Sie sind die Pest. Nein, schlimmer: das Böse per se. Nordic Walker - allein schon diese Modernität vorgaukelnde Bezeichnung. Fußvolk, sage ich nur, aufgepeppte Spaziergänger. Und dieses Outfit, der Design-GAU. Aber es werden immer mehr. Sie sind überall, das Laufareal wird zur Kampfzone. Auf ins Gefecht!
DPA
Nordic Walker: Bewaffnete Freizeitsportler
Man hört sie schon von Weitem am Schrappen ihrer Stöcke. Sie sind gefährlich, gemein und rücksichtslos. Sie werden immer bedrohlicher, ich verachte sie zutiefst: Walker. Wenn sie zu dritt nebeneinander auf dem Waldweg ihre albernen Aluminiumrohre finnischer Herkunft hinter sich herziehen, muss ich beim Überholen aufpassen, dass ich nicht über einen ihrer Prügel stolpere und mir alle Knochen breche.
Kommen sie mir entgegen, gucken sie so entschlossen und selbstgewiss durch ihre 200 Euro teure Oakley-Colorverglasung, dass mir Angst und Bange wird. Wir sind die Guten, die Gesunden, sagen ihre stolzen Blicke, wir strapazieren unsere Gelenke nicht, wir gehen sanft und rücksichtsvoll mit unserem Körper um, wir sind keine brachialen Brechmänner, die mit 40 Jahren immer noch so tun, als sprängen sie testosterongeladen über die Bullenwiese.
Am Anfang habe ich versucht, sie mit einem höhnischen Grinsen zu verunsichern. Sie wussten genau, was ich meine: Ja, ich lache über euch, eure albernen Stöckchen, die peinlich-bunten Karnevalsklamotten, eure klumpfüßigen Schuhe und vor allem verachte ich euch für eure gigantischen Trinkfässer, die ihr umgeschnallt habt: 200 Kalorien pro Stunde vernichten, aber 500 zu sich nehmen - so verliert man kein Gramm, sondern päppelt unterernährte Kinder auf, liebe Walktonnen
[URL=http://www.spiegel.de/sport/sonst/0,1518,336198,00.html]hier frech geklaut:[/URL]