Dirk und der eine Ring

  • Neuigkeiten um die Schnürsenkel von Manuel Neuer, die Haare von Sebastian Vettel oder die Nagellackfarbe einer Andrea Petkovic bestimmen hierzulande die Nachrichten. Ungeachtet solch brisanter Fragen schickt sich in Amerika einer der herausragendsten deutschen Sportler der letzten 15 Jahre an, eine Karriere der Superlative endlich zu krönen.


    Nach einer eher passablen regulären Saison findet sich Dirk Nowitzki plötzlich, und vielleicht zum letzten mal in seiner mittlerweile 13. NBA-Saison, im Finale wieder. In den Playoffs, da viele Experten seiner Mannschaft die Qualität absprachen, überhaupt die erste Runde zu überstehen, ist eben dieses Team souverän und gleichermaßen spektakulär in das Finale eingezogen.


    Vor allem Nowitzki ragt in den Playoffs heraus und befindet sich vielleicht in der Form seines Lebens. Mit ihm steht und fällt der Erfolg. An guten Tagen erlegt er gegnerische Teams fast im Alleingang (wie seine Leistungsexplosionen gegen Oklahoma zeigen), und selbst an schlechten Tagen, mit verletztem Finger und Fieber punktet er noch immer zweistellig und ist bester Schütze seines Teams. Während er in den USA zum Weltstar gereift ist und längst zu den 10, wenn nicht sogar 5 besten Basketballern aller Zeiten gezählt wird, ist es in Deutschland meist seltsam still um ihn.


    In der finalen Best-of-7-Serie gegen Miami Heat steht es inzwischen 2:2. Anfangs hatte ich befürchtet, dass die Mavericks gesweept werden von der Superstar-Truppe aus Miami. Mittlerweile aber darf man sich berechtigte Hoffnungen darauf machen, dass Dirk und seine Mannen in einer Woche den Meisterschaftsring tragen werden.


    Heute Nacht steigt das vermutlich vorentscheidende fünfte Spiel. Der Sieger dieser Partie wird wohl auch am Ende triumphieren.


    Gibt es hier noch andere Basketball-Interessierte, die Dirk und seinen Mavericks die Daumen drücken?

    Was sich überhaupt sagen lässt, lässt sich klar sagen; und wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen.
    - Wittgenstein -

  • Also ich bin kein direkter Basketball-Fan aber ich drücke Dirk Nowitzki natürlich die Daumen! Ich habe die Spiele ein wenig im Radio und auf Sport1.de verfolgt aber das wars auch schon...
    Früher wollte ich mal alles über diesen Sport wissen, hab Regeln und alles möglich gelesen aber irgendwie konnte mich Basketball leider nie richtig überzeugen :gruebel

  • Also ich bin kein riesen Basketball Fan, aber natürlich drück ich Nowitzki die Daumen, und ich gebe dir recht - es ist eigentlich schade wie wenig Beachtung das Ganze hier in D. findet, immerhin ist hier grade ein Deutscher dabei sich so gut wie Unsterblich zu machen.... ich verfolge das Ganze weiterhin gespannt...

  • Eigentlich bin ich eine bekennende Phönix Sun Anhängerin aber im Moment bin ich ganz klar für die Mavericks. Da die Spiele leider zu unmöglichen Zeiten laufen, konnte ich sie bislang dementsprechend auch nicht live sehen aber ab morgen sind Ferien. Schön wäre es wenn es sich nach einem 3:3 entscheiden würde. Ich liebe diese extreme Spannung :grin

    :lesend
    Rachel Aaron - The Spirit Rebellion
    Patrick Rothfuss - Der Name des Windes
    Stefan Zweig - Sternstunden der Menschheit

  • Ich habe mir bisher zwei Spiele der Finals live auf ilp.nba.com angesehen (die beiden Niederlagen). Die anderen beiden in der Wiederholung. Das 15(?)-Punkte-Comeback im zweiten Spiel war schon etwas Besonders.


    Ich habe ja noch immer das Gefühl, dass Miami leicht im Vorteil ist (3 Superstars gegen einen). Das Spiel von Dallas ist vielleicht zu sehr auf Nowitzki konzentriert.


    In den letzten Jahren hatte ich durch einige USA-Besuche die Gelegenheit mir die klassischen "US-Sports" etwas genauer anzuschauen. American Football ist mir zu amerikanisch und konservativ, Eishockey ist zu schnell, Baseball zu langsam, aber Basketball genau richtig für mich. Nowitzki habe ich vor 2 oder 3 Jahren mal in Chicago gegen die Bulls gesehen (die Mavericks hatten das Spiel gewonnen). Es sind eigentlich die Bulls, bei deren Spiele ich mit fiebere, aber jetzt bin ich für die Mavericks, auch wenn es einen das Auftreten des Besitzers, Marc Cuban, manchmal etwas schwer macht.

  • Da ziehe ich einen Siegesfaust-schwingenden Marc Cuban aber noch immer der Gruppe um Bosh, Wade und James vor, die auf dem Parkett noch während einem Spiel schon Siegestänze aufführen. :grin


    Zumal ich auch ohne Dirk für die Mavericks wäre. Solche zusammengekauften Superstar-Gruppen wie Miami sind mir schon im Fußball zuwider.


    Hoffe, dass auch Kidd, Terry und Marion heute wieder an ihre Normalform anknüpfen können - dann sollte Dallas relativ locker gewinnen. Wäre auch ganz angenehm, bei den derzeitigen Spielen der Finalserie altere ich pro Nacht um gefühlte 20 Jahre.

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    - Wittgenstein -

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  • Ich finds immer so schade, daß die Spiele zu einer Tages- bzw. Nachtzeit stattfinden, wo ich nicht gucken kann. Aber na ja, daß ist wie mit dem Wetter, halt nicht zu ändern.


    Dafür drücke ich Dirk und seinen Jungs die Daumen und hoffe am Montag früh von einem Sieg zu hören. :-)

  • Zitat

    Original von Voland: Während er in den USA zum Weltstar gereift ist und längst zu den 10, wenn nicht sogar 5 besten Basketballern aller Zeiten gezählt wird, ist es in Deutschland meist seltsam still um ihn.


    Muss ein Sportler durch sein Äußeres auf sich aufmerksam machen?


    Basketball ist in Deutschland vielleicht nur eine Randsportart, aber wer nicht völlig ignorant ist, bekommt sogar als Nichtbasketballfan etwas von diesem Ballsport und der Person Nowitzki mit. Nowitzki turnt(e) im Werbespot für die IngDiba durchs Vorabendprogramm, wirbt in einschlägigen Zeitschriften (gemeint sind keine Sportzeitschriften), die Nachrichten berichten über Basketballergebnisse und im Radio wurde die letzten Tage permanent auf die NBA aufmerksam gemacht.
    Reicht das nicht?


    Eine Frage, die ich eigentlich im Kate-und-William-Thread stellen wollte, habe ich dennoch: Warum nennt man Persönlichkeiten, die lediglich aus den Medien bekannt sind und noch nie im eigenen Wohnzimmer gesessen haben, eigentlich beim Vornamen? Woher kommt diese Vertraulichkeit?


  • Ich würde die Benennung beim Vornamen nicht mit Vertraulichkeit gleichsetzen, zumal diese z.B. in einem Forum (oder auch in den Medien) erfolgt, und nicht von Angesicht zu Angesicht. Es ist ein Über, und nicht ein Mit. Wenn man sich an so etwas stört, muss man da nicht schon eher Anstoß daran nehmen, dass sich hier im Forum alle duzen?


    Bei Nowitzki ist es auch eine Frage der Bequemlichkeit, gerade in den USA bereitet sein Nachname auch mal Probleme. Da bietet sich das "Dirk" an, so wie das "Arnold" beim Herrn Schwarzenegger.


    Unabhängig davon spielt es keine Rolle, ob es nun "Herr Nowitzki", "Dirk Nowitzki", "Nowitzki", "Dirk" oder "Dirkules" heißt. Insofern klar ist, welche Person gemeint ist, sind Namen sowie Begriffe an sich arbiträr.

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    - Wittgenstein -

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