Titel: Die Alchemie der Unsterblichkeit
Autorin: Kerstin Pflieger
Verlag: Goldmann
Erschienen: Juni 2011
Seitenzahl: 352
ISBN-10: 3442474833
ISBN-13: 978-3442474837
Preis: 12.00 EUR
Der junge Gelehrte und Inspektor Icherios Ceihn wird von der Kanzelley zur Inspektion unnatürlicher Gegebenheiten im Jahre 1771 in den Ort Dornfelde im Nordschwarzwald geschickt. Er soll dort eine Reihe mysteriöser und grausamer Morde aufklären. Schon auf der Reise schwant dem Inspektor, dass sein Zielort offensichtlich wohl nicht mit normalen Maßstäben zu messen ist. Es passieren Dinge für die er keine Erklärung findet. Doch seine Verwirrung nimmt noch zu, als er feststellt, dass in dem Dorf Vampire, Werwölfe und Menschen offenbar in Eintracht zusammenleben. Aber diese Eintracht ist mehr als trügerisch. Vampire, Werwölfe und Menschen geben sich gegenseitig die Schuld an den bestialischen Morden. Nur Calan, Fürst von Sohon, schafft es, wenn auch unter großen Mühen, einen brüchigen Frieden aufrecht zu erhalten.
Im Zuge seiner Ermittlungen muss Icherios feststellen, dass man ihm viele Dinge verschweigt und dass so manches Geheimnis darauf wartet gelüftet zu werden. Icherios hat es nicht leicht sich gegen das Misstrauen und die Widerstände in dem Dorf Dornfelde durchzusetzen. Doch mit dem Anführer der Werwölfe, Jorm Rabensang, und dem Flurhüter Lynnart Kolchin an seiner Seite schafft es der Inspektor letztendlich den Mörder zu überführen. Bis dahin ist es aber ein weiter und sehr gefährlicher Weg, ein Weg auf dem Icherios einige sehr schmerzhafte Verluste erleidet.
Kerstin Pflieger hat ein ansprechendes und lesenswertes Buch geschrieben. Und schon nach wenigen Seiten staunt man als Leser (sicher aber auch als Leserin) über die Phantasiefülle der Autorin. Obwohl die Autorin sicher aufpassen muss, dass sie im Laufe der Geschichte nicht von der eigenen Phantasiefülle „überrannt“ wird. Ab und an hat man den Eindruck, weniger wäre eventuell mehr gewesen. Die Geschichte wird rasant erzählt und es gibt so gut wie keine Atempausen – manchmal hätte man als Leser (und auch hier wieder sei die Gattung der Leserinnen mit ins Boot geholt) vielleicht bei dem einen oder anderen Ort etwas länger verweilen wollen. Hervorzuheben ist, dass es der Autorin wirklich gut gelungen ist, den Spannungsbogen nicht abflachen zu lassen. Die Spannungskurve zeigt langsam aber stetig nach oben. Was mir ausgesprochen gut gefallen hat war Tatsache, dass die Vampire, Vampirromane sind eh nicht mein bevorzugtes Genre, in diesem Buch alles waren, nur eben keine „Kuschel-Vampire“ – auch wenn sich das ein oder andere Vampirklischee wohl nicht völlig vermeiden ließ. Auch bekannte Gruseleffekte fehlen nicht, tragen aber ihren Teil zum Gelingen dieses Buches bei. Und für die oder den, die es auch mal etwas blutrünstiger mögen, auch dieser Personenkreis kommt an der einen oder anderen Stelle des Buches auf seine Kosten. Es soll bloß niemand sagen, für sie oder ihn wäre nichts dabei gewesen.
Ein weiterer Punkt den es positiv zu erwähnen gilt sind die sehr bildhaften Beschreibungen der Autoren. Ob sie handelnden Personen beschreibt, ob sie die Handlungsorte beschreibt, man hat als Leser (wohl auch als Leserin) sehr schnell ein buntes und aussagekräftiges Bild vor Augen.
Dieser Debütroman von Kerstin Pflieger bietet solide und spannende Unterhaltung. Man darf gespannt sein, wie es mit dieser Mystery-Serie weitergeht. Ein junge Autorin auf einem guten und hoffnungsvollen Weg, eine Autorin die sich hinter niemand verstecken muss und die unter Garantie daran arbeiten wird, sich immer weiter zu verbessern. Dieses Debüt macht in jedem Falle aber Lust auf mehr.