Hier kann zu den Seiten 001 - 092 geschrieben werden.
'Das Mädchen und der Leibarzt' - Seiten 001 - 092
-
-
Herzlich willkommen im Leserunden-Wohnzimmer. Ich habe dieses Jahr angebaut und noch ein paar Stühle dazugestellt. Gibt auch Liegestühle im Garten
Ich wünsche uns allen eine schöne, spannende und interessante Leserunde und freue mich auf euch, auch wenn ihr erst ein paar Tage später dazustoßen könnt.
Ich werde tagsüber mitlesen und abends dann, wenn ich genügend Zeilen am neuen Roman geschrieben habe, hier mitschreiben, Bilder einstellen, Fragen beantworten ...
-
Es macht Freude in Gedanken wieder durch das kalte Gemäuer zu laufen und am Bett der Fürstabtissin vorbei bis in den blauen Saal zu gehen. Einiges aus diesem Abschnitt kenne ich ja noch aus der Lesung. Gegoogelt habe ich aber erstmal nach der Dame Erxleben. Von dem Bild kann man ja auch auf andere Frauenspersonen dieser Zeit schliessen. Von der Schreibe war ich sofort im der Geschichte drin, mal sehen wie sich der Freiheitsdrang auswirkt.
-
Ich habe heute Morgen in der Bahn die ersten Seiten gelesen.
Da hat Helena ja einen schönen Verlobten - Flucht ist da sicher die beste Alternative.
Jetzt bin ich gespannt, was sie im Damenstift so erleben wird.............. -
Der erste Abschnitt hab ich schon durch. So viele offne Fragen.
Wer war den der Kerl im Eckzimmer? Hat ihn Sebastian auch gesehen?
Und Vorstellungen hatten die Leute zur damaligen Zeit. Ich hab mich sehr amüsiert.
Freu mich schon heute abend weiterzu lesen.Sina
Wird das Buch an dem du schreibst auch ein Historischer Roman? -
Ich habe heute morgen auch schon diesen Teil gelesen.
Da kann ich mich gleich wieder in Helena reindenken.
Interessant wie sie versucht zu verstehen, warum einige Menschen immun sind.Da ich weiß, das ein Vorfahre in Schlesien an den Blattern gestorben ist, habe ich eben gleich mal gegoogelt. Ich wusste bis jetzt nicht das das die Pocken sind.
Wieder was dazu gelerntDer Stiftsarzt ist mir garnicht sympathisch, mal sehen wie Helene mit dem klar kommt.
-
Was heißt hier sympathisch? Das arme Medizinerlein muß damit klar kommen eine weibliche Chefin zu haben, etwas schließlich bis vor ganz kurzem oder sogar noch aktuell für viele Männer undenkbares und damals dazu noch widernatürliches. Dazu soll er etwas so geistig minderbemitteltes wie eine Frau in einem Männerberuf ausbilden. Das war ja wissenschaftliche Erkenntnis, ja Allgemeingut, das die Frauen von minderem Verstande seien. So wie bis vor gar nicht langer Zeit davon ausgegangen wurde, das Neger die Sklaverei gar nicht stört, schliesslich seinen sie geistig nicht in der Lage Freiheit zu denken. Ich weiß, dass die Vergleiche hinken, aber man muss sich einfach mal vorstellen in welcher (Gedanken-)Welt der Arzt lebt.
-
Ich habe auch den 1. Teil beendet.
Friedemar ist ein Ekelpaket seiner Zeit. Der große Doktore und sie kann schön weiter nach ein Heilmittel für Blattern suchen, da sie ihr Tagebuch verbrannt hat bzw. ihm aus dem Gedächtnis helfen. Was bleibt ihr denn anderes übrig als die Flucht zu ergrefen.
Sebastian ist - für mich - bis hierhin die sympathischste Romanfigur.
-
Auch wenn es sehr vernünftig ist, diesen Friedemar nicht zu heiraten, wäre es viel besser gewesen heimlich nachts mit Vorräten zu flüchten.
Mit der Fürstäbtissin hat Helena sehr viel Glück, mit dem Leibarzt allerdings sicher wenig. Auch wenn sie etwas lernen wird, wird es sicher keine leichte Zeit zusammen mit diesem Mann.
"Ein Gasthaus mit klösterlicher Ambiente". Arme Mädchen wurden gleich in richtige Klöster abgeschoben, für die adligen Töchter gab es also etwas Anderes.
Aurelia tut mir Leid, nur weil sie als 6. Tochter geboren wurde verweigert ihr Vater ihr die Mitgift und sie muss eingesperrt leben. Sie darf nicht einmal in die Stadt gehen. Es war sehr naiv von Aurelia sich mit einem anderen Mann einzulassen, wo sie schon ohne Mitgift geheiratet werden muss. Ich hoffe für sie, dass ihr Gregor sie liebt und ihr verzeiht.Der Leibarzt ist eindeutig ein gemeiner Mistkerl und jeder der mit ihm zu tun hat kann einem nur Leid tun. Die Fürstäbtissin scheint doch vernünftig, warum hat sie ihn nicht schon längst herausgeworfen?Helfen wird dieser Arzt sowieso keinem, nur schaden. Ich bin auch gespannt was er Helena beibringen kann ausser Dummheiten von Vögel die sich im Winter vergraben oder den Rasen mit Blut düngen.
-
Ich fand die Ausführungen zum genauen Beobachten gar nicht so verkehrt.
-
Zitat
Original von xania
Auch wenn es sehr vernünftig ist, diesen Friedemar nicht zu heiraten, wäre es viel besser gewesen heimlich nachts mit Vorräten zu flüchten.Es musste ja sehr schnell gehen, in einer Woche wäre Hochzeit. Ich kann mir gut vorstellen, dass in ihrer Situation nur eine schnelle Flucht möglich war.
-
Oups, gerade angefangen, schon am Ende des ersten Abschnitts ...
Ich finde Helena hat alles richtig gemacht. Friedemar ist kein Mann für immer, vermutlich auch nicht für kurz.
Dieser Deserteur wird vermutlich noch eine Rolle spielen, auch wenn ich mir jetzt noch nicht vorstellen kann, welche.
Der Leibarzt ist wirklich ein Schätzchen. An Helenas Stelle würde ich vermutlich den ganzen Tag gegen diesen inneren Drang ankämpfen, ihm ein chloroformgetränktes Tuch vor die Nase zu halten.
Der Besuch der Premierenlesung hat mir sehr geholfen, mir nun die Räumlichkeiten problemlos vorzustellen. Auch der Anblick von außen war sofort präsent.
-
Zitat
Original von beowulf
Ich fand die Ausführungen zum genauen Beobachten gar nicht so verkehrt.Da hast du Recht. Ich bin gespannt, ob er wirklich so ist oder ob er seine Grantigkeit aus irgendeinem Grund nur vorspielt. Irgendwie ist er zu extrem, schon ein bisschen lächerlich schlecht gelaunt.
-
Uih, da haben aber schon einige von euch angefangen zu lesen!
Ich habe eure Kommentare sehr interessiert und oftmals musste ich schmunzeln
ZitatDer Leibarzt ist wirklich ein Schätzchen. An Helenas Stelle würde ich vermutlich den ganzen Tag gegen diesen inneren Drang ankämpfen, ihm ein chloroformgetränktes Tuch vor die Nase zu halten.
So in etwa erging es mir nämlich selbst beim Schreiben. Was habe ich mich mit diesem Leibarzt rumgezankt - und das auch noch gerne
Insgesamt kann ich mich den Ausführungen von Beowulf nur voll und ganz anschließen. Ergänzen möchte ich nur noch, dass einige Sprüche des Leibarztes gegenüber Helena, resp. über Frauen (in der Medizin) nicht (nur) von mir ausgedacht sind. Viele davon habe ich in Briefen / Büchern der Zeit gelesen und sie dem Leibarzt in den Mund gelegt. Wirklich erschreckend, wie die zu dieser Zeit gedacht haben - und das längst zur Zeit der Aufklärung.
Allerdings - wie Beowulf schon sagte - so unsympatisch der Leibarzt auch sein mag und seine medizinischen Ansichten manchmal haarsträubend sind (von seiner Sicht auf die Damenwelt ganz abgesehen), so muss man ihm doch in manchen Teilen, was das "pädagogische Konzept" seines Unterrichts angeht, Recht geben. Aber dazu später noch mehr.Sebastian von Moltzer (den Stiftskanzler) hat es tatsächlich gegeben. Allerdings weiß man so gut wie nichts über ihn. Aber es gibt ein Bildnis von ihm, auf dem er sehr sympatisch wirkt und so habe ich versucht, ihn im Roman wiederzugeben.
spike Nein, ich mache als nächstes einen Ausflug in ein anderes Genre und schreibe an einem Thriller, der wird 2012 erscheinen. Auch unter meinem Namen. Viel mehr darf ich aber zur Zeit noch nicht erzählen - aber die Eulen werden es wie immer sofort erfahren, wenn es etwas Neues gibt
Wer mir bei meiner derzeitigen Arbeit ein bisschen "über die Schulter" schauen will, der findet mich bei Facebook.
Einige von euch waren ja bei der Premierenlesung im März im Quedlinburger Schloss (fast erfroren :lache) und können sich die Örtlichkeiten deshalb richtig gut vorstellen. Für alle anderen gibt es diesen Trailer hier:
http://www.sina-beerwald.de/Trailer.php mit der tollen Stimme von Sven Matthias
-
-
Da ich wegen einer lästigen Mandelentzündung auf eine fröhliche Flossfahrt mit der ganzen Familie (60. Geburtstag eines Onkels) verzichten muss, habe ich heute wenigstens viel Zeit zum Lesen. Meine Lieben sind ja bereits um 05h30 los und ich habe die Gunst der Stunde genutzt, und den 1. Abschnitt zu Ende gelesen.
Der Einstieg in die Geschichte ist mir recht leicht gefallen, wobei mir das eine oder andere Mal der Glossar am Ende des Buches weiter geholfen hat.
Helena ist eine sehr mutige Frau und ich bin froh, dass sie noch rechtzeitig gemerkt hat, was für ein Widerling ihr Verlobter Friedemar ist. Ich kann sehr gut verstehen, dass sie keine Zeit verlieren wollte und ohne Verzögerung geflüchtet ist. Diesem Friedemar hätte ich so einiges zugetraut.
Als ich dann den Monsieur Dottore Tobler (diese "Sprachzusammenstellung" klingt wirklich falsch ;-)) kennen lernte, war mein erster Gedanke, ob in der damaligen Zeit alle Ärzte Ekelpakete waren. Von diesem "Dottore" hätte ich mich nie und nimmer untersuchen lassen wollen. Durch seine Erklärungen über das genaue Beobachten, hat er seine Wissen und Fähigkeiten zwar etwas aufblitzen lassen, aber ansonsten empfinde ich sein Verhalten (vor allem seinen Patienten gegenüber) nur widerwärtig.
Eine Sache habe ich jedoch nicht verstanden: Als Aurelia ihn um Hilfe bat, hat er ihr einen Aderlass beim Chirurgen, heisse Bäder und später auch noch die Einnahme von Kamille empfohlen. Er hat auch die Engelmacherin erwähnt. Zu einem späteren Zeitpunkt hat sich Helena in seinem "Sprechzimmer" genauer umgeschaut und hat unter anderem "zahlreiche Mittel gegen den unterdrückten Monatsfluss der Frau und für den Notfall sogar Mutterkorn gegen eine ungewollte Frucht im Leib" erwähnt (S. 82). Warum hat Tobler diese Mittel Aurelia verweigert?
Gefreut hat mich die Szene, in der Helena der kleinen Lea geholfen hat. Da war Tobler erstmal sprachlos... Aber ein Lob hat er dennoch nicht über seine Lippen gebracht. *grummel*
Etwas gewundert hat mich auch das Verhalten der Fürstäbtissin. Sie kannte ja Helena nicht und hat ihr dennoch ohne Zögern angeboten, beim Stiftsarzt in die Lehre zu gehen. War das aus Dankbarkeit, weil Helena ihr das Leben gerettet hatte? Aber die Äbtissin konnte doch Helenas Herzenswunsch nicht kennen...
Das Zimmer, das Sebastian Helena zugewiesen hat, stelle ich mir einfach traumhaft vor! Ich glaube, ich hätte mich da nicht so leicht von einem Vagabund vertreiben lassen.
A propos Herumtreiber: war das derselbe Mann wie derjenige, dem Helena im Wald begegnet ist? Aber dann hätte sie ihn doch wiedererkannt. Ausserdem kam mir der Gedanke, dass einer der beiden Aurelias Gregor sein könnte.
Ach, ja, was ich noch fragen wollte: wie kann ich mir eine "Inokulation" in der damaligen Zeit vorstellen?
Bin schon sehr gespannt wie es weitergeht. Und Helena tröstet mich heute sehr gut über meine temporäre Einsamkeit hinweg.
-
Zitat
Original von beowulf
Was heißt hier sympathisch? Das arme Medizinerlein muß damit klar kommen eine weibliche Chefin zu haben, etwas schließlich bis vor ganz kurzem oder sogar noch aktuell für viele Männer undenkbares und damals dazu noch widernatürliches. Dazu soll er etwas so geistig minderbemitteltes wie eine Frau in einem Männerberuf ausbilden. Das war ja wissenschaftliche Erkenntnis, ja Allgemeingut, das die Frauen von minderem Verstande seien. So wie bis vor gar nicht langer Zeit davon ausgegangen wurde, das Neger die Sklaverei gar nicht stört, schliesslich seinen sie geistig nicht in der Lage Freiheit zu denken. Ich weiß, dass die Vergleiche hinken, aber man muss sich einfach mal vorstellen in welcher (Gedanken-)Welt der Arzt lebt.
Hm, gute Gedanken... Allerdings entschuldigt das sein Verhalten den Patienten gegenüber nicht.ZitatOriginal von bewulf
Oder mal zur Übersicht über Quedlinburg finde ich diese Seite ganz nett
Vielen Dank für diesen interessanten Link! -
Endlich konnte ich heute mit dem Buch anfangen. Es liegt ja schon seit Wochen auf dem Nachttisch, aber ich wollte bis zur Leserunde warten.
Den ersten Abschnitt habe ich aufgesogen.Helenas Verlobter ist wirklich ein sehr schrecklicher Mensch. Ich befürchte leider, dass er sie irgendwie wieder findet und irgendwie unter Druck setzt oder so. Ich glaube nicht, dass er seine Suche aufgibt.
Ich habe mich auch gefragt, was es mit der Fürstäbtissin auf sich hat. Entweder hat sie eine sehr gute Menschenkenntnis oder sie ist sehr spontan. Wie super sie den Dottore unter Druck gesetzt hat. Ich bin mal gespannt, ob sie nur noch als Nebenrolle vorkommt oder auch weiter präsent ist. Ich mag sie nämlich gern.
Der Dottore (ich finde diese Kombination seines Namens auch sehr sehr seltsam) hat doch nen Schuss. Allerdings glaube ich, dass er durch Helenas Behandlung des Kindes bemerkt hat, dass sie doch die Begabung hat, Menschen heilen zu können. Jedenfalls wünsche ich ihr das. Hoffentlich ist er in Zukunft etwas netter zu Helena. Aber ich glaube, dass seine Unbeherrschtheit doch öfter mal durchkommt.
Ich habe noch eine Frage - was hat es mit dem Schluckbildchen auf sich? Ich habe davon noch nie gehört. Ist das einfach ein Bild oder ist da irgendwas draufgeträufelt?
Ach ja, und das Zimmer, in dem Helena wohnen sollte, hat mir ausserordentlich gut gefallen. Ich wäre da sofort eingezogen
-
ja, die Sache mit den Schluckbildchen fand ich auch sehr faszinierend.
Das sind religiöse Darstellungen auf Bildchen in etwa in Briefmarkengröße. Gekauft wurden die Bildchen zusamenhängend als ganzer Bogen und bei Bedarf trennte man eines ab und schluckte es in der Hoffnung auf Heilung.
Wikipedia gibt darüber auch erschöpfend Auskunft.
Heute Abend melde ich mich zu allen Postings dann noch einmal ausführlicher.
Edith sagt, Bilder einfügen muss ich noch ein bisschen üben.
-
Die Anwendung der Schluckbildchen ist ja richtig umständlich - nicht den Besitzer wechseln und falls doch wieder aufladen und so. Oh man. Und das für eine Sache, die gar nicht hilft