'Nibelungenmord' - Seiten 255 - Ende

  • Ediths Auflösung am Ende hat mir eigentlich recht gut gefallen. Der Recherchelücken hingegen fand ich mehr als unpassend. Einem Wechsel des Genre würde ich zustimmen, dann würde ich die durchaus noch einmal lesen.
    Habt ihr das Interview am Ende gelesen? Da geht es ja quasi um die Entwicklung dieses Romans. Apropos "Entwicklung" die vieles meiner Meinung nach spätestens mit der Identifizierung der Leiche. Welchen Sinn machte es über Sven und Lara zu berichten, wenn die Tote doch gar nicht Svens Mutter ist? Dem Bezug zwischen der Leiche und Laras Mutter hatte ich im Eiscafé gefunden. In dem Moment, in dem Lara mit Paul über ihre Mutter spricht und klar wird, dass sie als Leserin in der Schule arbeitet. Nun möchte ich abschließend noch etwas zum Schreibstil der Autorin sagen. Dieser hat mir eigentlich ausgesprochen gut gefallen. Er hat Emotionen und Atmosphäre hervorgerufen ohne, dass er mich im Sinne eines Krimis erreicht hätte. Regionale Krimis haben schon einige gelesen darunter auch sehr viele bessere. Nach anfänglicher Grundspannung flaute diese nämlich immer weiter ab. Ziemlich schockiert war ich außerdem darüber, wie abwertend sie über die Leser anderer Autoren spricht. Denn um ein Buch bewerten zu können (sofern man ihr Geschriebenes als Wertung interpretiert) muss es doch zumindest gelesen haben. Ich persönlich bin mir noch nicht sicher, ob ich diese Autorin noch einmal lesen werde. Sie gehört zwar nicht zu den schlechtesten Autoren im Krimi Bereich ich bisher gelesen habe, aber auch nicht zu den besten.

  • so fertisch


    Ich muss sagen die Polizei"arbeit" hat mich zum Schluss immer mehr gestört. Die Sache mit den ausgeschalteten Handys der Schüler und lauter solche Sachen...naja.
    Die Auflösung war ja jetzt nicht mehr wirklich überraschend nachdem Babyjane ihre Vermutung geäußert hat.
    Memo an mich: Die Textstellen in denen Babyjane Vermutungen über den Täter anstellt ÜBERLESEN :lache
    Die Aufklärung von Edits Donna-Leon Theorie fand ich irgendwie spannend aber obs auch wirklich so stimmt?! Muss ich mal an mir selbst beobachten.
    Dass die Mutter von Sven dann doch lebendig aufgetaucht ist fand ich irgendwie überraschend. Svens Theorie, dass sie sich ertränkt hätte fand ich da schon passend.
    Da hat sie den Betrug ihres Mannes jahrelang geschluckt und ausgehalten und AUF EINMAL reichts ihr.... und sie zieht in ein Hotel... OK.
    Margit fand ich dann doch am Ende interessant. Zwar vermisst sie ihren Mann nicht mehr, behält aber das Bild von Romina um sich ihn immer wieder anschauen zu können. Strange.

  • So zum Glück fertig :-(


    Also das war bisher einer der schlechtesten Krimis (soll das wirklich einer gewesen sein???) der mir unter die Augen gekommen ist.


    Zu beginn des Buches hatte ich ja noch einige positive Dinge gefunden, aber die waren wie ich in einem anderen Bereich ja schon sagte sehr schnell verflogen.


    Aber bitte was ist das für ein Ende, das ist doch einfach nix, man steht da und denkt einfach nur "häää"???

  • Ich hab's auch geschafft. Und ehrlich gesagt, wäre es keine Testleserunde gewesen, hätte ich das Buch wohl abgebrochen. Mit dem letzten Abschnitt hatte ich echt noch mal zu kämpfen.


    Er läßt mich sehr unzufrieden zurück. Die ganze Geschichte ist in meinen Augen nicht stimmig, irgendwie unrund. Sven als Mörder und sein Motiv sind für mich noch in etwa nachvollziehbar. Aber das Verschwinden von Svens Mutter, die dann putzmunter in einem Hotel in der Nähe gefunden wird, in dem sie natürlich niemand erkannt hat - da fühle ich mich als Leser schon etwas veräppelt.


    Die Charaktere sind für mich ein großer Schwachpunkt in dem Buch - sie bleiben relativ blass, wirken eher unsympathisch und können mich nicht mitreissen. Die einzige, die etwas Sympathie weckt ist Edith, der Miss-Marple-Verschnitt. Die ist aber widerum total überzeichnet und wirkt auf mich ebensowenig authentisch wie der Rest. Das Ermittlerteam ist eine echte Pleite - Ermittlungsarbeit findet praktisch nicht statt, dafür wird der Leser bestens über das Privatleben der Kommissare informiert. Wenn ich so etwas lesen möchte, greife ich nicht zu einem Krimi.


    Die Sache mit der liegengelassenen Dienstwaffe war wirklich der Gipfel - Jan muss ein Volltrottel sein, dass ihm das gleich zweimal passiert. Oder die Autorin hält ihre Leser für dumm, dass ihnen so ein Detail nicht auffällt. Oder ist ihr schlicht nichts anderes eingefallen? Ediths Schlussfolgerung hinsichtlich der Donna-Leon-Bücher hat mich auch nicht überzeugt, mal abgesehen davon, dass es kein feiner Zug ist, sich so abfällig über eine andere (sehr erfolgreiche, ob man sie nun mag oder nicht) Autorin zu äussern.


    Schade um dieses Buch - aber das war nix. Frau Merchants Art zu schreiben gefällt mir, die Kurzgeschichte "Monopoly" fand ich klasse. Aber dem "Nibelungenmord" fehlt ein roter Faden und den Charakteren Profil. Sollte es einen zweiten Teil geben, gibt es da noch großes Verbesserungspotential. Ob ich einen weiteren Teil lesen würde, weiss ich aber nicht - dazu liegen auf meinem SuB noch zu viele vielversprechendere Bücher.

  • So auch ich bin nun fertig.


    Also ich muss zugeben, Sven hatte ich nun gar nicht auf meiner Liste der Verdächtigen. Das Ende hat mich also schon etwas überrascht. Warum Sven zu einem Mörder wurde, warum er auf die schiefe Bahn geriet -Drogen und mehr, das kann und möchte ich nicht beurteilen. Dass er trotz des "Drogenrausches" für seine Tat ins Gefängnis musste, das fand ich nur mehr als gerecht.


    Edith hat mir eigentlich bis zum Schluß gefallen. Ihre - zugegebenermaßen nicht immer nachvollziehbare - Logik hat mir bei der Polizeiarbeit gefehlt. Wie kann man als Polizist nur so "blöd" sein und mit seiner Jacke auch die Schusswaffe ablegen? Gleich zweimal lässt er seine Schusswaffe unbeaufsichtigt.


    "Monopoly" die Dreingabe zum Schluss fand ich genial und hat mir eigentlich besser gefallen als das Buch selbst.


    Viele Grüße :wave

  • Ich bin auch durch - endlich!
    Wäre es keine Testleserunde gewesen, dann hätte ich das Buch wohl ab der Hälfte abgebrochen.


    Zitat

    Original von GJay89
    Der Recherchelücken hingegen fand ich mehr als unpassend.


    Sowas hat mich einfach gestört und mich aus dem Lesefluss geworfen!


    Zitat

    Original von buchratte
    Ich muss sagen die Polizei"arbeit" hat mich zum Schluss immer mehr gestört. Die Sache mit den ausgeschalteten Handys der Schüler und lauter solche Sachen...


    Das hat mich auch wieder massiv gestört, wie auch schon im letzten Abschnitt. Irgendwie wirkt das ganze unausgegoren, unsinnig und laienhaft.


    Zitat

    Original von buchratte
    Dass die Mutter von Sven dann doch lebendig aufgetaucht ist fand ich irgendwie überraschend. Svens Theorie, dass sie sich ertränkt hätte fand ich da schon passend.
    Da hat sie den Betrug ihres Mannes jahrelang geschluckt und ausgehalten und AUF EINMAL reichts ihr.... und sie zieht in ein Hotel... OK.


    Komische Frau sag ich da nur! Wirklich sonderbares Verhalten und dann noch ihr Bilderfetisch mit dem Bild ihres Mannes. Man weg, aber Bild reich? Sonderbar...


    Zitat

    Original von SamtpfoteXL
    Er läßt mich sehr unzufrieden zurück. Die ganze Geschichte ist in meinen Augen nicht stimmig, irgendwie unrund. Sven als Mörder und sein Motiv sind für mich noch in etwa nachvollziehbar. Aber das Verschwinden von Svens Mutter, die dann putzmunter in einem Hotel in der Nähe gefunden wird, in dem sie natürlich niemand erkannt hat - da fühle ich mich als Leser schon etwas veräppelt.


    Die Charaktere sind für mich ein großer Schwachpunkt in dem Buch - sie bleiben relativ blass, wirken eher unsympathisch und können mich nicht mitreissen. Die einzige, die etwas Sympathie weckt ist Edith, der Miss-Marple-Verschnitt. Die ist aber widerum total überzeichnet und wirkt auf mich ebensowenig authentisch wie der Rest. Das Ermittlerteam ist eine echte Pleite - Ermittlungsarbeit findet praktisch nicht statt, dafür wird der Leser bestens über das Privatleben der Kommissare informiert. Wenn ich so etwas lesen möchte, greife ich nicht zu einem Krimi.


    Die Sache mit der liegengelassenen Dienstwaffe war wirklich der Gipfel - Jan muss ein Volltrottel sein, dass ihm das gleich zweimal passiert. Oder die Autorin hält ihre Leser für dumm, dass ihnen so ein Detail nicht auffällt. Oder ist ihr schlicht nichts anderes eingefallen? Ediths Schlussfolgerung hinsichtlich der Donna-Leon-Bücher hat mich auch nicht überzeugt, mal abgesehen davon, dass es kein feiner Zug ist, sich so abfällig über eine andere (sehr erfolgreiche, ob man sie nun mag oder nicht) Autorin zu äussern.


    Du sprichst genau meine Meinung aus, Samtpfote!
    Ich :write das mal! Und zwar voll und ganz!




    Ich denke als Regionalkrimi ist er ganz nett für Leute aus der Gegend, aber mehr als "ganz nett" hat er in meinen Augen nicht verdient. Die Rezi folgt am Wochenende (hoffe ich, zeitlich siehts bei mir grad mau aus...)

    "Show me a girl with her feet planted firmly on the ground and I'll show you a girl who can't put her pants on." (Annik Marchand)

  • Ich bin auch endlich fertig geworden. Hat sich etwas gezogen, da mich das Buch nicht so gepackt hat, aber wie ich Euren Meinungen hier entnehmen kann, bin ich da nicht allein mit dem Problem.


    Die akribische Ermittlungsarbeit hat mir komplett gefehlt und wie ich schon im zweiten Abschnitt gesagt habe, standen mir die ganzen privaten Probleme der Leute einfach zu sehr im Vordergrund.


    Irgendwie schade. Der Schreibstil hatte mir gefallen, aber ich musste mich zu sehr durch das Buch quälen, alles lässig zu lesen. Über die Rezi muss ich jetzt mal nachdenken. :gruebel

    :write "Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein." -Albert Einstein-


    :lesend

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    Bin ich wirklich die einzige, der Sven als Täter nicht konstruiert vorkommt? Ich finde es nicht abwegig, dass auch Jugendliche aus gutem Elternhaus zu solchen Taten fähig sind.


    Nein, bist du nicht.
    Ich habe an der Auflösung nichts auszusetzen.


    Manchmal ist es eben nur ein schmaler Grat bis zum Abgrund ( hier der Mord ).
    Auch Nele Neuhaus hat in "Wer Wind sät" deutlich gemacht, wie gefährdet solche ( verkorkstes Elternhaus, zwar reich aber sonst stimmt nichts )Jugendlichen sind.


    Dass Jan allerdings zweimal seine Waffe ablegt und vergisst - das hätte nicht sein dürfen und war ziemlich unglaubwürdig.


    Die Entwicklung von Margit fand ich ebenfalls schlüssig und nachvollziehbar. Im Grunde hat sie doch schon immer eher ein Bild geliebt.
    Vielleicht klappt es in Zukunft dafür mit Sven wieder.
    Und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass sie in ihrem "neuen Look" nicht erkannt wurde. Jemand, der immer nur top gestylt und geschminkt ist kann wirklich kaum zu erkennen sein, wenn er dann ungeschminkt und völlig anders angezogen daherkommt.


    Alles in allem hat mich das Buch recht gut unterhalten und ich bin nicht abgeneigt, einen zweiten Band zu lesen. :grin