OT: Hacker
8. Band der Deb Ralston-Reihe
Kurzbeschreibung:
Clara Huffman traut ihren Augen nicht, als sie die Tür zum Computerzimmer öffnet. Doch auch ein zweiter Blick ändert nichts an der blutigen Szene: Der Computer ihres Gatten ist von einer Axt zerhackt. Und ihr Mann auch. Detective Deb Ralston fällt es nicht leicht, Ordnung in die Sache zu bringen. Das wird nicht einfacher, als sie feststellt, dass der zertrümmerte Rechner von dem gleichen Computervirus befallen war, mit dem sich auch ihr Mann Harry zu Hause herumschlägt.
Über die Autorin:
Lee Martin, eigentlich Anne Wingate, 1943 geboren, stammt aus Ost-Texas und studierte an der Texas Woman's University in Denton. Sie arbeitete selbst viele Jahre lang als Polizistin in Georgia und Fort Worth, Texas, versteht sich aber nach eigener Aussage eher als Mutter. Ihre Kriminalromane spiegeln die Wirklichkeit der Polizeiarbeit ebenso wider wie die Spannungen, die zwangsläufig zwischen Beruf und Privatleben entstehen. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern in Salt Lake City, Utah.
Meine Rezension:
Eigentlich hatte sich Deb Ralston auf ein freies Wochenende gefreut, doch dann wird sie zu einem Tatort gerufen, an dem selbst hartgesottene Polizisten ein flaues Gefühl im Magen bekommen: Ein ehemaliger Rechtsanwalt wurde - ebenso wie sein Computer - mit einer Axt zerhackt. Einen solch brutalen Mord kann Deb gerade überhaupt nicht gebrauchen, denn sie plagen allerlei private Probleme. Und genau hier liegt einer der großen Stärken des mittlerweile 8. Bands der Krimiserie um die sympathische Polizistin Deb Ralston: Hat man in den Vorgängerbänden zuweilen das Gefühl bekommen, dass Deb fast so eine Art Über-Mutter ist, zeigt sich hier der Alltag einer berufstätigen Mutter wie er wirklich ist - und wie sich auch vorbildliche Mütter gelegentlich weit weg wünschen und ihnen alles über den Kopf wächst. Dass Autorin Lee Martin ihrer Protagonistin auch solche Gedanken gönnt und diese sich auch in Form von Ärger, Frustration und Trauer Bahn brechen, macht die Geschichte deutlich realistischer.
Der äußerst brutale Mord ist etwas untypisch für Lee Martin, doch ihr gelingt es wunderbar den Leser mitzunehmen, Debs Ermittlungsarbeit zu begleiten und ihm neben manch flascher Fährte auch den ein oder anderen richtigen Hinweis auf die Auflösung zu geben. Diese ist zwar auch für geübte Krimileser durchaus überraschend, aber bei genauerem Hinsehen merkt man, dass man selbst auf die ebenso raffinierte wie glaubhafte Lösung hätte kommen können. Ein kurzweiliges Lesevergnügen - vor allem für Deb Ralston Fans - und ganz sicher einer der besten Fälle aus der Reihe!
Deshalb 9 Punkte von mir!