Bücher über/von "Gastarbeiterkinder(n)" gesucht!

  • Hallo,


    Könnt ihr mir Bücher von /über "Gastarbeiterkinder" empfehlen? Aber bitte nicht so etwas wie dieses Buch von Kaya Yanar, es sollte schon ernsthaft sein.


    Auch Bücher mit Anmerkungen zu Deutschland ("Draussen nur Kännchen") würden mir gefallen.


    Romane oder Sachbücher ...danke im Voraus!

    "Literatur ist die Verteidigung gegen die Angriffe des Lebens."


    "...if you don't know who I am - then maybe your best course would be to tread lightly."

  • Eine junge türkische Frau liegt im Krankenhaus und wartet auf die Geburt ihres ersten Kindes. Ihre Gedanken wandern zurück in die Kindheit in einem anatolischen Dorf, dorthin, wo sie mit ihren Freunden in den Nussbaumplantagen zwischen den Schafherden ihres Onkels spielte. Sie erinnert sich an die strenggläubigen Großeltern, an die Verwandten, die zurückblieben, als sie mit ihren Eltern nach Deutschland ging und an die ersten Jahre in ihrer neuen Welt. Die Erzählerin schildert die türkisch-deutsche Jugend eines jungen Mädchens, das seinen Platz im Leben sucht - zwischen den Träumen der Eltern von einer Rückkehr in die Heimat und ihren eigenen Wünschen vom Leben im Hier und Jetzt. Trotz Ausgrenzungen und Anfeindungen wird Deutschland zur Heimat. Mit großer Zärtlichkeit wird hier eine Familiengeschichte über vier Generationen erzählt, von der Vergangenheit in der Türkei bis in die Zukunft der eigenen Tochter. Renan Demirkan schreibt in ihrem autobiographischen Roman mit eindringlichen Bildern und unvergesslichen Szenen die Geschichte einer großen Reise, an deren Ende eine neue Heimat steht. Ihr bewegendes Buch stand monatelang auf den Bestsellerlisten.

  • Große Reise ins Feuer


    Als sechsjähriges Kind kommt Seyran Ate_ aus Istanbul nach Deutschland. Dort wächst sie nach den strengen Regeln türkischer Familien auf. Mit siebzehn Jahren läuft sie von zuhause fort, um mit einem deutschen Mann zusammen zu leben – für ihre Eltern ein Skandal, für Seyran ein erster Schritt in die Freiheit. Sie studiert Jura und setzt sich für Frauenrechte ein, nicht ahnend, dass sie damit ihr Leben riskiert…
    Verlagstext

  • Junge Deutschtürken der dritten Generation sprechen plötzlich kein Deutsch mehr. Eine Passantin stirbt, weil sie durch eine verirrte Kugel aus einem deutschtürkischen Bandenkrieg getroffen wird. Drei jugendliche Migranten versuchen Polizisten in einen Hinterhalt zu locken, um sie zu erschießen. Was geht da vor?


    Cem Gülay ist intelligent, sieht gut aus, hat Abitur. Doch in der Schule wie beim Fußball gab man ihm immer wieder zu verstehen: Du gehörst nicht dazu. Er entschied sich für eine Gangsterkarriere und bewegte sich unter den Good Fellas des Milieus wie ein Fisch im Wasser. Erst als der legendäre Hamburger Pate M. ihm zuredete, beschloss er auszusteigen. Die Chance hatte er. Viele junge Migranten sehen für sich keine Chance, es sei denn, als »Soldat« in einer Mafiastruktur. Gewalt wird zum einzigen Mittel, um sich Ansehen zu verschaffen. Das endet oft mit Knast oder Tod.


    Cem Gülay kennt die Ursachen und Hintergründe dieser fatalen Entwicklung aus eigener Erfahrung. Wenn nichts getan wird, warnt er, wird die Gewalt explodieren - nicht in den Vorstädten wie anderswo, sondern in den Innenstädten, wo die Migranten leben.

  • Was tun, wenn man eine sehr emotionale, sehr russische Mutter hat, die mindestens einmal täglich anruft? Und eine wunderbare, aber schrecklich vergessliche Großmutter, die nur in ihrer Sankt Petersburger Vergangenheit lebt? Dazu noch einen reizenden Bruder, der gerade beschlossen hat, sich dem Buddhismus zuzuwenden?


    Eigentlich wäre Anja schon damit ausgelastet, in Deutschland Freund und Ex-Freund unter einen Hut zu bringen. Aber einer russischen Familie entkommt man nicht so leicht, auch wenn sie weit weg ist …

  • Zitat

    Original von newmoonNicht zwingend, aber es gab doch auch Portugiesen, Griechen, Italiener etc. ?


    Zahlenmäßig weniger und evtl. waren sie ohne Familien da.


    Mir ist noch nicht klar, was du suchst. Darf es ein Roman von einem deutschen Autor sein, in dem u. a. Migranten vorkommen? Dürfen es jüdische Kontingentflüchtlinge sein wie Lena Gorelik? Dürfen es Migranten in Paris oder in Toronto sein? Darf es jemand wie Rafik Schami sein, der selbst als Flüchtling kam und damit nicht zur "zweiten Generation" gehört? Oder Jan Weiler, der über einen italienischen "Gastarbeiter"-Schwiegervater schreibt?

  • Naja, das ginge auch alles. In diese Kategorie fällt auch "Titos Brille" von Altaras.


    Aber Romane von Kindern nicht - deutscher Eltern, die in den 50/60 in die damalige BRD kamen, um ganz klassisch z.B. bei VW zu malochen, fände ich lesenswert.

    "Literatur ist die Verteidigung gegen die Angriffe des Lebens."


    "...if you don't know who I am - then maybe your best course would be to tread lightly."

  • Dieses hier hat mir gut gefallen.
    Es spielt nicht nur in Deutschland, aber ich erinnere mich, dass die Anfangsschwierigkeiten in den alltäglichen Dingen sehr intensiv und aus Kindersicht dargestellt wurden.

    Die Deutsche Rechtschreibung ist Freeware, sprich: Du kannst sie kostenlos nutzen.
    Aber sie ist nicht Open Source, d.h. du darfst sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen.

  • Ein schon etwas älteres Buch:


    Benvenuto heißt Willkommen - H.G.Noack (ab 12)




    In diesem Roman sind es 16 Männer aus einem kleinen Dorf in Italien, die den Traum haben, in Deutschland viel Geld zu verdienen und damit in der Heimat das Dorf zu sanieren und voranzubringen.
    Es dauert aber nicht lange bis der Traum der nüchternen Realität weichen muss. Die arbeit ist hart und eintönig. Alles was Deutsche nicht gerne machen wollen. Noack arbeitet auch die fragwürdige „Willkommenkultur“ heraus. Meistens bleiben die Italiener unter sich, bei den Deutschen sind sie nur willkommen, wenn sie die Drecksarbeit machen.
    Bald schon konzentriert sich der Roman auf eine Familie, im Mittelpunkt der Sohn Benvenuto, der lange am Traum festhält, ein Hotel in der Heimat zu bauen.
    Benvenuto ist eigentlich ein heller Kopf, doch in dieser Situation in der Fremde, wird er zum Außenseiter. Kein Schulabschluß, keine Chance auf eine Lehrstelle, aber natürlich auch keine Aussicht auf eine Rückkehr.

  • Das wär was griechisches:



    Kurzbeschreibung:
    Migration und Integration sind Schlagworte, die in unserer Gesellschaft unter verschiedensten Aspekten dikutiert und strapaziert werden. Die Erzählung "Eléni - Heimat im Herzen" zeigt in differenzierter Weise und auf sehr sensible Art, welches konkrete Einzelschicksal sich hinter solchen masken- und schleierhaften Begriffen verbirgt.
    Wer diese sehr autobiografisch inspirierte Erzählung liest, kann nicht Gefahr laufen, mal eben pauschal vom "Ausländer", "Gastarbeiter" oder auch "Bürger mit Migrationshintergrund" zu sprechen.

  • Ich fand es sehr interessant:


    Hasnain Kazim schildert die Einwanderung seiner Eltern nach Deutschland. Der Vater folgt als junger Mann der Anzeige einer deutschen Reederei auf der Suche nach Matrosen, er verlässt seine pakistanische Heimat und wird in einem ihm völlig unbekannten Land zum Seemann ausgebildet. Der Wunsch Kapitän zu werden führt ihn und seine Familie, inzwischen ist ein Sohn geboren, ins Alte Land nach Hollern-Twielenfleth. Was im zwischenmenschlichen Bereich sehr schnell gedeiht, Freundschaft und Vertrauen, dauert an offizieller Stelle sehr lange. Erst viele Jahre später (1990) erhalten die Kazims durch Einbürgerung die Deutsche Staatsbürgerschaft.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Ich fand die Bücher von Emine Sevgi Özdamar (erste Gastarbeitergeneration) sehr beeindruckend, weil sie die deutsche Sprache so ausdrucksvoll orientalisch verziert hat. Allein der Titel des Buches: "Das Leben ist eine Karawanserei - hat zwei Türen - aus einer kam ich rein aus der anderen ging ich raus" ist einfach nur schön. Sehr empfehlenswert.