Broschiert: 335 Seiten
Verlag: Scherz; Auflage: 2 (8. Juni 2011)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3502110662
ISBN-13: 978-3502110668
Preis: 13,95 Euro
Kurzbeschreibung
Er ist der »Regler«. Für die Reichen und Mächtigen regelt er alles – Liebe, Karriere, Geld, Sex. Bis er erkennen muss: Du kannst alles regeln. Nur nicht deine Vergangenheit.
Gabriel Tretjak ist der Regler. Im Auftrag seiner Klienten greift er in ihre Biographie ein, legt sich an ihrer Stelle mit dem Schicksal an – ohne moralische Grenzen. Seine Preise sind hoch, seine Methoden bedienen sich wissenschaftlicher Erkenntnisse von der Psychologie bis zur Gehirnforschung. Seine Geschäftsgrundlage ist die Sehnsucht der Menschen, dass am Ende alles gut ausgeht, egal, wie verfahren eine Situation ist. Aber was heißt schon gut – gut für wen?
Dann wird in einem Pferdetransporter die Leiche eines renommierten Hirnforschers gefunden, dem die Augen ausgeschält wurden. Das erste Opfer eines Mörders, dessen Spuren alle in eine Richtung weisen: zum Regler. Während Tretjak noch versucht, durch seine Methoden Herr der Lage zu bleiben, breitet sich in ihm ein Gefühl aus, das er sich sonst nur bei anderen zunutze macht: Angst. Denn schnell wird klar, dass die Morde ihr Motiv in Gabriel Tretjaks Vergangenheit haben. Und die kann nicht einmal der Regler regeln.
Perfide, raffiniert, originell: ein deutscher Thriller der Extraklasse
Über den Autor
Max Landorff ist ein Pseudonym. ›Der Regler‹ ist sein erster Thriller.
Meine Meinung
Wer möchte, dass etwas für ihn erledigt wird, wer jemanden braucht, der unangenehme Dinge professionell und unspektakulär aus dem Weg räumt, wer vielleicht sogar sein Leben verändern will, dies aber alleine nicht schafft, der greife zur Visitenkarte, die dem Thrillerdebüt "Der Regler" von Max Landorff beiliegt, und besuche die angegebene Internetadresse, um mehr über einen Mann zu erfahren, der sein Geld mit Kontrolle und Manipulation von Menschen verdient. Doch leider tröstet ein gelungener, wenn auch nicht neuer PR-Gag nicht über eine Neuveröffentlichung hinweg, die meiner Meinung nach nicht hält, was ihre Werbung verspricht.
In der Geschichte geht es um Gabriel Tretjak, den Regler, der Strippen zieht, Intrigen spinnt, Lebenswege korrigiert und nahezu jeden Wunsch seiner Kunden erfüllt. Als ein Hirnforscher ermordet wird, gerät er ins Visier der Polizeiermittlungen, wird sozusagen geregelt und mit einer Vergangenheit konfrontiert, mit der er eigentlich nichts mehr zu tun haben wollte.
Klingt interessant? Durchaus, die Thematik könnte für Spannung und Nervenkitzel sorgen, wäre da nicht ihre ziemlich verworrene Umsetzung. Viele Handlungsstränge, viele Figuren und ständige Orts- und Personenwechsel machen es dem Leser nicht leicht, dem Verlauf des Geschehens zu folgen. Obwohl Max Landorff in einem anspruchslosen Stil erzählt, auf blutrünstige Details verzichtet und das Handwerkszeug eines Thrillerautors gezielt einsetzt, wollte sich bei mir die erhoffte Begeisterung nicht einstellen. Neben der Geradlinigkeit der Handlung habe ich eindeutig wirkliche Sympathieträger vermisst, mit denen ich hätte mitfiebern können. Der Regler erscheint in meinen Augen zu inaktiv und unnahbar, die anderen Charakteren werden überwiegend oberflächlich dargestellt. Ein Thriller- und Krimifan wird zudem den Mörder schnell entlarven. Hintergründe und Zusammenhänge überraschen dann zwar und sind durchdacht, wirken trotzdem verschwommen und überkonstruiert. Dass der Autor am Schluss einige Fragen bewusst offen lässt und den Kreis nicht ganz schließt, hat mich ebenfalls nicht überzeugt.
Als "Der perfideste deutsche Thriller des Jahres" wird das Buch angepriesen, ich habe in diesem Jahr bereits Thriller gelesen, auf die benannte Eigenschaft besser zutrifft. Möglicherweise werde ich von diesem Werk den Titel im Gedächtnis behalten, und dass der deutsche Autor unter einem Pseudonym schreibt, daher wenig über ihn in Erfahrung zu bringen ist. Mit Sicherheit werde ich den Inhalt schnell vergessen haben.
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