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300 Minuten
gekürzte Lesung
Sprecher: Oliver Wnuk
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Kurzbeschreibung von Amazon:
Der nicht mehr blutjunge Schauspieler Jan hat sich bei einer Gala schwer angetrunken schwer daneben benommen, und die Boulevard-Presse druckt am nächsten Tag ein peinliches Foto. Jans Alzheimer-kranker Vater erkennt ihn darauf, nur im wahren Leben nicht, seine Tochter malt es im Kindergarten mit Buntstiften nach, seine Exfrau hält ihn für "ein Nichts", und seine Freundin – will reden. Jan, der Familienmensch, wäre gern für alle da und doch am liebsten einfach mal allein. Denn wer viele Rollen spielt im Leben, vergisst vielleicht irgendwann nicht nur seinen Text, sondern auch sich selbst. Und so geht er mitten im Leben auf die Suche nach dem Sinn des Liebens…
Autor und Sprecher (vom Verlag *Roofmusic*
Oliver Wnuk, Jahrgang 1976, stammt aus Konstanz, Schaupieldiplom in München, lebt in Berlin. Er hat ein kleines Stück Fernsehdeutschland mit geprägt durch seine Rolle als Ulf Steinke in Stromberg und als Kommissar in der Reihe K3 – Kripo Hamburg, war auf großen Leinwänden zu sehen u.a. in Anatomie, Schuh des Manitu und Soloalbum. Neben der Schauspielerei hat er bereits geschrieben für Theater, Kabarett und Hörfunk sowie mehrere Songtexte. Wie im richtigen Film ist Oliver Wnuks erster Roman.
Meine Meinung
Meine Erwartungen an "Wie im richtigen Film" waren nicht besonders hoch, gingen in Richung leichte witzige Unterhaltung. So wurde ich von den zahlreichen tiefgehenden, emotionalen Szenen sehr überrascht und war fast von Anfang bis Ende gefesselt von den Einblicken in die Seele des Ich-Erzählers Jan.
Der mehr oder minder erfolgreiche Schauspieler Jan ist im besten Alter für eine Midlife-Crisis, hat eine Tochter aus seiner gescheiterten Ehe und lebt mit einer beliebten Schauspielerin zusammen. So versucht Jan den Spagat zwischen den vielen Rollen in seinem Leben, will es allen recht machen und sich selbst gleichzeitig nicht verlieren, scheut sich davor Verantwortung übernehmen zu müssen und sich wie ein Erwachsener verhalten. Die vielen unterschiedlichen Erwartungen an ihn und seine eigenen Träume machen ihm das Leben sehr schwer und Jan versucht auf sehr liebenswerte Weise, das Beste daraus zu machen.
Mir hat die Darstellung von Jans Gedanken und Motiven sehr gut gefallen, die ihn zu einer sehr authentisch wirkenden Figur werden lässt. Seine innere Zerrissenheit nahm mich mehr als einmal mit, seine Unsicherheit, die er mit flapsigen Bemerkungen überspielen wollte ließ mich mit ihm leiden, genau wie sein Talent mitten in Fettnäpfchen zu treten.
Auch die Nebenfiguren sind überzeugend gezeichnet, vor allem die drei Frauen in Jans Leben (Exfrau, Tochter und Freundin) verhalten sich so realistisch, dass ich ihren weiteren Lebensweg (und natürlich auch den von Jan) gerne weiterverfolgen würde.
Oliver Wnuk verleiht seiner Hauptfigur Jan fast durchgängig den richtigen Ton, lässt ihn auf der Suche nach dem besten Weg lebendig werden.
Fazit
Oliver Wnuk ist in seinem Erstlingswerk "Wie im richtigen Film" eine fast perfekte Kombination von Komödie und Tiefgang gelungen. Durch seinen Vortrag hatte ich oft das Gefühl, die Hauptfigur Jan selbst sprechen zu hören. Auf weitere Werke von Oliver Wnuk bin ich sehr gespannt.