Verlag: Bastei Lübbe, 480 Seiten
Originaltitel: Stone Cold
Übersetzt von Uwe Anton
Kurzbeschreibung:
Der mysteriöse Camel Club will die geheimen Machenschaften der amerikanischen Regierung aufdecken, Korruption und Betrug sollen ein Ende bereitet werden. Auch Trickbetrügerin Annabelle Conroy hat sich dieser Aufgabe verschrieben, doch plötzlich wird sie selbst zur Gejagten: Nachdem sie den Mörder ihrer Mutter, einen skrupellosen Kasinoboss, um vierzig Millionen Dollar erleichtert hat, steht sie als Nächste auf seiner Abschussliste. Im Kampf um ihr Leben ist ihr die Hilfe des Clubs gewiss. Die Karten werden jedoch neu gemischt, als dessen Anführer Oliver Stone von seiner Vergangenheit eingeholt wird und selbst vor einem Killer fliehen muss.
Über den Autor:
David Baldacci, geboren 1949, war Strafverteidiger und Wirtschaftsanwalt, ehe er 1996 mit DER PRÄSIDENT (verfilmt als ABSOLUTE POWER) seinen ersten Weltbestseller veröffentlichte. Mit jedem seiner zehn bisherigen Romane war er auf der Bestsellerliste der New York Times vertreten und international gleichermaßen erfolgreich. Seine Bücher wurden in vierzig Sprachen übersetzt und erschienen in mehr als 80 Ländern, mit einer Gesamtauflage von über 50 Millionen Exemplaren. Damit zählt er zu den Top-Autoren des Thriller-Genres. David Baldacci lebt mit seiner Familie in Virginia nahe Washington D.C.
Über den Übersetzer:
Uwe Anton ist Kenner der Science Fiction-Szene, Herausgeber, Autor und Übersetzer.
Mit Entropie und Hoffnung hat er ein bedeutendes Sachbuch über Philip K. Dicks Werk geschrieben. Er hat ebenfalls über A.E.Van Vogt und über Stephen King geschrieben und ist im Perry Rhodan Team tätig.
Er hat auch noch einige andere Romane von David Baldacci übersetzt.
Mein Eindruck:
Es ist schon eine Weile her, seit ich Baldaccis Roman "Die Wächter" gelesen habe, der den ersten Teil der Reihe um den Camel Club bildet. Den zweiten Teil, Die Sammler habe ich nicht gelesen und bin jetzt doch ziemlich problemlos mit "Die Spieler" wieder in die Serie eingestiegen. Die 4 schon etwas älteren Männer des Camel Club bestehen aus schlagkräftigen Männern im Einsatz gegen diverse Verschwörungen rund in und um Washington. Der Anführer Oliver Stone alias John Carr steht dabei im Mittelpunkt.
Es gibt jede Menge Action und Sprüche. Inzwischen ist mit der Gaunerin Annabella seit dem zweiten Teil auch noch eine Frau zum Camel Club hinzugekommen. Annabella finde ich als Figur allerdings etwas unausgegoren, ihre Rolle funktioniert für mich leider nicht, schon überhaupt nicht in dem konstruiert wirkenden Abschnitten mit ihren Vater, dem sie den Tod ihrer Mutter vorwirft.
Baldacci bietet mit Die Spieler aber dass, was man von seinen Thrillern erwartet. Er ist gut lesbar und nicht gerade langweilig. Dafür fehlen natürlich die genretypischen Klischees auch nicht, die der Autor seine Charaktere ausleben lässt, insbesondere in den nicht unbedingt realistisch wirkenden Dialogen. Davon abgesehen wirkt Baldaccis Stil eigentlich sehr frisch.
Der Clou des Romans ist, dass der vermeintliche Gegenspieler des Camel Club viel Raum bekommt. Harry Finn ist ein Familienvater und gleichzeitig ein Killer, der einen privaten Rachefeldzug unternimmt. Er steht dabei kontinuierlichen in einem Strom wechselnder Gefühle. Sein Handeln liegt in der Vergangenheit begründet, eine Vergangenheit, die auch Oliver Stone betrifft. Seine Passagen haben mir am Besten gefallen, während in anderen Abschnitten die Originalität manchmal fehlte.
Wie man merkt, bin ich bei dem Roman etwas hin- und her gerissen, manche Abschnitte habe ich auch überblättert. Aber über weite Strecken bietet „Die Spieler“ gute Genre-Unterhaltung und der Camel Club wird zur renommierten Serie.