Kurzbeschreibung
Tim Kearney ist ein toter Mann: In einem Knast voller Hells Angels einem davon die Kehle durchzuschneiden, war nicht gerade seine beste Idee. Jetzt kann ihn nur noch ein Deal mit der Drogenfahndung retten: Er soll in die Rolle des seit Jahren vermißten Bobby Z schlüpfen, einem legendären Surfer und Drogendealer. Im Austausch für ihn soll ein entführter Polizist freikommen. Läuft alles glatt, kann Tim tun und lassen, was er will. Doch in Tims Leben ist nur selten alles glatt gelaufen. Also auch diesmal nicht. Denn alle scheinen nur darauf gewartet zu haben, daß Bobby Z wieder auftaucht: die Bullen, die Drogenmafia und Bobbys sechsjähriger Sohn – und nur der möchte Bobby lebend wiedersehen. Tim Kearney hatte es sich anders vorgestellt, in die Rolle eines legendären Surfers und Drogendealers zu schlüpfen. Doch kaum ist aus ihm der lange verschollene Bobby Z geworden, jagt ihn ein Haufen irrer Killer quer durch Kalifornien. Sein einziger Verbündeter: ein Sechsjähriger, der fest davon überzeugt ist, Tims Sohn zu sein.
Autor
Der Autor: Don Winslow war Schauspieler, Regisseur, Safari-Guide und Privatdetektiv, bevor er zu schreiben begann und lebt heute als Autor und Gelegenheitssurfer in Südkalifornien.
Meine Meinung
Das Buch ist bereits von 1997 und also ein frühes Werk des Autors. Dies nur zur Erklärung, denn an der Qualität habe ich nichts zu bemängeln.
Hier ist genau das drinnen, was man zu erwarten hofft. Ein Krimi, der rasant und spannend von der ersten Seite an dem patologischen Looser Tim durch eine Geschichte folgt, in der der Hauptdarsteller sich schneller Feinde schafft, als der Leser bis drei zählen kann, der plötzlich einen kleinen Jungen an der Backe hat und eine Frau trifft, die ihn von den Socken haut. Tim wird schnell zum Gejagten, der zumindest eine erstaunlich hohe Trefferquote im Abmurksen seiner Feinde hat, was aber die Sache eigentlich nur noch verschlimmert. Ab der Mitte denkt man nur noch, nein das nicht auch noch. Oh Mann, wie soll er da bloß heil rauskommen.
In bissig-lakonischem Schreibstil spult Winslow einen geradlinigen und blutigen Plot ab, der wirkich auf mageren 282 Seiten alles auffährt, was das Krimi-Leser-Herz begehrt. Aktion und Schießereien, Liebe und Hass, Geld und Drogen und einen kleinen Kniff am Schluss, der zu einem befriedigenden Ende führt.
Keine hochtrabende Geschichte. Keine "Tage der Toten"-Story dick und ausgefeilt. Und dennoch ein Buch das Spaß macht an einem Tag zu verschlingen. Weil man Tim/Bobby mag, weil man ihm wünscht, dass er mal der Winner ist und weil das Buch einfach gutes Kopfkino ist, so wie man es manchmal einfach braucht, bevor man wieder an Gehaltvolleres rangeht.
Von mir 9 von 10 Punkten -
und ich hoffe sehr stark, dass auch die anderen alten Bücher von Don Winslow neu aufgelegt werden, denn die gibt es nur noch zu Horror-Preisen für Fanatiker.