschieht ein Mord!
    Der kleine Zeuge kann verschwinden doch wird der Täter ihn finden? Was hat der Apothekengehilfe Theodor Fontane mit seinen Kollegen mit dem Einbruch bei ihrem Arbeitgeber zu tun?
    Wie wird der Polizeichef Martin Held die Zusammenhänge entwirren und den oder die Täter stellen?
    Super spannend und ich konnte das Buch vor dem Ende nicht weglegen!
    Top Punkte!

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Sebastian Haffner hat eine Trilogie über Menschen geschrieben, die in der Mitte des 19. Jahrhunderts in einer aufstrebenden Messestadt leben und dabei- ohne das den Begriff jemand kennen würde unter etwas leiden, was wir eine posttraumatische Belastungsstörung nennen. Die Kinder der Völkerschlacht sind erwachsen geworden, können aber ihre Erlebnisse von diesen zwei Tagen nicht verarbeiten und nicht verdrängen. Die Eltern, die im Haus verbrannt sind, der Schullfreund dem in wenigen Schritten Entfernung die Kugel den halben Kopf weggerissen hat, sie sind auch dreissig Jahre später jeden Tag präsent.


    Der Bauer Max findet auf seinem Grund eine Leiche- für ihn liegt die Betonung auf eine. Das was ihn am meisten verwundert, dass er sich darüber empören kann über eine Leiche, die gehört da nicht hin- heutzutage. Er ruft die Polizei aus der nahen Großsstadt wegen des Gewaltverbrechens und sieht seinen seit dreissig Jahren vermissten Schulfreund als Polizeichef von Leipzig wieder. Gemeinsam suchen sie den Täter und sich selbst.


    Stefan Haffner gelingt dabei insbesondere die Darstellung einer Plizeiarbeit im werden, die doch der heutigen in Ansätzen schon entspricht. Tatortskizzen werden gemalt, es gibt Ermittlungen, Verhöre, Beweismittel- aber auch Aberglauben, Angst und grenzenlose Armut.


    Ich habe schon besser historische Krimis gelesen, was die Leselust angeht, die Erzählkunst des Autors, aber interessant und spannend ist das Buch nicht nur für Leute, die Leipzig kennen.