Klappentext
Warum nicht das eigene Leben zurücklassen und neue Welten ent decken? Das denkt sich die Literaturforscherin Katia Steiner, als sie den Auftrag annimmt, sich in Rom um den Nachlass des Wissenschaftlers José María Valcárcel zu kümmern. Nur ahnt sie da noch nicht, wie weit ihre Reise sie wirklich führen wird. Schon bald geschehen mysteriöse Dinge: Ein Fachkollege und enger Vertrauter Valcárcels verschwindet spurlos, und ein charismatischer Wahrsager mit paranormalen Fähigkeiten scheint zu allem bereit, um Valcárcels Dokumente in seinen Besitz zu bringen. Schließlich entdeckt auch Katia in Valcárcels Erbe den begehrten Schlüssel zu einer geheimen, unkontrollierbaren Macht und wagt den Schritt in ein aufregendes Abenteuer.
Die Autorin
Elia Barceló, 1957 in Elda bei Alicante geboren, lebt seit vielen Jahren in Innsbruck, wo sie an der Universität spanische Literatur unterrichtet. Sie ist mit einem Österreicher verheiratet und hat zwei Kinder. Über ihre Romane »Das Geheimnis des Goldschmieds« und »Das Rätsel der Masken« schrieb die deutsche Presse: »Sie versteht es, ihre Leser zu verzaubern«, was ihr auch mit »Die Stimmen der Vergangenheit« auf magische Weise gelingt.
Katia, eine etwas dröge Philologin, reist auf einen Ruf ihrer Freundin nach Rom, um dort die Nachlassverwalterin des verstorbenen Professors Valcárcel zu werden. Schon bald passieren merkwürdige Dinge. Die Papiere des Professors scheinen Begehrlichkeiten zu wecken. Auch ihr Privatleben gerät gehörig durcheinander, als sie auf einer Party einen interessanen Fremden kennenlernt. Irgendwie gehört aber alles zusammen. Valcárcel war Hüter gewisser Portale, die den Wissenden in eine andere Welt entführen können. Die Portale sind Gemälde und der Schlüssel ist eine Textpassage. Auch Katia wagt einen Ausflug in eine dieser Welten.
Das klingt alles sehr interessant. Leider interessiert sich die Autorin nicht für diese Welten sondern mehr für die Familiengeschichte Katias. Die Geschichte ist ziemlich verworren und verwickelt und weder der Klappentext noch meine kurze Zusammenfassung zeigen auch nur Annähernd die Grundzüge der Handlung. Leider erscheint es zuviel der Verwicklungen, den das meiste wird nur angerissen. Weder erfährt man näheres über diese Welten noch über die Art der Entdeckung oder ihre Ursache. Ich hoffe, ich erzähle nicht zuviel, aber ich möchte damit nur falsche Erwartungen an der Geschichte vermeiden. Für mich blieb das ganze zu oberflächlich. Es gibt viele Ungereimtheiten. Z.B. weiss ich nicht, warum nach dem Tod Valcárcels auf einmal der mysteriöse Wahrsager Katia bedrängt und das nicht schon bei dem alten und schwachen Valcárcels selbst versucht hat.
Mich hat am meisten wirklich gestört, das die Welten, die sich hinter den Gemälden auftun, und sowohl Valcárcel, seine Familie, seinen "Club der Dreizehn" so gefesselt haben, so wenig Erwähnung in der Geschichte haben. Somit erschließt sich auch nicht der Sinn der ganzen Verheimlichung.
Elia Barceló ist eine gute Erzählerin. Zwar erreicht sie hier nicht das Niveau, das sie in "Das Rätsel der Masken" gezeigt hat, aber man kann das Buch locker runterlesen. Katia ist eine sympathisch normale Heldin. Leider ist die Geschichte noch wie im Rohentwurf und nicht detailliert erzählt. Es wird viel versprochen, aber das Augenmerk liegt woanders. Man sollte also nicht zu viel Geheimnis und Abenteuer erwarten, wenn man das Buch zur Hand nimmt. Leider ist es eine kleine Mogelpackung.