Kurzbeschreibung
»Ein großer Roman. Grausam, abgründig und bigger than life.« Metro Ein apokalyptisches Szenario: Während einer Party mit ungeliebten Kollegen muss Syris, ein dienstbeflissener Steuerfahnder der europäischen Freihandelszone, miterleben, wie eine gewaltige Sintflut binnen Minuten alles Land unter Wasser setzt. Nur in höchster Not kann er sich retten – in einem Schlauchboot, zusammen mit zwei anderen. Als er endlich einsieht, dass auf Hilfe nicht zu hoffen ist, muss er sich plötzlich der Frage stellen, was seine Rolle ist in einem Komplott von weltzerstörerischem Ausmaß. Mit leichter Hand, bitterbösem Witz und der literarischen Wucht eines Visionärs zeigt Frans Pollux die wahren Dämonen unserer Zukunft. »Wie viele Tage blieben uns noch, bevor wir einen dicken Strich unter das große menschliche Experiment ziehen konnten?«
Über den Autor
Frans Pollux, geboren 1977, ist studierter Historiker, Journalist und Singer/ Songwriter. Er arbeitet für das Radio, Fernsehen und als Kolumnist und gründete ein Theater. 2008 nahm er eine Auszeit für acht Monate, um in New York seinen Roman zu Ende zu bringen. Er lebt in Venlo.
Meine Meinung:
Als ich die Buchdeckel heute Nacht endlich über einem beendeten "Tage der Flut" zuschlagen konnte, habe ich erstmal tief durchgeatmet und war froh, dieses Buch beendet zu haben. Nein, nicht weil es so schlecht war und ich es unbedingt hinter mir haben wollte, sondern weil es eben so gut war. So eindrücklich, so speziell, so unangenehm, so schmerzhaft.
Tage der Flut ist ein Buch, das Gefühle auslöst, das einen in die Geschichte hineinsaugt und zu eigenständigem Denken und Weiterspinnen des Szenarios anhält. Dabei ist es aber auch kein leichtes Buch, es strengt den Leser durch Sprache und Aufbau an, man wischt sich den Schweiß von der Stirn und ackert sich durch die zeitweise durchaus auch mal etwas zäheren Seiten. Trotzdem ist dieses Buch eines der Besten diesen Jahres.
Sprachlich ist dieses Buch ein ganz gewaltig großer Wurf, anspruchsvoll, unterschwellig witzig, böse und doch irgendwie sachlich und distanziert, wird hier von (ja von wem eigentlich jetzt genau??) Syris berichtet, der der Marktwirtschaft dient und bereit ist, fast alles für das große Ganze tun, bis ihm die moderne Sintflut irgendwie dazwischen kommt. Die Kapitel sind äußerst unorthodox zusammengewürfelt, der Zeitfluß alles andere als linear und die Geschichte an sich schon verworren genug.
Obwohl ich mir gar nicht anmaßen will alles verstanden zu haben, so habe ich doch genug durchschaut um "den großen" Plan und durchaus auch das Genie des Autors dahinter zu erkennen.
Ich bin mitgerissen, weggespült und paddel um mein Leben...
Für Fans von Büchern der anderen Art, die sich auch auf komplizierte und keineswegs angenehme Bücher und Zukunftsvisionen einlassen wollen, sicherlich ein wichtiges Buch!