Titel: Ihr sollt die Wahrheit erben. Die Cellistin von Auschwitz. Erinnerungen
Autorin: Anita Lasker-Wallfisch
Verlag: Rowohlt
Erschienen als Großdruck: Oktober 2007
Seitenzahl: 400
ISBN-10: 3499332515
ISBN-13: 978-3499332517
Preis: 9.90 EUR
Anita Lasker-Wallfisch wurde 1925 in Breslau geboren. In diesem Buch erzählt sie ihre Geschichte. Sie erzählt davon wie sie als Juden in Deutschland drangsaliert wurden, wie sie zusammen mit ihrer Schwester Renate von der Gestapo verhaftet wurden und wie sie dann ins KZ Auschwitz deportiert wurden. Sie überlebte Auschwitz und wurde dann 1945 im KZ Bergen-Belsen von britischen Truppen befreit. Anita Lasker-Wallfisch überlebte Auschwitz weil sie Cello spielen konnte und Mitglied des „Mädchenorchesters von Auschwitz“ wurde. Dieses Orchester wurde mit harter Hand von Alma Rose geleitet – und es war die harte Hand und die Unerbittlichkeit, die die Mitglieder dieses Orchester vor der Gaskammer bewahrte.
Dieses Buch ist nüchtern, fast schon spröde – aber genau dadurch ist es an Eindringlichkeit kaum zu überbieten; Anita Lasker-Wallfisch versucht etwas zu beschreiben, was eigentlich nicht zu beschreiben ist. Es ist diese vermeintlich Distanz, die das unendliche Leiden der Menschen in den Konzentrationslagern beschreibt bzw. den Versuch der Beschreibung unternimmt.
Die Autorin wächst in geordneten gutbürgerlichen Verhältnissen auf. Ihr Vater ist ein angesehener Rechtsanwalt und die Eltern legen sehr viel Wert auf eine intensive kulturelle Bildung ihrer drei Töchter. Langsam ändert sich aber ihr Leben; der Terror der Nazis beginnt kaum merklich, steigert sich dann aber und was einmal Recht war gilt nun nicht mehr. Die Menschlichkeit wird langsam erdrosselt.
Es ist ein eindringliches Buch, was auch heute genau genommen nichts von seiner Wichtigkeit verloren hat. Es ist ein Buch das sich nicht scheut klare Worte zu benutzen, ein Buch das auch als Mahnung für spätere Generationen nichts von seiner Dringlichkeit eingebüßt hat. Ein sehr lesenswertes Buch, gerade auch für diejenigen geeignet, die diesen widerliche Auffassung vertreten, man müsse mal „Schluss mit dem ganzen Kram“ machen – die sich nicht entblöden sich ihrer unglaublichen Dummheit zu suhlen. Ein unbedingt lesenswertes Buch.