Liebe Forum´ler,
hier nun mein Eindruck zu dem Buch von "Joachim Rangnick" Bauernfänger:
Buchdaten:
Autor: Joachim Rangnick
Titel: Bauernfänger
Verlag: List Taschenbuchverlag
Erschienen: 2011
ISBN: 9783548610481
Seiten: 366 + Leseprobe "Der Ahnhof" = 384 Seiten
Einband: TB
Kosten: 8,99 €
Optik und Preis:
Das Cover des Buches ist sehr schön und stilvoll gehalten,es spricht sehr an und würde mich im Buchladen zumindest erstmal zum Ansehen verleiten, es ist nicht allzu stark Photoshop retouschiert und vermittelt sehr gut das Flair einer Jugendstilvilla im Allgäu. Das Material des Bucheinbandes ist sehr hochwertig und hat mich beim Anfassen fasziniert.
Den Vergleich auf dem Buchdeckel mit Dan Brown oder Mankell sind unbegreiflich, liegen doch zwischen diesen beiden Autoren und Joachim Rangnick "literarische Welten".
Der Preis von 8,99 geht absolut in Ordnung.
Autor:
Joachim Rangnick, geboren 1947, ist studierter Grafiker und lebt in Weingarten. Heute widmet er sich ganz dem Schreiben. In seinen Kriminalromanen bringt sich Journalist Robert Walcher im beschaulichen Allgäu immer wieder in höchste Gefahr.
Quelle
Inhalt:
Um dem Buchinhalt nicht unnötig vorwegzugreifen, verweise ich beim Buchinhalt auf die Angaben auf dem Buch:
"Ein Glücksspiel wird zum Todesspiel: In einer verlassenen Villa stößt Journalist Robert Walcher auf die Leiche eines Mannes. Neben dem Toten: Unterlagen über eine Lotto-Firma, die Millionen unterschlägt und dabei über Leichen geht.
Walcher hat Lunte gerochen und stellt eigene Ermittlungen an. Mit der für ihn typischen Sturheit und viel Geschick kommt er einem Komplott auf die Spur, das weit über die Grenzen des Allgäus hinauszeigt."
Dieses Buch,eigentlich der 1.Teil der Serie um den Journalisten Robert Walcher erscheint neu überarbeitet und im List-Verlag erneut aufgelegt unlogischerweise nach dem bereits veröffentlichten 6. Teil dieser Serie.
Mein Eindruck:
Das Buch hat mir leider keinen bleibenden Eindruck hinterlassen,es liest sich sehr schwerfällig und schöpft sein eigentliches inhaltliches Potenzial nicht im Geringsten aus, es bleibt über die gesamten knapp 370 Seiten oberflächlich,die Verwicklung von Walcher in den Fall um die Lotto-Company ist nicht nachvollziehbar, das wäre für mich ertragbar gewesen,wenn der restliche Inhalt gut durchdacht und realitätsnah oder/und spannend gestaltet worden wäre.
Joachim Rangnick erzählt die Geschichte in fast dialogfreier Erzählweise,was mir persönlich missfällt, da es dadurch dem Autoren nicht gelingt, Leben in das zähe Stück Literatur zu bringen. Dafür verliert sich der Autor in elend langen Ausschweifungen und seitenlangen Detailbeschreibungen,wobei er den eigentlich roten Faden verliert. Die Personen bleiben fast ausschließlich eindimensional und weder tiefgründig und nahbar. Die Morde an Tier und Mensch sind teilweise nicht nachvollziehbar und gegen Ende des Buches sogar sinnlos,sind es doch Personen,die in der Handlung nur am Rande abgehandelt werden und die Geschichte nicht wirklich weiterbringt. Vor allem habe ich mich schon zu Beginn des Buches gefragt,warum gerade der aufgeschlagene Aktenordner "Lotto-Comany" neben dem Toten liegt, das ist nicht begreifbar und dient offenbar nur dem Zweck, irgendwie Walcher in diesen Fall zu integrieren.
Der Sinn der Geschichte um die "Lotto-Company" ist hahnebüchend und so realitätsfern wie nur möglich. Es ist eine Company mit über 14.000 Angestellten und einem milliardenschweren Immobilien- und Geldwertvermögen weltweit und niemand hat je von dieser Company gehört, auch wenn der Hauptsitz auf den niederländischen Antillen sitzt? Es wird als eine Firma beschrieben,die Lotto Toto und Wetten aller Art anbietet und im Untergrund zu enormen Vermögen gelangt und später durch clevere Anlagestrategien weitere Geschäftsbereiche erschließt. Das ist unglaubwürdig und hat mir nur eine Kopfschütteln abgerungen.
Die Auflösung des Falles ist genauso langweilig und unspektakulär wie der Rest des Buches auch, ich war froh, mich Stück für Stück durch dieses Buch "durchgearbeitet " zu haben.
Fazit:
Das Buch liest sich zwar einerseits recht flüssig,verzichtet es jedoch auf Dialoge,was das Buch zäh und schwerfällig werden lässt und die handelnden Personen unergründet oberflächlich bleiben. Leben kommt in diesem Buch nicht auf, Ausschweifungen und detailverliebte Beschreibungen dienen offenbar nur dem Zweck,die Seiten zu füllen, die Handlung um die "Lotto-Company" ist weder logisch noch ansatzweise spannend.
Meine Bewertung:
Ich vergebe 2 von 5 Sternen, weil das Cover und der Einband mir sehr gut gefallen haben, das Buch an sich ist kein "Must-Have" und würde mich nicht dazu verleiten,weitere Bücher von Joachim Rangnick zu lesen.