E-Book-Verkäufe boomen

  • Zitat

    Original von Delphin


    Aber die Umstellung von Steintafel auf Papyrus hast Du nicht live miterlebt, oder? :wow
    .


    Also zumindest in Ägpten lief das auch lange Zeit parallel, meint mein Facebook "Freund" Zahdi.

    Nemo tenetur :gruebel


    Ware Vreundschavt ißt, wen mahn di Schreipfelerdes andereen übersiet :grin


    :lesend  :lesend

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  • Verständlich. Die Papyrusrollen eigneten sich nicht zum Bau der Pyramiden.


    Andererseits, hielten die Briefmarken auch nicht so gut auf Stein. So führten sie noch lange ein friedliches Nebeneinander, bis Pyramiden aus der Mode kamen


    euer hef


    geht's uns mit print und e-book auch so? :gruebel

  • Hallo -


    meine allererste Antwort hier & ich laufe gleich Gefahr, mich unbeliebt zu machen :-)


    Wir haben seit etwa einem Jahr ein iPad zuhause, im Herbst letzten Jahres legte ich mir das Samsung Galaxy Tablet zu.


    Auf beiden Geräten habe ich verschiedenste eReader-Apps installiert & besonders zu Beginn kaufte ich mir voller Euphorie enige digitale Bücher über amazon.com (kindle).
    Das Lesen auf dem iPad und auch auf dem Samsung Tab funktioniert einwandfrei, die Schriftgröße, sowie Hintergrundfarbe & -licht lassen sich bequem und schnell ändern. (Einzig, je nach App dauert es manchmal etwas, bis das digitale Buch vollständig beim Öffnen des Files geladen ist)


    Allerdings, meine persönliche Erkenntnis nach einem Jahr .. -
    man möge mich ruhig altmodisch nennen, mir fehlt einfach die Haptik ;-)


    Das Gefühl, richtige Seiten umzublättern, der Geruch von frisch bedrucktem Papier, allein schon zu "spüren", dass sich das Ende des Buches nähert .. und die damit verbundene Aufregung (wie wird der Krimi wohl ausgehen?) ..


    .. so toll und kristallklar das Lesevergnügen auf Tablet oder eReader auch sein mag, ..


    :lesend mir fehlt einfach etwas, was für mich zum Lesevergnügen dazugehört.


    Plus:
    Ich kann ein richtiges Buch nachher weiterborgen, oder verschenken .. geht leider mit .epub und Co nur, wenn die andere Person auch einen eReader besitzt.

    Der Schnee in den Bergen schmolz schon, und Bunny war seit ein paar Wochen tot, ehe uns der Ernst unserer Lage allmählich dämmerte.
    (Donna Tartt, "Die geheime Geschichte")

  • Hallo zusammen, da bin ich wieder :wave


    Ich wollte eigentlich schon früher zurück, aber Rechnerprobleme und ein Anbieterwechsel haben mich in Atem gehalten ;-)
    Und genau da ist auch einer der Punkte, warum ich die Entwicklung der e-books zwar interessiert verfolge, es für mich aber noch) keine Alternative ist:


    Meine Bücher (oder auch Musik) sind dann mehr oder weniger "fremdverwaltet". Ich habe nix in der Hand.
    Das ist es, was mich am e-book derzeit noch so stört, was aber natürlich bei solchen "Interviews" unter den Teppich gekehrt wird. Wenn das System veraltet ist, man die Lizenz verlegt, oder den Anbieter gewechselt hat ... sind die Daten futsch.


    Dann das Argument, der ständigen Verfügbarkeit:
    Meine Frage / Meinung bezüglich der Urlaubslesegewohnheiten klang vielleicht patzig, war aber so nicht gemeint.
    Deswegen(hoffentlich!) nochmal klarer ausgedrückt:
    Wieviele Bücher nimmt man denn mit in den Urlaub, dass die so eine Last darstellen? Wenn ich nach den (Werbe)Aussagen gehe, schleppten ja viele jetzige e-book-User, bereits früher ihre gesamte Print-Bibliothek mit.
    Das erscheint mir doch arg übertrieben, auch wenn der Vorteil des e-books da klar auf der Hand liegt.


    Sicher, ich kann sehr viele Bücher bereits auf dem Reader speichern. Aber viele Anbieter lassen diese Daten lieber auf ihrem Server liegen, was eine Flatrate bedingt, mit der ich von überall aus "meine" Bücher abrufen kann.
    Zusammen mit dem exorbitanten Preis alleine für den Reader, oder das I-Phone etc.pp., sehe ich hier wahrhaft keine großen Vorteile für das e-book.
    Lesen lerne ich kostenlos in der Schule, die Hardware zum Lesen lieferten Mama und Papa und der liebe Gott bei meiner Produktion ... ;-)


    Mich persönlich sört einfach nur die Art und Weise, wie der Hype um das e-book gemacht wird. Sicher, er ist notwendig, damit es sich auch verkauft.
    Aber irgendwann mag man diese Schaumschlägerei einfach nicht mehr hören, sondern wünscht sich als "Unentschlossener" klarere Aussagen zur Zukunft.


    VK-Zahlen sind da eher unwichtig.
    Statt irgenwelcher Luftschlosszahlen, wäre mir eine vernünftige Entwicklung in den Bereichen Soft- und Hardware lieber.
    Eine einheitliche Formatierung, die Suche nach Möglichkeiten, die Reader vollkommen auszureizen, anstatt einfach nur als "Lesebildschirm" anzubieten.
    Musikalische Untermalung auf Wunsch, Links im Text, farbige Bilder (oder auch einfache Vignetten), eine Koppelung Print / e-book, usw.usf.


    Das sind die Dinge, deren Fehlen mir bei diesem Interview ein wenig sauer aufgestoßen sind.
    Das e-book hat das Potential zu einerm ganz großen Kunstmedium, wird aber auf dem Altar der Götter "Verkaufszahlen" und "Hype" geopfert.
    Das ist meine ganz persönliche Meinung, mit der ich aber niemanden in seinen Gewohnheiten und / oder Vorlieben angreifen will (oder wollte).


    Und hier, in diesem Thread, bot es sich einfach an, das mal loszuwerden, und auch die Meinungen und Erfahrungen derjenigen dazu zu hören, die bereits einen Reader besitzen, oder (so wie ich) noch unentschlossen sind.
    Trotz all meiner Bedenken und Mäkeleien verfolge ich die Entwicklung weiterhin interessiert.


    LG und allen ein schönes Wochenende,


    Dirk67 :wave


  • Darauf möchte ich mal kurz eingehen: Ich gehöre zu den Leuten, die urplötzlich die Lust an der vorhandenen Lektüre verlieren und unbedingt sofort was neues brauchen. Mir ist es schon passiert, dass ich für einen einwöchigen Urlaub fünf Bücher dabei hatte, wohlwissend, dass ich ohnehin maximal zwei lesen werde, und dann am Urlaubsort keine Lust auf irgendeins der mitgenommenen Bücher hatte. Obwohl ich alle schon lange lesen wollte, obwohl ich vorher ganz heiß auf die Bücher war, keines konnte mich begeistern. Und Lektüre nachkaufen war vor Ort leider auch unmöglich - französische Provinz, weit und breit kein Buchladen, der englischsprachige Bücher im Sortiment hatte, und französisch spreche ich nicht. Sicher, es gibt schlimmere Unglücke als an einem interessanten Urlaubsort ohne Einschlaflektüre dazusitzen, aber das hatte mir dann doch ein kleines bisschen den Spaß verdorben. In der Hinsicht finde ich e-Books einfach großartig.


    Meinen Kindle besitze ich seit Anfang letzter Woche, und er ist auch schon bei einem Kurzurlaub in Österreich zur Anwendung gekommen. Fand ich praktisch, zumal ich auch dort problemlos ein Buch nachkaufen konnte, das mich gerade interessierte - OK, Österreich ist da ein schlechtes Beispiel, denn in Wien bekommt man sogar an Sonntagen Bücher in einem Thalia, wie ich erfreut feststellen konnte. Dennoch fand ich es nett, einfach vom Hotelbett aus durch Leseproben zu stöbern und mir dann das Buch zu kaufen, das mich am meisten interessierte.


    Ich mag den Kindle, auch wenn es mir noch seltsam vorkommt, Bücher auf einem solchen Gerät zu lesen. Mir fehlt beim E-Book durchaus das normale Blättererlebnis, deshalb werde ich ganz sicher auch weiterhin viele Bücher gedruckt kaufen. Außerdem geht es mir wie Tom: Eigentlich habe ich schon viel zu viele Geräte mit Stecker und habe auch gerade deshalb sehr lange überlegt, ob ich wirklich einen Reader haben will. Die Digitalisierung von nahezu allem finde ich auch ein bisschen beängstigend. Praktisch, schon, aber ... Hm, auf die Gefahr hin, wie meine Oma zu klingen: Früher wars halt anders, wir sind mit anderen Werten aufgewachsen und das prägt eben. Aber gerade für englischsprachige Bücher finde ich den Kindle super, denn wie hier bereits jemand schrieb (Delphin?), lässt die Papier- und Bindequalität englischsprachiger Bücher meistens sehr zu wünschen übrig, da freue ich mich doch auf ein gleichbleibendes Schriftbild und weniger Leseunfälle - mir ist es schon passiert, dass mir ein englischsprachiges Buch einfach auseinandergefallen ist, ohne dass ich es unsachgemäß behandelt hätte.


    Fazit: Ich habe mir Gedanken gemacht, mich informiert und für mich einen Einsatzzweck für E-Books gefunden. Deshalb habe ich mich entschieden, den Reader zusätzlich zu meinen Printbücher-Regalen, die sicherlich weiterhin wachsen werden, zu kaufen. Beide Varianten haben ihre Vorteile und ergänzen sich gut. Zumindest für mich.


  • Diese Dinge werden doch alle diskutiert, und sind ja auch zum Teil schon ungesetzt, aber sie werden eben nicht alle in einem einzigen Interview oder einer einzigen Pressemitteilung diskutiert.


    Für mich als damals Unentschlossene waren übrigens die Verkaufszahlen schon wichtig. Ich habe lange damit gewartet, einen eBook-Reader zu kaufen und auch zwischen Sony und Kindle geschwankt. Sony kann halt epub und Kindle nicht. Ich kann mich noch an damals erinnern, als meine Eltern einen der ersten Videorekorder gekauft haben, der Beta-Format abgespielt hat. Meine Klassenkameradin hatte Video 2000, was irgendwie ganz toll sein sollte. Durchgesetzt hat sich dann VHS und unsere Videokassetten waren nicht mehr abspielbar.


    Insofern ist für mich schon interessant, ob Leser ein Fomat annehmen oder nicht. Wenn Pressemeldungen rausgekommen wären, dass Leser lieber bei gedrucken Büchern bleiben, dann hätte ich wohl mit dem eBook-Reader noch gewartet.


    Letztendlich hab ich mich für den Kindle entschieden, weil es so aussieht, dass viele Bücher für den Kindle verkauft werden, insbesondere in den USA, was für mich entscheidend ist, da ich fast nur englischsprachige Bücher lese. Wenn die Amerikaner nun wie verrückt eBooks kaufen, ist meine Hoffnung, dass die gute Verfügbarkeit der Bücher, die mich interessieren, erhalten bleibt oder sich sogar noch verbessert und dass sich damit ein eBook-Reader für mich lohnt. Denn ich würde ihn nicht kaufen, wenn es im Jahr nur 5 Bücher gäbe, die ich darauf lesen könnte. Was bei epub im Momen noch so ist.


    Gut möglich, dass ich auf das falsche Format setze und epub sich durchsetzt. Wobei ein Datenfile eben nicht wie eine Videokassette an die Hardware gebunden ist, sondern mit der entsprechenden Software kann man eben auch den Kindle epub-fähig machen, wenn Amazon das zulässt. Was durchaus im Gespräch ist, zumindest gerüchteweise.


    Aber für sowas finde ich Verkaufszahlen schon wichtig.

  • Die Aufrüstbarkeit ist ein guter Punkt. Sollte sich eines dieser Formate deutlich durchsetzen und das Angebot für die anderen Formate zurückgehen, werden die Reader sicherlich angepasst. Das lässt sich jetzt wirklich nicht mehr direkt mit den Videokassetten vergleichen. Wir hatten übrigens Video 2000, weil mein Vater von der Technik überzeugt war. Video 2000 hatte den unschlagbaren Vorteil, dass die Kassetten beidseitig bespielbar waren. VHS war aber meines Wissens billiger und hat sich unter anderem auch deshalb durchgesetzt. Wir haben allerdings an Video 2000 festgehalten, das Abspielgerät hat ewig gehalten und die Kassetten ebenfalls. Wahrscheinlich würde das Gerät jetzt noch funktionieren, wenn meine Schwester nicht vor einigen Jahren gedacht hätte, dass man in den Kassettenschlitz wunderbar diverse Stifte stecken kann ...

  • Ich verstehe nicht ganz die aggressive, ja fast schon hysterische Reaktion mancher Leute auf ebooks.
    Das ebook wird das gedruckte Buch natürlich nicht ganz verdrängen, gerade im Bereich aufwendig gestalteter Bücher, z.B. opulenten Bildbänden, ist es aktuell ohnehin keine Alternative. Gegenüber dem Taschenbuch oder dem normalen Hardcover ist es dies aber schon.
    Die Vorteile des ebooks liegen auf der Hand. Ein 1000 Seiten Hardcover wiegt ohne weiteres 1 kg, und lässt sich nicht mehr in der Jackentasche verstauen, geschweige denn in der U-Bahn stehend mit einer Hand lesen. Mit einem Ebook-Reader, der gerade einmal ein Viertel davon wiegt, ist das kein Problem.
    Für manche scheinen zwei Bücher für den Urlaub ja ausreichend zu sein. Bei meiner Frau und mir war es neben den Reiseführern meistens eher ein Rucksack voller Bücher, den ich zusätzlich verstauen musste. Jetzt sind es halt zwei Reader, die neben hunderten von Büchern auch noch ein paar zusätzliche Hörbücher enthalten. Da kann sich gerne jeder sein eigenes Urteil bilden, was die praktischere Lösung ist.
    Von exorbitanten Kosten kann auch keine Rede sein. Selbst das Spitzenmodell von Sony kostet gerade einmal so viel wie ein normaler iPod, der hierzulande millionenfach verkauft wird, von den Kosten für ein Smartphone einmal zu schweigen. Diesen Kosten muss man auch die Möglichkeit gegenüberstellen, solche Bücher, die nicht mehr dem Urheberrecht unterliegen, zumeist vollig kostenlos als ebook zu bekommen. Warum sollte ich denn bitte für Werke von Goethe, E.T.A Hoffmann oder Jane Austen - um hier nur einmal willkürlich ein paar Autoren herauszugreifen - noch Geld bezahlen?
    Natürlich ist im Bereich der ebooks noch nicht alles perfekt. Die größten Ärgernisse sind sicherlich regionale Vertriebsbeschränkungen und der Formatkrieg zwischen Amazon (.mobi) und dem Rest der Welt (.epub).
    Ich habe mich gegen den Kindle und für Sony entschieden, da ich Anbieter, die ihre Kunden durch proprietäre Formate an sich binden möchten, nicht mag. Zudem ist das fremdsprachige Angebot außerhalb der englischen Sprache bei Amazon Fehlanzeige, und deutsche Bibliotheken bieten ebooks als epubs an. Zudem finde ich persönlich die Sonys ästhetisch ansprechender. Das englischsprachige Angebot ist bei Amazon allerdings exzellent, wobei kobobooks und bookdepository her auch für deutsche Käufer ein breites Angebot haben.

  • Ende April habe ich mir den Sony PRS 650 ebook Reader zugelegt - obwohl ich altmodisch bin und die Haptik eines gebundenen Buches liebe (eine schöne Leinenbindung ist doch fein). Gründe waren für mich, daß ich das Lesen in Fremdsprachen wieder intensivieren wollte, was mit der Übersetzungsfunktion des Sony mit Touchpad sehr gut unterstützt wird, und daß ich oft auf Geschäftsreisen bin.


    Bereits auf der ersten Auslandsgeschäftsreise Anfang Mai haben der Reader und ich mich überrascht. Ich begann ein Fachbuch zu lesen und habe ruckizucki und intuitiv zur Notiz- und Markierfunktion des Readers gegriffen. Feine Sache. Auch die Lektüre in Fremdsprachen macht einfach mehr Spaß, da ich so einfach durch Antippen Wörter nachschlagen kann. Das Display ist sehr angenehm, egal bei welchen Lichtverhältnissen (für Nachts habe ich extra den Umschlag mit Leselicht genommen). Und nach einigen Tagen mußte ich feststellen, daß mir haptisch nichts fehlte - das Gewicht meiner geliebten dicken Wälzer schon gar nicht. Statt dessen, habe ich jederzeit mein Buch in der Handtasche dabei und komme so mittlerweile auch wieder dazu, auch mal in der Mittagspause, im Stau, etc. zu lesen.


    Schade ist, daß es im Moment noch nicht so viel Auswahl an fremdsprachiger Literatur im epub-Format gibt. Und so kam es, daß ich seit Anfang Juni noch einen Kindle habe, der von der Bedienung her zwar etwas altmodischer ist als der Sony, aber dafür andere schöne Funktionalitäten mitbringt.


    Mr. Pelican hat sich auch schon einen Reader von mir "ausgeliehen" und war nach dem ersten Buch auch positiv überrascht.


    Obwohl ich altmodisch bin, habe ich mich schnell an das neue Medium gewöhnt und genieße dessen Vorteile. Deshalb wird es aber auch weiterhin Bücher in Papier geben, die mein Regal erobern.


    P.S.: Mit nur zwei Büchern gehe ich noch nicht mal auf eine Reise von 2 Tagen. Ich habe es schließlich schon erlebt, nur ein Buch dabei zu haben und obwohl dieses schlecht war, es in purer Verzweiflung gelesen zu haben - schade um die Zeit :grin

  • Ich bin ein großer Freund des ebooks und habe selbst einen Kindle 3. Diese Entwicklung momentan hin zu mehr ebooks finde ich sehr gut. Vielleicht werden zukünftig gedruckte Bücher in kleineren Auflagen gedruckt oder gar erst on demand, ich kann mir eine solche Entwicklung durchaus vorstellen. Solange es jedoch eine Nachfrage nach gedruckten Büchern gibt, werden diese auch nicht verschwinden, da braucht glaube ich niemand Sorge haben dass dies passiert.
    Dennoch, weniger gedruckte Bücher bedeutet auch weniger gefällte Bäume, weniger Flächen die gerodet und in Holz-Monokultur verwandelt werden... .

    Ich gucke aus dem Fenster -
    Draußen ist noch da.
    Ich blicke wieder in mein Buch,
    und fühle mich wunderbar.

  • Zitat

    Original von Oblomov
    Das ebook wird das gedruckte Buch natürlich nicht ganz verdrängen, gerade im Bereich aufwendig gestalteter Bücher, z.B. opulenten Bildbänden, ist es aktuell ohnehin keine Alternative. Gegenüber dem Taschenbuch oder dem normalen Hardcover ist es dies aber schon.


    ...und wie viele Eulen sehen sich überwiegend Bildbände oder sonstige aufwändig gestaltete Bücher an? Gerade der Verdrängungswettbewerb im Bereich Taschenbuch dürfte imho für die meisten Leser entscheidend sein und nicht die Frage, ob ich den tollen Bildband auch weiterhin bekomme.


    Zitat

    Die Vorteile des ebooks liegen auf der Hand.


    Das Ebooks keine Vorteile hätten, hat ja auch keiner behauptet. Allerdings schüren solche Aussagen wie "Ebooks auf dem Vormarsch" eben die Angst, daß das normale gedruckte Buch in absehbarer Zeit ausstirbt - imho übrigens nicht, weil kein Bedarf da ist, sondern weil die Verlage den mangelnden Bedarf herbeireden; ein Ebook ist schließlich in vielerlei Hinsicht besonders für die Verkäufer klar im Vorteil -> weit geringere Herstellungskosten, schlechte Möglichkeiten zum Verleihen, für Flohmarkt praktisch unbrauchbar, die Anzahl der Leser pro gekauftem Buch dürfte also entsprechend sinken, die Anzahl der verkauften Bücher dementsprechend steigen.


    Zitat

    Für manche scheinen zwei Bücher für den Urlaub ja ausreichend zu sein. Bei meiner Frau und mir war es neben den Reiseführern meistens eher ein Rucksack voller Bücher, den ich zusätzlich verstauen musste.Jetzt sind es halt zwei Reader, die neben hunderten von Büchern auch noch ein paar zusätzliche Hörbücher enthalten. Da kann sich gerne jeder sein eigenes Urteil bilden, was die praktischere Lösung ist.


    Bei mir ist es bei einem Strandurlaub ähnlich, trotzdem werde ich nicht auf den Reader umsteigen, weil es mir einfach zu unsicher wäre, ein 100 Euro teures Gerät unbewacht liegen zu lassen, wenn ich mal eben ins Wasser will. Bei Städtereisen etc gibts genug zu sehen, da brauche ich nicht so viele Bücher.


    Zitat

    Von exorbitanten Kosten kann auch keine Rede sein. Selbst das Spitzenmodell von Sony kostet gerade einmal so viel wie ein normaler iPod, der hierzulande millionenfach verkauft wird, von den Kosten für ein Smartphone einmal zu schweigen.


    Ich habe zwar nix von den dreien, sehe aber schon einen Unterschied darin, ob ich eine Alternative habe (gedrucktes Buch) oder eben nicht (auch für eine CD brauchte ich schließlich schon ein Abspielgerät).


    Zitat

    Diesen Kosten muss man auch die Möglichkeit gegenüberstellen, solche Bücher, die nicht mehr dem Urheberrecht unterliegen, zumeist vollig kostenlos als ebook zu bekommen. Warum sollte ich denn bitte für Werke von Goethe, E.T.A Hoffmann oder Jane Austen - um hier nur einmal willkürlich ein paar Autoren herauszugreifen - noch Geld bezahlen?


    Klar, wer es liest, sollte sich diese Möglichkeit nicht entgehen lassen. Bei mir ist es derzeit so, daß die bisherigen Ausgaben für urheberrechtsfreie Werke in meinem Bücherregal die Kosten für einen Reader deutlich unterschreiten.


    Im Grund bin ich für eine friedliche Ko-Existenz, so daß sich jeder selbst überlegen kann, ob er lieber das gedruckte Buch oder das Ebook haben will. Aber wenn ich mir den im Eröffnungspost verlinkten Bericht und das passende Interview durchlese, scheint das zumindest von Amazon nicht wirklich das Ziel zu sein.

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Zitat

    Original von Delphin
    Wenn Pressemeldungen rausgekommen wären, dass Leser lieber bei gedrucken Büchern bleiben, dann hätte ich wohl mit dem eBook-Reader noch gewartet.


    Und was hättest Du gemacht, wenn jetzt in dem Artikel gestanden hätte, daß selbst im größten Ebook-Markt (=USA) bei einem der größten Ebook-Anbieter (=Amazon) gerade mal die Hälfte der neuwertig verkauften Bücher als Ebooks geordert werden? Es kommt halt immer darauf an, wie man etwas kommuniziert.


    Wie Oblomov ja schon ganz richtig sagte: Ipods und Smartphones verkaufen sich wie geschnitten Brot, verglichen damit ist der Readerverkauf in Deutschland ein Drama.


    Zum besseren Verständnis möchte ich noch einmal betonen, daß ich nicht behaupten will, daß keine Reader verkauft werden, aber die angebliche Erfolgsstory, die zumindest für die USA erklärt wird (während wir "hinterherhinken"), halte ich für Werbung, um eben Leute, die darauf achten, es nur zu kaufen, weil es alle kaufen, zu überzeugen.

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Ich glaube nicht, dass das alles nur Meldungen sind, um den Erfolg zu puschen. Natürlich nutzt Amazon jede Gelegenheit zur Werbung, aber wenn das alles Seifenblasen wären, käme es sehr schnell heraus.


    Hier ist mal ein Artikel aus dem neuesten Kindle-Newsletter. Ich glaube nicht, dass das alles Märchen sind.


    Bestseller Autor Akif Pirincci spricht über seine Erfahrungen mit der Buchveröffentlichung über Amazon KDP und findet ermutigende Worte für Nachwuchsautoren.


    KDP ist der Traum jedes Schriftstellers! Ein bekannter Autor kann den Preis und die Form seines Buches selbst frei bestimmen. Momentan bringe ich meine Bücher von früher als Sonderausgaben heraus, jeweils mit einem Nachwort und einigen Fotos aus der damaligen Zeit. Aus dem Internet kam bis jetzt eine sehr gute Resonanz von den Fans, auch in Amerika. Die Bücher waren eine Weile vom Markt verschwunden, und die Leute haben sich gefragt warum. Jetzt, wo ich sie neu hochgeladen habe, kommt es wieder gut in Gang.


    Ich würde jungen Autoren auf jeden Fall empfehlen, auf KDP anzufangen. Spätestens zu Weihnachten dieses Jahr wird es hier in Deutschland einen (über KDP publizierten) Kindle Bestseller geben. Von einem von 50 Verlagen abgeschmetterten Autor, der seine letzte Zuflucht aus irgendwelchen Gründen bei Kindle Direct Publishing gefunden hat. Und das wird den großen Knall in Deutschland auslösen! Mein Roman Felidae wurde damals von 30 Verlagshäusern abgelehnt und hat sich letztendlich zwei Millionen mal verkauft!


    Momentan arbeite ich an der achten Fortsetzung von Felidae. Viele Fans warten bereits darauf und sie erscheint im nächsten Jahr. Und ich habe unter dem Pseudonym Cedric Arnold eine Krimi Komödie unter dem Titel Volltreffer veröffentlicht, die jetzt auf Kindle erhältlich ist. In Hollywood wird derzeit mein Buch Die Damalstür unter dem Titel "The Door" neu verfilmt, was ich sehr spannend finde.

  • Zitat

    Original von LeSeebär


    Und was hättest Du gemacht, wenn jetzt in dem Artikel gestanden hätte, daß selbst im größten Ebook-Markt (=USA) bei einem der größten Ebook-Anbieter (=Amazon) gerade mal die Hälfte der neuwertig verkauften Bücher als Ebooks geordert werden? Es kommt halt immer darauf an, wie man etwas kommuniziert.


    :gruebel


    Kommt drauf an. Wenn es so gewesen wäre, dass Amazon gesagt hätte: Im letzten Jahr waren 90 % der Bücher, die wir verkauft haben eBooks und jetzt sind es "grad mal die Hälfte", dann ist das natürlich was anderes als wenn es im letzten Jahr noch weniger als die Hälfte waren und jetzt haben sie "grad mal die Hälfte" überschritten. Es ging mir doch weniger um die absolute Zahl als mehr um den Trend.


    Letztendlich ist es doch aber eine Entscheidung, die ich gefällt habe und die auch falsch sein kann. Das ist wie beim Aktienkauf, wo man sich überlegt, wo es hingehen kann und verschiedene Dinge mit einbezieht und es kann auch sein, dass man sich irrt und auf das falsche Pferd setzt.


    Momentan bin ich auf jeden Fall zufrieden, dass ich mir einen eBook-Reader gekauft habe. Ich lese gerade ein gedrucktes Buch, das es nicht als eBook gibt und ich ertappe mich immer wieder dabei, dass ich gerne die Schrift größer stellen würde, weil die da wirklich an Platz gespart haben.

  • Zitat

    Original von KlausS
    Ich glaube nicht, dass das alles nur Meldungen sind, um den Erfolg zu puschen. Natürlich nutzt Amazon jede Gelegenheit zur Werbung, aber wenn das alles Seifenblasen wären, käme es sehr schnell heraus.


    Was heißt denn Seifenblasen? Ich glaube schon, daß die genannten Zahlen durchaus der Realität entsprechen, ich sehe darin nur nicht den Erfolg, den Amazon uns hier weißmachen will. Das Ebook gilt doch (laut einigen Einträgen hier im Forum) in den USA schon mehr oder weniger als eingeführt. Wenn selbst dort also Ebooks nicht mal bei Amazon auf deutlich mehr als die Hälfte der Verkäufe kommen (noch einmal: wenn ich richtig informiert bin, gibts auch in den USA im stationären Buchhandel noch keine Möglichkeit, Ebooks zu verkaufen, Online-Shops sind also die einzige Quelle!), dann frage ich mich, ob das wirklich so "erfolgreich" ist, wie es hier dargestellt wird. Zudem muß man ja auch bedenken, daß die ganzen neuen Kindle-Käufer Ihr Ebook erstmal füllen müssen, sie werden also imho deutlich mehr einkaufen als die Leute, die weiter gedruckte Bücher kaufen und schon diverse Regalmeter zu Hause haben.


    Kurz: Ich denke, die nicht genannten Zahlen entsprechen der Realität, sprechen aber nicht gerade für die große Erfolgsgeschichte, die uns von Amazon erzählt wird.

    Zitat

    Hier ist mal ein Artikel aus dem neuesten Kindle-Newsletter. Ich glaube nicht, dass das alles Märchen sind.


    Bestseller Autor Akif Pirincci spricht über seine Erfahrungen mit der Buchveröffentlichung über Amazon KDP und findet ermutigende Worte für Nachwuchsautoren.


    Was meinst Du mit Märchen? A. Pirincci hat (gegen Bezahlung?) ein paar nette Dinge über KDP gesagt und alles in relativ grellem Rosa dargestellt. Das ist Werbung in ihrer deutlichsten Form - kein Märchen, aber völlige Ausblendung jeglicher Nachteile oder Risiken.

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Ich setze für mich persönlich auf das doppelte Gleis. (Was die Verlage freuen dürfte).
    Meine Bücherregale sind nicht endlos lang und sie ächzen schon. Jedes Jahr im Sommer beim großen Aufräumen wandern wieder viele Papierbücher in die Schachtel, die dann bei den Freunden reihum geht, ehe die Bücher, die keiner will, im Altpapiercontainer enden.
    Schade, aber es sind eben Bücher, bei denen ich weiß, dass ich sie nicht ein zweites oder drittes Mal lesen werde und die nicht so schön sind, dass sie um der Zierde willen behalten möchte.
    Hier eröffnet mir der Kindle die Möglichkeit, erst einmal grundsätzliche in Buch nur als Ebook zu kaufen und es zu lesen. Wenn die Geschichte so gut ist, dass sie mich mit zeitlichem Abstand wieder und wieder fesseln kann (in meinem Regal stehen auch Bücher, die ich seit über zwanzig Jahren habe und immer wieder mal hineinschmökere), kaufe ich es als Papierversion für mein Regal.
    Wenn ich eine Geschichte nach ihrer Auflösung nicht für wiederlesenswert halte, wäre es mir im Grunde auch egal, wenn die Datei in drei Jahren veraltet ist, nochmal lesen möchte ich es ja sowieso nicht. Und ich hatte, wofür ich bezahlen wollte, das einmalige Lesevergnügen.

  • Für die vielen Beiträge zu meiner Frage möchte ich mich jetzt mal ganz herzlich bedanken.


    Ich kann viele Argumente nachvollziehen. Ich liebe es auch, Bücher in der Hand zu halten oder im Regal anzusehen. Aber auch E-Books haben eine Menge Vorteile, um die ich nicht herumkomme. Also, ich "befürchte", dass ich mir dieses Jahr noch einen Kindle zulegen werde.


    Was noch dazukommt: Meine beiden Krimis werden ja von Kindle-Lesern gekauft - und es sollen noch mehr E-Books dazukommen. Dann brauche ich eigentlich auch so ein Teil, um sehen zu können, was meine Leser sehen.


    Aber nochmals vielen Dank. Eure Beiträge waren sehr aufschlussreich für mich.


    Klaus

  • Zitat

    Also, ich "befürchte", dass ich mir dieses Jahr noch einen Kindle zulegen werde.


    Ja, ich wohl auch. Ich habe inzwischen auch einen Haufen Bücher als Ebooks gelesen und kann mir vorstellen, dass das mit einem "bequemeren" Mittel noch wesentlich entspannter gehen kann. Und es stimmt: Ebooks verkaufen sich offenbar langsam nicht schlecht.

  • Zitat

    Original von sill
    Von mir aus können wir gerne hinterher hinken. Man soll zwar niemals nie sagen, aber im Moment ziehe ich das handfeste Buch mit seinem unvergleichlichen Geruch und Rascheln immer noch vor.....obwohl so mancher Schmöker etwas schwer in der Tasche liegt :grin


    genau meine Gedanken, da bin ich dann auch gerne altmodisch :-)