Titel: Auf der schiefen Ebene
OT: Decline and Fall
Autor: Evelyn Waugh
Übersetzt aus dem Englischen von: Ulrike Simon
Verlag: Diogenes
Erschienen als TB: Oktober 2003
Seitenzahl: 256
ISBN-10: 3257211732
ISBN-13: 978-3257211733
Preis: 8.90 EUR
Zum Inhalt:
In diesem Buch erzählt Evelyn Waugh die Geschichte des Paul Pennyfeather. Wegen angeblichem unsittlichem Lebenswandel aus Scone College rausgeworfen, wo er als Theologiestudent eingeschrieben war, wird er dann Lehrer an einem Privatinternat. Dann lernte er die mondäne und sehr reiche Margot kennen, Mutter eines seiner Schüler, und will sie heiraten. Doch kurz vor der Heirat wird Pennyfeather verhaftet und muss für sieben Jahre ins Zuchthaus, verurteilt wegen Mädchenhandels. Doch auch da verliert Pennyfeather nicht sein Vertrauen in die Zukunft und irgendwann ist er dann dort, wo er eigentlich hin wollte.
Der Autor:
Evelyn Waugh wurde 1903 geboren und starb 1966. Wenn er nicht gerade auf Reisen war, dann lebte er als freier Schriftsteller in London. 1930 konvertierte er zum katholischen Glauben.
Meine Meinung:
Dieses Buch ist eine Satire, ironisch und mit einer guten Portion schwarzem Humor geschrieben. Ein faszinierendes Buch. Waugh schafft es den Menschen seiner Zeit einen Spiegel vorzuhalten, entlarvt ihre Dekadenz und Hohlheit. Im Ausblick auf die Zukunft wirkt dieses Buch aber eher pessimistisch, Waugh scheint nicht davon überzeugt gewesen zu sein, dass sich die Dinge zum Besseren ändern würden. Insofern ist es wohl auch mehr eine Bestandsaufnahme der gesellschaftlichen Verhältnisse im England der zwanziger Jahre des vorigen Jahrhunderts. Waugh macht klar, dass Borniertheit nichts mit Snobismus zu tun hat und dass manche Traditionen einfach nur sinnleer und anachronistisch sind und das diese Traditionen eigentlich irgendwann einfach mal hinterfragt werden müssten. Ein sehr lesenswertes Buch dieses manchmal sehr bitterbösen Beobachters herrschender Lebensumstände. Der ULTIMO BIELEFELD trifft es punktgenau: „Einer der klarsichtigsten, boshaftesten und melancholischsten englischen Satiriker des zwanzigstens Jahrhunderts.“ Evelyn Waugh hat auch heute, fast fünfzig Jahre nach seinem Tod, nichts von seiner Faszination verloren.