Neuerscheinungen Herbst/Winter 2011: "Belletristik"

  • Über den Autor:
    Steinar Bragi, geboren 1975, studierte Komparatistik und Philosophie an der Universität Island. Mit 23 veröffentlichte er seinen ersten Gedichtband »Svarthol« und seinen ersten Roman »Turnin«. Sein Roman »Frauen« wurde von der Kritik hoch gelobt und für den Nordic Council Literature Prize nominiert.


    Kurzbeschreibung:
    Die junge Künstlerin Eva Einársdottir trifft sich in New York mit einem isländischen Banker, der ihr eine Förderung ihres nächsten Dokumentarfilms in Aussicht gestellt hat. Es geht ihr nicht gut. Beruflich nicht, und auch privat steht sie vor einem Scherbenhaufen: Hrafn, ihre große Liebe, hat sich von ihr abgewendet und ist zurück nach Island gegangen. Er ist mit dem plötzlichen Tod ihrer kleinen Tochter nicht fertig geworden. Und sie auch nicht. Sie betäubt sich mit Alkohol und Zigaretten und kann nur daran denken, Hrafn wieder zurückzuholen. Im Gespräch mit dem Banker erzählt sie mehr von sich, als sie will, und er bietet ihr an, sein verwaistes Luxusappartement in Reykjavik zu hüten. Ein Glücksfall. Aber als sie dort ist, hat Eva immer mehr das Gefühl, dass man sie in eine Falle gelockt hat. Dass sie das Objekt einer perfiden Inszenierung ist, in der die Grenzen zwischen Realität, Albtraum und Kunst zunehmend verschwimmen... Wie ein Thriller beginnt der Roman des jungen isländischen Autors Steinar Bragi und zeichnet das vielleicht radikalste Bild Islands vor der Finanzkrise ein Land, in dem unter der Oberfläche des letzten Booms immer das Unheimliche, der Wahnsinn und das Grauen lauern.


    Geplanter Erscheinungstermin: August 2011

  • und andere Geschichten über das Altern


    Über den Autor:
    Helke Sander, Filmemacherin und Autorin, geboren in Berlin, war 1968 Mitbegründerin der Frauenbewegung und der Kinderläden. 1981 2001 Professorin an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg. Lehrtätigkeit in verschiedenen europäischen und außereuropäischen Ländern. Filme u.a. »Brecht die Macht der Manipulateure«, »Die allseitig reduzierte Persönlichkeit - Redupers«, »Der subjektive Faktor«, »Der Beginn aller Schrecken ist Liebe«, »BeFreier und Befreite«. Literarische Arbeiten: »Die Geschichten der drei Damen K«, »Oh, Lucy«, »Fantasie und Arbeit - Biografische Zwiesprache mit Iris Gusener«.


    Kurzbeschreibung:
    Alt zu werden im 21. Jahrhundert bietet viele Vorteile, es führt aber auch zu menschheitsgeschichtlich vollkommen neuen erausforderungen. Sex im Alter zum Beispiel ist neuerdings ein beliebtes Medienthema, aber wie sieht es damit wirklich aus? In ganz und gar unverwechselbarem Ton erzählt die bekannte Filmemacherin und Autorin Helke Sander von Frauen (und Männern), die den Herausforderungen des Alters auf höchst individuelle Weise begegnen. Da ist die Bibliothekarin Ende Vierzig, die Tochter ist schon aus dem Haus, ihre früheren Geliebten sind ihr abhanden gekommen, vom Alleinleben hat sie genug. Aber wie lernt sie einen Mann kennen? Vielleicht doch über eine Annonce? Ist sie die Frau »zum Lachen und Weinen«, die so oft gesucht wird? Da ist die Frau, zeitungslesend am WG-Küchentisch, die aufgestört wird durch Geräusche, die sie lange nicht gehört hat. Wie indiskret. Und die Frau, der irgendwann klar wurde, dass für sie das Kapitel Beischlaf offenbar zu Ende, abgeschlossen, perdu war, die sich aber durch den allgemeinen Trend geradezu genötigt sah, diesen Abschied nicht einfach hinzunehmen, wie es für frühere Frauengenerationen noch üblich war. In diesen leichten, ironischen Geschichten trifft das gelebte Leben auf die Lebensentwürfe, mit denen alle Protagonisten mal angetreten sind, und das ist so wunderbar komisch, auch so wunderbar melancholisch erzählt, dass man nicht aufhören kann zu lesen und denkt, genauso ist es, das Leben.


    Geplanter Erscheinungstermin: August 2011

  • Über den Autor:
    Axel Hacke lebt als Schriftsteller und Kolumnist in München. Er gehört zu den bekanntesten Autoren Deutschlands, seine zahlreichen Bücher sind in sechzehn Sprachen übersetzt.


    Kurzbeschreibung:
    »Wenn man die Alternativen bedenkt, geht es dem Menschen mit seinem Paarungsverhalten nicht schlecht. Wir müssen nicht, wie die Aale, für die Sensation des einzigen Geschlechtsaktes im Leben Tausende von Kilometern, an Haien und Kraken vorbei, in irgendeine Sargasso-See schwimmen. Nur zum Beispiel. Wir haben es ganz gut. Kennen ein Gefühl, das Liebe heißt. Leben, in vielen Fällen, friedlich mit einem Menschen anderen Geschlechts ein ganzes Leben lang zusammen. Es gibt ja Leute, die hassen es, wenn schon um fünf vor sechs am Nachmittag im Büro das Telefon klingelt und ihre Stimme Wo bleibst du denn? fragt. Es gibt auch welche, die könnten schreien vor Wut, wenn sie auf dem Weg zu einem gemeinsamen Ziel mit dem Auto rechts abbiegen, und die Stimme vom Beifahrersitz fragt sofort, warum sie nicht geradeaus gefahren seien. Jedoch: Ohne die Frage, ohne die Stimme wäre es ihnen auch nicht recht. Natürlich wäre es einfacher zu lieben, wenn es all die Wobleibstdudenns nicht gäbe, wenn die Liebe tagaus, tagein immer so groß bliebe, wie sie eigentlich ist. Aber so einfach sind das Leben und die Liebe nicht zu haben.« »Das Beste aus meinem Liebesleben« versammelt Axel Hackes Geschichten aus den Beziehungssümpfen des Alltags Geschichten, die man mit größtem Vergnügen liest.


    Geplanter Erscheinungstermin: August 2011

  • Über den Autor:
    Robert Bober, geboren 1931 in Berlin, emigrierte 1933 mit seiner Familie nach Frankreich. Er arbeitete als Schneider, Töpfer, Erzieher, wurde Assistent von François Truffaut und drehte über 100 eigene Dokumentarfilme. In Deutschland wurde Robert Bober mit seinen Büchern »Was gibt's Neues vom Krieg« (1995) und »Berg und Beck« (2000) bekannt.


    Kurzbeschreibung:
    Paris, Anfang der 60er Jahre: Der junge Bernard Appelbaum bekommt eine Statistenrolle in »Jules und Jim« durch Truffauts Assistenten, einen gewissen Robert Bober, der nach dem Krieg sein Betreuer in einem Ferienlager für jüdische Kinder war. Auch wenn die Caféhausszene mit Bernard später gestrichen wird: der Film greift tief in sein Leben ein. Denn nach der Kinopremiere erzählt ihm seine Mutter die Geschichte einer anderen Liebe zu dritt, die sie mit seinem Vater Yankel, der nicht aus Auschwitz zurückkam, und Leizer, dem früh verstorbenen Stiefvater, verband. Bernard macht sich auf die Suche: nach seinen eigenen Ursprüngen, aber auch nach den Spuren einer verdrängten Geschichte, eines von Krieg und Kollaboration gezeichneten Paris. In einer schlichten Sprache von unerhörter Eindringlichkeit hat Robert Bober ein Buch der Erinnerung geschrieben, in dem die große Geschichte und persönlichste Erinnerungen sich kreuzen und auf vielfältigste Weise ineinander laufen: lebendig und nostalgisch, traurig und lustig zugleich, wie die Bilder von Robert Doisneau.


    Geplanter Erscheinungstermin: August 2011

  • Über den Autor:
    »Louis Paul Boon ist Autor von durch und durch widersprüchlicher Prosa: im vollen Bewußtsein seiner Hoffnungslosigkeit schreibt Boon Romane, die nicht ohne Hoffnung sind. Jeder seiner Romane variiert diese Widersprüchlichkeit: er beschreibt die Traurigkeit der Lust, die Aufregung des herannahenden Endes, den Idealismus der Feiglinge, die unmögliche Notwendigkeit, die Welt zu verstehen.« De Standaard Letteren



    Kurzbeschreibung:
    Einsamkeit, Isolation und Kälte: Ein Mann, seine Frau und ihr pubertierendes Dienstmädchen erzählen nacheinander von sich und ihren Beziehungen zueinander, die von gegenseitigem Beobachten und Belauern geprägt sind und in denen Nähe, Liebe, Vertrauen unmöglich scheinen. Der Mann geht einer monotonen Arbeit in einem Eiskeller nach. Seine Frau ist ihm entfremdet. Ihr Dasein ist geprägt von Angst und Einsamkeit. Das Dienstmädchen beobachtet distanziert, es liebt die Provokation und unternimmt als »Lolita in Flandern« einen Verführungsversuch...


    Geplanter Erscheinungstermin: September 2011

  • Über den Autor:
    Andrea Russo, geboren 1968 in Hanau, studierte Germanistik und Kunst in Essen. Bevor sie ihre wahre Berufung, das Schreiben, fand, war sie einige Jahre im Versicherungswesen tätig. Sie lebt mit ihrem Ehemann und ihrer siebzehnjährigen Tochter in Oberhausen. Die Gewinnerin des Perfekten Dinners liebt gutes Essen, Pippi Langstrumpf, SingStar (obwohl sie überhaupt nicht singen kann), Nutella, Spinning (wegen des guten Essens) und romantische Heiratsanträge.


    Kurzbeschreibung:
    Auch Engel machen Fehler


    Auch im Himmel gehen Dinge schief. Deswegen kommt allein Mias Geist »oben« an, nachdem sie ein Bus überfährt. Dass Mia gar nicht tot ist und ihr Körper nur im Koma liegt, übersieht Begleitengel Ruby dummerweise. Wie gut, dass sie erst vor kurzem einen Organspendeausweis ausgefüllt hat und ein anderes Leben retten kann. So viel Selbstlosigkeit beeindruckt den Himmelsboss. Mias Seele darf noch einmal auf die Erde. Aber nicht nur irren ist himmlisch, die Liebe ist es auch ...


    Geplanter Erscheinungstermin: Januar 2012

  • Über den Autor:
    Xinran, 1958 in Beijing geboren, arbeitete jahrelang als Radiojournalistin. Ihre Sendung "Words on the Night Breeze" war in ganz China bekannt und berühmt. Auf der Grundlage dieser Sendung entstand ihr erstes Buch "Verborgene Stimmen. Chinesische Frauen erzählen ihr Schicksal." Der Titel war international ein großer Erfolg. Es folgten die ebenfalls erfolgreichen Romane "Himmelsbegräbnis" und "Die namenlosen Töchter". 2009 erschien "Gerettete Worte. Reise zu Chinas verlorener Generation". Xinran verließ China 1997 und lebt seither mit ihrem Sohn und ihrem Mann in England.


    Kurzbeschreibung:
    Da ist Kumei, die von ihrer Familie gezwungen wurde, die beiden Mädchen, die sie zur Welt brachte, zu töten. Was sollte man mit den nutzlosen Wesen auch anfangen? Oder ein Ehepaar, das sich während einer Zugfahrt liebevoll um seine Tochter kümmerte – und sie dennoch an einem verlassenen Bahnhof aussetzte. Oder Xinran selbst, die ein Mädchen vor dem Dasein als Waise retten wollte. Doch ihr Verstoß gegen die Ein-Kind-Politk wurde geahndet. Little Snow musste ins Waisenhaus, ein trostloses Heim, das Xinran mit allen Mitteln, die sie besaß, in einen freundlichen Ort verwandelte. Doch nach einer Dienstreise findet sie das Haus vollkommen verlassen vor. Bis heute fehlt jede Spur von Little Snow.


    Geplanter Erscheinungstermin: November 2011

  • Über den Autor:
    Cristina López Barrio wurde 1970 in Madrid geboren, wo sie später Jura studierte und seither mit ihrem Mann und der gemeinsamen Tochter lebt. Ihre Autorenkarriere begann sie mit Kurzgeschichten. Inzwischen schreibt sie hochgelobte Romane. Der Garten des ewigen Frühlings ist ihr erstes Buch in deutscher Sprache.


    Kurzbeschreibung:
    Auf den Frauen der Familie Laguna lastet ein jahrhundertealter Fluch: Immer wieder werden sie von ihrer großen Liebe verlassen. So auch Clara, die jedoch an den Fluch der unmöglichen Liebe nicht glauben will. Bis er auch sie trifft. Tief verletzt zieht sie sich in ein altes Haus zurück, dessen verwilderter Garten nun auf geheimnisvolle Weise zum Leben erwacht. Blumen, Sträucher und Gemüse fangen an zu wuchern, und während in der Welt ringsum die Jahreszeiten kommen und gehen, bleibt es dort immer Frühling. Ein magischer Ort, an dem Clara und ihre Nachkommen von nun an jede auf ihre ganz eigene Weise ihr Schicksal in die Hand nehmen


    Geplanter Erscheinungstermin: November 2011

  • Über den Autor:
    Marina Endicott, 1958 in Kanada geboren, arbeitete als Schauspielerin und Regisseurin, bevor sie nach London ging und dort zu schreiben begann. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern wieder in Kanada.


    Kurzbeschreibung:
    Manchmal erwächst aus Unglück Glück. Als die vierzigjährige Clara einen Autounfall mit der Familie Gage verursacht, ist ihr einsames Leben mit einem Schlag vorbei. Sie bietet der Familie an, zu ihr zu ziehen, und schnell nimmt Clara den Platz der kranken Mutter ein. Sie wird gebraucht und blüht auf. Doch was soll aus ihr werden, wenn die Mutter wieder gesund ist? Als dies geschieht, muss Clara eine Entscheidung treffen. Denn ihr altes Leben will sie auf keinen Fall zurück.


    Geplanter Erscheinungstermin: August 2011

  • Über den Autor:
    Luis Sepúlveda, 1949 in Chile geboren, musste wegen seines politischen Engagements seine Heimat verlassen und lebte u.a. über zehn Jahre in Deutschland im Exil. Er arbeitete als Journalist und für die UNESCO. Sein Roman Der Alte, der Liebesromane las machte ihn international bekannt. Seine Werke wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt.


    Kurzbeschreibung:
    Luis Sepúlvedas ironisch-warmherziger Roman verbindet einen kuriosen Kriminalfall mit dem Porträt einer verlorenen Generation.
    Die Welt verändern...
    35 Jahre nach Pinochets Putsch treffen sich die einstigen Freunde Cacho, Lolo und Lucho, aus dem Exil zurückkehrend, in ihrer Heimat Chile – ein »Schatten dessen, was wir einmal waren«, wie sie selbstironisch anmerken. Dickbäuchig sind sie geworden, kahl und graubärtig. Sie schwelgen in gemeinsamen Erinnerungen, während sie auf den Vierten im Bunde warten. Denn die Männer haben einen Plan: Sie sind hinter der verschollenen Beute eines Banküberfalls her, den eine Gruppe von Anarchisten 1925 durchgeführt hat und der in die Geschichte eingegangen ist.
    Doch dann gibt es Komplikationen: Der vierte Mann kommt nicht. Ein Ehekrach mit aus dem Fenster fliegenden Erinnerungsstücken, ein Toter am Straßenrand, die Ermittlungen von Inspektor Crespo und ein Fremder, der plötzlich bei den drei Freunden auftaucht – jetzt muss gehandelt werden.
    Sepúlveda erzählt von Verlierern, doch man könnte sie – mit dem Autor – auch anders charakterisieren: »Ich will denen eine Stimme geben, die versucht haben, die Welt zu verändern.« Darum ging es, um nicht mehr und nicht weniger. Dass die Figuren des Romans trotz des Scheiterns nie ihren Glauben an Humor und Liebe verloren haben, macht sie am Ende doch zu Gewinnern.


    Geplanter Erscheinungstermin: Juli/August 2011

  • Über den Autor:
    Vincenzo Todisco, geboren 1964 in Stans. Romanistikstudium. Schriftsteller, Dozent an der Pädagogischen Fachhochschule Graubünden, bis 2004 Redaktor der Kulturzeitschrift Quaderni grigionitaliani. Er erhielt verschiedene Preise, unter anderem den Förderpreis des Kantons Graubünden (2001). Er lebt in Rhäzüns.


    Kurzbeschreibung:
    Vincenzo Todiscos neuer Roman, eine Geschichte von Emigranten, beginnt im »Zug der Hoffnung«, fliegt in die Arme eines anarchischen Onkels und endet mit Talicubra, dem Meerungeheuer.
    Zwischen Berg und Meer
    Eine Familiensaga, episch, schmerzlich, leidenschaftlich und komisch: Rocco und Marittimo kommen 1965 im fahrenden »Zug der Hoffnung« zur Welt, jenem Zug, der die Emigranten aus Süditalien in die Schweiz bringt. Fatalerweise werden die Neugeborenen während der Reise miteinander vertauscht. Der Einzige, der den Vorfall bemerkt, ist Don Curte, der Priester des »Wandervolkes«. Es ist der Anfang einer aufregenden Geschichte.
    Marittimos Familie wird von einem Fluch verfolgt. Marittimo wächst am Rande der Welt der Emigranten auf, teilt deren Demütigungen als Gastarbeiter und begegnet der Ungerechtigkeit. Er muss mühsam zu seinen Wurzeln zurückfinden und wird dabei behutsam von seinen (vermeintlichen) Verwandten begleitet, den ihn umsorgenden Tanten, hervorragenden Köchinnen und tadellosen Hausfrauen, vom geheimnisvollen Motorradfahrer, seinem Onkel Leopardo, einem Reisenden, Abenteurer und Anarchisten, der sich nicht als »Emigrant« versteht. Leopardo führt den Neffen durch die verzwickten Wege seiner Fantasien bis hin zum Talicubra, dem seltsamen Meerungeheuer.
    So lernt Marittimo, mit dem Fluch fertigzuwerden, der über seiner Familie hängt, die Fremdenfeindlichkeit gegenüber den Emigranten auszuhalten und die eigene Identität zu finden.


    Geplanter Erscheinungstermin: August 2011

  • Über den Autor:
    Al Imfeld, geb. 1935, aufgewachsen im Luzernischen. Studium der Theologie, Philosophie und Soziologie, später dann Journalismus und Agrarwissenschaften. Aufenthalte in Rhodesien (Simbabwe), Malawi, Tansania und Kenia. Entwicklungsexperte, Journalist und Geschichtenerzähler. Er lebt heute in Zürich.


    Kurzbeschreibung:
    Humor und Wehmut
    »Wenn ich an Buttisholz denke, wird mir noch heute warm ums Herz.« So beginnt die erste von 29 Kindheitserinnerungen im neuen Geschichtenband von Al Imfeld. Etwas Nostalgie spielt gewiss mit, wenn der ehemalige Priester, Journalist, Landwirtschaftsexperte und Weltreisende beschreibt, wie die Käserei vor Ort einging, wie die historischen Wirtshäuser der Roten und der Schwarzen verschwanden und wie aus seinem Dorf eine bloße Ortschaft wurde.
    Aber Al Imfeld verklärt die Vergangenheit nicht. In seinen Geschichten kommen Dürren vor, es gibt Kinderarbeit und die Armenküche der Bettelmönche. Die Feudalherren leben in der abgeschlossenen Welt der Reichen. Und die Kleinbauern und Pächter spielen »Armenseelenlotto«. Humor und Wehmut halten sich die Waage im Gang durch das Luzerner Hinterland von einst, als links und rechts der Kreuzstiege, in Hergiswil und Luthern, noch zwei verschiedene Zeiten eingeläutet wurden.


    Geplanter Erscheinungstermin: Juli 2011

  • Über den Autor:
    Jonas Jonasson, geb. 1962 im schwedischen Växsjö, arbeitete nach seinem Studium in Göteborg als Journalist unter anderem für die Zeitungen „Smålandsposten“ und „Expressen“. Später gründete er eine eigene Medien-Consulting-Firma. Doch nach 20 Jahren in der Medienwelt verkaufte er alles und zog in den Schweizer Kanton Tessin. Sein Roman „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ trat in Schweden eine regelrechte Allan-Karlsson-Manie los. Inzwischen erscheint der Titel in ganz Europa und entwickelt sich zu einem internationalen Bestseller. Zurzeit schreibt Jonasson an einem zweiten Roman.


    Kurzbeschreibung:
    Allan Karlsson hat keine Lust auf seine Geburtstagsfeier im Altenheim. Obwohl der Bürgermeister und die Presse auf den 100jährigen Jubilar warten, steigt Allan kurzerhand aus dem Fenster und verduftet. Bald schon sucht ganz Schweden nach dem kauzigen Alten, doch der ist es gewohnt, das Weltgeschehen durcheinander zu bringen und sich immer wieder aus dem Staub zu machen.


    Geplanter Erscheinungstermin: August 2011

  • Über den Autor:
    Jenny Downham hat als Schauspielerin in einer freien Theatergruppe gearbeitet, bevor sie anfing zu schreiben. Ihr erster Roman "Bevor ich sterbe" wurde von der internationalen Presse hoch gelobt und war ein weltweiter Erfolg. Sie lebt mit ihren beiden Söhnen in London.


    Kurzbeschreibung:
    Als Mickey erfährt, dass Tom, Sohn reicher Eltern, seine fünfzehnjährige Schwester Kathryn vergewaltigt haben soll, will er sich rächen. Da kommt ihm der Flirt mit Toms Schwester Ellie mehr als gelegen. Als Liebe daraus wird, muss er sich entscheiden, auf wessen Seite er steht: Hält er zu Kathryn, dem Opfer, zu seiner Mutter, einer Alkoholikerin und seiner kleinen Schwester Holly, oder gibt er der Liebe eine Chance? Und auch Elli stürzt die Beziehung zu Mickey in einen Gewissenskonflikt: Soll sie ihren Bruder weiter schützen oder auspacken? Und was wird dann aus ihrer Familie? Ein spannender Roman über die Liebe, die Lust am Leben und die Entdeckung des eigenen Muts, den man nicht mehr aus der Hand legt, bis zur allerletzten Zeile.


    Geplanter Erscheinungstermin: August 2011

  • Über den Autor:
    Edith Wharton (1862–1937) wuchs als Kind der Upper Class von New York auf, deren gesellschaftliche Zwänge ihr literarisches Lebensthema wurden. Wharton veröffentlichte zahlreiche enorm erfolgreiche Romane. Sie wurde 1921 mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet und 1923 mit der Ehrendoktorwürde der Universität von Yale, beide Male als erste Frau.


    Kurzbeschreibung:
    Einfühlsamer Entwicklungsroman über das Heranwachsen eines jungen Mannes zum Schriftsteller


    Wie hoch darf der Preis für einen Lebenstraum sein? Und wie bleibt man sich auf dem Weg dorthin treu? In kraftvollen Bildern erzählt Edith Wharton vom schmerzhaften Prozess künstlerischen Reifens. Pünktlich zum 150. Geburtstag der vielfach ausgezeichneten amerikanischen Klassikerin liegt dieser bewegende Entwicklungsroman nun erstmals in deutscher Sprache vor.


    Für den jungen Vance Weston, den Sohn eines Immobilienspekulanten, hält die Zukunft ein komfortables Leben in der amerikanischen Provinz bereit. Doch der zarte 19-Jährige mit der lebhaften Fantasie hat eigene Pläne. Sein Herz führt ihn ins New York der Roaring Twenties – in die ersehnte Metropole des Geistes und der Literatur, aber auch der Macht und des Geldes. Auf den kometenhaften Aufstieg zum Liebling der Society folgt allzu rasch die große Ernüchterung. Vances einziger Lichtblick: die umsichtige Heloise Spear. In einem verlassenen Haus hoch über dem Hudson River hatte sie ihm einst die Augen für die Schönheit der Literatur geöffnet.



    Deutsche Erstübersetzung zum 150. Geburtstag der Autorin am 24. Januar 2012


    Geplanter Erscheinungstermin: September 2011

  • Über den Autor:
    Italo Svevo, eigentlich Ettore Schmitz, 1861 als Kaufmannssohn in Triest geboren, blieb zeit seines Lebens Geschäftsmann. Jahrelang war er bei einer Bank angestellt, später Geschäftsführer der Firma seines Schwiegervaters. James Joyce, der in Triest Svevos Englischlehrer gewesen war, ermutigte ihn nach der Lektüre seiner Werke weiterzuschreiben, und auch Valery Larbaud förderte sein literarisches Schaffen. 1928 starb Svevo an den Folgen eines Autounfalls.


    Kurzbeschreibung:
    Die Gabe des Menschen, sich etwas vorzumachen, ist unerschöpflich. Nur wenige Autoren der Weltliteratur haben diese Erfindungsgabe so herrlich indiskret bloßgelegt wie Italo Svevo. Die erheiternden Vivisektionen seines Zeno Cosini leuchten das Bewusstseinslabyrinth des modernen Mannes bis in die hintersten Winkel aus. In jeder Hinsicht eine Offenbarung!


    Signore Cosini ist siebenundfünfzig Jahre alt und kann auf eine beeindruckende Bilanz ungenutzter Chancen und verpasster Gelegenheiten zurückblicken. Einerlei, ob er eine gute Partie machen wollte oder bloß versuchte, sich das Rauchen abzugewöhnen, ob er sich in der Geschäftswelt engagierte oder auf ein erotisches Abenteuer aus war – ein ums andere Mal schlug ihm das Schicksal ein Schnippchen. Nichtraucher ist er mit knapp sechzig immer noch nicht, und seine Frau hat er nur deshalb geheiratet, weil deren Schwestern ihn zuvor abgewiesen hatten. Da sich das Un-Perfekte jedoch mitunter als Glücksfall herausstellt, ist es Svevos Kleinstadtneurotiker wider Erwarten vergönnt, chronisches Unvermögen zur höheren Lebenskunst zu veredeln.


    Geplanter Erscheinungstermin: September 2011

  • Über den Autor:
    Comtesse Marie-Madeleine de La Fayette (1634–1693) lebte nach der Geburt zweier Söhne getrennt von ihrem Ehemann in Paris. Sie verkehrte am königlichen Hof und gründete einen literarischen Salon. 1662 begann sie selbst zu schreiben. Nach einem intellektuell und gesellschaftlich ausgefüllten Dasein zog sie sich gegen Ende ihres Lebens aus der königlichen Entourage zurück.


    Kurzbeschreibung:
    Liebe und Intrige am französischen Hof


    Die Prinzessin von Clèves ist schön und wohlhabend, der Hof Heinrichs II. liegt ihr zu Füßen. Warum widersteht die junge Witwe dem diskreten, aber aufopfernden Werben des allseits begehrten Herzogs von Nemours? In einem Umfeld voller Machtkämpfe, Eitelkeiten und Affären strebt sie nach einer anderen Art von Glück, dessen höchste Ideale innere Ruhe und Loyalität über den Tod hinaus sind. Madame de La Fayette lässt uns Empfindungen und Absichten ihrer Figuren unmittelbar erleben. Mit vornehmer Zurückhaltung schildert sie widerstreitende Gefühle wie Vernunft und Leidenschaft und verknüpft sie zu einem virtuos verdichteten Erzählrhythmus. «Die Prinzessin von Clèves» ist ein wahrhaft aristokratischer Roman – und das nicht nur wegen des hohen Stands seiner Protagonisten.


    Geplanter Erscheinungstermin: September 2011

  • Über den Autor:
    Charles Dickens (1812–1870) begann seine Karriere als Gerichtsreporter. Seine liebevollen Schilderungen menschlicher Schwächen, sein Kosmos skurriler und schrulliger englischer Originale und die satirische Anprangerung sozialer Missstände machten ihn bereits zu Lebzeiten zu einem der beliebtesten Romanciers der Weltliteratur.


    Kurzbeschreibung:
    Dieser Unterhaltungsroman erster Güte entführt uns in Opiumhöhlen, Hinterzimmer und Grüfte. Er entlarvt Menschheitsbeglücker als Betrüger, Gottesmänner als arme Sünder und Würdenträger als Halbweltexistenzen. Obendrein ist «Edwin Drood» einer der ersten Kriminalromane der Weltliteratur. Da Dickens über der Arbeit an den Schlusskapiteln verstorben ist, gibt sein reifstes Werk seit beinahe hundertfünfzig Jahren Rätsel auf und hat Generationen von begeisterten Lesern zum Weiterspinnen des Plots angeregt. Der Dickens-Spezialistin Ulrike Leonhardt ist eine bis in stilistische Details hinein über zeugende, höchst originelle Vollendung geglückt. Die Spur zur Auflösung legte aller dings Dickens selbst, indem er wenige Wochen vor seinem Tod noch Originalillustrationen in Auftrag gab.



    Geplanter Erscheinungstermin: September 2011

  • Über den Autor:
    Herman Bang (1857–1912), als Pfarrerssohn in der dänischen Provinz aufgewachsen, versuchte sich als Schauspieler, Regisseur und Feuilletonist, ehe er sich ganz der Literatur zuwandte. Reisen führten ihn durch ganz Europa. Bang gilt als Vollender der impressionistischen Erzählkunst, stilistisch wie thematisch gehört er zur künstlerischen Avantgarde seiner Zeit.


    Kurzbeschreibung:
    Eine Liebe in Zeiten des Krieges: Herman Bang erzählt die bewegende Geschichte eines jungen Mädchens, das sich angesichts des Sterbens in ein Dickicht aus Konvention und Pflichtgefühl, leidenschaftlicher Sehnsucht und Lebensgier verstrickt.
    Tine, die Tochter des Küsters auf einer malerischen dänischen Ostseeinsel, ist bei dem jungen Ehepaar Berg ein gern und häufig gesehener Gast. Vor allem mit Frau Berg verbindet sie eine innige Freundschaft. Doch dann bricht jäh der Krieg in die Idylle ein: Tines friedliches Heimatdorf liegt plötzlich am Rand eines Schlachtfelds, Flüchtlinge und Verwundete werden einquartiert, während der Kanonendonner immer näher rückt. Inmitten der spannungsgeladenen Atmosphäre wird sich Tine ihrer lange verdrängten Gefühle für Berg bewusst …


    Vor dem Hintergrund des deutsch-dänischen Krieges 1864 entfaltet sich eine leise, melancholische Liebesgeschichte, in verhaltenen Gesten und zaghaften Blicken zunächst nur angedeutet. Eindringlich und mit großer stilistischer Feinheit schildert Herman Bang die schmerzhafte Sehnsucht und stumme Verlorenheit seiner Protagonistin.

    Neuübersetzung zum 100. Todestag Herman Bangs am 29.1.2012



    Geplanter Erscheinungstermin: September 2011

  • Über den Autor:
    Emily Jane Brontë (1818–1848) wuchs mit ihren ebenfalls literarisch hochbegabten Schwestern Charlotte und Anne sowie ihrem Bruder Branwell vollkommen abgeschieden im väterlichen Pfarrhaus in Yorkshire auf. 1845 wurden die Gedichte der Brontë-Schwestern unter Pseudonym gedruckt; 1847 veröffentlichten die drei jeweils ihren ersten Roman.


    Kurzbeschreibung:
    Die Geschichte einer unsterblichen Liebe
    Als Mr Earnshaw, Besitzer des Gutes Wuthering Heights, eines Tages das Findelkind Heathcliff ins Haus bringt, sät er Zwietracht in seiner Familie: Seine Tochter Catherine erkennt in dem fremden Jungen eine verwandte Seele, sein Sohn Hindley jedoch ist voller Neid auf den Eindringling, misshandelt und quält ihn. Nach dem Tod des Vaters verstößt er ihn schließlich unter das Gesinde. Dass Catherine, Heathcliffs einzige Verbündete, den Sohn des Nachbarn heiratet, kann Heathcliff nicht verwinden. Er schwört Rache.


    «Wuthering Heights», 1847 veröffentlicht, besticht durch herbe Melancholie, fesseln de Leidenschaftlichkeit und ungewöhnliche Modernität. Heathcliff, das fremdartige Findelkind, ist eine der eindrücklichsten Figuren der Weltliteratur.



    Geplanter Erscheinungstermin: September 2011