Cay Winter - Babel Band 2 Dämonenfieber

  • Inhalt:
    Die Hexe Babel hat kaum Zeit, sich von ihrem Kampf gegen eine mächtige Hexenfamilie zu erholen, da stehen schon die nächsten Probleme ins Haus. Die Leiche einer Hexe verschwindet spurlos aus der Gerichtsmedizin, und als klar wird, dass ihre Seele sich nicht im Totenreich befindet, liegt der Verdacht nahe, dass ein Nekromant seine Finger im Spiel hat. Dann erscheint auch noch Babels Schwerster Judith auf der Bildfläche und stellt einen Ombre, der ein gefürchteter Feind der Hexen ist, als ihren neuen Freund vor. Babel ist wenig begeistert, hat sie doch ihr eigenes Liebesleben so gar nicht im Griff…


    Meine Meinung:
    Nachdem mir der erste Band „Hexenwut“ sehr gut gefallen hatte, bin ich mit großen Erwartungen an diese Fortsetzung herangegangen. Mit ZU großen Erwartungen vielleicht, denn „Dämonenfieber“ kann nicht ganz an seinen Vorgänger anknüpfen.


    Die Dreiecksgeschichte zwischen Babel, Sam und Tom, die im ersten Teil ein nachvollziehbares Spiel mit dem Feuer war, ist hier einfach nur anstrengend und nervig. Zwar ist es offensichtlich, dass die Hexe weiß, was sie an Tom hat und für wen sie sich vernünftiger Weise entscheiden sollte. Aber sie lässt sich immer wieder auf Sam ein, und es gelingt der Autorin dieses Mal nicht, dies dem Leser verständlich zu präsentieren. Von dem heißen, anziehenden Sam ist nicht mehr viel zu merken, er strapaziert lediglich mit Gegrapsche und dummen, unangebrachten Sprüchen die Nerven der Leser.


    Tom besticht hingegen wieder mit seiner unerschütterlichen Liebe zu Babel, die das Herz erwärmt, auch wenn man sich manchmal ernsthaft fragt, warum dieser tolle Mann nicht schnell das Weite und sich eine Frau sucht, die ihn zu schätzen weiß.


    Gut gefällt mir, dass Babels Schwester Judith in „Dämonenfieber“ eine etwas größere Rolle spielt, so dass man Gelegenheit hat, auch diese Hexe ein wenig besser kennenzulernen.


    Insgesamt fehlt mir bei diesem Buch die Spritzigkeit, mit der Cay Winter im ersten Teil überzeugen konnte. Den Charakteren fehlt es an Leichtigkeit und Witz, und auch die Handlung hätte an manchen Stellen spannender sein können. „Dämonenfieber“ ist zwar keinesfalls schlecht, aber kommt nicht an „Hexenwut“ heran. Ich bin gespannt, ob die Autorin mit der nächsten Babel- Geschichte wieder mehr überzeugen kann.

  • Meine Meinung:
    Babel ist eine Hexe und in ihrer Stadt gibt es immer etwas zu tun, um das Gleichgewicht zwischen der normalen Welt und der Magie mit der dazugehörigen Totenebene zu halten.
    Vom letzten "magischen" Fall noch nicht wirklich erholt, muss sie sich, teils gezwungenermaßen, teils aus eigener Neugierde, wiederholt Hals über Kopf in das nächste magische Abenteuer stürzen.


    Der Leichnam einer Hexe wurde aus der Gerichtsmedizin entwendet. Babel vermutet sofort, dass es sich dabei nicht um ein Versehen handelt, sondern um die Tat eines Nekromanten. Das denkt auch ein anderer Hexer, der sie deswegen darauf ansetzt, die Leiche zu suchen und herauszufinden, was es mit dem Verschwinden der toten Hexe auf sich hat. Doch noch weiß sie nicht, wie schwierig sich die Suche gestalten wird.
    Als sie eine erste Spur findet taucht ihre Schwester plötzlich auf, im Schlepptau einen ungeliebten Nekromanten. Sie behauptet, von Geistern auf der Totenebene verfolgt und geschwächt zu werden, und bittet darum Babel um ihre Hilfe.


    Dabei hat die Protagonistin genug private Probleme, die sie einfach nicht in den Griff bekommt. Zwischen zwei Männern pendelnd, gefangen von deren Charme, kann sie sich einfach nicht entscheiden. Und keiner der beiden möchte dem anderen freiwillig Platz machen und das Feld räumen. Ich persönlich fand das einfach nur schön.
    Zwei männliche Wesen, die um die Gunst einer Frau kämpfen. Einfach herrlich!
    Doch dieses Dilemma zog sich durch den ganzen Roman hindurch und war mal stärker, mal schwächer vorhanden. Dass dieser Hahnenkampf sich emotional auf Babels Auftrag auswirkt, daran hatte sie nicht eine Sekunde lang gedacht. Und dieses Versäumnis birgt eine sehr große Gefahr in sich ...


    Die Geschichte wurde mir in einem flüssigen Schreibstil erzählt. Ich konnte von Anfang an in das Geschehen eintauchen und hatte die wichtigsten Figuren nach wenigen Sätzen wieder vor mir. Dabei half, dass sich die Geschichte übergangslos an den ersten Teil anschließt.
    Trotz einiger magischer Begegnungen sprang in diesem Band der Funke jedoch nicht auf mich über.
    Die spannenden Szenen wurden viel zu schnell erzählt, es baute sich nie auch nur annähernd so etwas wie Dramatik auf.
    Auch die erotisch knisternden Augenblicke wurden nur am Rande erwähnt, und trotz ihres großen Dilemmas wurden Babels Männer nie wirklich miteinbezogen.
    Mir kam es vor, als ob die Autorin nur schnell eine Fortsetzung schreiben wollte oder musste, ohne bei der vorliegenden Geschichte in die Tiefe zu gehen.
    Aber bei den nicht einmal 300 Seiten hat Cay Winter zumindest oberflächlich einen unterhaltsamen Roman geschaffen, der sich zügig lesen ließ.


    Ich hoffe sehr, dass es im nächsten Teil wieder tiefer in die Materie der Magie geht.
    Leider kann ich diesem Werk nur drei von fünf Sternen geben.


    Babel:
    1. Hexenwut
    2. Dämonenfieber


    © Tikvas Schmökertruhe 2.10.2011