Michail und Natascha - Der letzte Zar und seine große Liebe
Rosemary Crawford; Donald Crawford
ISBN: 3492233430
Die beiden Autoren sind miteinander verheiratet, sie ist auf Fürstenhäuser spezialisierte Journalistin, er war früher Anwalt und arbeitet jetzt als Publizist
Inhalt: Michail, Bruder von Nikolaus II, verliebt sich 1907 in die nach einer Scheidung bereits in zweiter Ehe verheiratete Natascha. Eine derartige Verbindung ist damals natürlich undenkbar, man denke nur an die Probleme von Wallis Simpson und König Edward von Großbritannien noch etwa ein Vierteljahrhundert später. Die beiden bekommen ein nichteheliches Kind, erkämpfen sich ihr gemeinsames Glück und heiraten heimlich in Wien. Als das bekannt wird, greift Zar Nikolaus hart durch und entmündigt quasi seinen bis dahin eigentlich sehr wohlhabenden Bruder. Erst zu Beginn des Ersten Weltkrieges dürfen beide gemeinsam nach Russland heimkehren, bis dahin hätte nur Michail allein heimkehren dürfen.
Michail wird später für einige Tage Zar und bezahlt dafür mit seinem Leben.
Meinung: Michail - der letzte Zar? War mir total neu. Aber das war nicht das Einzige aus diesem Buch Gelernte, ich habe eine Menge über die russische Geschichte erfahren (meine bisherigen Erkenntnisse dazu beliefen sich hauptsächlich auf Filme wie "Krieg undFrieden", "Dr. Schiwago" und "Anastasia" sowie einige Biografien über weit länger zurück gelebt habende Zar(INN)en). Besonders erschreckend war für mich der verheerende Einfluss von Rasputin und der von ihm in mütterlicher Besorgnis wegen des bluterkranken Zarewitsch geradezu abhängigen Zarin Alexandra. Und wie diese sich noch dazu mit Natascha einen Zickenkrieg geliefert hat, in den beide Ehemänner verwickelt wurden, obgleich Michail an der Front stand und auch Nikolaus eigentlich anderes im Kopf hätte haben sollen. So aber wurden beide Männer mit total sinnbefreiten Briefen behelligt.
Das Buch entält drei interessante Fototeile, mehrere Kartenskizzen, div. Erklärungen... gewünscht hätte ich mir allerdings auch einen Stammbaum, denn ich kam mindestens auf 4 Olgas und entschieden zu viele Dimitris.
Das Ganze liest sich wie ein Roman, wird aber mit Quellenangaben unterlegt und ist zu keinem Zeitpunkt Yellow-Press-mäßig aufgezogen.
Fazit: Eindeutige Leseempfehlung!
Edit: Korrekturen/Ergänzungen