@sapperlot: Du schreibst, dass Kyle Bennetter durchgreifen muss - dann sind wir ja einer Meinung, denn ich denke, dass er das macht - seinen Söhnen und der Mannschaft gegenüber. Ohne Bevorzugungen und Kompromisse
'Vom anderen Ende der Welt' - Seiten 106 - 209
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Mary ist also enttarnt. Das ging ja recht schnell, aber das hat mich nicht überrascht, denn so wirklich durchdacht hatte sie ihren Plan nicht. Es überrascht mich auch nicht, dass Franklin und Carl für sich behalten, dass "Marc" eine Frau ist. Nicht auszudenken, was sonst auf dem Schiff los gewesen wäre!
Etwas irritiert hat mich die Szene mit Marys Landgang - es wirkte auf mich so, als müsse sie heimlich an Land gehen. Andererseits muss man dazu aber mit einem Boot übersetzen. Das passt für mich nicht, denn sie wird wohl nicht allein ein Boot zu Wasser gelassen und übergesetzt haben?
Insgesamt hat mir auch der zweite Abschnitt wieder großes Lesevergnügen bereitet. Die Beschreibungen des Lebens auf dem Schiff sind sehr anschaulich und zeugen von gründlicher Recherche. Und mir gefällt, dass die Geschichte bisher nicht kitschig ist - da hatte ich leise Befürchtungen wegen des Klappentextes. Denn ehrlich gesagt, der geht doch sehr in Richtung "Schnulze" - in der Buchhandlung hätte mich das nicht zum Kauf gereizt. Schön, dass ich auf diesem Wege eines Besseren belehrt werde.
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Zitat
Original von SamtpfoteXL
Die Beschreibungen des Lebens auf dem Schiff sind sehr anschaulich und zeugen von gründlicher Recherche. Und mir gefällt, dass die Geschichte bisher nicht kitschig ist - da hatte ich leise Befürchtungen wegen des Klappentextes. Denn ehrlich gesagt, der geht doch sehr in Richtung "Schnulze" - in der Buchhandlung hätte mich das nicht zum Kauf gereizt. Schön, dass ich auf diesem Wege eines Besseren belehrt werde.Dem kann ich mich nur uneingeschränkt anschließen! Ich frage mich schon, warum Klappentext, Leseprobe (dazu hab ich ja im ersten Abschnitt schon etwas geschrieben) und Aufmachung (dazu hat Sapperlot ja im ersten Abschnitt etwas geschrieben) in eine Richtung tendieren, die dann doch nicht dem entspricht, was das Buch eigentlich bietet. Wie an unseren Reaktionen zu erkennen ist, werden manche Leser dadurch erstmal (vielleicht auch vom Kauf) abgeschreckt (wenn auch dann positiv überrascht) und andere, die auf eine durchgängige romantische Liebesgeschichte warten (die ja momentan eher verhalten ist), eher enttäuscht. Ich könnte mir vorstellen, dass gerade dem männlichen Teil der Leserschaft dieses Buch auch gefallen würde, da ja Seefahrt und Medizin sehr anschaulich beschrieben werden. Sapperlot, was meinst du als Vertreter deines Geschlechtes dazu?
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Ich kann mich Mulle nur anschließen, was die ausformulierten Gedanken angeht. Darüber stolper ich auch jedes Mal:
ZitatEin Punkt hat mir in diesem Abschnitt nicht so gut gefallen, und das waren die ausformulierten Gedanken. Zum einen aufgefallen ist mir das bei Carl. Z.B. auf S 124/125. Ich finde seine Gedanken sehr weiblich formuliert und dann ist mir aufgefallen, dass alle Figuren in diesen ausformulierten Gedanken (kursiv) sehr ähnlich "klingen". Carl, Mary, Middleton .. sie haben dieselbe Stimme. Und diese Stimme hat mich manchmal irritiert. Ich finde es ohnehin komisch, wenn alle Figuren so ausformuliert denken. Bei den meisten Menschen sind Gedanken ja doch eher Bruchstücke, hier aber denken alle in ganzen Sätzen, und dazu sehr ähnlich. Auch bei Mary bin ich einmal darüber gestolpert: Als sie Carls Gesicht ausführlich beschreibt, hat mich das irgendwie rausgeworfen, das wirkte - auf mich persönlich - im ausformulierten Gedanken etwas deplatziert und hätte mir durch ihre Augen im Fließtext betrachtet besser gefallen. Aber das sind Kleinigkeiten.
Und Nordsterns "blühende Fantasie" scheine ich auch zu haben :lache:
ZitatIch glaube auch nicht, dass Mary mit 19 ihre erste Periode hatte und Mulle, nein lieber keine weiteren Ausführungen Lachen , meine Gedanken waren zu diesem Thema schon auf ganz anderer Wanderschaft: Mag ich ja kaum sagen, aber ich ich gelesen habe, dass Franklin einen Blutfleck an ihrem Hintern sieht, da dachte ich, dass er denkt, dass sein Kajütengenosse schwul ist und sich die letzte Nacht über alle Maßen vergnügt hätte und deshalb so empört ist, weil er mit nem Schwulen eng an eng wohnt. Ähm tja blühende Fantasie.... Augen rollen
Das Buch gefällt mir aber weiterhin sehr gut. Es lässt sich wirklich gut lesen und ich bin sehr gespannt, ob auch Mary auch vor dem Rest der Männer ihr Geheimnis verstecken kann.
Seth finde ich auch unglaublich sympatisch.Ich bin mir noch nicht ganz sicher, was ich von dem Tahiti-Teil halten soll. Deswegen warte ich erst einmal, bis es damit weitergeht.
Schön fand ich auch, als das Schiff in Madeira angelegt hat. Ich freue mich immer, wenn Bücher an Orten spielen, an denen ich auch schon einmal war (auch wenn das 10 Jahre her ist und ich mich nicht mehr ganz genau erinnere) und auch wenn diese Orte heute natürlich komplett anders aussehen.
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Mit dem Abschnitt bin ich noch nicht durch, daher lese ich auch vorerst mal lieber die anderen Beiträge noch nicht, nur mal soviel von mir:
Ich hatte gedacht, dass Mary ein bisschen später erst entdeckt werden würde.
Ich fand es auch ein bisschen komisch, dass Mary auffliegt, und das nächste Kapitel ist dann irgendwie schon im nächsten Monat und man fragt sich erstmal: Ja was war denn nun? Dann kriegt man nur von Carl mit, dass er denkt, es sei nicht leicht gewesen, zu entscheiden, was mit Mary passieren solle.. Hm. Hätte mir da vielleicht eine direktere Auflösung gewünscht. Aber vielleicht kommt die ja gleich noch..Ich nehme das Buch jetzt mal mit ins Bett und lese gleich weiter
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Mich wundert weder, dass Mary nicht sofort enttarnt wurde (welcher Seemann kommt auf die Idee, dass eine Frau so etwas tut?), noch wundert mich, dass es im engen Zusammenleben mit einem Mann in einer Kabine dann doch geschieht. Ob es ihre erste Periode war oder nicht, darüber habe ich mir nicht den Kopf zerbrochen, dazu ist das Buch viel zu fesselnd.
*weiterlesen gehe* -
in diesem Abschnitt haben mir besonders gut die Passagen auf Tahiti gefallen. Ausserdem die Schilderungen vom Leben an Bord an sich, das fand ich total spannend.
Mary/Marc hat scheinbar ziemliche Probleme mit ihrer Rolle als Mann. Die Tarnung fällt ihr nicht leicht.
Ich war sehr schnell durch diesen Abschnitt, was wohl zum einen daran lag, dass ich im Urlaub genügend Zeit hatte, aber auch daran dass alles sehr interessant und flott geschrieben ist.
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So, nach 4 Wochen bin ich endlich mal weiter.
Ich finde es selber wirklich schlimm und habe ein schlechtes Gewissen, weil es ja ein Testlesebuch ist... aber ich habe gerade so wenig Zeit zum lesen, dass es einfach nicht schneller geht... Aber ich lese weiter, auch wenn es dauert.Toll fand ich die beschreibungen von Tahiti, sehr schön! Mein Onkel hat in den 80ern mal dort einige Jahre gearbeitet und hat einige Bilder mitgebracht, die passen von der Stimmung her total!
Die Äquatortaufe fand ich auch super, da habe iche rst mal gegoogelt, was es genau damit auf sich hat. Ist ne interessante Sache, finde ich.
Seth und sein Bruder tun mir etwas leid, ich kann die Beweggründe des Vaters durchaus nachvollziehen, aber in der heutigen Zeit kommt einem so etwas einfach so "weit weg" vor... Als Elternteil so mit seinen Kindern umgehen *hmm ja*.
Dass immer wieder Frauenprobleme die Tarnung schwer, bzw. zunichte machen, dass habe ich mir gedacht. Lange kann man, denke ich, dass kaum durchhalten, wenn man einen gewissen Wert auf seine Hygiene legt.
An Schnulze oder ähnliches habe ich übrigens beim Klappentext nicht gedacht, ich hätte sogar etwas mehr Abenteuer, à la Schatzinsel erwartet. Aber mal abwarten
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Oh mannomann ... da komme ich endlich dazu, weiter zu machen und dann ist die Leserunde schon im Archiv gelandet ... Es tut mir unglaublich leid, dass ich es einfach nicht eher geschafft habe. Mal ganz abgesehen davon, dass es mir oberpeinlich ist, aber ich war bis obere Kante voll mit Arbeit und hab's einfach nicht früher geschafft. Ich hoffe, es ist ok, wenn ich meine Eindrücke jetzt noch hinten dran hänge:
Zunächst einmal muss ich gestehen, dass ich die Szenen, die auf Tahiti spielen (Owahiri und seine Familie) ziemlich langweilig und farblos finde. Die Tahitianer (? schreibt man das so?) sprechen genau so verschachtelt wie die Engländer - würde da nicht Owahiri vorstehen, der Leser könnte nicht feststellen, dass da kein westlich zivilisierter Mensch spricht (hoffentlich war das jetzt verständlich).
Marys Handlungsfaden hingegen fand ich spannend und lebendig geschildert, wenn auch dann und wann der Erzählton etwas zu belehrend wurde - macht aber nichts, ich hab' mir gerne was erklären lassen.
Dass Marys wahre Natur überhaupt so lange unentdeckt blieb, hat mich schon gewundert, immerhin teilt sich die Kabine mit Franklin, aber darüber hat Liv ja schon berichtet. Der Mensch sieht, was er sehen will. Und da Frauen keine Hosen tragen, muss es halt ein Marc sein. Und keine Mary. Immer wieder erstaunlich, wie leicht sich Menschen haben täuschen lassen (und sich sicherlich auch heute noch täuschen lassen würden).