Über den Autor
Dr. Diana Nasher, geboren 1953, wächst in Kundus auf. Sie studiert in Prag Medizin und lässt sich später als Ärztin in Deutschland nieder. Diana Nasher hat zwei Kinder und lebt heute an der hessischen Bergstraße.
Kurzbeschreibung
Drei starke Frauen zwischen Orient und Okzident
Dies ist die Geschichte von drei Frauen, drei Generationen, drei Töchtern: Elisabeth, Mariam und Diana. Mutig und selbstbestimmt überwinden sie Grenzen und Konventionen, um ihren Träumen zu folgen. In einer Zeit, in der das Leben von gesellschaftlichen Traditionen, strengen familiären Strukturen und großen politischen Umwälzungen geprägt ist, finden sie einen Weg, sich gegen alle Widerstände zu behaupten. Ihre Leben sind untrennbar verwoben mit der bewegten Geschichte Afghanistans und Deutschlands von den 20er Jahren bis heute - zwei Kulturen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten.
Meine Rezension
Dieses Buch erzählt die Geschichte dreier Frauen und auch die Geschichte eines Landes.
Es erzählt von…
Elisabeth, die Großmutter, die einst gegen den Widerstand ihrer Familie dem afghanischen Studenten Omar in seine Heimat folgt. Doch ihr Leben verläuft nicht so, wie sie es sich in ihren Jungmädchenträumen erhofft hat.
Ihre Tochter Mariam wächst teils in Afghanistan und teils im kriegsgebeutelten Deutschland auf. Sie ist ein Kind beider Kulturen und doch scheint es manchmal, als wäre sie in keiner davon so richtig zuhause.
Ihre Tochter Diana nabelt sich vom behüteten Elternhaus ab, indem sie zum Studium nach Europa geht.
Doch die Ereignisse in der Heimat überstürzen sich durch politsche Umstürze, ihr Vater kommt in Haft und letztendlich ist die ganze Familie gezwungen, alles zurück zu lassen und die Heimat zu verlassen…
Dieses Buch erzählt die Geschichte der drei ungewöhnlichen Frauen und noch viel mehr: Es erzählt die traurige Geschichte eines Landes, das wir meist nur mit negativen und kriegerischen Nachrichten verbinden. Dabei muß Afghanistan einmal ein sehr schönes und gastliches Land auf dem Weg in die Moderne gewesen sein, bevor sich die politischen Dinge so entwickelten, wie wir sie nun kennen.
Viel haben die Frauen der Familie erlebt, angefangen mit Elisabeth, die ihre Familie für ein Leben in der Fremde aufgibt und die auch nach wiederholten Schicksalsschlägen immer und immer wieder aufsteht und weiterkämpft.
Ich habe das Buch gestern Nachmittag in einem Rutsch durchgeschmökert, so fasziniert war ich von der Lebensgeschichte der drei Frauen – wobei für mich die Großmutter Elisabeth die bei weitem interessanteste Vita aufzuweisen hat. Doch auch Afghanistan ist – zumindest damals – ein Land, das ebenso fremd wie bezaubernd ist. Die Menschen erscheinen offen und gastlich und auch wenn viele Bräuche fremd für Menschen aus dem Westen sind, erscheint das Land zunächst doch aufgeschlossen und auf dem Weg in die Zukunft. Doch die Geschichte geht einen anderen Weg…
Dieses Buch ist eine äußerst gelungene Wanderung zwischen den Kulturen, zwischen Morgenland und Abendland… und dabei überaus interessant zu lesen. Von mir eine ganz klare Leseempfehlung, denn selbst wenn bestimmt nicht alles ganz streng biographisch aufgeschrieben sein sollte, ist es immer noch eine sehr interessante und kurzweilige Lektüre. Hat mir sehr gut gefallen!