Das Eulenhaus von Agatha Christie

  • Das Eulenhaus – Agatha Christie
    OT: The Hollow


    Inhalt


    Wenn Lady Angkatell ihre Freunde übers Wochenende auf ihr Anwesen einlädt, kommen alle. Doch die heitere Zusammenkunft der feinen Gesellschaft im Eulenhaus endet tödlich. Der erfolgreiche Londoner Arzt John Christow liegt mit einer Kugel im Kopf am Swimmingpool. Wer von den Gästen ist der Täter? Hercule Poirot hat natürlich schon einen Verdacht.


    Autor


    Agatha Christie wurde 1890 in Torquay, einer Küstenstadt im Südwesten Englands, als Tochter einer wohlhabenden Familie geboren. Mit ihrem zweiten Mann, einem Professor der Archäologie, unternahm sie viele Forschungsreisen in den Orient. Im Laufe ihres Lebens schrieb die »Queen of Crime« 73 Kriminalromane, die in über 100 Sprachen übersetzt wurden. Agatha Christie gilt als die erfolgreichste Schriftstellerin aller Zeiten. 1965 wurde sie für ihr Werk mit dem »Order of the British Empire« ausgezeichnet. Sie starb 1976 im Alter von 85 Jahren. Ihr zu Ehren gibt es seit 2003 den Agatha – Christie - Krimipreis, der vom Scherz Verlag (seit 1943 Inhaber der deutschen Rechte an den Kriminalromanen von Agatha Christie), und der Zeitschrift AMICA ins Leben gerufen worden ist


    Meine Meinung


    Dieser Roman entstand 1946. Einige Personen darin sind ja so was von borniert das ist ja nicht zum aushalten. Wenn man solche Leute um sich hat und das auch noch freiwillig braucht man keine Feinde mehr.


    Der Fall an sich war schon interessant, aber das Drum herum das hat mich echt genervt. Ja gut man sollte die Personen schon etwas kennen aber das war zu viel des Guten.


    Kann ich nur bedingt empfehlen

  • Ein sehr schöner nicht typischer Detektivroman. Es gibt zwar ein Rätsel, aber es gibt keinen wirklich ermittelnden Detektiv. Hercule Poirot ist zwar auch eine Figur im Roman spielt aber nur eine Nebenrolle. Meiner Meinung nach ist es eher ein "Mord in guter Gesellschaft", um den Roman mit einem Ausdruck zu beschreiben.
    Ansonsten sind die Figuren schön überzeichnet dargestellt, so dass man sie regelrecht vor Augen hat. Besonders Midge mochte ich von Anfang an. So findet man neben einem Mord, der erst nach einer Figurenvorstellung geschieht und zwischen den Zeilen angekündigt wird, auch eine kleine Liebesgeschichte und taucht in das Leben in einem Gesellschaftshaus mit Personal ein. Eine schöne Welt, die Christiee ersschaffen hat.
    Für mich durchaus eine Empfehlung wert. :-]

  • Die etwas zerstreut wirkende, Gedankensprunghafte Lady Angkatell und ihr Mann Lord Henry laden Verwandte übers Wochenende ein. Doch nicht jeder scheint sich auf diese Zusammenkunft zu freuen, denn auf einmal gibt es eine Leiche... Der Mörder scheint offensichtlich, doch Agatha Christie versteht es auch in diesem Roman wieder vorzüglich den Leser auf falsche Fährten zu locken. Dieses Mal ist das Mitwirken von Hercule Poirot eher nebensächlich, die Geschichte spielt in sich. Diesmal scheint die Kriminalhandlung nur Beiwerk einer Familiengeschichte, obwohl sie doch eine große Rolle spielt. Die Figuren sind in diesem Roman sehr lebendig, wenn auch etwas überspitzt dargestellt, aber genau das macht es hier irgendwie aus. Was mir etwas fehlte war da typische Christie-flair, welches ihre Bücher so einzigartig für mich macht. Ansonsten fand ich den Roman sehr gelungen!

  • Für mich war es ein guter Christie, aber auch nicht überragend. Er konnte mich nicht so fesseln wie andere Bücher von Agatha Christie und so habe ich für meine Verhältnisse ziemlich lange für das Buch gebraucht. Es gelingt ihr aber wieder den Leser auf eine falsche Spur zu locken bzw. in Verwirrung zu stürzen. Irgendwie spielt Poirot in diesem Buch nur eine Nebenrolle als Gast der Familie und anschließendem Beichtvater. Mir fehlt die Detektivarbeit die ihn so auszeichnet. Dafür kriegen wir eine doch in ihrer Meinung sehr festgefahrene Polizei vorgesetzt.


    Insgesamt für mich einer der schwächeren Christies, dafür nur


    7 von 10 Punkte.

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Den Film habe ich schon zweimal gesehen, aber ich weiß echt nicht mehr, wer der Mörder war.
    Laut Wikipedia ist es "der 37. Kriminalroman von Agatha Christie. Er erschien zuerst 1946 in den USA bei Dodd, Mead and Company und dann im Vereinigten Königreich im Collins Crime Club im November desselben Jahres."
    Die Figuren finde ich sehr schön beschrieben. So schön, dass ich dem John Christow am liebsten eine reinhauen möchte.


    Es war wie verhext. Ich bin bis zum Schluss nicht drauf gekommen, wer der Übeltäter war. Es ist wirklich kein gewöhnlicher Krimi.


    Und Hercule Poirot sollte eigentlich gar nicht mitspielen, wie ich aus einer Info am Ende des Buches erfahren habe. Sie dachte, sie hätte die Geschichte, weil sie ihn als handelnde Figur eingefügt hat, verpfuscht. Aber sie hatte sich an ihn gewöhnt, so ist er mit reingeschlüpft. Aber sie war der Meinung, das Buch wäre ohne ihn besser geworden.
    Das "Eulenhaus" war ein reales Objekt. Es gehörte damals dem englischen Schauspieler Francis L. Sullivan und seiner Frau in Haslemere, Surrey. Er wunderte sich schon, da er Agatha Christie grübelnd an seinem Swimmingpool gesehen hatte.
    Später enthielt er dann ein Vorausexemplar mit der Widmung: "Für Larry und Danae mit der Bitte um Entschuldigung, dass ich ihr Schwimmbecken als Tatort benutzt habe."
    Das Buch zu lesen, war ein absolutes Vergnügen.

  • Meine Rezension

    Ein Wochenende im „Eulenhaus“, dem Anwesen der Familie Angkatell. Versammelt sind die Familie und ein paar Freunde, auch Hercule Poirot als Nachbar der Angkatells wurde eingeladen.


    Doch als er zur Runde stößt, stirbt vor seinen Augen ein Mann am Pool, sein letztes Wort ist der Name einer Frau. Aber nicht der Name seiner Frau – die mit einer Waffe in der Hand vor ihm steht. Das sieht eigentlich nach einem ganz einfachen Fall aus, doch so leicht ist es nicht: die Waffe, die die Frau des Mordopfers hält, ist nicht die Mordwaffe. Und das ist nur eine der vielen Ungereimtheiten in diesem Fall. Jeder Hinweis, jede noch so kleine Spur scheint irgendwo anders hin (und oft genug auch ins Nirgendwo) zu führen. Hercule Poirot muss seine kleinen grauen Zellen also ganz schön anstrengen...


    Wie so oft bei Agatha Christie wird man gleich mit einem ganzen Sack voll Protagonisten und Informationen über sie zugeschüttet. Es ist nicht so einfach, hier wieder auseinander zu fummeln, was nun relevant für den Fall ist und was die Autorin mal wieder als Finte eingebaut hat, um uns in die Irre zu führen.


    Zumindest bei mir ist ihr das auch halbwegs gut gelungen: Ich hatte den Täter letztlich zwar nicht mehr „unter akutem Verdacht“, ganz aus den Augen verloren hatte ich ihn aber auch nie.


    Ich fand den Krimi zwar unterhaltsam und ganz angenehm zu lesen, zu meinen Favoriten gehört er dennoch nicht. Mir war das Verwirrspiel um den Mörder doch ein wenig zu sehr gewollt, die Sprunghaftigkeit fand ich manchmal ein wenig anstrengend. Ich würde 7 von 10 Punkten dafür vergeben.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Agatha Christie: Das Eulenhaus (1946)

    Dieser Roman gehört zur Hercule-Poirot-Reihe.


    Im „Eulenhaus“, dem Landhaus von Lucy und Henry Angkatell treffen sich zu einem Wochenende Verwandte und Freunde: Edward Angkatell, dem der Landsitz Ainswick von Lucys Vater nach englischem Recht statt an seine Tochter vererbt wurde und der Cousin der um vieles älteren Lucy ist, sowie Henrietta Savernake und Midge Hardcastle, ebenfalls Cousinen der Angkatells, außerdem David Angkatell, ein Oxford-Student und das Arztehepaar John und Gerda Christow. Für den Sonntag zum Lunch ist außerdem Hercule Poirot eingeladen, der sich in unmittelbarer Nachbarschaft ein kleines Landhaus gekauft hat.


    John Christow ist ein einerseits sehr fähiger und aufopferungsvoller Arzt, der an der Behandlung der sogenannten Ridgeway-Krankheit, einer fiktiven Erkrankung, deren Symptome an die Multiple Sklerose erinnern, arbeitet und gleichzeitig für die Finanzen eine Modepraxis für reiche, gelangweilte Patientinnen führt. Andererseits ist er ein extremer Egoist, der seine Frau Gerda geheiratet hat, weil sie ihn anbetet und sich ihm völlig unterwirft, und unterhält eine Beziehung zu Henrietta Savernake, die selbstbewusst und selbstständig als Bildhauerin arbeitet. Gerda erscheint als schüchternes Dummchen, sie hat Angst vor dem Wochenende im Eulenhaus, insbesondere vor der faszinierenden Lucy, die trotz ihrer über 60 Jahre mit ihrer flatterhaften Art und ihrem besonderen Charme alle fasziniert, aber auf Gerda eher hochfahrend wirkt. Edward, der Eigentümer von Ainswick, an das alle Verwandten die schönsten Kindheitserinnerungen haben, ist seit Jahrzehnten in seine Cousine Henrietta verliebt, die aber alle seine Heiratsanträge abgelehnt hat und wird seinerseits von Midge Hardcastle geliebt.


    Am Samstagabend sitzen alle beim Bridge, als Veronica Cray, eine berühmte Schauspielerin und Nachbarin, hereinplatzt und nach Streichhölzern fragt, die sie in ihrem Landhaus nicht vorrätig hat. Dies dient ihr als Vorwand, denn sie möchte mit John Christow sprechen, mit dem sie vor 15 Jahren eine Liebesbeziehung hatte und der sie verließ, weil sie von ihm verlangte, dass er mit ihr wegen ihrer Schauspielkarriere in die USA gehen sollte. Sie tut so, als habe sie ihn gerade wieder erkannt und lädt ihn ein, sie um der alten Zeiten willen nach Hause zu begleiten. Die beiden verbringen einen Teil der Nacht miteinander, und John kehrt erst um 3 Uhr nach Hause zurück. Er ist erleichtert, dass seine Frau nur kurz wach wird und sein Fernbleiben nicht weiter kommentiert. Am nächsten Morgen lässt Veronica ihn noch einmal zu sich bitten. Dabei kommt es zum Streit und trotz der gemeinsamen Liebesnacht weist John sie ab. Sie reagiert darauf hasserfüllt. Als John mittags am Swimmingpool des „Eulenhauses“ entlang zum Lunch kommt, wird er von jemandem, den er kennt erschossen. Unmittelbar darauf trifft auch Hercule Poirot im Garten ein, in den ihn das Personal weitergeleitet hat, weil sich dort Lady Angkatell aufhalte. Ihm erscheint zunächst die Szene, die er ansehen muss, gestellt. Gerda Christow steht mit einer Pistole über ihren sterbenden Mann gebeugt am Pool, in ihrer Nähe sind Henrietta, Edward und Lucy, die aus unterschiedlichen Richtungen ebenfalls gerade eingetroffen sind. John Christows letztes Wort ist „Henrietta!“, ehe er stirbt.


    Dieses Setting nun beschäftigt Hercule Poirot und die eintreffende Polizei um Inspektor Grange, und die Ermittlungen kommen nur schleppend voran, weil immer wieder verwirrende Indizien und Spuren in unterschiedliche Richtungen weisen. So ist z.B. die Waffe, die Gerda hält, gar nicht die Tatwaffe. Es dauert eine ganze Weile, bis Poirots kleine graue Zellen die ganze Verschwörung, die hinter dem Mordfall steckt, aufdecken können. Am Ende wird niemand verhaftet, aber der Gerechtigkeit doch Genüge getan.


    Der Roman ist wieder einmal einer, in dem Christie genüsslich falsche Spuren auslegt und ihre Leser gründlich verwirrt, ehe sich die Fäden entwirren. Diesmal macht auch das Personal viel Freude, besonders die faszinierende Lady Lucy und ihre treue Dienerschaft, die ihr vorauseilend jeden Wunsch von den Augen abliest. Auch heute noch macht der Krimi viel Lesefreude, vor allem für anglophile Leser*innen.