Das Leben ist kein Gurkensandwich - Ceri Radford

  • Die Autorin - amazon.de
    Gurkensandwiches zum Five o’clock Tea - der perfekte Nachmittag für Constance Harding. Aber leider spielt die Familie nicht mit. Der Sohn will nicht heiraten, die Tochter zählt Stichlinge in Frankreich, die litauische Haushälterin trocknet ihre Polyesterunterwäsche im Arbeitszimmer des Gatten. Es ist ein Skandal! Aber Constance lässt sich nicht unterkriegen: Sie nimmt das Leben der an deren selbst in die Hand. Mit völlig unerwarteten Folgen für ihr eigenes ...



    Das Buch - amazon.de
    Ceri Radford ist stellvertretende Chefredakteurin des Telegraph. „A Surrey State of Affairs“ ist ihr erster Roman. „Constance“ war ursprünglich eine Figur aus einer Website-Kolumne des Telegraph und wurde von Ceri Radford zur Hauptperson dieses Romans weiterentwickelt.



    Meine Meinung
    Ceri Radfords "Das Leben ist kein Gurkensandwich" ist süß und pappig, voller bösem britischen Humor, nicht immer politisch korrekt und oft auch ziemlich durchsichtig, so dass man Constance gegenüber einfach nur wie eines ihrer beiden Kinder "Muuuuuum!" zurufen und die Augen verdrehen will.


    Es gab für mich keine großartigen Überraschungen im Buch, alles wurde irgendwie angekündigt oder man konnte zwischen den tagebuchähnlichen Blogeinträgen der überzeugten Wechselläuterin aus der britischen Provinz herauslesen, was denn nun passieren wird.


    Seltsamerweise fand ich das gar nicht schlimm - die herrlich naive Constance mir ihrem Perlenkettchen und den Kashmir-Twinsets ist eben so. Und wer denkt schon böses, wenn die osteuropäische Haushälterin Natalia ihre Unterwäsche auf der Heizung vom Herren des Hauses Jeffrey trocknet!!


    Die einzelnen Einträge sind immer Mini-Episoden aus Constances Leben, über die ich wiederholt und oft lachen musste - ja, wer denkt denn auch an Kabbala, wenn er ein rotes Bändchen sieht - das Hallenbad ist doch viel offensichtlicher!


    Mir ist Constance sehr ans Herz gewachsen, der Schreibstil ist eben so, wie man es von Blogeinträgen erwartet, manchmal plappert sie einfach drauf los und wenn es um Themen geht, die ihr wirklich am Herzen liegen, spürt man förmlich, dass sie die Worte, die sie wählt, sorgsam abgewogen hat. Sich mit ihr zu identifizieren fällt aber schwer, denn sie wirkt für mich schon wie das naive Dummchen, das aber für alle immer nur das Beste will und mit Umwegen nicht nur für die anderen, sondern auch für sich selbst das Glück findet.


    Allein schon wen man das (wie ich finde mehr als treffende) Cover sieht, sollte klar sein, dass es sich hier um eine durchaus leichte Kost handelt, aber diese ist einfach liebevoll geschrieben, hübsch verpackt und nett zu lesen! Eine wirklich süße Idee und eine tolle Umsetzung!

  • Danke für die Rezi, das klingt ja doch besser, als ich gedacht hätte. Das war doch das, wo die Frau ein Blog anfing, wobei sie eigentlich gar nicht wusste, was man da so schreibt, oder?
    Hm, ich warte ein paar Rezis ab, vielleicht kauf ich es mir doch noch.

    With love in your eyes and a flame in your heart you're gonna find yourself some resolution.


    *Bestellungen bei Amazon bitte über Forumlinks (s. Eulen-Startseite) tätigen, um so das Forum zu unterstützen.*

  • Ja, Gummibärchen - Constance ist eigentlich eine Computer-Legasthenikerin, sie kann damit eigentlich nur umgehen, weil ihr Sohn ihr das einrichtet und erklärt.
    Aber ganz technik-unaffin ist sie dann doch nicht, denn sie schreibt dann von diversen Computern und berichtet, außerdem freundet sie sich mit Facebook an und schreibt SMS wie eine wilde....


    Nicht ganz stringent, aber gute Unterhaltung!

  • Constance Harding, eine britische Lady, Ehefrau und zweifache Mutter, hat sich eingerichtet in einem relativ problem- und ereignislosen Kleinstadtleben. Mal mehr, mal weniger unterstützt von ihrem Sohn Rupert taucht sie in die Geheimnisse ihres Laptops und des Internets ein und lässt den Leser durch Blog-Einträge an ihrem Leben teilhaben.


    Überwiegend handelte es sich um seichtes bis leichtes Geplauder über Alltäglichkeiten ihres Lebens. Vor allem zu Anfang erweckte Constance den Eindruck eines eher schlichten Gemütes, unausgefüllt, naiv und verwöhnt. Diese Naivität war mir manchmal etwas zu dick aufgetragen, aber ihre Spießigkeit und Einfalt brachten mich häufig zum Grinsen, gelegentlich auch zum Augenrollen. Der ein oder andere Gedankengang bzw. Kommentar voller Ironie und Sarkasmus, manchmal sogar mit einem Hauch von schwarzem Humor, ließ das Buch aber nicht ganz in Oberflächlichkeit versinken. Irgendwann nahmen auch die Ereignisse im Leben der Protagonistin an Tempo auf, ob glaubwürdig oder nicht sei mal dahingestellt, auf jeden Fall blieb es unterhaltsam.


    Eine Geschichte ohne besonderen Anspruch, große Höhen und Tiefen, nett erzählt und nie langweilig. Ich erhielt ungefähr das, was die Leseprobe versprochen hatte und war zufrieden. Wenn man, bedingt durch wenig Lesezeit, das Buch oft zur Seite legen muss (wie ich leider zur Zeit), die ideale Lektüre!

  • Das Leben ist kein Gurkensandwich


    Genre: Literatur
    Seitenzahl: 395
    Verlag: Wunderlich
    Format: Taschenbuch
    Preis: 14,95 €
    ISBN: 978 3 8052 5015 3
    Bewertung: 8 Punkte
    (von 10 möglichen Punkten)


    Inhalt gemäß Buchcover:


    Gurkensandwiches zum Five O’Clock Tea – der perfekte Nachmittag für Constance Harding . Aber leider spielt die Familie nicht mit. Der Sohn will nicht heiraten, die Tochter zählt Stichline in Frankreich, die litauische Haushälterin trocknet ihre Polyesterunterwäsche im Arbeitszimmer des Gatten. Es ist ein Skandal. Aber Constance lässt sich nicht unterkriegen. Sie nimmt das Leben der anderen selbst in die Hand. Mit völlig unerwarteten Folgen für ihr eigenes…



    Meine Meinung:
    Das Buch ist eine köstliche Satire auf den typischen englischen Lebensstil der Gutsituierten. Constance – Ehefrau eines Rechtsanwalts, Mutter zweier Kinder mit großem Haus in Surrey mit Haushälterin schreibt ein Blog, den ihr der Sohn einrichtet damit sie ihre Gedanken formulieren kann ohne mit den Kindern lange Telefonate führen zu wollen. Mit 53 entdeckt sie das Internet. Neben ihrem Blog registriert sie sich noch bei Facebook und findet dort auch ihre alte Freundin. So lässt sie den Leser ein Jahr lang an ihrem gutsituiertem Leben teilhaben – mit allen Höhen und Tiefen.
    Auch lässt sie uns an ihren Hobbies teilhaben – dem Wechselläuten in der Kirche mit seinem Höhepunkt der jährlichen Meisterschaft und in der Frauengruppe das Blumenbinden.


    Fazit:
    Ein tolles Urlaubsbuch für alle Freunde des britischen Humors. Ich überlege, ob ich es mir noch im Original zulege.

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Lesebiene ()

  • Über die Autorin:
    Ceri Radford ist stellvertretende Chefredakteurin des Telegraph. „A Surrey State of Affairs“ ist ihr erster Roman. „Constance“ war ursprünglich eine Figur aus einer Website-Kolumne des Telegraph und wurde von Ceri Radford zur Hauptperson dieses Romans weiterentwickelt.


    Zum Inhalt:Constance Harding ist das Paradebeispiel einer englischen Upperclass-Dame. Ehefrau von Jeffrey Harding, Mutter von Sophie und Rupert. Ihre Tage füllt sie mit ihren Hobbies, Wechselläuten der Kirchenglocken sowie Blumenbinden in der Kirche – sehr damenhaft. Da sie damit aber noch lange nicht ausgelastet ist, steckt sie einen großen Teil ihrer Zeit und Energie in das Verkuppeln ihrer Kinder, die zu ihrem großen Leidwesen beide noch nicht verheiratet sind, noch nicht einmal den passenden Partner gefunden zu haben scheinen.
    In geradezu unnachahmlicher Art verkennt sie dabei alle Tatsachen und Realitäten und redet sich die Dinge schön auf die Weise, wie sie sich das wünscht. Auch vor weiteren Menschen in ihrem Bekanntenkreis macht sie bei ihren kleinen Einmischungen nicht halt und schlittert dadurch immer wieder in peinliche Szenen.
    Diverse skurrile Randfiguren wie die litauische Haushälterin, der College-Freund ihres Mannes Ivan (der Schreckliche), Nachbarin Tanya, und viele weitere, sorgen für reichlich Aufregung und Abwechslung.
    Wir Leser dürfen Constances Gedanken in Blog-Form miterleben, denn obwohl ihre Anschauungen größtenteils völlig weltfremd und naiv sind, ist sie kommunikationstechnisch doch ziemlich up-to-date. Ein Blog, ein Facebook-Account, sie schreibt SMS – durchaus fortschrittlich, finde ich.



    Meine Meinung:
    Ich habe mich wunderbar amüsiert. Anfangs fand ich das Buch noch etwas albern und auch die Blog-Form ist nicht unbedingt mein bevorzugter Schreibstil. Andererseits machen diese kurzen Absätze es auch einfach, das Buch zwischendrin zur Hand zu nehmen, einige Seiten zu lesen, wann immer man einmal kurz Zeit hat. In der Geschichte ist man immer sofort wieder drin.
    Und was die Story angeht: zuerst dachte ich ja, so naiv und weltfern kann kein Mensch sein – aber wenn man sich bewusst macht, dass die Figur der Constance aus einer Kolumne heraus entwickelt wurde und das Ganze ja eine Satire ist, ist es herrlich komisch.


    Schön wäre es gewesen, wenn es für einige Dinge in der Übersetzung Fußnoten gegeben hätte, denn manche Anspielungen versteht man nur, wenn man England kennt, so z.B. die dortigen Einkaufsketten (Waitrose oder Sainsbury) und ihr jeweiliges Niveau bzw. ihre jeweilige Zielgruppe. Very british, eben!


    Ein unterhaltsames Lesevergnügen, gerade passend für den Sommer auf der Terrasse!

  • Das Leben ist kein Gurkensandwich von Ceri Radford


    Klappentext:
    Gurkensandwiches zum Five o`Clock Tea – der perfekte Nachmittag für Constance Harding. Aber leider spielt die Familie nicht mit. Der Sohn will nicht heiraten, die Tochter zählt Stichlinge in Frankreich, die litauische Haushälterin trocknet ihre Polyesterunterwäsche im Arbeitszimmer des Gatten. Es ist ein Skandal! Aber Constance lässt sich nicht unterkriegen: Sie nimmt das Leben der anderen selbst in die Hand. Mit völlig unerwarteten Folgen für ihr eigenes...


    Meine Meinung:
    Das Buch ist in Form von Blogeinträgen geschrieben. In diesen Einträgen berichtet Constance über ihr Leben.
    Sie wirkt sehr naiv und verblendet. So merkt sie z.B. nicht, dass ihre Haushälterin ernsthaft an ihrem Ehemann Jeffrey interessiert ist und dass sie ihre 18 Jahre alte Tochter Sophie mit ihrem Verhalten ziemlich nervt. Auch ihre Verkupplungsaktionen laufen, wie eigentlich alles, was sie tut, nicht besonders gut.
    Ich muss zugeben, dass ich das Buch am Anfang recht albern fand. Ich hielt mich immer wieder an der Naivität der Protagonistin auf und wollte das Buch so einige Male abbrechen.
    Doch dann habe ich gemerkt, wie lustig das Buch sein kann, wenn man es nicht allzu ernst nimmt. Ich habe Constances Aussagen und Taten immer mehr zu schätzen gelernt und kam aus dem Lachen nicht mehr raus.
    Auch die Handlung kam langsam in Gang und es gab einige überraschende Wendungen.
    Besonders gut gefallen hat mir das Ende. Das Buch wurde da ganz anders. Es hatte einfach mehr Tiefgang. Dies hängt meiner Meinung nach vor allem mit der Entwicklung von Constance zusammen. Sie ist nicht mehr so naiv, sondern nachdenklicher und ernster. Es war ein gelungener Abschluss für das Buch und ich kann es sehr empfehlen.

    wer nicht liest, ist nicht besser dran,
    als jemand, der nicht lesen kann

    Herrmann Simon, dt. Wirtschaftswissenschaftler, 1947

  • Um sich auf diese Buch einlassen zu können, muss man zuerst wissen, dass die Hauptperson Contance Harding, eine 53-jährige Anwaltsgattin, aus einer Website-Kolumne des Telegraph weiterentwickelt wurde und somit wohl keine wirkliche Person im Speziellen darstellen soll, sondern einfach die Macken der englischen Oberschicht in sich vereint. Wenn man das nicht weiss, kann man sonst schnell von ihren Ticks und vor allem ihrer Naivität genervt sein. Wenn man es aber weiss, kann man herrlich über ihre Unwissenheit/Unfähigkeit lächeln und bisweilen sogar herzhaft lachen.


    Zu Weihnachten bekommt Constance von ihrem Mann Jeffrey einen Laptop (Werbegeschenk seiner Anwaltskanzlei) und ihr Sohn Rupert richtet ihr (völlig uneigennützig :lache) ein Blog ein, weil es "doch viel schöner wäre, wenn sie ihre Gedanken über das Internet mit ganz vielen Menschen teilen könne, statt wie bisher am Telefon nur mit ihm". Constance berichtet also über alles mögliche: ihre unfähige Haushälterin Natalia, den unmöglichen Freund ihres Mannes, den Pfarrer und ihre Wechselläutergruppe, die Frauen vom Blumenbinden und nicht zuletzt ihre Kinder Sophie und Rupert, die so gar nicht ans Heiraten und Kinderkriegen denken wollen - da muss Constance wohl ein bisschen nachhelfen...


    Obwohl mir die Form des Blogs in bisher keinem Buch gefallen hat, fand ich es hier nicht schlecht - und zwar vor allem deshalb, weil es eben nicht aus einem zuvor real bestehenden Blog sozusagen in die Buchform "rübergerettet" wurde, sondern, weil es erfunden ist und auch endlich mal eine gewisse Handlung zu erkennen war. Über Constances Sicht der Dinge habe ich mich köstlich amüsiert. Die Wandlung, die sie gegen Ende des Buches durchmacht - und die Auswirkungen auf eigentlich alle im Buch vorkommenden Personen (ich möchte an dieser Stelle nicht zuviel verraten!), waren ein würdiger Abschluss für diese Geschichte.

    Liebe Grüße :wave


    Waldmeisterin


    Every day I give my family two choices for dinner: take it or leave it!


    Nulla unda tam profunda quam vis amoris furibunda

  • Klappentext:
    Gurkensandwiches zum Five o`Clock Tea – der perfekte Nachmittag für Constance Harding. Aber leider spielt die Familie nicht mit. Der Sohn will nicht heiraten, die Tochter zählt Stichlinge in Frankreich, die litauische Haushälterin trocknet ihre Polyesterunterwäsche im Arbeitszimmer des Gatten. Es ist ein Skandal! Aber Constance lässt sich nicht unterkriegen: Sie nimmt das Leben der anderen selbst in die Hand. Mit völlig unerwarteten Folgen für ihr eigenes...


    Constance ist die Ehefrau eines Anwalts und lebt gutsituiert in einem schönen Haus mit Garten in Surrey. Sie geht ihrer Familie mit der Einmischung in deren Leben ziemlich auf die Nerven, so dass der Ehemann ihr zu Weihnachten ein Laptop schenkt (Werbegeschenk aus der Firma) und der Sohn ihr die nötigen Kenntnisse vermittelt, die sie braucht um einen Blog schreiben zu können.


    So erfahren wir nun in Blogform täglich die Erlebnisse von Constance, deren Höhepunkte das wöchentliche Wechselläuten in der Kirche und das Blumenbinden in der Frauenrunde sind.


    Constances naiv-blauäugige Art können einen schon ziemlich schnell zur Verzweiflung treiben aber auch immer wieder herzhaft schmunzeln lassen, so denkt sich die Gute z.B. nicht wirklich Böses wenn die litauische Haushälterin ihre Polyesterunterwäsche im Büro des Ehemannes trocknet ....


    Mit der Zeit wird so viel Naivität allerdings doch recht anstrengend und ich war dann zum letzten Viertel des Buches hin, doch recht froh, als dieses eine Wendung zum Ernsthafteren genommen hat. Alles in allem sicher nicht mein persönliches Jahreshighlight, aber als kurzweilige Zwischendurch-Lektüre doch bestens geeignet.

  • Klappentext
    Gurkensandwiches zum Five o`Clock Tea – der perfekte Nachmittag für Constance Harding. Aber leider spielt die Familie nicht mit. Der Sohn will nicht heiraten, die Tochter zählt Stichlinge in Frankreich, die litauische Haushälterin trocknet ihre Polyesterunterwäsche im Arbeitszimmer des Gatten. Es ist ein Skandal! Aber Constance lässt sich nicht unterkriegen: Sie nimmt das Leben der anderen selbst in die Hand. Mit völlig unerwarteten Folgen für ihr eigenes...


    Über die Autorin
    Ceri Radford arbeitet als Assistent Comment Editor des Telegraph. Das ist vergleibar mit der stellvertretenden Chefredakteurin für den Bereich Kommentar. Sie schreibt vor allem Rezensionen über das TV-Programm, sowie kulturelle Features.
    „A Surrey State of Affairs“ ist ihr erster Roman. „Constance“ war ursprünglich eine Figur aus einer Website-Kolumne des Telegraph und wurde von Ceri Radford zur Hauptperson dieses Romans weiterentwickelt.


    Meinung
    Meiner Meinung nach ist "Das Leben ist kein Gurkensandwich" eine gute Satire über die englische upper class und ihre Prinzipien. Constance Harding stellt hierbei eine gute Übertreibung dar. Diese Übertreibung geht hart an die Grenze des Ertragbaren des Lesers und stellt ihn so immer wieder vor die Wahl: Weiterlesen, unterbrechen oder abbrechen. Der Leser wird mit jedem Beitrag aufs Neue gezwungen, Stellung zu beziehen. Er durchlebt dabei an der Seite von Constance, oder sollte ich vielleicht sagen als Leser ihres Blogs die Höhen und Tiefen ihres Lebens.
    Es ist höchst fraglich, ob jeder potentielle Leser mit diesem ungewöhnlichen Stil erreicht wird. Wer das Buch einmal in die Hand nimmt, könnte es rein theoretisch in einem Rutsch durchlesen. Es ist locker und leicht zu lesen. Wäre das Buch nicht so albern bzw. Conny zu Beginn des Buches so naiv, würde ich es bedenkenlos als Sommerlektüre empfehlen. Allerdings verliert es durch übertriebene Albernheit und Naivität für mich persönlich in manchen Passagen an Spaß. In diesen Passagen steigt der Nervpegel ein wenig an. Dennoch ist es eine durchaus gelungene Satire, denn das, was ich hier als Schwäche darstelle, ist die Stärke der Satire und folglich auch eine Stärke des Buchs. Eine gute Satire geht an die Schmerzgrenze des Lesers und zeigt (potentielle) Probleme auf. Das ist so ähnlich wie ein Zahnarztbesuch.
    Damit erfüllt es voll die Erwartung, die durch die Leseprobe geweckt wurde.
    7 von 10 Punkten

  • Constace Harding ist eine typische Frau aus der Oberschicht und lebt auch so, allerdings hat sie es auch nicht leicht mit ihrem Hausmädchen, der Tochter die sehr aus der Art fällt und dem Sohn der einfach keine Frau mit bringt die er heiraten will.
    Es ist zwar alles sehr übertrieben, aber mal ehrlich stellen wir uns die Damen aus England nicht wirklich so in etwa vor.
    Dadurch da das Buch in Blogform geschrieben wurde, hatte ich von Beginn an so meine Probleme in die Geschichte reinzukommen, aber das durchhalten hat sich dann auch noch gelohnt. Es wurde immer besser und als Urlaubslektüre kann ich das Buch noch empfehlen.

  • Meine Rezension
    Constance Harding lebt in ihrer eigenen kleinen Welt. Sie sieht nur, was sie sehen will und verkörpert so ziemlich jedes Klischee, das man so von der englischen Upper Class kennt. Doch dabei überzieht das Buch gewaltig und nimmt die Oberschicht gehörig auf die Schippe.


    Constance meint es nur gut mit ihren Lieben, ist dabei aber völlig blind für deren Wünsche und für die Realität. Dabei tut sie genau das Falsche und sieht einfach den Wald vor lauter Bäumen nicht. Man meint fast, was sie nicht sieht, existiert auch nicht.


    Schon allein das Wechselläuten als ihr Hobby war für mich der Inbegriff der Spießigkeit (und warum musste ich hier nur immer ans Jodeldiplom denken???).


    Gekonnt ignoriert Constance die Realität getreu dem Pippi-Syndrom, „ich mach mir die Welt, wie sie mit gefällt“. Doch nach und nach muß Constance immer mehr schockierenden Wahrheiten ins Auge sehen…


    Constances Verhalten hat mich an die alte englische Kriegsweisheit „Keep Calm and Carry On“ erinnert. Doch immer wieder lässt sie Bonmots los, die wirklich lustig sind. Das Buch ist in Tagebuchform geschrieben, was mir ja sowieso immer gut gefällt.


    Die Naivität, die Constance über lange Zeit an den Tag legt, wäre mir sicher zeitweise auf die Nerven gegangen, wenn ich das Buch am Stück gelesen hätte. So habe ich es mangels Zeit häppchenweise genossen und ich denke, das war für mich auch gut so. Für mich hatte das Buch ein paar Längen, man hätte sicher hier und da ein wenig straffen können – aber alles in allem habe ich mich gut dabei unterhalten. Wer allerdings mit britischem Humor gar nichts anfangen kann, der wird sich mit diesem Roman wahrscheinlich eher schwer tun.


    Und noch ein kleines OT am Rande: Das Cover fand ich nett und zum Buch passend. Aber ich musste ständig an den Filmtitel „Ein Zombie hing am Glockenseil“ denken. *grins*

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Ich musste mir beim lesen des Buches immer wieder vor Augen halten, dass es sich um eine Satire handelt und Constance bloß der Platzhalter für die upper class ist. Es kam mir nämlich immer wieder der Gedanke, so naiv, gutgläubig, einfältig, selbstverliebt, manipulierend, etc. kann doch eine einzelne Person gar nicht sein! Ist ja glücklicherweise auch nicht so, denn immer, wenn ich das Bild wieder ins rechte Licht gerückt hatte, hat mir das lesen des Buches sehr viel Spaß gemacht.

    Constance sieht das Leben bis kurz vor Schluß des Buches nicht von der realistischen Seite, sondern von einer sehr schön rosarot eingefärbten, in der es kleine Problemchen zu lösen gilt, wie z.B. Kinder und Freunde gutmeinend zu verkuppeln. Wie es allerdings wirklich aussieht, bemerkt sie mit Mühe gerade mal, wenn sie direkt mit der Nase drauf gestoßen wird. Zum Ende des Buches geht dann eine Wandlung in Constance vor, die fürsich genommen gut gepasst hat, allerdings fand ich das Buchende dann wieder viel zu übertrieben (passte meiner Meinung nach dann wieder besser zu Constances früherem Weltbild).

    In dem Buch gab es wirklich etliche Stellen, wo ich mich wirklich kringelig gelacht habe, manche Ausdrücke und Vergleiche sind zum schreien komisch (ich glaube fast, es hätte noch viel besser gewirkt, wenn man das Buch im Original liest), aber dann gab es auch wieder etliche Stellen, wo ich es fast anstrengend fand zu lesen, weil es anfing mich zu nerven.

    Im großen und ganzen ist es aber eine ganz unterhaltsame Sommerlektüre, ein gutes Mittelmaß. 6/10 Punkte

  • Zur Handlung wurde bereits alles gesagt.


    Meine Meinung


    Dieses Buch konnte mich leider überhaupt nicht begeistern. Es war mir zu pappig, süß und für britischen Humor definitif zu harmlos. Die Handlung war vorhersehbar und barg nicht wirklich Überraschungen.


    Dennoch kann es jemanden, der zB "Bridget Jones" mag, durchaus begeistern. Wenn man also keinen bissigen, schwarzen Humor erwartet, sondern lediglich nette Unterhaltung für zwischendurch, dürfte man mit diesem Buch als leichte Urlaubslektüre zufrieden sein. :-) Ich habe eben einfach nur etwas anderes erwartet, böseren Humor.


    Da ich das Buch im Zuge einer Testleseaktion gewonnen habe, wofür ich mich nochmals recht herzlich bedanke, habe ich es an Gummibärchen weitergeschickt. :wave

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Ich habe das Buch geliebt und bin traurig, dass es zuende ist! ...aber einige offene Fragen bleiben: z.B. was ist mit Natalia? ist sie wirklich schwanger? was wird aus Sophie? und wird sie noch einen vernünftigen Schwiegersohn anschleppen? war Jeffry wirklich Vögel jagen? ... so hoffe ich nun einfach mal auf Fortsetzung!


    Ich mochte die Form des Buches sehr: die Unterteilung in Blog-Einträge fand ich super! Was ich allerdings nicht verstanden habe, ist den Titel des Buches. Aber gut, ist vielleicht auch nicht wichtig. Angesprochen hat mich der Titel aber auf jeden Fall. Cover und Titel haben mich veranlasst, mich um ein Buch zu bewerben.


    Empfehlen würde ich das Buch jedem, der etwas zum schmunzeln sucht, der ein Buch sucht, dass man auch schnell mal an die Seite legen kann. Jedem der nicht viel Zeit hat oder eigentlich gerade andere Dinge im Kopf hat, sei dieses Buch ebenfalls empfohlen. Leichte Unterhaltung für Zwischendurch, die einen den Alltag vergessen lässt (denn die Probleme von Constance waren so absurd, dass ich keinen Paralellen zu meinem Leben gefunden habe und so einfach entspannt lesen konnte).


    Britischer Humor war super, allerdings muss ich gestehen, dass ich ohne diese Leserunde und die Diskussionen nicht alles verstanden hätte. Vorteilhaft ist es daher wohl, wenn man sich mit England etwas auskennt. Schlimm, wenn man es nicht tut, ist es aber auch nicht, denn man wird auch so gut unterhalten.


    Ich wurde sehr gut unterhalten und habe viel gelacht. Daher empfehle ich dieses Buch weiter! Vielen Dank das ich an dieser Leserunde teilnhemen durfte!

  • Das Leben ist kein Gurkensandwich - ein Roman von Ceri Radford mit einem bösen britischen Humor.
    Die Satire beginnt, dass Constance ihr Leben erzählen möchte, aber niemanden hat, den es interessiert. Also beginnt sie einen Blog zu schreiben. Auf diese Weise erlebt der Leser, wie weltfremd, naiv Constance durch ihr Leben geht. Auf abenteuerliche Weise versucht sie das Leben ihres Umfelds zu verändert und lässt die Leser so über ihren Charme grinsen, lächeln, lachen und auch verzweifeln.


    Für mich war dieser Roman ein netter Zeitvertreib. Für den Urlaub oder auch für einen verregneten Nachmittag eignet sich dieses Buch hervorragend.

  • Mich hat das Buch enttäuscht.
    Zum Inhalt wurde hier m. E. schon alles gesagt.
    Obwohl ich den britischen Humor eigentlich ganz gern mag, und obwohl es wohl eine Satire sein sollte: Es konnte mich nicht überzeugen. Zu sehr aber leider nicht gut genug, wurde überzeichnet. Eine Attacke mit Pfefferspray gegen ein lebendes Tier unter den hier geschilderten Umständen z. B. ist für mich nicht "lustig", sondern ein absolutes "NoGo"!
    Auch der Fakt, dass die story sich aus Kolumnen herleitet, ist für mich in keiner Weise relevant, denn ein Buch muss mich ohne "Gebrauchsanweisung" überzeugen können. Und das war hier leider nicht der Fall.

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Constance Harding bekommt von ihrem Sohn einen Computer geschenkt und hat nun die Möglichkeit, mittels Internet-Blog dem Rest der Welt von ihrem Leben in Surrey zu erzählen. Wie es ihr in den Sinn kommt, plaudert die Mittfünfzigerin über für sie wichtige Themen wie geschlossene Teestuben, Angestellte und der anstehenden Meisterschaft im Wechselläuten. Nebenbei lernt man ihre Familie kennen und wundert sich über so manche Ungereimtheit. Constance hat allerdings für alles eine Erklärung und reagiert mit typisch britischer Zurückhaltung. Diese Unbedarftheit lässt manche Situationen skurril wirken. Welche Haushälterin hängt schon ihre Unterwäsche zum Trocknen im Arbeitszimmer des Hausherrn auf? Auch die Fernsehkarriere der Tochter entpuppte sich als nicht so seriös wie es Constance gerne glauben will. Auf die vermeintliche Verlobte des Sohnes brauche ich dann wohl nicht extra hinzuweisen.


    Die Autorin Ceri Radford ist Redakteurin beim Telegraph und hat ihre Protagonistin für eine Kolumne entwickelt. In diesem Debütroman berichtet Constance nun in Ich-Form über ihre Erlebnisse und Sorgen. Ausdrucksweise und Themen sind so gewählt, wie sie jemanden in den Sinn kommen. Dadurch wirkt dieser Schreibstil auf den ersten Seiten etwas gewöhnungsbedürftig. Als Nicht-Engländer muss man sich außerdem noch ins Gedächtnis rufen, dass das Leben in Surrey eben kein Gurkensandwich ist, sondern stets auf den äußeren Schein geachtet werden muss. Diese Anstrengung ist Constance anzumerken und überträgt sich teilweise beim Lesen.


    Surrey ist an sich schon der Begriff für Spießigkeit. Man findet dort die klassischen 5-Uhr-Tee-Treffs, gepflegte Gärten und Häuser und das typisch britische Understatement. Genau diese vornehme Gesellschaft nimmt die Autorin mit Constances Naivität auf die Schippe. Als Leser kann man sich natürlich einige Situationen zusammenreimen, zu denen Constance immer noch eine Entschuldigung findet. Zum Teil wirkt dieses Verhalten sehr weltfremd und ist für viele unvorstellbar. Bevor die Geschichte allerdings ärgerlich wird, macht sie eine Wendung, die zum Nachdenken anregt. Constances Gedanken werden nachvollziehbar und als Leser freut man sich über ihren Mut zum Handeln. Wer sich auf diese Welt einlassen kann, wird sicher viel Spaß am Buch haben. Vermutlich liest es sich im Original mit der richtigen Intonation witziger. Durch die Übersetzung und vor allem andere Mentalität verliert es im Ausland an Charme. Für alle, die sich damit anfreunden können, ist es sicher eine lockere Ferienunterhaltung.

  • Zur Autorin und dem Klapptext wurde ja genügend geschrieben.


    Meine Meinung:


    Constance, eine Frau die nur an das Gute im Leben glaubt, wandelt sich in einem Jahr.
    Der log den Sie schreibt, beschäftigt sie und sie zitiert sogar, Briefe und SMS die ich so nicht zitiert hätte.


    Sie ist ein sehr gutgläubiger und Naiver Charakter, doch hat sie mich sehr amüsiert.
    Dass das Leben nicht so spielt wie sie es sich vorstellt wird in diesem Buch recht gut beschrieben, mit der eigenartigen Haushälterin die durch einen ebenfalls eigenartigen Haushälter ersetzt wird.


    Ihr Ehemann, Jeffrey, der von Anfang an etwas zu verbergen hat, sein Schrecklicher Freund.


    Die Tochter die sehr gegen Mutti rebelliert und Rupert der Sohn der doch anders ist als Constance es gern hätte.


    Auch die "Probleme" beim Wecheslläuten sind recht amüsant.


    Auch wenn ich meisst andere Bücher lese so war ich von diesem doch recht begeistert. Das Buch bekommt von mit volle 10 Punkte.

  • Ich musste erst mit dem Buch warm werden. Ich habe es etwas zu ernst genommen, versucht mit in die Hauptdarstellerin hinein zu versetzen und das ist fehl geschlagen. Erst als ich mir bewusst gemacht habe, dass es sich um Satire handelt, vieles bewusst überspitzt ist und ich es mit Humor nehmen muss konnte ich das Buch genießen und habe mich beim Lesen sehr amüsiert und immer mal wieder lachen müssen. Eine kurzweilige leichte Unterhaltung, die sich sicherlich auch gut eignet wenn man gerade wenig Zeit zum lesen hat. Durch die kurzen Blogeinträge kommt man immer schnell wieder rein.


    Für mich hielt das Buch zum Ende einige Überraschungen in den Geschehnissen parat die ich so nicht vorher gesehen hätte.