'Vom anderen Ende der Welt' - Seiten 001 - 105

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    Original von sapperlot
    Ein Buch das sich vom Äusseren her und den zwei Sätzen auf der Rückseite "Eine mutige Frau. Eine aussergewöhnliche Liebe" doch eher an die weibliche Leserschaft richtet. Und dann sind die Kapitelüberschriften auch noch so verschnörkelt geschrieben... Hätte ich den Roman in der Buchhandlung in den Händen gehalten und kurz durchgeblättert hätte mich das vom Kauf abgehalten.


    Dazu habe ich im 2. Abschnitt etwas geschrieben und es wäre schön, wenn du dich "weiter hinten" äußern würdest, wie du das beim fortschreitenden Lesen des Buches empfindest!


    Zitat

    Original von Liv Winterberg
    Schon allein die Kurzbiographie von Parkinson bei Wikipedia liest sich wie ein Roman, vielleicht konnte ich Dich ja neugierig machen


    Das liest sich wirklich sehr interessant, leider gibt Wikipedia (und auch der Rest des www) nicht allzuviel über das Leben dieses Mannes her. Aber du hast ja gut geschildert, wie es ausschauen hätte können, zu dieser Zeit rund um die Erde zu fahren. Gibt es eigentlich gut lesbare Literatur zu diesem Thema, die du weiterempfehlen könntest?

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

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  • Den ersten Abschnitt habe ich nun durch - wenn ich könnte wie ich wollte wäre ich ja schon längst durch mit dem Buch: interessante Figuren, die einem gleich nahe gebracht werden, sehr anschaulich geschilderte Handlung, angenehm zu lesen :kiss ich liebe dieses Buch!


    Marys Wunsch nach einem für die damalige Zeit eher unüblichen weiblichen Lebenslauf ist glaubhaft in der Figur verankert und wirkt damit keinesfalls aufgesetzt oder anachronistisch (wie es in vielen historischen Romanen mit starker Frauenfigur leider der Fall ist :rolleyes).


    Die Schilderung der ersten Tage, die Mary an Bord des Schiffes verbringt, finde ich außerordentlich spannend. Ich könnte mir vorstellen, dass die Recherche dazu auch sehr interessant war. Dass z.B. auch lebende Tiere auf Expeditionen mitgenommen wurden, war mir nicht wirkllich bewusst. Also, sieht man mal von den Pferden der Kreuzritter ab, aber das war um einiges früher und die Pferde waren natürlich auch nicht als Proviant gedacht :chen


    Einzige Schwäche, die ich bisher dann und wann zu spüren vermochte, war die Scxhwarz/Weiß-Malerei in den Charakteren. Dass Marys Tante sich mit diesem unmöglichen Mädchen und dem aufzulösenden Haushalt auch nicht gerade in einer einfachen Lage befand, wird zwar dann und wann angedeutet, hätte aber gerne deutlicher gemacht werden können. Der Bootsmann Bennetter ist auch so ein überaus negativer Charakter, aber den werden wir Leser vielleicht noch etwas besser kennenlernen, so dass er etwas "runder" wird.


    Bis jetzt bin ich jedenfalls sehr angetan und werde nun erstmal eure Kommentare lesen.

  • Lese-rina : Es gibt sehr viel Literatur zu diesem Thema, ich würde Dir einfach mal als Schlagwort "Sir Joseph Banks" empfehlen, der mich zur Ausgestaltung des Charakters von Sir Carl Belham inspiriert hat. Zum Schlagwort "Kapitän James Cook" ist die Sachliteratur auch sehr vielfältig, ebenso zu "Georg Forster", der auch als Botaniker mit Cook unterwegs war. Dabei ist es sicherlich immer eine Geschmacksfrage, was man als interessant empfindet, denn ich habe ja beim Lesen einen sehr speziellen, sprich recherchelastigen Blick gehabt.


    Zimööönchen : Mache Dir keinen Stress, ich werde auch wenn es hier schon ruhiger wird, immer wieder vorbeischauen, so dass wir uns gern auch später noch ein wenig über den Roman austauschen können.

  • Ah, ich wusste gar nichts von der Leserunde und bin heute zufällig darüber gestolpert. Ich hab mir das Buch aufgrund des dtv-Katalogs geordert und werde eine Buchvorstellung darüber schreiben.


    Der Katalogtext muss gut gewesen sein. Ich krieg sonst die Krätze bei historischen Romanen mit Frauen in Hosenrollen. Würde ich nicht mit der Kneifzange anfassen. Aber bei dem hab ich geahnt: Das ist anders. Das ist keine historisierende Schmonzette.


    Dass die Geschichte auf dem Leben real existierender Personen basiert, wusste ich da noch nicht. Weil ich immer zuerst Vorwort, Nachwort, Danksagungen und das Drumherum lese, hab ich das vor Beginn der Lektüre gemerkt. Umso besser.


    An dem Einstieg hab ich nix zu meckern. Der war hier manchen zu konventionell. Aber muss man nicht erst den Hintergrund und die Motivation einer Person beleuchten, die so etwas für ihre Zeit Ungewöhnliches unternimmt? Da kannste ja mit der Story nicht mitten an Bord springen. Nee, nee, passt schon - für mich.


    Tja, da ist also eine junge Frau auf Wissensvermehrung und Abenteuer aus und hat keinen Bock auf die Hausfrau- und Mutterrolle. Das ist ja heut noch nicht einfach. Aber damals kam das ja gleich nach dem Sündenfall!


    Doch dann an Bord gibt's einen brutalen Reality-Check. Soooo hat sie sich das Leben an Bord eines Forschungsschiffs auch wieder nicht vorgestellt!

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner

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  • Endlich konnte ich auch mal so richtig einsteigen. Zur Aufmachung wurde ja schon viel gesagt, und wie den meisten gefällt auch mir das Buch an sich schon total gut, ist einfach super schön gestaltet. Auch der Titel versetzt einen gleich in die richtige Stimmung.
    Die Handlung nimmt rasch Fahrt auf, was an Hintergrundwissen nötig ist, wird in die Geschichte mit eingeflochten, sodass kein langatmiger Prolog entsteht, wie es bei Büchern dieses Genres öfters mal vorkommt.
    Mary scheint sehr sympatisch. Als ihre Tante einfach das Haus und den ganzen Besitz verkauft, auch die Dinge des Vaters, da wurde ich richtiggehend wütend. Sowas muss wirklich schrecklich sein, wenn man nur zusehen kann, so wie Mary, und nichts dagegen tun kann, dass alles, was einem lieb ist und womit man aufgewachsen ist, einfach so weggetragen wird.


    Der Plot hat mich sofort gefangengenommen, sodass mein Lesetempo relativ schnell ist, und ich mag es eigentlich ja auch gar nicht mehr weglegen :grin

  • Ich habe das Glück, eine Ausgabe mit Karte in den Händen zu halten, okay,
    allzuviel gibt sie nicht her, aber den Reiseweg kann man zumindest
    nachvollziehen. Zum schönen Cover sowie dem lobenswert umfangreichen Beiwerk und zum Inhalt wurde inzwischen ja schon sehr viel geschrieben, dem schließe ich mich gern an.
    Das weiter unten erwähnte Buch wurde von mir rezensiert, ich füge die ISBN mal bei...

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

  • Wie befürchtet habe ich nicht wirklich Zeit, mich an der Leserunde zu beteiligen unglücklich . Aber eine liebe Eule hat mir das Buch ausgeliehen und den ersten Abschnitt konnte ich heute beenden.


    Schon die Leseprobe fand ich überzeugend, keinesfalls so kitschig oder klischeebehaftet, wie man anhand des Klappentextes vermuten könnte, außer vielleicht Tante Henriette als Hausdrachen ;-) . Es werden viele anschauliche Beschreibungen und jede Menge Informationen auf angenehme Weise in die Handlung integriert, so dass das Lesen einfach Spaß macht.


    Was die ersten Stunden auf dem Schiff angeht, scheint Liv wenig bis garnichts beschönigt zu haben, sogar Prügel muss die arme Mary einstecken. Aber nach Ankunft der "Gentlemen" scheint sich die Sache für sie erst mal zum Besseren zu wenden.


    Die beiden Jungs vom Bootsmann finde ich auch sehr sympathisch. Den kleinen Träumer Seth möchte man einfach nur knuddeln und sein Bruder kümmert sich so liebevoll um ihn :-) .


    Außer dem "Toilettenproblem" gibt es ja noch ein weiteres Detail, was einer Frau unter Männern Schwierigkeiten bereitet. Ich bin mal gespannt, ob es noch zur Sprache kommt Grinsen . Falls nicht, kann man ja hier Liv ganz direkt fragen :-] .


    Falls ich mich hier so schnell nicht mehr melde, liegt es nicht daran, dass mir die Geschichte nicht mehr gefällt! Ab Sonntag bin ich in Urlaub - ohne Laptop. Und eigentlich wollte ich das Buch nicht mitnehmen, damit nix drankommt. Aber so lange mit dem Weiterlesen warten *seufz*?