Neuerscheinungen Herbst/Winter 2011: "Sachbuch"

  • Über den Autor: Karl-Heinz Göttert, geboren 1943 in Koblenz, war bis 2009 Professor für Germanistik an der Universität zu Köln. Seine Schwerpunkte sind Rhetorik, Stilistik und Konversation. Göttert hat historische Kriminalromane sowie Standardwerke über Orgelmusik verfasst.


    Kurzbeschreibung: Schwäbelnde Tagesschau-Sprecher, Bairisch redende Kabarettisten, berlinernde Comedians – Dialekt ist in. Karl-Heinz Göttert nimmt uns mit auf eine Reise durch die deutschen Mundarten. Er erklärt, wo die Grenze zwischen „Stulle“ und „Bemme“ verläuft, woher das Sächsische seinen (zu Unrecht) schlechten Ruf hat und warum das Schweizerdeutsch die Sprache des Herzens ist. Und er stellt die Frage, wie es um die Zukunft der Dialekte bestellt ist. Denn während sich Hochdeutsch ständig weiterentwickelt, sind die Dialekte eine Art Museum der Sprache. In einer globalisierten Welt, so Göttert, wächst die Sehnsucht nach Heimat und Zugehörigkeit. Die Mundarten werden uns also erhalten bleiben – und damit alle Klischees und Witze über Schwaben, Ostfriesen und Rheinländer.


    Geplanter Erscheinungstermin: November 2011

  • Über die Autorin: Eva Mattes ist die Tochter der ungarischen UFA-Schauspielerin und Tänzerin Margit Symo und des Wiener Komponisten und Dirigenten Willy Mattes. Seit 1966 hat sie in rund 200 Kinofilmen, Fernsehfilmen und Theaterinszenierungen mitgespielt und wurde mit zahlreichen Preisen und Auszeichnungen geehrt.


    Kurzbeschreibung: Mit 13 ist sie die deutsche Stimme von Timmy aus der Fernsehserie Lassie. Mit 15 steht sie in Verhoevens Antikriegsfilm o.k. zum ersten Mal vor der Kamera. Mit 16 sorgt ihre Rolle in Wildwechsel für den ersten deutschen Fernsehskandal. Heute deckt sie als Konstanzer Tatort-Kommissarin Klara Blum spektakuläre Fälle im Dreiländereck auf. In ihrer Autobiographie erzählt Eva Mattes von Begegnungen mit Rainer Werner Fassbinder, Werner Herzog, Peter Zadek und anderen Größen aus Film und Theater, aber auch von den Höhen und Tiefen ihres Lebens. Ein sehr persönliches, intensives Buch und ein spannender Streifzug durch die deutsche Theater- und Filmgeschichte.


    Geplanter Erscheinungstermin: September 2011

  • Über den Autor: Hubert Filser war Kulturredakteur der Süddeutschen Zeitung und entwickelte mit anderen das Magazin SZ Wissen. Heute ist er Wissenschaftsreporter für die SZ und arbeitet auch für Quarks & Co. Filser wurde 2007 mit dem Theiss-Archäologie-Preis ausgezeichnet. Er lebt mit seiner Familie in München.


    Kurzbeschreibung: Woher kommen wir? Was hat uns zum Menschen gemacht? Wann fingen wir an, die Welt zu gestalten? Der preisgekrönte Wissenschaftsjournalist Hubert Filser hat sich auf Spurensuche begeben. Er ist nach Mähren gereist, wo sich die Spuren der ältesten Haustiere finden. Er war in der Südosttürkei, wo vor 12 000 Jahren die ersten Tempel errichtet und das erste Mal Feldfrüchte geerntet wurden. Und er ist auf die Schwäbische Alb gefahren zu der Höhle, in der man das älteste Musikinstrument entdeckte: eine steinzeitliche Knochenflöte. Zusammen mit Filser erleben wir die epochalen historischen Premieren, besuchen namhafte Wissenschaftler und erfahren die neuesten Forschungsergebnisse.


    Geplanter Erscheinungstermin: Oktober 2011

  • Über den Autor: Philip Oprong Spenner, 1979 geboren, ist seit 2009 Fellow an einer Hamburger „Problemschule“. Er spricht sechs Sprachen, ist Pop-Gospelsänger und Vorsitzender eines Vereins zur Förderung von Jugendlichen in Kenia.


    Kurzbeschreibung: Kenia – Schläge, Betteln, quälender Hunger. Philip ist Vollwaise, sein Zuhause die Straße. Er lebt, um zu überleben. Mit zwölf erkennt er: Wenn ich raus aus dem Elend will, muss ich selbst dafür sorgen. Seine Rettung ist das Waisenheim. Dort geht er erstmals zur Schule. Begierig saugt er alles Wissen auf. Ein Hamburger Arzt adoptiert ihn. Philip, das ehemalige Straßenkind, beendet sein Studium mit Auszeichnung. Er entscheidet sich bewusst gegen einen Karriereberuf. Heute kümmert er sich als Teach-First-Lehrer um die „Problemkinder“ unserer Gesellschaft – Jugendliche, auf der Suche nach sozialem Halt und und Anerkennung. Er hat das Standing, ihnen zu helfen, weil er sie versteht und ernst nimmt.



    Geplanter Erscheinungstermin: September 2011

  • Über den Autor: Tilman Spengler, 1947 in Oberhausen geboren, war mehrere Jahre am Max-Planck-Institut für Sozialwissenschaft tätig und Mitherausgeber des Kursbuch. Er schreibt für Die Zeit und die Süddeutsche Zeitung. Tilman Spengler lebt am Starnberger See und in Berlin.


    Kurzbeschreibung: Mit großen Schriftstellern verhält es sich wie mit guten Freunden: Sie begleiten einen durchs Leben. Um so schöner ist es, eine Würdigung ihrer Meisterwerke in einem Buch versammelt zu wissen. Tilman Spengler präsentiert die großen Autoren der Weltliteratur und ihre unsterblichen Werke. Wir erfahren, warum Aristophanes’ Humor zeitlos ist und warum Don Quijote de la Mancha eine ganze Epoche verkörpert. Spengler nimmt die Leser mit auf seinem Streifzug durch die Weltliteratur. Von Dante bis Rilke, von Shakespeare bis Flaubert – einmal vorgestellt, nie vergessen.



    Geplanter Erscheinungstermin: Oktober 2011

  • Über den Autor: Anne Enderlein, geboren 1966, studierte Germanstik, Publizistik und Geschichte in Berlin. Sie arbeitet seit 1995 als Autorin, Herausgeberin und Lektorin.


    Kurzbeschreibung: Die Ullstein Buchverlage blicken auf eine über hundertjährige Tradition zurück. Beginnend im Jahr 1903 führten die Ullstein-Brüder die Bücher im Zeichen der Eule zum Erfolg. Kein Verlag spiegelte den Zeitgeist der neuen Metropole Berlin in gleichem Maße wider. Dem Glanz der ersten Jahrzehnte folgten die Enteignung und Vertreibung der Familie Ullstein während der NS-Zeit, der Neuanfang nach dem Krieg und die Ägide der Axel-Springer-AG, bevor Ullstein schließlich unter das Dach der schwedischen Bonnier-Gruppe zog. Große Namen prägen dieses Haus – Gerhart Hauptmann, Vicki Baum und Erich Maria Remarque zählen ebenso dazu wie John le Carré, Jo Nesbø und Richard Dawkins. Das spannende Porträt eines Verlages, der es verstanden hat, inhaltliche Qualität und kommerziellen Erfolg zu vereinen.



    Geplanter Erscheinungstermin: September 2011

  • Über den Autor:
    Ronald Reng, geboren 1970 in Frankfurt, lebt als Sportreporter und Schriftsteller in Barcelona. Sein Bestseller »Der Traumhüter«, das glänzende Porträt eines unbekannten Torwarts, erreichte über die Fußballgemeinde hinaus eine große literarische Leserschaft. Für Reportagen über Robert Enke wurde er mehrmals mit dem Großen Preis der Deutschen Sportjournalisten ausgezeichnet. Zuletzt erschien sein Roman »The Funny German«.


    Kurzbeschreibung:
    Ein allzu kurzes Leben
    TB 7316. 432 Seiten mit 30 Abbildungen


    Das Buch, das Robert Enke selber schreiben wollte
    Robert Enke war eine außergewöhnliche Persönlichkeit im deutschen Tor. Mit 20 berufen, für den legendären FC Barcelona zu spielen, war er mit 25 ein vergessenes Talent. Als es schon fast zu spät schien, etablierte er sich doch noch als Weltklassetorwart. Ronald Reng – Journalist, Torwart und ein Freund Robert Enkes – schildert Erfolge und Misserfolge, aber vor allem erzählt er die Geschichte hinter dem öffentlichen Menschen, von seinen Hoffnungen und Schicksalsschlägen. Robert Enkes Selbstmord berührte und erschütterte Deutschland weit über die Welt des Fußballs hinaus.



    Geplanter Erscheinungstermin: November 2011

  • Kurzbeschreibung:
    ARABISCH-DEUTSCH MIT KALLIGRAFIE VON WEIBLICHER HAND
    aus dem Französischen von Addi Wild


    Diese Sammlung von Sprichwörtern ist das Ergebnis einer langen Zusammenarbeit der Takoura- Bildungsstiftung mit einer Auswahl von Frauen, die unter sehr schwierigen sozialen und wirtschaftlichen Bedingungen in den Bergen oder am Rand der Städte leben. Alphabetisierungskurse
    absolviert zu haben, erlaubte ihnen eine weit größere Selbstständigkeit. Parallel zur Sammlung der Sprichwörter wurde in 15 Dörfern ein Kalligrafie-Wettbewerb für diese Frauen durchgeführt. Die Kursleiter waren zuvor von dem marokkanischen Künstler Mohamed Boustane in Kalligrafie ausgebildet worden. Verknüpft mit den Sprichwörtern liegen nun die besten Kalligrafien vor: ein augenfälliger Beweis für Emanzipation!


    Geplanter Erscheinungstermin: August 2011

  • GEDANKEN ÜBER HEIMAT UND MIGRATION
    FOTOS UND TEXT, TEXTUNTERTITEL BERBER-DEUTSCH


    Über den Autor:
    Akli Kebaili wurde 1953 in der Kabylei/Algerien geboren. Sein Vater wurde 1957 vor den Augen der Familie von französischen Soldaten im algerischen Befreiungskrieg erschossen. Er absolvierte ein Studium an der juristischen Fakultät in Algier mit Abschluss Staatsexamen und am Institut für Politische Wissenschaften der Universität Tübingen und promovierte im Fach Politikwissenschaft, inter nationale Beziehungen an der Universität Tübingen. Akli Kebaili ist mit einer Deutschen verheiratet und hat einen elfjährigen Sohn. Seit seiner Schulzeit engagiert er sich für die offizielle Anerkennung der masirischen (berberischen) Kultur und Sprache in Nordafrika. Bei der Gesellschaft für bedrohte Völker engagiert er sich seit Jahren als Koordinator für Masirisch.


    Kurzbeschreibung:
    Subtile Betrachtungen eines Algeriers aus der Kabylei, dem Deutschland zur Heimat geworden ist, der sich seiner Wurzeln aber stets bewusst blieb. Die Auswahl seiner Fotos aus der Kabylei zeigt seine Liebe zu den Schönheiten seiner Heimat.
    In seinen Texten analysiert er scharfsinnig Übereinstimmungen und Kontraste zwischen seinen beiden Lebensräumen − und die Eigenheiten dieser beiden Welten werden dabei liebevoll
    gewürdigt.


    Geplanter Erscheinungstermin: Auust 2011

  • Über den Autor:
    Hans Zippert ist einer der bekanntesten Kolumnisten, Reisejournalisten und Satiriker Deutschlands. Von 1990 bis 1995 war er Chefredakteur der Satirezeitschrift Titanic. Seit 1999 schreibt er in der Welt die Kolumne »Zippert zappt«, in der er aktuelle Ereignisse satirisch betrachtet. Für »Zippert zappt« wurde er 2007 mit dem Henri-Nannen-Preis ausgezeichnet. Er lebt als freischaffender Autor in Oberursel bei Frankfurt am Main.



    Kurzbeschreibung:
    Das große Einmaleins der Hypochonder
    Krankheiten geben dem Leben erst einen Sinn. Deshalb sind die Deutschen gerne krank. Dabei haben sie oft nicht mehr alle Tassen im Schrank. Dann gründen sie eine Selbsthilfegruppe und kämpfen so lange, bis Tassen rezeptpflichtig werden. Der große Kolumnist Hans Zippert hat die 55 beliebtesten Krankheiten am eigenen Leib ausprobiert. Lesen Sie seine spannenden Erfahrungsprotokolle, damit Sie wissen, welche Krankheiten sich wirklich lohnen.



    Geplanter Erscheinungstermin: Dezember 2011

  • Über den Autor:
    Nigel Slater, nach Jamie Oliver der angesagteste Koch Großbritanniens, veröffentlichte mehrere Kochbücher, die vielfach ausgezeichnet wurden. Seit vielen Jahren hat der Bestsellerautor eine Kolumne im »Observer« und produziert eine prämierte BBC-Kochserie.



    Kurzbeschreibung:
    Im Leben des britischen Starkochs Nigel Slater dreht sich alles ums Essen und Genießen, doch das war nicht immer so. In »Halbe Portion« erinnert er sich, wie er als Junge trotz so mancher britischen Geschmacksverirrung die Welt des Essens für sich entdeckte und seine Leidenschaft fürs Kochen erwachte. Zugleich erzählt er berührend ehrlich die Geschichte seiner Kindheit. Mit einer Mutter, die Toast so sicher verkohlte, wie jeden Morgen die Sonne aufgeht, mit Käsewürfeln gespickten Grapefruits und Schokoladenkuchen. Die traurig-komische Coming-of-age Story wurde 2010 von der BBC verfilmt.



    Geplanter Erscheinungstermin: August 2011

  • Über den Autor:
    Kerstin Schweighöfer studierte in München Romanistik, Politologie und Kunstgeschichte und absolvierte die Henri-Nannen-Schule in Hamburg. Seit 1990 lebt sie als Auslandskorrespondentin in den Niederlanden und arbeitet unter anderem für die ARD-Hörfunkanstalten, den Deutschlandfunk, das Nachrichtenmagazin Focus und das Kunstmagazin Art.



    Kurzbeschreibung:
    Mein fabelhaftes Leben zwischen Kiffern und Kalvinisten


    Wurst-Käs-Szenario: Verliebt in einen Holländer
    Nach ihrem Romanistikstudium träumt Kerstin Schweighöfer von Champagner und einem romantischen Tête-à-Tête mit einem Jean-Irgendwas. Doch wie immer hat das Leben einen anderen Plan, und Kerstin trifft Jan-Kees, bei dem einfach alles stimmt – außer der Nationalität. Jan-Kees kommt aus Holland.
    Kiffer, Kühe, Tulpen und Tomaten. Soll das ihr großes Los gewesen sein? Oder können Holländer doch mehr als deutsche Autobahnen verstopfen? Ein Buch für alle, die bereit sind, unser oft belächeltes Nachbarland neu zu entdecken – und für eine Dose Heineken den Champagner schon mal stehen lassen.



    Geplanter Erscheinungstermin: März 2012

  • Über den Autor:
    Nelson Mandela, 1918 in einem Dorf im Distrikt Transkei/Südafrika geboren, war im Kampf gegen die Apartheid einer der wichtigsten Führer. Nach Jahren im Untergrund wurde er 1964 gefasst und zu lebenslanger Haft verurteilt. 27 Jahre dauerte seine Gefangenschaft, bis er 1990 auf internationalen Druck freigelassen wurde. 1993 wurde ihm gemeinsam mit Frederik Willem de Klerk der Friedensnobelpreis verliehen. 1994 gewann er mit dem ANC die ersten demokratischen Wahlen Südafrikas.


    Kurzbeschreibung:
    Nelson Mandela, die Ikone der Freiheitsbewegung Südafrikas, öffnet zum ersten Mal sein privates Archiv: Er zeigt uns die Tagebücher, die ihm während der schwersten Stunden seines Lebens Trost spendeten, die ergreifenden Briefe, die er in der Gefangenschaft an seine Frau Winnie und seine Kinder schrieb. Aber
    auch die Notizen, die er sich später als erster demokratisch gewählter Präsident von Südafrika machte. In diesen bewegenden Zeugnissen wird der Mensch Mandela hinter dem großen Staatsmann und Freiheitskämpfer sichtbar.


    Mit einem Vorwort von Barack Obama



    Geplanter Erscheinungstermin: Januar 2012

  • Über den Autor:
    Florian Bredl ist 28 und arbeitet als Webdesigner bei einer großen deutschen Werbeagentur in Hamburg. Aus psychohygienischen Gründen startete er seinen Blog »Kunden aus der Hölle« http://kunden.ausderhoelle.de, in dem er die Erfahrungen mit seinen Kunden verarbeitet und anderen eine Plattform bietet, um Gleiches zu tun.



    Kurzbeschreibung:
    Unfreundlich, unverschämt, nervig, dumm oder schlicht verrückt? Jeder Verkäufer, Berater und Callcentertelefonist kennt sie: Kunden aus der Hölle. Ihre Mission: unnütze Arbeit verursachen, Zeit stehlen, Nerven rauben. Ihre Methoden: Zermürbung, Verwirrung, Fragefolter. Das einzige Gegenmittel: Lachen. Das erste Buch, das den Irrsinn der Service-Welt aus der Sicht der Leidtragenden schildert.



    Geplanter Erscheinungstermin: Dezember 2011

  • Über den Autor:
    Bastian Bielendorfer ist Poetry-Slammer, Studienabbrecher, angehender Psychologe und Lehrerkind. Zusammen mit seiner Freundin versteckt er sich vor den guten Ratschlägen seiner Eltern in Köln.



    Kurzbeschreibung:
    Was wird aus einem Menschen, wenn Mama und Papa Lehrer an der eigenen Schule sind – und somit an jedem Tag im Jahr Elternsprechtag ist, die Mitschüler einen zum Daueropfer ernennen und es bei den Bundesjugendspielen nicht einmal für eine Teilnehmerurkunde reicht? Genau: Er wird selbst Lehrer! Mit gnadenloser Selbstironie schildert Bastian Bielendorfer, wie er der pädagogischen Sippenhaft zu entrinnen versucht, und verrät dabei, welch zarte Seele sich unter so manchem grob gehäkelten Mathelehrerpullunder verbirgt.



    Geplanter Erscheinungstermin: November 2011

  • Über den Autor:
    Martin Lüdke wurde 1943 in Apolda / Th・ingen geboren und lebt, seit
    er lesen kann, in Frankfurt am Main. Er ist Literaturkritiker, hat aber auch
    als Professor für Neuere Deutsche Literatur an den Universitäten Frankfurt,
    San Diego, Gainesville, sowie für das Fernsehen des Hessischen
    Rundfunks und des Süwestrundfunks (Literatur im Foyer) gearbeitet.


    Kurzbeschreibung:
    Der Literaturkritiker Martin Lüdke beschreibt in seiner kleinen Literaturgeschichte einen Bogen der Moderne, etwa von William Faulkner, Claude Simon und Louis Aragon bis zu Philip Roth, von Thomas Bernhard bis zu Peter Handke. Die ausgewählten Beispiele stehen vor einem allen gemeinsamen Horizont, einer Lebens- und Erfahrungswelt, deren Grenzen subjektiv gezogen sind. Lüdkes Urgroßmutter wurde Mitte des 19. Jahrhunderts geboren und ist nahezu hundert Jahre alt geworden. Als Kind saß er buchstäblich zu ihren Füßen und hörte sie von ihrer Jugend erzählen, von Leuten, die Goethe noch persönlich gekannt hatten, von der Kinderarbeit, die damals üblich war, von der Gießerei, die Schillers Lied von der Glocke Pate gestanden hatte, vom ersten Auto, das durch die kleine Stadt fuhr. Die Lebensspanne dieser Oma Toni hat für Lüdke die Zeit seiner Moderne abgesteckt, eine Zeit zwischen Baudelaire und Beckett.Der Versuch, den gesellschaftlichen Fortschritt im Zusammenspiel von Geschichtsphilosophie und Ästhetik in der Kunst zu verorten, ist nun selbst zu einem Stück Kulturgeschichte geworden. Diese Phase der Literaturgeschichte ist, wie Lüdke sagt, seine Geschichte gewesen. Sie ist vergangen. Mit ihr ist er groß geworden. Von ihr hat er lesend gelebt. Die Geschichte geht weiter.


    Geplanter Erscheinungstermin: August 2011

  • Die unbezähmbare Schönheit der Welt
    Essays



    Über den Autor:
    Edouard Glissant wurde 1928 auf Martinique geboren. Als Erzähler, Lyriker und Essayist hatte er großen Einfluss auf die Literatur der Dritten Welt. Mit seinem Essay "Zersplitterte Welten" begründete er eine Ästhetik der Kulturenvielfalt. Edouard Glissant war Vizepräsident des Internationalen Schriftstellerparlaments und lehrte an der New York City Universität.
    Am 3 Februar ist er in Paris im Alter von 82 Jahren verstorben.


    Kurzbeschreibung:
    Die Menschen lieben die Welt und finden sie schön - ein alle verbindendes Grundgefühl. In ihrem offenen Brief an Obama fragen die Autoren nach, wie der Wahlsieg, der eine ebensolche verbindende Bewegung in der Welt ausgelöst hatte, im großen Zusammenhang der Globalisierung zu beurteilen ist.Ihr Brief, der kurz nach Obamas Erfolg verfaßt wurde, enthält eine detaillierte Analyse von der Stellung der USA in der Welt, insbesondere aber der Impulse, die diese Gesellschaft antreiben und diese Wahl und (kurze) Euphorie möglich machten.Die Globalisierung ist verbunden mit der Angst vor ihren großen Umwälzungen. Glissant und Chamoiseau leisten sich die Utopie zu fragen, was ist schön daran? Wie sieht die Umwälzung aus? Ist es eher ein Zusammenprall der Kulturen, ein Kampf? Oder mehr eine Begegnung, eine Vermischung, die etwas Überraschendes hervorbringt?Nach ihrer Meinung berechtigt das Symbol Obama zu solch utopischem Denken. Denn in seiner Person werden die Belastungen der Geschichte, mit Sklaverei der Afrikaner und Ausbeutung der Kolonien, überwunden.Geschrieben als Kampfschrift gegen die nationalistische Identitätspolitik der Regierung Sarkozy, hat dieser Text von Edouard Glissant und Patrick Chamoiseau in den letzten Tagen auch in Deutschland große Aktualität gewonnen. Denn jüngst verkündete auch der bayrische Ministerpräsident Seehofer eine kämpferische "Integrationspolitik", und auch von Frau Merkel kommen ähnliche Töne, es ist Wahlkampf.In dem Text geht es um die Asylpolitik, um die Definition der eigenen Identität zur Abgrenzung gegen fremden Einfluß und Zuwanderungen. Es ist die Angst vor den großen aktuellen Umwälzungen,auf die in Europa scheinbar nur mit Abschottung und Abschreckung reagiert werden kann. "Wenn die Mauern fallen"Im Widerspruch dazu der Mainstream, der "eine Welt" behauptet: in der Werbung junge fröhliche Menschen aller Rassen auf einer nicht enden wollenden Party, und das "go beyond borders" in den großen Nachrichtenkonzernen - auch dies bildet einen Teil der heutigen Wirklichkeit ab.Der Text von Glissant und Chamoiseau unterfüttert diesen Widerspruch und seine Überwindung theoretisch, aber vor allem auf der emotional-intuitiven Ebene, indem er einen Wandel in den Vorstellungen der Menschen beschreibt. Denn sind das Aufrechterhalten der Angst, die Abschottung und Europa als Festung überhaupt vernünftig? Schneidet sich Europa nicht vom großen Reichtum der Zukunft ab? Die Autoren sehen diese Versuche ohnehin als illusorisch an, denn die Umwälzung ist unaufhaltsam. In seiner Theorie zeigt Glissant seit Jahrzehnten eine Spur, einen vorsichtigen Weg, wie die Angst vor dem Unvorhersehbaren zu überwinden wäre. In "Wenn die Mauern fallen" bezieht er sein Denken auf die aktuelle Politik und auf die brennenden Fragen unserer Gesellschaften.



    Geplanter Erscheinungstermin: ca.Juli 2011

  • Über den Autor:
    Michael Buselmeier, geboren 1938 in Berlin, aufgewachsen in Heidelberg. Ausbildung als Schauspieler, Regieassistent u.a. am Staatstheater Wiesbaden bei Hansgünther Heyme. Studium der Germanistik und Kunstgeschichte, Lehrtätigkeit an verschiedenen Hochschulen. Zahlreiche Lyrik- und Prosaveröffentlichungen und Herausgaben.


    Kurzbeschreibung:
    Die beliebte Veranstaltungsreihe Erlebte Geschichte erzählt wurde im Sommer 2010 nach 16 Jahren eingestellt. In drei Publikationen konnte man bisher schon die Gespräche bis zum Jahr 2004 nachverfolgen. Nun wird der abschließende 4. Band vorgelegt; er umfasst die Zeit zwischen 2005 und 2010. Diesmal werden 25 prominente Zeitgenossen mit Heidelberg-Bezug von Michael Buselmeier befragt, darunter der Archäologe Jan Assmann, der Politologe Klaus von Beyme, die Schriftsteller Wilhelm Genazino, der Projektentwickler Roland Ernst, der ehemalige Direktor des Kunstvereins Hans Gercke, der Photograph Robert Häusser, der Regisseur Hansgünther Heyme, die Stadträtin Dorothea Paschen und der einstige Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz und Thüringen Bernhard Vogel. Außerdem Bert Burger, Reinhard Düchting, Jochen Goetze, Jens Christian Jensen, Wassili Lepanto, Johann Lippet, Heinz Markmann, Ewin Poell, Arnold Rothe, Peter Schumann, Hartmut Soell, Peter Staengle und Hans Peter Stichs.


    Geplanter Erscheinungstermin: August 2011

  • Über den Autor:
    Julie Phillips wurde in Seattle, USA geboren, verbrachte aber Teile ihrer Kindheit in Kalifornien und New Hampshire. Sie fing an, für die Seattle Weekly zu schreiben, übersiedelte dann nach New York, wo sie u. a. Artikel über Bücher, Filme oder auch Damensport verfasste. 2006, nachdem sie bereits Essays zum Thema feministische Science-Fiction veröffentlicht hatte, erschien ihre James Tiptree Jr.-Biografie James Tiptree Jr., Das Doppelleben der Alice B. Sheldon. Julie Phillips lebt mit ihrem Ehemann und zwei Kindern in Amsterdam. Ihren Bezug zu Science-Fiction beschreibt sie auf ihrer Website folgendermaßen: Ich wusste nicht viel über Science-Fiction, als ich mit der Biografie über James Tiptree Jr. begann, aber ich war an den Leben von Frauen interessiert, und Alice B. Sheldon entpuppte sich als eine mit einem ganz faszinierenden.


    Kurzbeschreibung:
    Tiptrees geheimnisvolle Identität faszinierte die Fans und gab Anlass zu vielen Spekulationen, freilich glaubten alle, sie sei ein Mann. Die Aufdeckung noch zu Lebzeiten war ein Schlag: Diese knappen, harten und frechen Kurzgeschichten, die nur allzu häufig mit dem Tod endeten, waren von einer alten Dame mit weißen Federlöckchen geschrieben worden ...
    Alice Bradley Sheldon, die mit 51 Jahren erste Erzählungen unter dem männlichen Pseudonym James Tiptree Jr. veröffentlichte und schnell zu Ruhm kam, hatte zu diesem Zeitpunkt bereits ein ungewöhnliches und dichtes Leben hinter sich. Als bildhübsche, intelligente und verwöhnte Tochter einer oberen Mittelschichtfamilie aus Chicago verbringt sie große Teile ihrer Kindheit in Afrika, wird Malerin und Kunstkritikerin und ist im 2. Weltkrieg in der US-Armee tätig. Sie arbeitet für die CIA, bewirtschaftet eine Hühnerfarm, promoviert in Psychologie.
    Die amerikanische Journalistin Julie Phillips erzählt die spannende Biografie einer faszinierenden Persönlichkeit. Es wird die komplexe und tragische Geschichte einer Frau geschildert, die ein halbes Jahrhundert zu früh geboren wurde: immerfort im Schatten der erfolgreichen Mutter, frühe dysfunktionale Ehe, ein tiefgründiges Unbehagen über die eigene, vor allem sexuelle Identität und das damit einhergehende Gefühl der Isolation; langfristige Amphetaminabhängigkeit und Depressionen. Nach einem vorab geschlossenen Selbstmordpakt erschießt Sheldon im Alter von 71 Jahren erst ihren Mann und dann sich selbst.


    Geplanter Erscheinungstermin: September 2011

  • Über den Autor:
    Sarah Kaminsky ist die Tochter Adolfo Kaminskys. Sie wurde 1979 in Algerien geboren, kam mit drei Jahren nach Frankreich und erfuhr erst spät von der Geschichte ihres Vaters. Sie lebt als Schauspielerin und Drehbuchautorin in Paris.


    Kurzbeschreibung:
    »Wach bleiben, so lange wie möglich. Die Müdigkeit niederringen. Die Rechnung ist einfach: In einer Stunde kann ich 30 falsche Ausweise herstellen. Wenn ich eine Stunde schlafe, sterben 30 Menschen ...« 1943 beginnt Adolfo Kaminsky, für die französische Résistance gefälschte Papiere herzustellen Ausweise, die Tausende von Juden vor Deportation und sicherem Tod bewahrten. Der siebzehnjährige Färberlehrling und geniale Autodidakt, der selbst aus einer russischstämmigen jüdischen Familie kommt, weiß damals noch nicht, dass er eine Lebensentscheidung getroffen hat. Denn auch nach dem Krieg wird Kaminsky 30 Jahre seines Lebens im Untergrund verbringen und die großen Widerstandsbewegungen des 20. Jahrhunderts mit falschen Papieren und Identitäten versorgen, immer auf der Flucht vor der Entdeckung, gehetzt von seinem Gewissen und ohne je Geld für seine Arbeit zu nehmen. Vom Algerienkrieg und den südamerikanischen Befreiungsbewegungen bis zu den Aufständen gegen Diktatoren wie Salazar, Franco, die griechischen Obristen und der südafrikanischen Anti-Apartheidsbewegung: Kaminsky hat sie, aus Überzeugung und mit technisch immer ausgefeilteren Methoden, alle mit falschen Papieren unterstützt.


    Geplanter Erscheinungstermin: August 2011