Neuerscheinungen Herbst/Winter 2011: "Belletristik"

  • Über den Autor:
    Steinunn Sigurdardóttir gehört zu den prominentesten Autoren Islands. Sie studierte Psychologie und Philosophie am University College in Dublin und hat viele Jahre für das isländische Radio und Fernsehen gearbeitet. Mit ihrem ersten Gedichtband Sífellur, den sie im Alter von 19 Jahren veröffentlichte, begeisterte sie ihr Publikum. 1995 erhielt sie den Isländischen Literaturpreis. International wurde sie durch ihre Romane Der Zeitdieb und Herzort bekannt. Ihr Bestsellererfolg Der Zeitdieb wurde mit Emmanuelle Béart und Sandrine Bonnaire in den Hauptrollen in Frankreich verfilmt. Sigurdardottir hat an unterschiedlichen Orten in Europa, den USA und Japan gelebt. Heute pendelt sie zwischen Reykjavík und Berlin. Weitere Informationen zur Autorin und ihren Büchern unter http://steinunn.net.


    Kurzbeschreibung:
    Ein Mann kommt nach langer Zeit im tiefsten Winter nach Reykjavík zurück und beobachtet eine Frau durch das Schlafzimmerfenster ihres Hauses: «Dafür war er um die halbe Welt gereist», denn siebzehn Jahre vorher hatte er sie dort zum letzten Mal gesehen. Nachdem sie das Licht gelöscht hat, legt er eine einzelne Rose auf den Bürgersteig vor ihrem Haus nieder, «damit sie sie am nächsten Morgen erfroren finden wird». Karl heißt der Mann und Una seine Jugendliebe. Jahre hat er in den USA verbracht, und nun ist er zurück, um noch einmal um sie zu werben. Doch heute ist es dafür zu spät, und so kehrt er in eine Kneipe ein, um sich aufzuwärmen, und landet im Haus einer anderen ... Der gute Liebhaber ist ein kluges, poetisches Buch über die Liebe, über unsere Phantasien von der Liebe und über einen rastlosen Reisenden, der sich nach dauerhaftem Glück sehnt, das er nur in den Armen einer Frau finden kann. Steinunn Sigurdardóttir beschreibt sein Schicksal in ihrem ganz eigenen klaren, sinnlichen Stil, dem die Tragödie immer ein wenig näher liegt als die romantische Komödie, denn ihr Humor und ihre auf jeder Seite zu spürende Lebenslust verstärken nur die Wirkung ihrer Ernsthaftigkeit. Ein grandioses Lesevergnügen.


    Geplanter Erscheinungstermin: 01.09.2011

  • Über den Autor:
    Nicholas Shakespeare, 1957 in England geboren, verbrachte als Sohn eines Diplomaten annähernd zwanzig Jahre in Asien und Lateinamerika. Er studierte Literatur und arbeitete als Journalist, bevor er zu schreiben begann. Auf Deutsch erschienen von ihm bislang drei Romane, darunter „Der Obrist und die Tänzerin“, der von John Malkovich verfilmt wurde, sowie die autorisierte Biographie von Bruce Chatwin. Sein Werk wurde vielfach preisgekrönt, unter anderem mit dem Somerset Maugham Award und dem Betty Trask Award. Shakespeare lebt abwechselnd in Wiltshire und in einem Strandhaus auf Tasmanien.


    Kurzbeschreibung:
    Andy Larkham ist spät dran. Er will zur Beerdigung seines Lieblingslehrers, der ihm einmal sagte: «Es ist schwer, etwas aus sich zu machen.» Andy – ständig pleite, mit einem miesen Verlagsjob und einer Verlobten, die kurz davor ist, ihm den Laufpass zu geben – fällt es besonders schwer. Und nun stolpert er in die falsche Trauerfeier, und als er seinen Irrtum bemerkt, ist es ihm zu peinlich, während der Zeremonie zu gehen. Am Ende unterzeichnet er das Kondolenzbuch, und diese Unterschrift macht ihn überraschend zu einem reichen Mann. Aber sie hat noch ganz andere, unerwartete Konsequenzen, und er muss sich fragen, welchen Preis er für die jähe Veränderung seines Lebens zu zahlen bereit ist ... Vom Armenien der Jahrhundertwende über Australien bis nach London – Nicholas Shakespeare entführt uns auf eine außergewöhnliche Reise, erforscht die Versuchungen unvermuteten Wohlstands, die Geheimnisse einer zerrütteten Familie und dessen, was es kostet, sich treu zu bleiben. Die Erbschaft ist Liebesgeschichte und Tragödie zugleich – eine moderne Romanze.


    Geplanter Erscheinungstermin: 16.09.2011

  • Über den Autor:
    Laurent Binet wurde 1972 in Paris geboren. Er absolvierte seinen Militärdienst in der Slowakei und hat in Prag Geschichte studiert. Jetzt lebt er in Paris. HHhH ist sein erster Roman. Binet erhielt dafür den Prix Goncourt du Premier Roman, und L’Express wählte HHhH zum interessantesten Erstlingsroman des Jahres.


    Kurzbeschreibung:
    Beim Spaziergang durch Prag entdeckt Laurent Binet an der Krypta eine Gedenktafel für tschechische Widerstandskämpfer. Sie versteckten sich dort nach dem Attentat auf Reinhard Heydrich – bis deutsche Soldaten, nachdem sie auf der Suche nach ihnen schon ganz Prag auf den Kopf gestellt hatten, die Krypta fluten ließen. Der Ich-Erzähler Binet ist so elektrisiert von dieser Geschichte, dass er beschließt, von Paris nach Prag zu ziehen und ihr nachzugehen. Wie ein Detektiv verfolgt er die sich kreuzenden Spuren der Nationalsozialisten und der Widerstandskämpfer bis zu dem Tag, auf den alles zuläuft: Am 2. Juni 1942 soll der Chef der Gestapo Reinhard Heydrich von dem Tschechen Jozef Gabcik, der an den braven Soldaten Schwejk erinnert, auf offener Straße in Prag erschossen werden. Doch als der Mercedes mit Heydrich naht, klemmt der Abzug ... Binet beschreibt die NS-Geschichte pointiert als Groteske. Immer wieder kommt er dabei auf seine Rolle als Nachforscher, Erzähler und Erfinder zurück. Gibt es überhaupt eine historische Wahrheit und wie kann man über sie schreiben? Ein außergewöhnlich kluges, freches und mutiges Buch, das man lachend und weinend zugleich liest.


    Geplanter Erscheinungstermin: 16.09.2011

  • Über den Autor:
    Jan Böttcher, geboren 1973 in Lüneburg, lebt als Autor und Songwriter in Berlin. Nach vier CD-Veröffentlichungen mit seiner Band Herr Nilsson veröffentlichte er 2008 das Soloalbum Vom anderen Ende des Flures. 2003 erschien sein literarisches Debüt Lina oder: Das kalte Moor, 2006 folgte der Roman Geld oder Leben. Beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb gewann Jan Böttcher 2007 den Ernst-Willner-Preis, den bald folgenden Roman Nachglühen (2008) bezeichnete die Süddeutsche Zeitung als «ein stilles Meisterwerk.»


    Kurzbeschreibung:
    Der Sommer naht, doch die Zeit scheint stillzustehen. Ein Mädchen ist vom Dach der Schule in den Tod gesprungen. Zurück bleibt ihre Freundin Clarissa, die statt fürs Abitur zu lernen in die Parallelwelt ihres Weblogs flüchtet. Neben ihr der alternde Lehrer Mauss, dessen berufliches Engagement kaum verbergen kann, wie sehr er seine Schüler braucht. Und Engler, der Schulgutachter, der zunächst gar nicht recht weiß, was er an dem Kleinstadtgymnasium überhaupt begutachten soll. Lehrer Mauss hat die Schüler in ihrer Trauer gestützt, doch ging er dabei zu weit? Dass einer mehr auf Bindung als auf Bildung setzt, findet der Gutachter verdächtig – bis er sich ausgerechnet in Mauss’ besonderen Schützling Clarissa verguckt und seine Urteilskraft vollends zu verlieren droht. Drei Generationen, die Jahre, Jahrzehnte gelebten Lebens trennen. Und jede Wahrheit ist bloß Version: Erst dreistimmig erklingt «Das Lied vom Tun und Lassen», ein Lied von Freundschaft und von den Prüfungen des Lebens, die Schüler wie Lehrer zu bestehen haben – welthaltig, klar und voll untergründiger Spannung.


    Geplanter Erscheinungstermin: 16.09.2011

  • Über den Autor:
    Fritz J. Raddatz, geboren 1931 in Berlin, 1960–1969 stellvertretender Leiter des Rowohlt Verlages. 1977–1985 Feuilletonchef bei DIE ZEIT, seit 1969 Vorsitzender der Kurt-Tucholsky-Stiftung. Herausgeber von Tucholskys Gesammelten Werken, Autor in viele Sprachen übersetzter Romane und eines umfangreichen essayistischen Werks. 2010 erschienen seine viel gelobten Tagebücher der Jahre 1982–2001.


    Kurzbeschreibung:
    Die Tagebücher von Fritz J. Raddatz waren, als sie letztes Jahr herauskamen, ein Ereignis: bewundert als ein «kaum erträgliches Kunstwerk», gefeiert als größter Gesellschaftsroman der Bundesrepublik, gewürdigt und dann auch angegriffen als schonungslose Analyse. Die Tagebücher in Bildern geben nun Einblicke in das wohl farbenreichste Panaroma, das vom deutschen Kulturbetrieb nach dem Krieg geschaffen worden ist. Die Fotografien zeigen den Schriftsteller, früheren Rowohlt-Programmchef und Feuilletonchef der ZEIT mit Gabriel García Márquez in Kolumbien, bei Theaterpremieren mit George Tabori, mit Hans Magnus Enzensberger, Christo oder Hildegard Knef. Die Freunde Grass und Wunderlich erscheinen, daneben Susan Sontag, Rolf Hochhuth, John Updike. Fast fünfzig Jahre umfasst die Sammlung der Bilder: So ist sie auch eine zur Anschauung gebrachte, wenngleich unvollständige Biographie. Daneben enthält der Band einen Essay von Joachim Kaiser, einige Briefe und einen neuen Tagebucheintrag.


    Geplanter Erscheinungstermin: 01.09.2011

  • Über den Autor:
    wurde 1957 in Rochester/New York, geboren. Er studierte u.a. an der Eastman School of Music und lebt heute mit seiner Frau und seinen zwei Kindern in South Berwick, Maine. 1997 erhielt er den Madison Freedom of Information Award.


    Kurzbeschreibung:
    Das Haus der Löcher ist prickelnd erotisch: Wo sonst spielt Rimsky-Korsakov eine Symphonie direkt auf unserem sensiblen Oberschenkel? Wo treiben wir es, umsprungen von Bergzebras, auf luftigen Felsspitzen? Oder werden, sanft gebettet, durch eine Peniswaschanlage geschoben? Was ist das Haus der Löcher für ein Ort? Nicholson Baker, der Spezialist für phantasiereiche Erotik (Vox, Die Fermate), hat ihn entdeckt. Es ist ein Resort, küstennah, sonnenbeschienen, luxuriös, mit angeschlossenem Vergnügungspark, ein Ort, wie wir ihn uns erträumen, ein Ort, an dem unsere geheimsten sexuellen Wünsche erfüllt werden, sogar solche, die wir nie zu wünschen wagten. Und wie kommen wir hin? Na, so ähnlich wie Alice ins Wunderland: etwa durch das Loch im dritten Trockner von links im Waschsalon um die Ecke; durch das im Trinkhalm unseres Cocktails – oder einfach, indem wir dieses Buch aufschlagen und kopfüber eintauchen.


    Geplanter Erscheinungstermin: 16.01.2012

  • Über den Autor:
    David Monteagudo wurde 1962 in Viveiro geboren. Er hat viele Jahre lang in einer Papierfabrik gearbeitet und lebt heute als freier Autor in Barcelona. Fin, sein erster Roman, wurde in Spanien zum Bestseller.


    Kurzbeschreibung:
    Neun Freundinnen und Freunde treff en sich für ein Wochenende in einer Berghütte wieder, viele Jahre, nachdem sie als Clique auseinandergegangen sind. Um Mitternacht fällt der Strom aus. Die Handys funktionieren nicht mehr, die Autos starten nicht. In dem blanken Sternenhimmel ist kein einziges Flugzeug zu entdecken. Eine unheimliche Stille liegt über ihnen. Die Freunde bemühen sich, ihre Angst mit Scherzen zu überspielen, aber es will ihnen nicht so recht gelingen. In der Nacht tun sie kein Auge zu. Was ist passiert? Keiner findet eine Erklärung. Plötzlich entdecken sie, dass einer fehlt. Rafa ist spurlos und von allen unbemerkt verschwunden. Am Morgen brechen sie zu Fuß in die nächstgelegene Stadt auf. Der schmale Weg führt durch ein schattiges Tal. Sie gehen hintereinander und als sie sich zu Cova umdrehen wollen, ist sie nicht mehr da. Panik erfasst die Freunde. Was geschieht mit ihnen? Wer wird der Nächste sein? Unerbittlich verschwindet einer nach dem anderen. Sie lösen sich lautlos in der Landschaft auf, sie verlieren sich im Nichts, die Dunkelheit verschluckt sie. Ein Roman, der sich den Lesern in einem unausweichlichen Sog tief ins Gedächtnis gräbt.


    Geplanter Erscheinungstermin: 16.01.2012

  • Über den Autor:
    Matthias Altenburg, geboren 1958, arbeitete zunächst als Lektor im «Verlag der Autoren». Heute lebt er als Schriftsteller, Kritiker und Essayist in Frankfurt am Main. Unter dem Pseudonym Jan Seghers veröffentlicht er seit 2004 erfolgreiche Kriminalromane; seit 2005 entsteht sein Blog Geisterbahn. Tagebuch mit Toten. Matthias Altenburg wurde unter anderem mit dem Marburger Literaturpreis, dem Offenbacher Literaturpreis und dem Burgdorfer Krimipreis ausgezeichnet.


    Kurzbeschreibung:
    Ein Buch, so aufregend wie das beginnende Jahrtausend: Jan Seghers’ Geisterbahn ist Pop und Antipop, ein Alltagsroman dieser Jahre. Ein Tagebuch als Entdeckungsreise zu den verborgenen Schönheiten und an die struppigen Ränder. Matthias Altenburg wendet sich monströsen Verbrechen zu und sucht Trost bei den Rotschwänzen in seinem Garten. Mal ist er Beobachter und Chronist, dann wieder mischt er sich leidenschaftlich ein, mal Reporter der Gefühle, dann wieder Liebhaber des freundlichen Abstands. Auf jeder Seite spürt man seinen Spaß am Denken und am Geschichtenerzählen. Zorn und Hingabe wechseln einander ab, und wir lesen stille Beschreibungen von anrührender Präzision. In Jan Seghers’ Geisterbahn sitzen sie alle beieinander: Bob Dylan und Rosa Luxemburg, Marcel Proust und Jean Seberg, Guttenberg und Gaddafi , Ernst Jünger und Anna Nicole Smith, Janis Joplin und Angela Merkel, die Götter und die Schufte, die Mörder und ihre Opfer, die Lebenden und die Toten.


    Geplanter Erscheinungstermin: 16.01.2012

  • Über den Autor:
    Stewart O´Nan wurde 1961 in Pittsburgh geboren und wuchs in Boston auf. Er arbeitete als Flugzeugingenieur und studierte in Cornell Literaturwissenschaft. Heute lebt er mit seiner Frau und seinen zwei Kindern in Avon, Connecticut. Für seinen Erstlingsroman «Engel im Schnee» erhielt er den 1993 William-Faulkner-Preis.


    Kurzbeschreibung:
    Emily Maxwell, eine Witwe, deren Kinder längst eigene Familien gegründet haben, führt ein ziemlich unspektakuläres Leben, allein mit ihrem Hund. Dann und wann trifft sie sich mit ihrer Schwägerin zum Essen, aber das ist es dann auch schon. Als die bei einem gemeinsamen Frühstück zusammenbricht, wird für Emily alles anders. Sie verbringt ganze Tage damit, Besuche ihrer Enkel aufwendig zu planen, sie kauft sich ein kleines Auto, lernt, die bislang noch nie erfahrene Unabhängigkeit in vollen Zügen zu genießen. Auf einmal offenbart ihr das Leben neue Möglichkeiten. Eine alte Frau wie Emily meint jeder zu kennen, und doch wurde sie selten so einfühlsam und treffend porträtiert. Stewart O’Nan zeigt uns ihre kräftig in alle Richtungen ausschlagenden Gefühle – des Bedauerns, des Stolzes, der Trauer, der Freude – in völlig überraschenden Zusammenhängen. Indem er das scheinbar Gewöhnliche als etwas Außergewöhnliches enthüllt und sich – heiter, ergreifend – mit ernsten Th emen wie Einsamkeit, Alter und nahem Tod befasst, schärft er den Blick des Lesers, sein Verständnis.


    Geplanter Erscheinungstermin: 16.01.2012

  • Über den Autor:
    Aharon Appelfeld wurde 1932 in Czernowitz geboren. Nach Verfolgung und Krieg, die er im Ghetto, im Lager, dann in den ukrainischen Wäldern und als Küchenjunge der Roten Armee überlebte, kam er 1946 nach Palästina. In Israel wurde er später Professor für Literatur. Seine hochgelobten Romane und Erinnerungen sind in vielen Sprachen erschienen, auf Deutsch zuletzt «Elternland», «Blumen der Finsternis» und «Katerina». Aharon Appelfeld, unter anderem Träger des Prix Médicis und des Nelly-Sachs-Preises, lebt in Jerusalem.


    Kurzbeschreibung:
    Erwin schläft und schläft und kann kaum mehr erwachen. Es ist das Jahr 1946, und der jüdische Junge, der mit knapper Not überlebte, treibt ziellos durch Europa, auf Zügen, Pferdekarren, stets vor sich hindämmernd. Denn der Schlaf hält in Erwin das Verlorene lebendig: die grüne, heimatliche Bukowina, die geliebte Mutter, den Vater, der nebenher Romane schrieb. Nach Station in einem Flüchtlingslager bei Neapel und einer abenteuerlichen Schiffspassage findet sich Erwin in Palästina wieder. Der Kibbuz soll den Siebzehnjährigen zum zukunftsfrohen «neuen Juden» erziehen – aber die Fremdheit schmerzt ihn nur umso mehr. Da wird Erwin schwer verletzt. Im Hospital obsiegt wieder der Schlaf – vorerst. Denn genesend liest Erwin die Bibel und lernt, mit den Worten ringend, Hebräisch. Die heilige Sprache seiner Väter zeigt ihm endlich einen Weg, das in Schlaf, Traum und Erinnerung Bewahrte zu retten: Unter neuem Namen beginnt Aharon zu schreiben, und erzählend lässt er die entschwundene Welt in der neuen, uralten Sprache wiedererstehen ... Mit zärtlicher Kraft schildert Aharon Appelfelds autobiographischer Roman ein Erwachen im neuen Leben, inmitten der Wirren von Flucht und Emigration. Nach «Geschichte eines Lebens» das wohl persönlichste Buch des großen Erzählers.


    Geplanter Erscheinungstermin: 16.01.2012

  • Über den Autor:
    Katerina Poladjan, 1971 in Moskau geboren, kam als Kind nach Deutschland. Sie arbeitet als Schauspielerin und Autorin und lebt mit ihrer Familie in Berlin. «In einer Nacht, woanders» ist ihr erster Roman.


    Kurzbeschreibung:
    Ein schwebend schöner Roman über drei außergewöhnliche Frauen und ein Familiengeheimnis.


    Geplanter Erscheinungstermin: 16.09.2011

  • Über den Autor:
    Thomas Melle, 1975 in Bonn geboren, studierte Vergleichende Literaturwissenschaft und Philosophie in Tübingen, Austin (Texas) und Berlin. Mit Stücken wie «Haus zur Sonne» (2006) und «Das Herz ist ein lausiger Stricher» (2010) gehört er zu den wichtigsten jungen deutschen Theaterautoren. Er übersetzte William T. Vollmann und war mit dessen Roman «Huren für Gloria» für den Übersetzungspreis der Leipziger Buchmesse 2006 nominiert. 2007 erschien Thomas Melles vielbeachtetes Prosadebüt, der Erzählungsband «Raumforderung», für den er 2008 den Förderpreis zum Bremer Literaturpreis erhielt. Thomas Melle lebt in Berlin.


    Kurzbeschreibung:
    Zwei junge Männer stehen an vorderster Front einer überhitzten Konsum- und Leistungswelt – und halten stand, bis die Beschleunigung ihr Leben erfasst, überwuchert. Der idealistische Magnus Taue schreibt für das Kundenblatt eines Ölkonzerns, fühlt sich als Loser und hasst seine Arbeit mit der Wut eines Schläfers. Thorsten Kühnemund, Manager und Macho, leidet insgeheim am erfolgreichen Hochglanzleben voller Druck und Alphatierneurosen, er betäubt sich mit Alkohol, schnellem Sex und Abstürzen im molochartigen Clubbing der Stadt. Aus Schulzeiten bekannt, freunden die beiden sich zögerlich an. Doch als es Thorstens Freundin Laura zu Magnus hinzieht, brechen die Fassaden ein, alle drei strudeln ins Haltlose. So beginnt eine Suche nach irgendeiner Wahrheit des Empfindens, Denkens und Tuns – eine Suche im Rausch, Schmerz und Wahn, und in der eigenen Seele … Sprachgewaltig und radikal erforscht Thomas Melle ein sich immer schneller um ein leeres Zentrum drehendes Leben – bis an die Grenzen des Ich und darüber hinaus. «Sickster» ist ein großes diagnostisches Zeitbild – und das Romandebüt eines Autors, dessen Prosa, so Iris Radisch, «bis ins letzte Komma aufgeladen» ist.


    Geplanter Erscheinungstermin: 16.09.2011

  • Über den Autor:
    Olaf Kühl, 1955 in Sanderbusch/Friesland geboren, studierte Slawistik und Osteuropäische Geschichte. Seit 1996 ist er Russlandreferent des Regierenden Bürgermeisters von Berlin. Zugleich zählt er zu den renommiertesten Übersetzern aus dem Polnischen und dem Russischen, übertrug u.a. Werke Andrzej Stasiuks und Witold Gombrowicz’. 2005 erhielt er für die Übersetzung von Dorota Maslowskas «Schneeweiß und Russenrot» den Deutschen Jugendliteraturpreis und den Karl-Dedecius-Preis für sein polnisch-deutsches Übersetzungswerk. Olaf Kühl lebt in Berlin.


    Kurzbeschreibung:
    Zwei Männer fassen einen irrwitzigen Plan: Sie wollen den berühmtesten politischen Gefangenen der Welt befreien, Michail Chodorkowski, seit 2005 in Südostsibirien inhaftiert. Die edlen Retter, ein Deutscher und ein Pole, sind alte Freunde. Grund ihrer Mission: Der eine fühlt sich gerade seelisch etwas «eingeklemmt», der andere hat schon lange für keine Sache mehr so richtig «gebrannt». Also erzählen sie ihren Frauen irgendwas, üben Schießen (auf Bierdosen) und brechen auf, über Moskau und Irkutsk und quer durch die Tundra reisen sie bis nach Sibirien. Ein Trip zwischen tolldreistem Spiel und riskantem Abenteuer: Sie kommen dem Geheimnis der toten Wildhunde auf die Spur, überleben nur knapp eine Fehde unter Schwarztaxifahrern, entdecken die konspirativen Qualitäten eines Bades im Baikalsee, und der Deutsche verliebt sich in die schöne Witwe Mascha, obwohl die an chinesische Spionageinsekten glaubt und Chodorkowski verachtet. Ob sie ihr Ziel erreichen, ist ungewiss – aber vielleicht geht es darum auch gar nicht … Olaf Kühl schildert die Abenteuer zweier Helden, die in vergessenen Ländern so handfesten wie sehnsuchtsmüden Menschen begegnen. Ein aufregendes Erzähldebüt – und ein außergewöhnlicher Reise- und Freundschaftsroman.


    Geplanter Erscheinungstermin: 16.09.2011

  • Über den Autor:
    Lisa Moore, 1964 in St. John's, Neufundland, geboren, studierte Kunst am. Nova Scotia College of Art and Design.


    Kurzbeschreibung:
    Bei einem Unfall auf einer Bohrplattform vor Neufundland verliert Helen ihren Mann Cal. Die vierfache Mutter muss nun ihre Kinder alleine großziehen. Lange Zeit demonstriert sie nach außen hin Stärke: sie sucht sich Arbeit, erledigt den Haushalt und unternimmt Reisen. Doch innerlich bleibt sie von der Trauer um ihren Mann gebrochen. Als nach Jahren der Isolierung ein neuer Mann in ihr Leben tritt und die Kinder aus dem Haus sind, steht ihr Leben vor einer bedeutenden Wende. Lisa Moores Roman ist von erstaunlicher Intensität. Mit einer Sprache von ungewöhnlicher Sinnlichkeit erkundet sie die Gefühlswelt ihrer Protagonisten und erzählt eine Geschichte von der Möglichkeit des Glücks.



    Geplanter Erscheinungstermin: 29.08.2011

  • Über den Autor:
    Yiyun Li, 1972 geboren, wuchs in Beijing auf und lebt seit 1996 in den USA. Ihre Kurzgeschichten und Essays wurden u. a. im New Yorker und in der Paris Review veröffentlicht. Für ihren ersten Erzählungsband A Thousand Years of Good Prayers erhielt sie u. a. den PEN / Hemingway Award und den Guardian First Book Award. Sie gilt als eine der vielversprechendsten jüngeren amerikanischen Erzählerinnen. Yiyun Li lehrt in einem Masterprogramm für kreatives Schreiben am Mills College, Kalifornien. Die Sterblichen (Roman, 2009) ist ihr erstes Buch auf Deutsch.


    Kurzbeschreibung:
    In Yiyun Lis Geschichten geht es um die komplizierte Liebe zwischen Menschen, die einander lieben wollen und sich doch nicht verstehen: Tausend Jahre Beten seien notwendig, damit Vater und Kind zu einem guten Verhältnis finden, doch zwischen Herrn Shi und seiner Tochter herrscht verlegenes Schweigen. Eine Mutter in China will ihren erfolgreichen Sohn - einen „diamantenen Junggesellen“ - verheiraten, doch der macht sich nichts aus Frauen. Und Sansan will keine arrangierte Ehe eingehen, obwohl sie den Auserwählten seit langer Zeit liebt. Yiyun Li, eine der wichtigsten Autoren der jüngeren Generation Amerikas, beschreibt das grausame Schicksal ihrer Figuren in einer bestürzend lakonischen Sprache.



    Geplanter Erscheinungstermin: 25.07.2011

  • Über den Autor:
    Navid Kermani, geboren 1967, ist habilitierter Orientalist und lebt als freier Schriftsteller in Köln. Für sein wissenschaftliches und literarisches Werk ist er mehrfach ausgezeichnet worden, zuletzt mit dem Europa-Preis der Heinz Schwarzkopf-Stiftung.


    Kurzbeschreibung:
    Am 8. Juni 2006 beginnt Navid Kermani sein neues Buch, und es wird einer der ungewöhnlichsten Romane unserer Zeit. Hier schreibt einer über alles, was es zu wissen gibt über sein Leben und das Leben überhaupt: die Gegenwart und die Vergangenheit seiner Familie, die Erinnerung an gestorbene Freunde und die mitreißende Lektüre Jean Pauls und Hölderlins. Die Geschichte seines Großvaters, der von Nahost nach Deutschland ging, wird zum Herzstück des Romans. Immer wieder drängt sich dem Romancier der entscheidende Moment dazwischen: der des Schreibens. „Dein Name“ ist ein Roman, der das Privateste ebenso in den Blick nimmt wie die Geschichte, in der wir leben - ein Buch, das unser Bild der Gegenwart nachhaltig verändern wird.



    Geplanter Erscheinungstermin: 29.08.2011

  • Über den Autor:
    Barbara Honigmann wurde 1949 in Ost-Berlin geboren, wohin ihre Eltern aus dem Exil zurückgekehrt waren, und lebt heute in Straßburg. Sie arbeitete als Dramaturgin und Regisseurin, seit 1975 als freie Schriftstellerin. Ihr Werk wurde vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Kleist-Preis (2000). Bei Hanser erschienen Damals, dann und danach (1999), Alles, alles Liebe! (Roman, 2000), Ein Kapitel aus meinem Leben (2004), Das Gesicht wiederfinden (2007) und Das überirdische Licht. Rückkehr nach New York (2008).


    Kurzbeschreibung:
    Ost-Berlin zu Zeiten der DDR: Eine unkonventionelle Liebe beginnt zwischen dem Theaterregisseur A. und einer jungen Frau, die sich nicht entscheiden kann, ob sie Theatermacherin, Malerin oder Schriftstellerin werden will. Barbara Honigmann erzählt mit „Bilder von A.“ eine bewegende Geschichte zwischen Judentum und Kommunismus im geteilten Deutschland. Mit unvergleichlicher persönlicher Nähe beschreibt sie die künstlerische Gegenkultur der letzten Jahrzehnte der DDR und die Probleme einer jungen Frau, die sich langsam ihres Judentums bewusst wird.



    Geplanter Erscheinungstermin: 25.07.2011

  • Über den Autor:
    Ludwig Harig, 1927 in Sulzbach im Saarland geboren, arbeitete zunächst als Volksschullehrer, seit 1974 als freier Schriftsteller. Neben literarischen Texten und Übersetzungen brachte er Mitte der sechziger Jahre die Erfahrungen des experimentellen Autors ins 'Neue Hörspiel' ein und entwickelte sich zu einem der wichtigsten Erneuerer dieser Radiogattung. Sein Werk wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Marburger Literaturpreis, dem Hörspielpreis der Kriegsblinden und 1994 mit dem Friedrich-Hölderlin-Preis.


    Kurzbeschreibung:
    Im „Roman meines Vaters“ setzt Ludwig Harig der Generation ein Denkmal, die mit dem Trauma des Ersten Weltkriegs aufgewachsen ist. Auf dem Schauplatz des Saarlands rekonstruiert er die väterliche Existenz, die zeitlebens ein Geheimnis umgab. Eine reale Figur und eine große Liebe werden in diesem Buch zu Literatur: „Vater hält die Welt zusammen. Vater wird niemals sterben.“ Der Band IX der Werkausgabe gibt dem Roman Seitenstücke bei, etwa die zauberhafte Miniatur über die Ohren des Vaters, sowie Anmerkungen zur Entstehungsgeschichte und zum Verständnis des Buches.



    Geplanter Erscheinungstermin: 25.07.2011

  • Über den Autor:
    Einar Mar Gudmundsson, 1954 in Reykjavik geboren, studierte Komparatistik und Geschichte und ist der am häufigsten übersetzte isländische Autor und Lyriker.


    Kurzbeschreibung:
    Eine Geschichte über menschliche Grenzsituationen: Einar Thor und seine Geliebte Eva sind schwer alkohol- und drogenabhängig. Während Einar in den Niederlanden in Untersuchungshaft sitzt, schreiben die beiden sich fast täglich, und weil sie sich noch nicht lange kennen, erzählen sie einander ihre Lebensgeschichte. Dank ihrer innigen Verbindung gelingt es ihnen schließlich, die Sucht zu überwinden. Nach seiner Entlassung vertraut Einar dem Schriftsteller Einar Már Gudmundsson ihren Briefwechsel an. Gudmundsson, der darin sein eigenes Alkoholproblem gespiegelt sieht, schreibt daraufhin eine Liebesgeschichte über die beiden und schreibt sich selbst mit hinein - ein einzigartiges Buch zwischen Realität und Fiktion.



    Geplanter Erscheinungstermin: 25.07.2011

  • Über den Autor:
    Julien Green wurde 1900 als Sohn einer amerikanischen Familie in Paris geboren, wo er 1998 starb. Bei Hanser erschien das erzählerische Werk, zuletzt die Neuübersetzungen von Adrienne Mesurat (Roman, 2000), Der Andere (Roman, 2001), Fremdling auf Erden (Erzählungen, 2006) und die Erinnerungen an seine Kindheit Erinnerungen an glückliche Tage (2008).


    Kurzbeschreibung:
    Als Vivien, zwanzig Jahre, in Paris aus dem Haus stürmt, wird ihm ein teuflischer Pakt vorgeschlagen: Ein etwa doppelt so alter Herr fordert seine Jugend, er will die Welt noch einmal mit den Augen des Jüngeren sehen. Obwohl Vivien entrüstet ablehnt, stürzt er jetzt in einen Strudel, in dem sein Leben wie im Zeitraffer vergeht. Seine geheimsten Handlungen notiert er dabei in einem Tagebuch - bis hin zu einem Mord. Julien Green erzählt auf verblüffend heitere Weise vom Tagtraum eines jungen Mannes und stellt die zentrale Frage: Wer ist der Unbekannte in mir, der Ich sagt?



    Geplanter Erscheinungstermin: 29.08.2011