Misty Massey - Die Magierin des Windes

  • Beschreibung:
    Die junge Falkin entkommt mit Müh und Not den Klauen der mächtigen Magiergilde, die alle Menschen mit einem besonderen Talent - wie Falkin einer ist - beherrschen will. Auf den Decksplanken des Kaperschiffs Vogelfrei hat sie ein neues Leben gefunden. Doch da wird Kapitän Binns, der um ihr Geheimnis weiß, bei einem Landgang verhaftet. Schuld daran ist der zwielichtige - und außerdem überaus attraktive - McAvery, und den will Falkin jetzt zur Strecke bringen. Doch auch McAvery verfügt über außergewöhnliche Fähigkeiten.


    Über die Autorin:
    Misty Massey lebt in South Carolina. "Die Magierin des Windes" ist ihr erster Roman.


    Meine Meinung:
    Schon als Kind konnte Falkin durch das Summen oder Pfeifen den Wind beeinflussen. Doch in ihrer Welt ist so ein Talent keine Gabe, sondern ein Fluch. Denn Kinder mit magischer Begabung werden von den Danisobern, der Gilde, welche die Magie und ihre Ausübung kontrolliert, entführt und für oft tödliche Experimente missbraucht. Nur dadurch, dass ihre Eltern ihr eigenen Leben opferten, konnte Falkin diesem Schicksal entkommen. Seitdem empfindet sie ein tiefes Misstrauen gegen Magie und jeden, der sie anwendet.
    So heuert sie auf einem Piratenschiff an und wird schon bald die Stellvertreterin des Kapitäns. Doch als dieser wegen Piraterie verhaftet wird und hängen soll, gerät Falkins Leben aus seinen Fugen. Und dann ist da noch das Logbuch des Kapitäns, um welches sich scheinbar ein Geheimnis rankt. Und McAvery, von dem Falkin nicht weiß, was er eigentlich will. Außer ihr bei jeder Begegnung auf die Nerven zu gehen.


    Ich hab Falkin von Anfang an gemocht. Sie hat zwar einen schrecklichen Dickkopf und handelt, bevor sie denkt, was dementsprechend auch oft schief geht, aber irgendwie macht sie genau das so liebenswert. Aber auch die Nebenfiguren sind alle sehr liebenswert und lebendig dargestellt.
    Sehr erfrischend und lobenswert fand ich auch die Beziehung von Falkin zu McAvery. Die zwei finden sich zwar zueinander hingezogen, aber jeder bleibt eine eigenständige Persönlichkeit und ihnen wird viel Zeit gegeben sich anzunähern und einander erst mal kennen zu lernen, anstatt, wie es ja so oft üblich ist, fünf Minuten nach der ersten Begegnung schon diverse Körperflüssigkeiten auszutauschen.


    Gestört hat mich allerdings der Name der Hauptperson, was aber komplett der Übersetzung geschuldet ist. Auf Englisch heißt sie zwar auch Kestrel, also ist die Übersetzung an sich recht wörtlich, aber mir wäre es hier lieber gewesen, wenn der englische Name beibehalten worden wäre. Das Falkin hat mich gerade am Anfang des Buches jedes Mal irritiert, bis ich mich halbwegs daran gewöhnt hatte. Auch weil alle anderen Namen, wie McAvery, Shadd, Camberlin ebenfalls ihren englischen Beiklang behalten haben.


    Das war aber auch wirklich das Einzige. Die Handlung hat einige spannende Wendungen und lädt den Leser an einigen Stellen auch zum Rätseln ein, wer jetzt welche Motive hat. Dazu kommt der wunderbar locker-leichte, humorvolle Ton, in welchem das Buch geschrieben ist, der das Lesen zu einem reinen Spaß macht.
    Überhaupt ist das Beschreiben von Personen und Umgebungen eines der großen Talente der Autorin. Alles wird sehr bildlich dargestellt, so dass man es sich sehr gut vorstellen kann und von der Atmosphäre sofort gefangen genommen wird.


    Wer abenteuerliche Piratengeschichten mit etwas Magie, die zwar wichtig ist, aber nicht im Vordergrund mag, kann mit diesem Debütroman nicht viel falsch machen. Ich jedenfalls warte ungeduldig auf die Fortsetzung und will unbedingt wissen, wie es mit Falkin weitergeht. Immerhin steht sie am Ende des Buches an der Schwelle zu einem neuen Abenteuer.