Winterkill - Josh Ericson

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    Broschiert: 303 Seiten
    Verlag: Ueberreuter (Juli 2010)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 9783800053100
    ISBN-13: 978-3800053100
    ASIN: 3800053101
    Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 15 Jahre
    Größe und/oder Gewicht: 21,2 x 13,4 x 2,6 cm


    Der Autor
    Josh Ericson ist das Pseudonym eines bekannten Autors, der auch mit seinen romantischen Abenteuerromanen großen Erfolg hat. Während eines Schneesturms in seiner zweiten Heimat Chicago und einer Begegnung mit Anishinabe-Indianern in Minnesota kam ihm die Idee zu diesem spannenden Mystery-Thriller.



    Inhalt - in eigenen Worten
    Eine geheimnisvolle Stimme befiehlt der jungen Indianerin Candy (im Prolog), sich vom Dach eines Hochhauses zu stürzen. Kurz danach hört auch die junge Sarah Anderson (die in einem Museum arbeitet und von den Ojibwane-Indianern abstammt) eine unheimliche Stimme ihren Namen flüstern. Doch die 22-jährige hat kaum Zeit zum Nachdenken, denn ein wenig später tauchen zwei Killer auf, die sie wegen ihrer Vergangenheit im Visier haben und ihr nach dem Leben trachten. Neben der Flucht vor den Auftragsmördern fragt sie sich, ob die alten Ammenmärchen über den Wendigo -einen indianischen Geist mit glühend roten Augen und einem Herz aus Eis- doch wahr sind und dieses erbarmungslose Monser nun in der Großstadt sein grausames Unwesen treibt. Weshalb trachtet er jungen Indianerinnen nach dem Leben? Eine abenteuerliche Verfolgungsjagd durch Chicago beginnt und Sarah muss um ihr Leben rennen...


    Meine Meinung
    Der (mir bis dato ungekannte) Autor Thomas Jeier hat diesen Mystery-Thriller unter dem Pseudonym Josh Ericson veröffentlicht. Das Buch ist mir in der Bücherei wegen des eindrucksvollen Covers aufgefallen und durfte mitkommen...


    Nach dem Prolog und der ersten Begegnung ist schnell klar, dass die beiden jungen Frauen in Gefahr sind und Sarah kann es erst gar nicht glauben, dass der Wintergeist Wendigo aus alten Legenden existieren soll und dass er sie verfolgt. Ebenso ergeht es ihr mit ihren zwei bewaffneten Verfolgern, die sie unbedingt tot sehen wollen, doch so schnell gibt die junge Museumsmitarbeiterin nicht auf...


    Mit Sarah Anderson hat der Autor eine faszinierende Protagonistin erschaffen, die einem auf Anhieb sympahtisch ist und mit der man sich indentifizieren kann. Die 22-jährige Hauptperson handelt intuitiv, wendet das alte Wissen ihrer Vorfahren an und zeichnet sich durch Mut sowie Couragiertheit aus. Solche Heldinnen liebe ich, den sie lässt sich nicht unterkriegen und versucht alles Menschenmögliche, um ihren Verfolgern zu entkommen. Und auch die Nebencharakte (wie z.B. die leitende Polizeibeamtin, Sarahs Mitbewohnerin und Ethan, den sie auf der Flucht kennen lernt) wurden gut ausgearbeitet und überzeugen die Leser.


    Die Idee, eine Indianerin, als Hauptperson einzusetzen, gefällt mir ausgesprochen gut. Denn im Laufe der Handlung erfahren wir Wissenswertes über die Legenden und das Leben der Anishinabe-Indianer, ohne dass es belehrend wirken würde. Interessant ist gleichfalls die Einbindung des Wendigo, eines furchtbaren Wintergeistes aus alten Erzählungen, der auch heute noch Leute in den Tod treiben soll und sogar in Menschenkörper schlüpfen kann, um sein Ziel zu erreichen. Man erkennt den Wendigo durch seine rot glühenden Augen und die eisige Kälte, die er mitbringt. Durch die Verknüpfung von alten Mythen mit dem modernen Chicago hat Thomas Jeier alias Josh Ericson einen faszinierenden Mystery-Jugendthriller geschrieben.


    Erzählt werden die rasanten Ereignisse, die einen Abend und die darauffolgende Nacht andauern, hauptsächlich aus der Sicht von Sarah, doch auch einige Nebenfiguren kommen zu Wort und schildern die Geschehnisse aus ihrer jeweiligen Perspektive. Dadurch wirkt die Handlung vielschichtig und zieht einen richtig in ihren Bann.


    "Winterkill" besteht aus unzähligen actionreichen Szenen, packenden Verfolgungsjagden und mysteriösen Geschehnissen, die man anfangs gar nicht fassen kann. Trotz einiger (für mich) überflüssiger Passagen verspricht der Jugendthriller mit Mystery- und Fantasyelementen Lesevergnügen & Spannung von der ersten bis zur letzten Seite.


    Auf 303 Seiten schickt der Autor seine Leser mit Sarah auf eine höchst abenteurliche Hetzjagd quer durch die Großstadt und überrascht uns mit etlichen unerwarteten Wendungen und Irrwegen. Der Schauplatz "Chicago im tosenden Winter" passt perfekt zur Geschichte und hat es mit seiner frostigen Atmosphäre geschafft, mein Kopfkino zum Laufen zu bringen. Könnte ich mir auch als Film gut vorstellen!
    Durch die flüssige & fesselnde Schreibweise sowie durch die jugendgerechten Dialoge lässt sich die Geschichte schnell lesen, denn man fliegt nur so durch die Seiten. Ich hoffe noch auf viele weitere Bücher in diesem Stil.



    Fazit
    Wer gerne spannende Jugendthriller mit Mysteryelementen hinter einer schaurig-eisigen Kulisse liest, ist mit "Winterkill" auf alle Fälle gut beraten. Denn abgesehen von ein paar, für meinen Geschmack, überflüssigen Szenarien finde ich dieses Werk faszinierend. Ich vergebe hiermit klirrend kalte 9 Punkte!