Kurzbeschreibung:
Der 12jährige Henry zieht vorübergehend zu seiner Tante und seinem Onkel, sowie zu seinen 3 Cousinen. Schnell findet er heraus, dass das düstere alte Haus der Familie ein Geheimnis birgt: hinter dem Putz seiner Zimmer-Wand verbergen sich 100 Türen, die jeweils in fremde Welten führen. Mit seinen Cousinen erforscht er diese Welten, doch nicht jede Tür führt zu etwas Gutem…
Über den Autor:
N.D. Wilson, geb. 1978, entdeckte bereits früh seine Liebe zur Sprache und zu magischen Geheimnissen, studierte Geisteswissenschaften in Annapolis und unterrichtet heute Literatur und Klassische Rhetorik am New Saint Andrews College in Moscow, Idaho. Er lebt mit seiner Frau und seinen vier Kindern in einem alten Haus und schreibt kulturwissenschaftliche Essays und Bücher für Kinder.
Über den Sprecher:
Martin Baltscheit, ist als Autor, Zeichner, Schauspieler und Sprecher ein Multitalent. Er schreibt erfolgreich Kinderbücher, Hörspiele und Theaterstücke. 2002 erhielt er den Kinderbuchpreis NRW. Er hat unter anderem alle bisher erschienenen "Spiderwick"-Hörbücher vorgelesen.
Meine Rezension:
Eines muss man N.D. Wilson lassen: Die Idee eines Hauses mit 100 geheimen Pforten, die in fremde Welten führen, ist originell und auch sein Protagonist Henry, der den Sommer genau in diesem Haus verbringt, in dem sein Onkel, seine Tante und seine drei Cousinen leben, ist genauso sympathisch wie der Rest der Familie. Damit erschöpfen sich aber leider auch schon die Aspekte, die mir an der Geschichte gut gefallen haben, wobei ich an dieser Stelle darauf hinweisen muss, dass ich keinen Vergleich zum Buch habe, sondern mich lediglich auf die - gekürzte - Hörbuchversion beziehe. Und genau darin mag das Problem bestehen, denn während sich die erste Hälfte des Hörbuchs fast schon langatmig ausnimmt, erscheint die zweite Hälfte wie willkürlich zusammengepuzzelt und man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass hier massiv gekürzt wurde. Die Welten hinter den Pforten werden nur kurz angeschnitten, plötzlich tauchen unbekannte Figuren und magische Personen auf, die man überhaupt nicht einordnen kann, auch das, was sie erzählen, erscheint völlig zusammenhangslos. Eine eigentlich dramatische und völlig überraschende Offenbarung über Henry selbst wird nebenbei erwähnt und weder er selbst noch seine Umgebung scheint sich überhaupt über irgendetwas zu wundern. Nur der Hörer scheint verwundert, doch noch bevor er die Teile zusammengesetzt hat, ist die Geschichte auch schon zu Ende.
Sprecher Martin Baltscheit ist dies nicht anzulasten, er liest souverän und verleiht den Figuren mehr Leben, als sie von sich aus gehabt hätten. Dennoch kann auch er die Lücken in der Handlung nicht schließen und so beendet man das Hörbuch genauso gleichgültig wie die Figuren die Ereignisse durchleben.
Enttäuschte 5 Punkte.