'Das Mönchsopfer' - Seiten 107 - 202

  • Auch diesen Abschnitt habe ich schon beendet. Ich konnte einfach nicht aufhören.


    Ich glaube langsam komme ich der Sache etwas näher - der Sache mit dem Prolog. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass der Brief (Prolog) und die Sache mit den anzüglichen Bildern auf Papyrus in der Klosterbibliothek, die Francesco nicht mehr aus dem Kopf gehen, in einem gewissen Zusammenhang stehen.


    Nach wie vor finde ich es unfair, wie Francesco seinen Sohn behandelt. Ich bin zwar nicht gegen strenge Erziehung, aber falsche Beschuldigungen gehören richtig gestellt, sobald man es weiß. Der Schimmel der auf Kosten des Stuckateurs bzw. seiner Gehilfen geht, war nicht die Schuld seines Sohnes, deswegen sollte Francesco sich dafür bei seinem Sohn entschuldigen.


    Auch interessant finde ich, dass jeder Abschnitt mit einem Brief endet.


    Viele Grüße :wave

  • Zitat

    Original von Sabine Sorg

    Nach wie vor finde ich es unfair, wie Francesco seinen Sohn behandelt. Ich bin zwar nicht gegen strenge Erziehung, aber falsche Beschuldigungen gehören richtig gestellt, sobald man es weiß. Der Schimmel der auf Kosten des Stuckateurs bzw. seiner Gehilfen geht, war nicht die Schuld seines Sohnes, deswegen sollte Francesco sich dafür bei seinem Sohn entschuldigen.


    :wave


    Langsam habe ich mich an Giorgiolis Art gewöhnt, ist ja nicht so ungewöhnlich, gibt es viele.


    Langsam kommt er auch öfter ins Gespräch mit den Mönchen, er muss ja auch langsam mal etwas erfahren.


    Mir gefiel die Szene, wie er dem Novizen Johann Schwanenkörper malt.
    Da merkt man das die Mönche eigentlich selten freiwllig dabei sind. Ein Esser wurde ins Kloster gegeben, damit für die anderen mehr da ist.


    Na mal noch etwas weiterlesen :wave

  • Die Beschreibungen aus dem Kloster waren wirklich bildhaft. Allerdings hätte ich mir auch etwas mehr Aufklärungsarbeit bei den Morden gewünscht. Irgendwie erwarte ich da auch immer etwas von Johanna.


    Witzig ist ja in diesem Abschnitt auch, dass ein Charakter so heißt, wie ein guter Freund von uns. Der hat mir aber versichert, keine Ahnen in der Gegend zu haben.

  • Liebe Büchersally,


    das mit der Aufklärungsarbeit ist so eine Sache bei einem Maler, den eigentlich nur seine Arbeit interessiert und die Frage, wie er innerhalb der ihm noch verbleibenden Tage seinen Freskenzyklus für die Klosterkirche fertigstellen soll. Außerdem will Giorgioli so schnell wie möglich wieder nach Hause zu seiner Familie...
    Der Auftrag des Abtes ist ihm äußerst lästig, was hat ein Maler mit Querelen in einem Kloster zu tun und erst recht mit einem Mord?
    Ja, ich gebe zu, Giorgioli ist kein systematischer Ermittler. Er wurde ungefragt und wider Willen von Abt Gerold II. in diese Rolle gedrängt. Und er musste notgedrungen annehmen, denn Giorgioli braucht dringend ein Empfehlungsschreiben für einen neuen Auftrag. Und den braucht er wiederum, um seine vielköpfige Familie zu ernähren.
    Keine leichte Aufgabe für den Maler...
    Und was Johanna angeht - der habe ich eine ganz spezielle Rolle zugedacht. Allerdings nicht die einer Helferin bei der Aufklärung eines Mordes.
    Aber ich will an dieser Stelle nicht zu viel verraten. Nur so viel: Die Dinge werden sich im dritten Teil klären.


    Ich freue mich auf weitere Kommentare oder Fragen und wünsche allen eine gute Nacht.


    Alexandra Guggenheim

  • So langsam komme ich mit dem Buch zurecht. Aber ich tue mir immer noch schwer damit, dass Giorgiolis Name meistens komplett ausgeschrieben da steht.


    Die Geschichte an sich ist interessant, auch die Reaktionen und Verhaltensweisen der einzelnen Figuren.

  • In diesem Abschnitt habe ich mich über Francesco geärgert.


    Als erstes schafft er es immer noch nicht, seinen Sohn mal zu loben, auch wenn dieser wirklich gute Arbeit abliefert. Finde ich ungerecht... :fetch


    Im weiteren habe ich bis jetzt nicht verstanden, was sein Techtelmechtel mit Johanna mit der Geschichte zu tun hat. Ich kann nachvollziehen, dass er auch nur ein Mann ist und durch die Bilder auf dem Papyrus ins "Grübeln" gekommen ist. Aber dennoch empfand ich diesen Teil der Geschichte als etwas unnötig... Aber vielleicht kommt ja da noch was... ;-)


    Mir geht es da ähnlich wie Büchersally und ich hatte gehofft, dass Francesco mit seinen "Ermittlungen" schneller vorankommt.


    A propos Papyrus: Mein erster Gedanke war auch, dass es hier eine Verbindung zum Prolog geben muss. Aber viel weiter bin ich mit meiner eigenen Theorie noch nicht gekommen :schaem ;-)


    Eine weitere Frage spukt in meinen Gedanken rum: Was hat der Buchtitel "Das Mönchsopfer" zu bedeuten? Geht es hier ebenfalls um den Mord oder geht es vielmehr darum, dass viele junge Männer unfreiwillig ins Kloster eintreten, um z.B. die Familie zu entlasen ("ein Esser weniger").


    Was ich sehr interessant finde ist, dass bereits damals die Bürger recht skeptisch dem Klerus gegenüber standen: "Was zählen die Worte des Evangeliums, wenn nicht einmal die Vertreter Gottes auf Erden sie beherzigten? Weil sie womöglich gar nicht daran glaubten, was sie mit solchen Eifer verkündeten?" (S. 154) Fragen, die auch heute noch aktuell sind.


    Was die Bettlerin Elisabeth betrifft, hat mich der Name ihres angeblichen Vaters etwas verwirrt. Auf S. 143 erfahren wir, was auf ihrem Zettel geschrieben stand: "Ich suche Benedikt Schweizer. Bringt mich zum ihm!". Etwas später, auf S. 152, berichtet Bruder Anton Francesco, den Namen, den er auf dem Zettel entziffert hat: "Eberhard Schweizer". Wie kommt es, dass da von verschiedenen Namen die Rede ist. Habe ich etwas überlesen?

  • Zitat

    Original von Ayasha


    Was die Bettlerin Elisabeth betrifft, hat mich der Name ihres angeblichen Vaters etwas verwirrt. Auf S. 143 erfahren wir, was auf ihrem Zettel geschrieben stand: "Ich suche Benedikt Schweizer. Bringt mich zum ihm!". Etwas später, auf S. 152, berichtet Bruder Anton Francesco, den Namen, den er auf dem Zettel entziffert hat: "Eberhard Schweizer". Wie kommt es, dass da von verschiedenen Namen die Rede ist. Habe ich etwas überlesen?




    Stimmt.. das hat mich auch gewundert.. der Nachname war der gleiche, aber der Vorname wechselt ..:gruebel

  • Ihr Eulen seid wirklich die aufmerksamsten Leser/innen, die Autor/innen sich wünschen können.


    Es muss natürlich heißen "Eberhard Schweizer", der Vorname Benedikt ist für den Ordensgründer reserviert. Der Fehler hat sich eingeschlichen, obwohl mehrere Personen den Text mehrmals gelesen haben. Was zeigt: in einem Lektorat arbeiten auch nur Menschen.
    In der zweiten Auflage, die in diesen Tagen in den Buchhandel kommt, ist der Fehler behoben.


    Und was den Titel angeht - darüber haben wir viel diskutiert. Am Ende standen drei zur Auswahl, und die PR-Spezialisten des Verlags haben sich für "Das Mönchsopfer" entschieden. Ein Titel, der den Lesern Spielraum für die eigene Deutung lässt.


    Herzlich
    Alexandra

  • Zitat

    Original von Sabine Sorg
    Nach wie vor finde ich es unfair, wie Francesco seinen Sohn behandelt. Ich bin zwar nicht gegen strenge Erziehung, aber falsche Beschuldigungen gehören richtig gestellt, sobald man es weiß. Der Schimmel der auf Kosten des Stuckateurs bzw. seiner Gehilfen geht, war nicht die Schuld seines Sohnes, deswegen sollte Francesco sich dafür bei seinem Sohn entschuldigen.


    Diese Stelle habe ich gestern auch gelesen und auch ich finde es richtig schlimm, wie er seinen Sohn behandelt. :fetch

  • Interessant, wie Giorgioli sich trotz seines Widerwillens an die Ermittlerarbeit begibt. Er nimmt nun jede Gelegenheit wahr, mit den Mönchen ins Gespräch zu kommen. Auf diese Weise erhält der Leser noch mehr Einblick in die innere Welt des Klosters, erfährt von Intrigen und Machtkämpfen und der Bigotterie, die herrscht. Wie sehr Giorgiolis Weltbild zerbricht, wird nicht zuletzt daran deutlich, dass er sich nicht nur einmal auf Johanna einlässt, sondern die gemeinsame Nacht wiederholt ...


    Klasse ist die Stelle, wo er feststellt, dass er ausgerechnet der Maria Magdalena, die ja in der biblischen Geschichte viele unterschiedliche Interpretationen erfährt, das Gesicht Johannas gegeben hat. Das blitzt die umfassende Recherchearbeit in einem wunderbar kleinen Detail auf :-)



    Edit: Spoiler

  • Liebe Alex,


    danke für dieses Lob aus fachkundigem Mund.
    Du kennst Die Situation. Ob nun Polit-Thriller, wie bei Dir, oder irgendein anderes Genre - Recherche ist für uns Autoren Grundlagenarbeit. Manchmal ist sie mühsam und zeitraubend, aber letztlich das, was beim Schreiben so viel Spaß macht.
    Wenn dann noch eine Idee sich zu den historischen Tatsachen fügt und "rund" wird, dann sind das für mich besondere Glücksmomente.


    Herzlichen Gruß
    Alexandra

  • Ich denke ja immer noch, dass Elisabeth evtl. eine grössere Rolle spielen wird. :gruebel Oder war sie jetzt nur wichtig, damit die wahre Identität ihres Vaters aufgedeckt wird?


    Die Affäre zwischen Johanna und Giorgioli wird sehr anschaulich beschrieben, zumindest aus seiner Sicht. Was genau jetzt Johanna zu ihm hinzieht, bleibt eher offen...........Nur die Sehnsucht nach einem Mann?


    Der Sohn von Giogioli tut mir immer noch leid. Jedesmal, wenn er in der Geschichte auftaucht, denke ich "oje, was muss er sich jetzt wieder anhören?". :grin
    Aber einmal hat er sich bis jetzt ja auch mal richtig gewehrt, zumindest für seine Verhältnisse.

  • Liebe Rosenstolz,


    so viel sei verraten: Elisabeth wird auch im dritten Teil auftreten.


    Und was Johanna angeht - sie ist eine starke, unabhängige Frau, die sich wenig um Konventionen schert und gar nicht so recht in ihre Zeit passt. "Mir gefällt es, wenn ich begehrt werde...", sagt sie einmal zu einem späteren Zeitpunkt. Aber sie bleibt dabei sehr diskret und verliert nie ihre Eigenständigkeit.


    Giovan Pietro hat es nicht leicht mit seinem selbstherrlichen Vater. Da gebe ich dir vollkommen recht. Der Vater-Sohn-Konflikt ist in diesem Buch ein zentrales Thema. Doch der junge Mann wird eine Entwicklung durchmachen, reifer werden...


    Ich habe den Roman sehr sacht und langsam begonnen. Der zweite Teil war etwas schneller, und im letzten Abschnitt steigere ich nochmals das Tempo. Viele Fragen werden erst am Ende der Geschichte aufgelöst.


    Jetzt bin ich aber sehr gespannt auf Dein abschließendes Urteil, wenn Du auf der letzten Seite angekommen bist.


    Dir und allen anderen Eulen einen sonnigen Feiertag und herzlichen Gruß
    Alexandra