Neuerscheinungen Herbst/Winter 2011: "Belletristik"

  • Über den Autor:
    Susanna Alakoski, geboren 1962 in Vasa, Finnland, wuchs in Ystad auf, dem Schauplatz ihres ersten Romans. Heute lebt sie in Stockholm, schreibt für schwedische Zeitungen und ist frauenpolitisch aktiv. Für ihr Debüt Bessere Zeiten erhielt sie 2006 den Augustpreis für den besten schwedischen Roman des Jahres.


    Kurzbeschreibung:
    Eine Kindheit am Rand der Gesellschaft
    Als Leena und ihre Familie eine neue Wohnung finden, scheint sich alles zum Guten zu fügen. Drei Zimmer mit Balkon, Parkett und Farbfernseher, ein Spielplatz direkt vor der Tür. Doch bei den Schweden heißt das neue Viertel für die finnischen Gastarbeiter abfällig „Schweinehäuser“. Die Eltern sind arm. Und sie trinken. Wo ist Leenas Platz in dieser Welt? Einfühlsam beschreibt das Bestsellerdebüt Kinderarmut in der Wohlstandsgesellschaft, mitten im südschwedischen Ystad, wo sonst Wallander seine Fälle löst. Die Brisanz reicht weit über die 1960er und 1970er Jahre hinaus.
    Das Bestsellerdebüt aus Schweden wird verfilmt mit Noomi Rapace (Lisbeth Salander aus der Millennium-Trilogie von Stieg Larssen), Filmstart im Herbst 2011



    Geplanter Erscheinungstermin: August 2011

  • Über den Autor:
    Anna Rheinsberg, geboren 1956 in Hermsdorf im Norden Berlins. Lyrikerin, Prosaautorin, Essayistin und Herausgeberin u.a. von Texten von Autorinnen der zwanziger Jahre. Stipendiatin des Deutschen Literaturfonds und langjährige Mitarbeit beim HR Frauenfunk, Veröffentlichung mehrerer Prosabände in den 1980er Jahren, Journalistin für Frauenzeitschriften, Tageszeitungen, Radio und Fernsehen. Rheinsberg widmete sich intensiv dem Leben und Werk vergessener Autorinnen der 20er Jahre. Ihr erster Roman war Schau mich an (2000 bei Edition Nautilus). Zuletzt erschien 2004 der Liebesroman Basco.


    Kurzbeschreibung:
    Eine zwei Meter lange rote Federboa, einen lila Handschuh und ein grünes Kleid findet die Heldin auf einem gigantischen Kleiderberg in einer staubigen Lagerhalle. Zusammen mit anderen schräg kostümierten jungen Kunstproduzentinnen sucht sie ihren eigenen kompromisslosen Weg. Silberne Fische in Gläsern, Mimosensträuße, ein rotes Pferd und immer neue Trödelkleider bilden die Szenerie verschiedener Liebesabenteuer, die vom jugendlichen Aufbegehren, von Reisen und Lebensentwürfen, vom Abseitsstehen, Verlassenwerden und Tod handeln.



    Geplanter Erscheinungstermin: August 2011

  • Über den Autor:
    Jochen Schimmang, geboren 1948, studierte Politische Wissenschaften und Philosophie an der FU Berlin und lehrte an Universitäten und in der Erwachsenenbildung. Von 1978 bis 1998 lebte er in Köln, seit 1993 als freier Schriftsteller und Übersetzer. Jochen Schimmang ist heute in Oldenburg ansässig. Seine schriftstellerische Arbeit wurde mit zahlreichen Preisen und Stipendien gefördert.



    Kurzbeschreibung:
    Jochen Schimmang entwirft mit deutlicher »Lust am Text« ein Zukunftsszenario für Deutschland: Nach dem Zusammenbruch der Juntaherrschaft von 2016 bis 2025 befindet sich das Land in einem Übergangszustand. In der alten neuen Mitte Berlins hat sich auf dem Gelände des ehemaligen Regierungssitzes ein bunter Haufen von Menschen zusammengefunden, doch die Idylle wird durch einen neuen Putschversuch bedroht…



    Geplanter Erscheinungstermin: August 2011

  • Über den Autor:
    Peter Rosei, geboren 1946 in Wien. 1968 promovierte er zum Doktor der Rechtswissenschaften. Seit 1972 lebt er als freier Schriftsteller in Wien. Zahlreiche Preise und Auszeichnungen, u. a. Franz-Kafka- Preis 1993, Anton-Wildgans-Preis 1999 und das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 2007. Zuletzt erschienen: „Wien Metropolis“ (2005), „Österreichs Größe, Österreichs Stolz“ (2008), „Das große Töten“ (2009)


    Kurzbeschreibung:
    Der Kapitalismus ist ein weites Land.


    Das Leben ist nur eine Chance, und Georg Asamer hat sie genützt: Er hat es zum Eigner einer höchst erfolgreichen Werbeagentur gebracht. Als er mit seinem Protegé Andy Sykora einen Nachfolger installiert, muss er erkennen, dass er alt geworden ist – die Geschäftsstrategien haben sich geändert. Auch Hans Falenbruck, eine Zufallsbekanntschaft von Sykora, Erbe eines Schweizer Pharmakonzerns, geht mit der Zeit: Er reist nach Wien, um von hier aus die Eroberung der Ostmärkte zu betreiben. Irma Wonisch wieder, Tochter aus gutem Haus, eine alte Liebe von Falenbruck, tut sich mit Tom Loschek zusammen. Der aufstrebende Broker weckt mit aparten Investitionsideen den Abenteurergeist, der sie alle verbindet ...


    Peter Rosei führt uns in die Brennkammer jener Welt, wo auf Umwegen und doch fast gesetzmäßig jenes Klima entsteht, in dem sich zerstörerische Wünsche mit himmelstürmenden Hoffnungen paaren. „Geld!“ ist ein lakonischpackendes Buch, ein scharfsinnigböses Puzzle mit komödiantischen Zügen.



    Erschienen am 23. August 2011

  • Über den Autor:
    Peter Henisch, geboren 1943 in Wien. Studium der Germanistik, Philosophie, Geschichte und Psychologie. Mitbegründer, Liedtexter und Sänger der Gruppe "Wiener Fleisch und Blut" (1975) sowie Mitbegründer der Zeitschrift "Wespennest". Seit 1971 lebt er als freieschwebender Schriftsteller in Wien, Niederösterreich und der Toskana.


    Erste literarische Veröffentlichung 1971 mit "Hamlet bleibt". 1975 erschien sein Roman "Die kleine Figur meines Vaters" (überarbeitete Neuauflage Residenz 2003), in dem er sich mit der Vergangenheit seines Vaters als offizieller Kriegsfotograf während des Nationalsozialismus auseinandersetzte, das bis heute ein Kultbuch geblieben ist. Musikalisch arbeitet er vor allem mit Woody Schabata und Hans Zinkl zusammen.


    Zahlreiche Auszeichnungen, u.a. Anton-Wildgans-Preis, Literaturpreis der Stadt Wien. Mit den Romanen "Die schwangere Madonna" (Residenz, 2005) und "Eine sehr kleine Frau" (2007) war Peter Henisch für den Deutschen Buchpreis nominiert. Zuletzt erschienen: "Der verirrte Messias" (2009)


    Kurzbeschreibung:
    Ein Roman mit Knalleffekt und voll leiser Ironie: komisch, tragisch, furios!


    Novak entdeckt die Welt der großen Gefühle spät und ausgerechnet im Krankenhaus. Weil ihm sein Zimmergenosse Nacht für Nacht den Schlaf raubt, leiht ihm die indonesische Krankenschwester Manuela ihren Walkman samt Kassetten und infiziert ihn so mit ihrer Liebe zur Oper. Aus dem Krankenhaus entlassen, findet er nicht so recht in sein gewohntes, gewöhnliches Leben zurück.


    Manuela hat ihm die Ohren geöffnet, allerdings auch für die Zumutungen des lärmenden Alltags, für Rasenmäher, Pressluftbohrer und seine Frau Herta. Während er weiter seinem Laster frönt und Opern hört, vermutet sie hinter seiner Leidenschaft die Liebe zu einer anderen Frau. So falsch liegt sie damit auch nicht. Doch Manuela ist plötzlich verschwunden. War sie nur ein Trugbild auf der Bühne von Novaks späten Träumen? Oder hat Herta etwas mit ihrem stillen Abgang zu tun? Das Finale ist auch ohne sie große Oper: grausam dramatisch.


    Erschienen am 23. August 2011.

  • Über den Autor:
    Roman Marchel, geboren 1974 in Graz, Studium der Literaturwissenschaft in Wien und Paris, lebt in Wien. Erzählungen und Gedichte in Zeitschriften und Anthologien. Siemens-Literaturpreis 2004, Theodor-Körner-Förderungspreis 2006. „Kickboxen mit Lu“ ist sein erster Roman.


    Kurzbeschreibung:
    Dieses Buch wird Sie umhauen: vor Witz, vor Tempo, vor Klugheit und vor Rührung.


    „Also, kein Sex, kein Gott, keine Träume“, sonst redet Lu über alles. Den Eltern erzählt sie, sie fahre in ein Trainingscamp, zwei Wochen Kickboxen. Stattdessen nimmt sie sich eine Auszeit, mietet sich ein in der Pension „Zur schönen Gegenwart“. Lu ist 16, Geschichte hat sie noch keine, keine richtige, aber reden kann sie, wie andere atmen. In der Pension trifft sie auf Tulpe Valentin, eine alte Schriftstellerin, acht Romane hat sie geschrieben, der letzte ist lange her. Sie glaubt, sie hätte ihr Leben hinter sich und auch das Schreiben. Die Auszeit, die sie und ihr kranker Pensionsnachbar sich nehmen, ist ein Warten auf den richtigen Moment aufzugeben. „Ein Treffer, den man kommen sieht, tut weniger weh.“


    Aber dann kommt Lu und redet, und Tulpe Valentin hört zu und schreibt auf, ihren letzten Roman, weil sie erkennt, dass sie hier das Leben vor sich hat – ein anderes Leben, das weitergeht.



    Erschienen am 23. August 2011

  • Über den Autor:
    Christine Nöstlinger
    1936 in Wien geboren, lebt als freie Schriftstellerin abwechselnd in Wien und im Waldviertel. Sie schreibt für Zeitungen, Rundfunk und Fernsehen. Ihre Kinder- und Jugendbücher sind weit über die Grenzen Österreichs hinaus bekannt. Ihr Werk wurde international vielfach ausgezeichnet, sie erhielt den Andersen Award und war die erste Trägerin des Astrid-Lindgren-Preises. 2011 erhält sie den CORINE Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten für ihr Lebenswerk. Ihre Bücher wirkten stets sowohl polarisierend als auch inhaltlich und sprachlich prägend. Generationen von LeserInnen hat sie mit ihren Büchern bereichert, erfreut, hat sie nachdenklich und mutiger gemacht – eine Kunst, die sie ungebrochen beherrscht.


    Kurzbeschreibung:
    Das Hausbuch für alle Lebenslagen
    Humorvoll-bissige, witzig-ironische Geschichten über den Alltag unter Mitmenschen, Männern und Kindern


    Eine Frau sein ist kein Sport und schon gar nicht olympisch, aber oft schweißtreibend genug. Im Dauerlauf zwischen Haushalt und Beziehungskisten, zwischen Eheleben und Kindererziehung kann einem schon manchmal die Luft ausgehen, die frau zum Lachen braucht. Denn kein Problem, vor das einen der ganz normale Wahnsinn des Familienalltags stellt, ist so ernst, dass es sich nicht mit Humor lösen ließe.


    Das beweist Christine Nöstlinger auf ihre unnachahmliche Weise, voller Witz und Gelassenheit, mit einem liebevoll ironischen Blick auf das Leben und seine kleinen wie größeren Herausforderungen. Dieses Buch versammelt ihre schönsten Glossen und ist Trost und Rat in allen Lebenslagen.



    Geplanter Erscheinungstermin: September 2011

  • Über den Autor:
    Franz Innerhofer, geboren 1944 in Krimml, Salzburg, als Sohn einer Landarbeiterin, lebte von 1950 bis 1961 als Knecht am Hof seines Vaters. Ab 1966 besuchte er das Gymnasium für Berufstätige und studierte danach Germanistik und Anglistik in Salzburg. "Schöne Tage", sein erster Roman, 1974 bei Residenz erschienen, machte ihn mit einem Schlag berühmt. Weiters erschienen: "Schattseite" (1975), "Die großen Wörter" (1977), "Der Emporkömmling" (1982), "Um die Wette leben" (1993), "Scheibtruhe" (1996). Franz Innerhofer nahm sich im Jänner 2002 in Graz das Leben.


    Kurzbeschreibung:
    Unvergessen und unvergesslich: ein Grundbuch der österreichischen Literatur
    Mit einem Nachwort von Karl-Markus Gauß


    Schöne Tage verbringt der sechsjährige Holl auf dem Hof seines Vaters, wo er als billige Arbeitskraft willkommen ist, nachdem ihn Mutter und Stiefvater abgeschoben haben. Die vielen fremden Menschen, die großen Tiere, die harte Arbeit machen dem Kind Angst. Geredet wird nur in Befehlen und Zurechtweisungen, es gibt keine Widerrede. Auf dem Hof herrscht das Gesetz der Herrschaft, hier der Bauer, dort die Knechte, Mägde und Tagelöhner. Sie sind von Kindheit an durch schwere Arbeit abgestumpft, bewusstlos, sprachlos.


    Nach elf Jahren Erniedrigung und Ausbeutung findet Holl die Kraft, sich aus der Leibeigenschaft zu befreien. Und er findet die Sprache, die Dinge beim Namen zu nennen. Er verlässt den Hof, um ein neues Leben zu beginnen, in dem er nicht mehr länger schweigen muss.



    Geplanter Erscheinungstermin: September 2011