Jan-Uwe Rogge u. Angelika Bartram:
Kleine Helden - große Reise. Geschichten, die stark machen
Illustratorin: Annette Swoboda
rororo 2011. 144 Seiten
ISBN 978-3499215971
Empfohlenes Alter: 4 - 6 Jahre
Zu den Autoren:
Jan-Uwe Rogge ist Familien- und Kommunikationsberater und Buchautor. Er hält Vorträge und führt Seminare im In- und Ausland durch. Seine Bücher sind Klassiker der Elternliteratur und Bestseller, sie wurden in mehr als 20 Sprachen übersetzt.
Angelika Bartram hat sich mit witzig-phantastischer Unterhaltung in Theater, Hörfunk und Fernsehen einen Namen gemacht. Sie ist Begründerin des phantastischen Erlebnistheaters, arbeitete für die Sesamstraße und schrieb zusammen mit Jan-Uwe Rogge diverse Titel, die alle bei rotfuchs erschienen sind. Außerdem entwickelte die Kölner Autorin das phantastische Erzähltheater.
Verlagstext:
Lina fragt sich, woher sie eigentlich kommt. Als ihr Mama und Papa die Frage nicht beantworten wollen, ist es gut, dass der Weise Jau-Jau auftaucht und sie und ihren Freund Lumin mit auf eine Reise nimmt. Ab geht die Fahrt in einem großen Fesselballon. Jau-Jau erzählt ihnen viele spannende Geschichten und hilft den beiden Kindern, selbst Antworten auf ihre wichtigen Fragen zu finden.
Die Bedeutung von Märchen und Geschichten:
Von Märchen und Kindergeschichten erwarten manche Eltern Wunder. Es müsste nur die passende Vorlesegeschichte oder ein bestimmtes Märchen gefunden werden, dann würde ihr kleiner Schatz doch sicher freiwillig sein Zimmer aufräumen, glauben einige Eltern. Geschichten funktionieren nach einem gemeinsamen Muster. Sie bieten in der Figur von Helden Archetypen an, die stellvertretend für den kleinen Zuhörer Wünsche, Träume und Sehnsüchte ausleben. Der Held einer Kindergeschichte durchläuft auf einer Reise oder während eines Abenteuers eine Entwicklung, stellt sich seinen Ängsten und kehrt am Ende gestärkt nach Hause zurück. Die Reihe "Kleine Helden - Geschichten, die stark machen" hat mich mit jedem Band daran erinnert, dass wir Kinder, gerade im Zeitalter moderner Medien, zu schnell für reifer halten als ihrer Entwicklung entspricht. Im Kindergartenalter werden durch das magisch-phantastische Denken der Kinder harmlose Gegenstände (neu) mit einer magischen Bedeutung besetzt. Ein Geist hinter der Gardine kann nun erneut Ängste erzeugen, die die Eltern schon für längst überwunden hielten.
Zum Inhalt:
Das magische Denken von Kindern nutzen die beiden Autoren, um diese Ängste zu bearbeiten, sowie um Kindern die - wie ich finde schwer zu vermittelnde - Botschaft deutlich zu machen, dass der Weg das Ziel sein kann. Verknüpft durch die Rahmenhandlung einer Reise im Ballon verfolgt im 5. Band der Reihe die kleine Lina das Ziel, ihrem Vater eine andere Sichtweise auf seine Tochter und die Welt beizubringen. Gemeinsam mit Lummi, einem Phantasiegefährten, der auf der Suche nach seiner Herkunft ist, und dem weisen Jau-Jau unter seinem Schlapphut trifft Lina einen Klangmonsterprinzen, der sich vor seinem strengen Vater fürchtet, einen kleinen Kuckuck, der unter dem Spott seiner Vogelgeschwister den Kuckucksruf nicht herausbringt, und den kleinen Bären Lasse, der seiner ängstlichen Bärenmama beibringen will, dass er schon längst selbstständig und vorsichtig ist. Wir begegnen Johnny, dem jüngsten von vier Brüdern, der seine Angst in der Geisterbahn überwindet, dem Teddy Socke, der gern ein Krokodil werden möchte, damit seine Besitzerin wieder Zeit für ihn hat, und der pummeligen Prinzessin Mella. Der Schlepper Lotte lernt erst in einem kräftigen Sturm, dass es manchmal klüger sein kann, sich seine Wünsche und Sehnsüchte nicht zu erfüllen.
Fazit:
Nicht alle Lösungen der Geschichten haben mir gefallen - die Geschichten decken jedoch die unterschiedlichsten Kinderängste ab, so dass Sie im Buch sicher eine für Sie passende Geschichte finden werden.