Klappentext:
Would you risk it all to change your destiny? The last thing Kelsey Hayes thought she'd be doing this summer was trying to break a 300-year-old Indian curse. With a mysterious white tiger named Ren. Halfway around the world. But that's exactly what happened. Face-to-face with dark forces, spellbinding magic, and mystical worlds where nothing is what it seems, Kelsey risks everything to piece together an ancient prophecy that could break the curse forever.
Inhalt:
Kelsey Hayes ist gerade mit der High School fertig und will vor dem College-Beginn im Herbst über die Ferien etwas Geld verdienen. So kommt es, dass sie im Zirkus anfängt: Karten verkaufen, Luftballons aufblasen, putzen... - und den Tiger füttern. Der Tiger des Zirkus ist ein bengalischer weißer Tiger namens Dirhen, den Kelsey von Beginn an sehr faszinierend findet. Sie spricht mit ihm, verbringt ihre Freizeit bei dem Tier und streichelt ihn durch die Gitterstäbe... Fast hat sie das Gefühl, dass Dirhen, dessen Namen sie mit "Ren" abkürzt, ihr zuhört, sie versteht und auf sie reagiert...
Plötzlich kommt ein Fremder in den Zirkus, der den Tiger abkauft. Zuerst ist Kelsey geschockt, doch als er ihr anbietet, den Tiger nach Indien zu begleiten und dafür zu sorgen, dass er dort in ein Reservat kommt, ist sie begeistert und sagt trotz aller Bedenken zu.
In Indien überschlagen sich die Ereignisse, denn sie findet sich mit ihrem Tiger alleine mitten im Dschungel wieder und muss feststellen, dass er kein normaler Tiger ist...
Ein alter Fluch ist zu brechen und auf ihrem gemeinsamen Weg dahin treffen Kelsey und Ren auf alte indische Götter, weitere verfluchte Tiger, auf mysteriöse Schlangen und vieles mehr...
Meine Meinung:
Angesprochen hat mich als erstes das Cover. Das Muster am oberen Rand ist in einem metallischen Blau bedruckt und das ganze Buch sieht einfach toll aus!
Als ich den Klappentext las, da dachte ich: "Nee, bitte nicht noch ein Jugend-Paranormale-Liebe-Buch!", aber wegen des Covers und da die Protagonistin schon mit der Schule fertig war und knapp 18 war, wollte ich ihm trotzdem eine Chance geben.
Hm, ja.
Meine Erwartungen, dass es vielleicht "mehr" ist, als das erwähnte Jugend-Paranormale-Liebe-Buch haben sich nicht in jeder Hinsicht bestätigt.
Kelsey ist eigentlich ein netter Charakter, aber ihr Verhalten ging mir gerade zum Ende hin sehr auf die Nerven. Da wird sie gefragt "Darf ich dich küssen?" und sie macht einen Aufstand, weil es a) so altmodisch ist und b) sie ja nieee über eine Beziehung zu dem Kerl nachgedacht hat, obwohl sie seit 100 Seiten hauptsächlich darüber nachdenkt, wie toll er doch aussieht und wie sexy er ist. Als sie dann doch (natürlich!) zusammenkommen, findet sie plötzlich, er wolle sie nur aus Mitleid, aber anstatt dass sie was sagt, versucht sie es ihm "durch die Blume" klarzumachen, indem sie ihn abweist, was aber nicht funktioniert... Dieser Konflitk zieht sich bestimmt nochmal über 150 Seiten. Dann kommt ein zweiter Mann hinzu, mit dem sie plötzlich Schäkern kann, was das Zeug hält...
Kinderkram sag ich da nur.
Auch, dass sie einfach mal so in den Sommerferien mit einem fremden Mann nach Indien fliegt (mit fast 18, immerhin, aber trotzdem), wo sie alleine (!) den Tiger in ein Reservat überführen soll. Äh ja.
Das Buch als solches war ziemlich vorhersehbar, aber da hatte ich mir jetzt auch nicht die großen Hoffnungen gemacht.
Der Tiger ist natürlich ein Wertiger, was ja zumindest schonmal kreativ ist. An der Umsetzung fand ich es allerdings etwas mau: Ren darf sich von seiner Tigergestalt in Summe bloß 24 Minuten am Tag zum Menschen verwandeln. Das resultiert dann darin, dass er sich so mir-nichts-dir-nichts pro Seite an die 5 Mal verwandelt. Die beiden reden miteinander, solange sie spricht ist er Tiger, sobald er was sagen will, wird er "schwupps-die-wups" Mensch, dann redet er, und wird wieder Tiger. Scheint also fix zu gehen
Ren, der seit 300 Jahre verflucht ist, kennt Shakespeare nicht, aber weiß, dass Mangos heute zu den wichtigsten Exportgütern Indiens gehören. Zudem hat er einen exquisiten Modegeschmack, der genau dem heutigen Stil entspricht. Wollte ich nur mal so erwähnen.
Die zu lösenden Rätsel schienen den Protas keine größeren Schwierigkeiten zu bereiten, die benötigten Geistesblitze kamen zuverlässig und so war es eher ein "Durchlaufen" von Abenteuern, als wirkliches "Bestehen".
Spannend war es schon, aber der Ausgang war mir soweit klar. Vier Geschenke einer Göttin müssen gefunden werden, in diesem Buch schaffen die beiden aber gerade mal eins. Es folgen also noch Bände. Lesen werde ich die kaum, denn finden werden die beiden sie sowieso ohen große Probleme.
Interessant fand ich trotz allem die Einbettung der Story in das indische Setting. Das war gelungen. Die Idee des indischen Fluches war tatsächlich mal was anderes. Hat mir gefallen. Die fantastischen Elemente werden nicht zu stark eingesetzt, manche Umsetzung fand ich etwas sonderbar (siehe oben, 24 Minuten...). Die indischen Götter, denen man begegnet, die fand ich interessant. Auch das indische Essen ist immer wieder gut beschrieben. Rätsel sind in *indischer Schrift* geschrieben (was auch immer für eine Sprache das ist) und müssen erst übersetzt und entziffert werden. Fand ich nett gemacht.
Insgesamt gibts Punkte für das Setting, das Cover und die Idee als solche.
Da mich aber Kelsey genervt hat, es insgesamt nicht so viel Neues zu entdecken gab und ich manche Ideen einfach nur komisch fand gebe ich dem Buch 6 Punkte.
Ich will es keinem vermiesen, wenn jemand Lust auf eine solche paranormale Teenager-Liebesgeschichte mit etwas Abenteuer und fremden Ländern hat, dann kann das durchaus genau das richtige für ihn sein!
Ich glaube ich bin einfach etwas zu belesen und vielleicht auch etwas zu alt...
Edit: ISBN der dt. Ausgabe eingesetzt, damit sie auch im Verzeichnis auftaucht. LG JaneDoe