Begraben - Elena Sender

  • Englischer Originaltitel: Intrusion


    Klappentext
    Als Neurologin Cyrille Blake von einem Patienten konsultiert wird, der behauptet, sie von früher gut zu kennen, tut sich unter ihr ein Abgrund auf. Denn sie kann sich nicht an den jungen Mann erinnern. Ist Julien Daumas ein Psychopath, der es auf sie abgesehen hat, oder wird sie langsam selbst verrückt?So mancher würde seine Vergangenheit am liebsten vergessen. Neuropsychiaterin Cyrille Blake täte alles dafür, sich erinnern zu können. Wer ist der traumatisierte junge Mann, der intime Details aus ihrem Leben kennt und behauptet, vor Jahren ihr Patient gewesen zu sein? Ein unberechenbarer Psychopath, der es auf sie abgesehen hat? Oder weiß er wirklich etwas von dem, was aus ihrem Gedächtnis wie ausradiert scheint? Cyrille macht sich an eine verstörende Spurensuche und fördert Dinge aus der Vergangenheit ans Licht, die vielleicht besser für immer im Dunkel begraben geblieben wären



    Die Autorin
    Elena Sender, geboren 1972, arbeitet als Wissenschaftsjournalistin für die renommierte französische Zeitschrift Science et Avenir.
    Als Expertin für Gehirn- und Emotionsforschung lebt sie mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in Paris. »Begraben« ist ihr erster Roman.




    Elena Sender erzählt eine interessante Geschichte: Cyrille ist eine erfolgreiche Neuropsychaterin. Sie hat eine kleine Klinik, an der sie mit einem Medikament behandelt, das schwere psychische Störungen ausgleichen soll. Eines Tages hat sie einen Patienten, der behauptet, sie von früher zu kennen. Schon bald wird ihr klar, das sie tatsächlich einige Gedächtnislücken hat. Ihr Mann, ebenfalls ein erfolgreicher Wissenschaftler auf dem Gebiet, steht kurz vor dem Nobelpreis. Er ist einiges älter als sie, er war einst ihr Lehrer. Leider ist er in seiner Egomanie nicht wirklich eine Hilfe für Cyrille. Schon bald passieren einige Dinge, die Cyrille immer mehr verwirren und sie plötzlich selber in die Patientensituation bringen. Da sie selber Ärztin ist, ist sie natürlich ein schlechter Patient und macht ihr eigenes Ding, zumal ihr Ruf und der Erhalt ihrer Klinik mit auf dem Spiel stehen, sollte sie selbst als psychisch krank dastehen. Ganz zu schweigen von dem Ruf ihres Mannes. Aber nach und nach kommt sie dahinter, das ihre Gedächtnislücken ganz andere Ursachen haben.


    Die Geschichte ist wirklich interessant. Und es wäre richtig gut, wenn die Autorin nicht so distanziert und teilweise ungelenkt schreiben würde. Immer wieder nennt sie ihre Hauptperson Cyrille "die Ärztin" oder "die junge Frau" (dabei ist sie schon 39 ;-) ). Das schafft einfach zuviel Distanz zu den Personen. Trotzdem baut sich die Story gut und redlich spannend auf. Zu sehr will man doch wissen, was es mit faszinierenden Julien auf sich hat, und was Cyrille genau vergessen hat und wie es dazu kam. Zum Ende verliert das ganze, trotz des Showdowns in Thailand, etwas an Schwung, eigentlich kann man sich als Leser den Rest denken. Und so endet das Buch leider auch recht ungelenk.


    Fazit: eine interessante Geschichte, ein etwas anderer Thriller, es gibt zwar Tote und auch üble Kerle, aber es geht mehr um Mediziner im Dr.-Mengele-Wahn. Leider empfand ich den Schreibstil der Autorin als etwas bemüht und schlicht. Trotzdem habe ich mich relativ gut unterhalten gefühlt.



    Eins möchte ich noch anmerken: Das Cover und der deutsche Titel "Begraben" haben nicht wirklich was mit dem Inhalt des Buches zu tun und ich finde beides sehr schlecht gewählt. Der englische Originaltitel "Intrusion" ist passender.

  • Die Geschichte ist wirklich interessant. Und es wäre richtig gut, wenn die Autorin nicht so distanziert und teilweise ungelenkt schreiben würde. Immer wieder nennt sie ihre Hauptperson Cyrille "die Ärztin" oder "die junge Frau" (dabei ist sie schon 39 ;-) ). Das schafft einfach zuviel Distanz zu den Personen. Trotzdem baut sich die Story gut und redlich spannend auf. Zu sehr will man doch wissen, was es mit faszinierenden Julien auf sich hat, und was Cyrille genau vergessen hat und wie es dazu kam. Zum Ende verliert das ganze, trotz des Showdowns in Thailand, etwas an Schwung, eigentlich kann man sich als Leser den Rest denken. Und so endet das Buch leider auch recht ungelenk.

    Ich fand es nicht störend, dass Cyrille als "die Ärztin" oder "junge Frau" betitelt wird. Im Gegenteil, ich empfand das als sympathisch gegenüber dem Charakter Cyrille. Immer wieder den Namen Cyrille zu lesen, hätte mich wahrscheinlich mehr gestört.


    Fazit: eine interessante Geschichte, ein etwas anderer Thriller, es gibt zwar Tote und auch üble Kerle, aber es geht mehr um Mediziner im Dr.-Mengele-Wahn. Leider empfand ich den Schreibstil der Autorin als etwas bemüht und schlicht. Trotzdem habe ich mich relativ gut unterhalten gefühlt.



    Eins möchte ich noch anmerken: Das Cover und der deutsche Titel "Begraben" haben nicht wirklich was mit dem Inhalt des Buches zu tun und ich finde beides sehr schlecht gewählt. Der englische Originaltitel "Intrusion" ist passender.

    Auch das es sehr um das Thema Medizin ging, fand ich nicht störend. Wobei ich das Wort sehr gar nicht so verwenden kann. Es gehörte einfach zu dem Buch dazu und ich fand es in keinster Weise übertrieben oder gar unpassend. Ansonsten hätte ich die meisten Zusammenhänge nicht verstanden und das Buch hätte an Liebe zum Detail verloren.


    Der Titel hat schon etwas mit dem Buch zu tun, meiner Meinung nach, da etwas begraben wird, was man vergessen soll. Mehr mag ich hier nicht verraten.


    Insgesamt war das Buch sehr spannend und ich habe es in wenigen Tagen ausgelesen. Ich war in dieser Welt, die Elena Sender erschaffen hat gefangen und wollte mich auch nicht lösen. Ich musste wissen, was passiert. Ja klar konnte man einige Zusammenhänge zeitig feststellen, aber dennoch muss man weiterlesen. Das Buch hat für mich nie an Spannung verloren und stets hatte ich das Gefühl Cyrille zu sein und mich in ihrer Welt zu bewegen.

    Komisch, dass das Buch so lange auf meinem SuB aufs Lesen gewartet hat. Schon beim Anlesen der ersten Seiten, war ich gebannt - was passiert? - wie geht es weiter?


    Ich vergebe für das Buch starke 9 Punkte.

    :lesend Viveca Sten - Mörderische Schärennächte

    SuB: 733

    Leseliste 2025 (führe ich nicht) & Alt-SuB 2025

    Lesen ist für den Geist, was Gymnastik für den Körper ist!

  • Die Geschichte ist wirklich interessant. Und es wäre richtig gut, wenn die Autorin nicht so distanziert und teilweise ungelenkt schreiben würde. Immer wieder nennt sie ihre Hauptperson Cyrille "die Ärztin" oder "die junge Frau" (dabei ist sie schon 39 ). Das schafft einfach zuviel Distanz zu den Personen. Trotzdem baut sich die Story gut und redlich spannend auf. Zu sehr will man doch wissen, was es mit faszinierenden Julien auf sich hat, und was Cyrille genau vergessen hat und wie es dazu kam. Zum Ende verliert das ganze, trotz des Showdowns in Thailand, etwas an Schwung, eigentlich kann man sich als Leser den Rest denken. Und so endet das Buch leider auch recht ungelenk.

    :write

    Das ging mir beim Lesen leider genauso.


    Mir hat das Ende auch etwas den ansonsten sehr guten Leseeindruck vermiest.


    Ich war richtig interessiert an Juliens und Cyrilles Vergangenheit und die Autorin hat auch geschickt durch das Ränkespiel geführt. Beide Figuren haben einen unheimlichen Sog entwickelt. Das galt im Übrigen auch für Nino und Tony,


    Die Medizin- und zum Teil fast Chemie-Schilderungen fand ich in Teilen interessant, in anderen Teilen waren sie mir etwas zu ausführlich.


    Mir ging es aber wie Totenleserin , kaum begonnen, konnte ich das Buch auch kaum aus der Hand legen und habe ziemlich viele Seiten in einem Rutsch gelesen. Ich habe mich auch gefragt, warum ich es nicht viel eher zur Hand genommen hatte, weil es phänomenal startet.


    Tolle Leseunterhaltung, zum Ende mit Schwächen - 8 Punkte.