Das Buch - Klappentext:
«Meine Frau hat mich heimlich, hinter meinem Rücken, bei der Volkshochschule angemeldet, und zwar, das hat sie auf Plakaten in der Stadt gesehen, für einen Anti-Gewalt-Kurs für Männer. Das ist heikel. Wenn du nämlich ohne dein Wissen von deiner Frau angemeldet wirst, bist du primär verdächtig, das heißt, du musst hingehen. Wenn du nicht hingehst, kommst du auf die Liste gewaltbereiter Männer. Nicht lustig. Ich bin zwar gewaltbereit, aber ich möchte nicht auf der Liste stehen.»
«Ein Punk-Qualtinger, ein Valentin des Rock ’n’ Roll, ein bayerisches Genie.» DIE ZEIT
Der Autor:
Dr. Georg Ringsgwandl hängte mit 45 seinen Beruf als kardiologischer Oberarzt an den Nagel und widmete sich ganz dem Musikkabarett. Er steht seit über 30 Jahren auf der Bühne.
Meine Meinung:
Nach dem Lesen der Vorablesen-Leseprobe hat mir das Konzept eigentlich wirklich gut gefallen... Kurzgeschichten, die sich zwischendurch lesen lassen, die lustig sind und die trotzdem ein bisschen was haben, was jeder kennt, die sich eben ums Leben (und schlimmeres) drehen.
Leider waren die drei (?) Geschichten aus der Leseprobe auch schon die lustigsten - und die, bei denen man nicht denkt "hat der jetzt voll einen an der Waffel?". Den Humor an sich, wenn denn mal einer auftauchte in der Aneinanderreihung von belanglosem Blabla, fand ich schon sehr lustig, aber die Begeisterungsstürme von Frankfurter Rundschau, Frankfurter Allgemeine Zeitung und Zeit kann ich definitiv nicht teilen.
Lustig fand ich das Fledermäuslhäusl, aber alle anderen Episoden sind einfach nur unrealistisch und nicht schlimmer als die Schilderung von langweiligem Leben, sondern noch langweiliger (ich nehme dem Autor einfach nicht ab, dass ihm in Tübingen in der Fußgängerzone ein Messer durch den Körper gerammt wird und das Ende vom Lied ist "Glück gehabt, nix passiert").
Scheinbar ist aber die Zither eine Allzwecklösung, in gefühlt jeder dritten Geschichte ist entweder die Zither an etwas Schuld (Nickelallergie!) oder die Zither löst Beziehungsprobleme (denn welche Frau will nicht einen Zither-spielenden Mann haben? - ICH!). Ganz ehrlich, wenn es eine Metaebene gibt, die noch mehr aussagen will, als die reinen Buchstaben und Wörter, die es im Buch zu lesen gibt, ich habe sie nicht gefunden.
Ein paar Punkte gibts für die Hand voll an Geschichten, die doch ein bisschen lustig waren (und sein Geschimpfe auf die Preißn kann jeder südlich des Weißwurstäquators - mich eingeschlossen - nachvollziehen und wird mit einstimmen ), und für die hilfreiche Darstellung, dass es was schlimmeres gibt als das eigene Vor-Sich-Hin-Leben... es kam in Form eines blauen Buches mit einem etwas merkwürdigen Cover.